Sven Schmidt geht in seinem Roman von der Annahme aus, dass Außerirdische sowohl Atlantis als auch die altägyptische Kultur begründet haben und Erbauer der Pyramiden waren. Das ist keine neue These, aber von Schmidt unterhaltsam umgesetzt.
Mit Sarah und Tom, den beiden Hauptfiguren aus der Gegenwart, bin ich erst im letzten Drittel des Buches warm geworden. Anders sah es mit Noweseth, Thot und Ptah aus, deren Parts mich emotional berührt und mitgerissen haben.
Das Buch wird als Thriller verkauft, doch ich habe es als Science-Fiction-Roman empfunden, da große Teile des Buches in der Lebenswert der Neteru spielen.
Diese ist differenziert und anschaulich, alle Sinne ansprechend, dargestellt, und es gibt einige gut geschriebene Raumschlachten. Auch die Landschaften und Städte konnte ich mir gut vorstellen.
Ein Problem hatte ich jedoch mit der Sprache. Der Ausdruck ist größtenteils gut, und in den Abschnitten über Thot und Ptah ist ein großer Wortschatz erkennbar. Jedoch wechselt der Autor im Großteil des Buches mitten im Satz von der Vergangenheitsform ins Präsens, was mich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen hat. In den Kapiteln von Thot und Ptah wendet er die Vergangenheitsform konsequenter an, weshalb sich diese für mich angenehmer und flüssiger lesen liessen.
Zwischendurch gibt es jedoch grobe Schnitzer, einmal wird Sarah als "Sandra" bezeichnet, und die Tränen "kullern", Leute schmeissen Sachen hin, was aus dem Gesamtbild der Sprache unangenehm heraussticht.
Dass die Neteru grünhäutig oder blauhäutig sind, kam mir ein bisschen klischeehaft vor, aber Sven Schmidt hat die Verwandschaftbeziehungen der ägyptischen Götter (= Neteru) gut herausgearbeitet.
Dann und wann ist das Buch auch durchaus humorvoll.
Wer einfach nur ein paar Stunden unterhalten werden und tief in außeridrische Welten eintauchen will und Spaß hat an actionreichen Schlachten im Raum und auf fremden Planeten, ist hier richtig. Allerdings sollte man sich auf sprachliche Unebenheiten einstelllen.