Daniel Köllner - Elanthir: Aufstieg eines Gottes I

  • Kennt ihr das, wenn sich euer Leben auflöst in einem Gefühl von Chaos und Hilflosigkeit? Wenn ihr feststellen müsst, dass ihr euren besten Freund eigentlich nie wirklich gekannt habt und die Liebe eures Lebens einen anderen küsst?
    Ich schon.
    Mein Name ist Aleon Neoryn. Ich bin 17 Jahre alt und alles begann, in jener Nacht, in der ich sie laufen ließ. Jenea. Eine Diebin, keine Frage. Aber auch ein Mädchen. Wunderschön und in ihren Augen... Da sah ich etwas besonderes. Etwas hinter der Angst, die Elrics Schwert ihr gemacht hatte. Hoffnung und einen geheimnisvollen Funken, der das Leben in mein Herz trug. Intensiver und freudiger als ich es je zuvor gespürt hatte. Ob dieses Mädchen mich in den Himmel oder in die Hölle führen würde? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich es nicht ertragen konnte, sie leiden zu sehen. Welche Schrecken ich damit über uns gebracht habe...
    Aber manchmal passieren die Dinge einfach, nicht wahr? Nehmen ihren Lauf und reißen uns mit in das Chaos. Niemand, der uns sagen kann, was wir tun sollen. Niemand, der uns herausholen wird. Sondern nur Menschen, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Die versuchen, ihrem eigenen Abgrund zu entfliehen. Was gab es anderes als weiter zu machen? Als alles zu tun, um Elric zu retten?
    Vieles habe ich verloren und so manches gewonnen. Freunde wurden zu Verrätern. Verräter zu Freunden. Ich habe mich den Untoten entgegengestellt und jenen, die glaubten, sie wüssten es besser als ich. Ich habe mich gewehrt gegen das Schicksal, das andere mir aufzwängen wollten. Dabei bin ich doch nie ein großer Kämpfer gewesen... Ich bin kein Held müsst ihr wissen. Ich bin wie ihr. Ich bin auf der Suche nach dem Glück, das mir einst versprochen wurde.
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  • Jep, ist es auch ;) bestimmt^^
    Ich dachte mir eben, ich stelle euch direkt mal noch den Prolog zur Verfügung. So bekommt ihr vielleicht ein Gefühl für meinen Schreibstil und könnt sehen, ob er euch gefällt ;)



    Prolog


    Sein Atem tanzte als feiner Nebel vor seinen Augen, glitzerte im goldenen Licht der kleinen, magischen Kugel und löste sich auf in jene eisige Dunkelheit, die ihn unbarmherzig in den Armen wog. Der dicke, braune Fellmantel hatte schon vor Tagen jeden Widerstand gegen die Kälte aufgegeben und längst hatte der Hunger das Leuchten aus seinen Augen vertrieben. Blaue, matte Augen, die voller Sorge durch die Gitterstäbe hinaus in das Dunkel blickten.
    Die Stunden tropften zähflüssig von felsigen Wänden, wurden zu Tagen, zu Wochen. Lange hatte er ihn gesucht, lange hatte er gehofft, ihn zurückbringen zu können. Und nun, wo er ihn gefunden hatte...
    Ebrael vertrieb den Gedanken, verscheuchte die Bilder von meterhohem Schnee, von eisigen Bergrücken und rot-glühendem Schmerz. Selbst hier, tief im Inneren des Berges, konnte er das Heulen des Windes hören. Voller Zorn über seine Anwesenheit. Das Rotargebirge duldete keine Lebenden. Weder jene, die gekommen waren, die Welt zu retten, noch jene, die sie zu Fall bringen wollten.
    Das Geräusch von Schritten riss ihn endgültig aus seinen Gedanken, zog ihn zurück in die eisige Wirklichkeit, in der er gefangen war, unfähig, seine eigene Magie zu verwenden. Nur diese eine, diese golden leuchtende Kugel war ihm geblieben und spendete ihm leblosen Trost. Ihr Licht ließ den Felsen ein kleines bisschen weniger kalt erscheinen, die Gitterstäbe weniger eisern und den Mann, der auf seine Zelle zutrat, weniger… bösartig.
    Seine Gestalt hatte sich verändert, dachte Ebrael. Die langen, einst blonden Haare waren grau und... tot. Sein Gesicht wirkte eingefallen, seine weite, schwarze Robe konnte seinen ausgezehrten Körper nicht verbergen und seine früher einmal leuchtenden, grünen Augen waren zu etwas geworden, auf das der Wahnsinn seinen Schatten geworfen hatte.
    "Hast du über mein Angebot nachgedacht?" Selbst seine Stimme klang dunkel und farblos. Als würden die Worte den Geschmack des Todes mit sich tragen.
    "Devan... Bitte...", versuchte Ebrael es erneut, aber er wusste selbst, dass sein Flehen ihn nicht umstimmen konnte. Nicht diesen Devan, der von zu Hause fortgegangen war. Nicht den Devan, der ihn beinahe getötet, der ihn gefangen genommen und der dunklen Kälte überlassen hatte. Nicht diesen Devan, der einst sein Bruder gewesen war.
    "Was du vorhast...", sprach Ebrael weiter, als Devan nur auf ihn herabblickte. "Wird die Welt zerstören. Wie könnte ich mich dir anschließen?"
    Es war ein mitleidiges, freudloses Lächeln, zu dem sich Devans dünne Lippen verzogen. Seine Hand glitt unter den Ärmel seiner Robe und als sie wieder hervorkam, lagen vier kleine, traurig leuchtende Rubine in ihr. Ein schwaches Licht, das sich mühsam durch die Dunkelheit kämpfte, über Devans blasse Haut strich und wieder zurückgezogen wurde in das Gefängnis, aus dem es kam. Voller verzweifelter Hoffnung, eines Tages wieder frei zu sein.
    "Nein", sagte Devan, nachdem er eine Weile auf die Steine herabgeblickt hatte. "Ich werde keine Welt zerstören. Ich werde eine Welt erschaffen. Ich werde ein neuer Gott sein. Und du, mein Bruder, wirst Zeuge meiner Geburt!"