Stefanie Hasse - Liebe keinen Montague

  • Kurzmeinung

    LilReader
    Abbruch bei Seite 44; platt und kitschig, aber das jetzt auch noch Gefühlskräfte hinzukommen ist mir zu viel!
  • Luca & Allegra - Liebe keinen Montague ~ Stefanie Hasse


    Carlsen Impress
    213 Seiten


    Klappentext:
    "Maskenbälle, unsternbedrohte Familiengeschichten und verfluchte Liebespaare kennt Allegra höchstens aus ganz alten Büchern, aber mit der Realität haben sie für sie nichts zu tun.
    Das ändert sich grundlegend, als sie bei einem Kurzurlaub am Gardasee erfährt, dass ihr Hotel von Nachfahren der Capulets geführt wird. Anscheinend ist ihre Fehde mit den Montagues auch nach Jahrhunderten noch intakt. Als sie aus purer Neugier die andere Seite des Sees erkundet, beginnen sich die Ereignisse unwillkürlich zu verdichten. Denn Allegra trifft auf Luca Montague und damit auf ihr magisches Schicksal…"
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    Meinung:


    Also als allererstes: Ich liebe dieses Cover!
    Masken und halbe Gesichter haben schon seit jeher irgendwie Faszination auf mich ausgeübt. Woher das kommt, weiß ich nicht, aber so war es schon immer.


    Ich muss ja sagen, dass ich mit gewissen Erwartungen an diese Buch heran gegangen bin. So viele Freunde und Menschen, die die Geschichte der Capulets und Montagues zu ihrer Liebsten auserkoren haben.
    Und ich kann sie da auch wirklich verstehen.


    Die malerische Umgebung des Gardasees (ich war ehrlich gesagt noch nie dort) hat die Autorin sehr gut umgesetzt. Es fühlte sich so an, als sei man tatsächlich dort... Wirkung nicht verfehlt! :)
    Bestärkt durch den angenehmen und lockeren Schreibstil kam ich sehr gut voran in der Geschichte um Allegra, Jen, Alessandro, Luca und all den anderen.


    Und doch...
    Vielleicht lag es an meinen zu hohen Erwartungen.
    Allegra ist eine authentische Protagonistin, in allem was sie tut.
    Bis zu dem Punkt, an dem sie sich von jetzt auf gleich verliebt und von der großen Liebe spricht, obwohl sie gerade mal zwei, drei Worte mit ihrem "Romeo" gewechselt hat. Und so gute Küsser, dass sie gleich ihr Herz verliert... naja...
    Natürlich ist das eine fiktionale Geschichte und normalerweise kann ich sowas auch gut ausblenden. Aber das war mir dann doch ein wenig "too much".
    Das Buch hätte gut und gern noch ein paar hundert Seiten mehr haben können, damit es für mich realistischer wird.


    Nichtsdestotrotz konnte mich die Story überzeugen.
    Mal abgesehen von der Liebe auf der Überholspur ist es doch ganz spannend zu lesen, wie Allegra Capulet vom dunklen Pfeil getroffen wird und mit ihrem Bruder Alessandro, so wie ihrer besten Freundin Jen zusammenarbeitet, um den Fluch der Capulets und Montagues zu brechen.


    Zum Ende hin wurde es dann für mich sehr interessant.
    Da musste ich des Öfteren mal schmunzeln, denn es taucht ein äußerst optimistischer Charakter auf, der mich stark an Puck aus dem Nimmernie erinnert und das trotz seines bösen Schicksals.


    Und die letzte Szene...
    Ich weiß ja nicht, liebe Autorin..
    Hat da jemand zu oft bestimmte Filme geschaut?
    Solche mit Italien... und Plätzen mit Brunnen... und Sonne? ;)


    Nun ja... :'D


    Fazit:


    "Luca & Allegra ist eine Geschichte über eine unmögliche Liebe, in der die Zeit und die Götter ihre Finger im Spiel haben. Das Buch steckt voll unerwarteter Fähigkeiten, wunderschönen Landschaften und dem altbekannten Balanceakt zwischen Gut und Böse. Mal abgesehen von dem kleinen Manko "das geht mir alles viel zu schnell, da fehlt der Ausbau..." ist es eine wirklich tolle Geschichte, deren Fortsetzung ich auf jeden Fall lesen werde."


    Außerdem sehen die Cover im Regal nebeneinander einfach SO gut aus!


    Ich vergebe 4 von 5 :bewertung1von5: Sternen.

  • Danke für die schöne Rezibei mir liegen beide Teile noch auf dem Sub :) Werde sie aber demnächst mal anfangen

    Start Januar 2017 Start Sub ca. 239


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  • Inhalt

    Allegra und Jen wollen sich ein schönes Wochenende am Gardasee gönnen, dass daraus ein unglaubliches Abenteuer wird, hätte sie nicht gedacht. Bei ihren Erkundungen lernen sie sehr unterschiedliche junge Männer kennen, die ein großes Interesse an Allegra zu haben scheinen. Alessandro Capulet und Luca Montague gehören zu zwei verfeindeten Familien, die ein uralter Fluch miteinander verbindet. Was einst mit Romeo und Julia begann, hält bis heute an und lässt die Familien leiden. Ohne es zu wollen, findet sich Allegra in diesem Zwist wieder und hat eine Rolle zu erfüllen, doch um der Liebe willen ist sie bereit sich der Macht der Götter zu stellen.


    Meine Meinung

    Die Namen Capulet und Montague, aber vor allem Romeo und Julia, so wie deren Geschichte, dürften den Meisten zumindest im Groben bekannt sein. Daher ist die Neugier auf Stefanie Hasses Interpretation und Verarbeitung der dramatischen Liebesgeschichte recht groß.


    An sich beginnt alles mit einem harmlosen Wochenendurlaub in Italien. Die Freundinnen Allegra und Jen haben sich in einem schönen Hotel in Lemone einquartiert und planen auch einen Besuch in Malcesine. Im Hotel lernen sie Alessandro Capulet kennen, den Sohn der Besitzer, mit dem sie sich anfreunden. Bereits da beginnt Allegra seltsame Schwingungen zu empfangen. Irgendwie fühlt sie eine Verbindung zu Alessandro, während er den Drang hat sie zu beschützen. In Malcesine begegnet sie schließlich auch Luca Montague, zu dem auch eine Verbindung entsteht. Obwohl es eine wirklich seltsame Situation ist, versteht Allegra nicht, weshalb Luca sie für sich beansprucht. Doch mit dieser Begegnung nimmt sie ihre Rolle in einem uralten Familienzwist ein und stellt sich einem Schicksal, das einst mit Romeo und Julia begann.


    Dieses Schicksal, das von Romeo und Julia ausging, wird zurückgeführt auf die alten römisch/griechischen Götter, die einen Fluch aussprachen, unter dem die Familien nun leiden. Hier hat sich die Autorin wahrlich was einfallen lassen, denn diese Verbindung wurde wunderbar aufgebaut und erklärt. Dadurch wird klar, weshalb sich die Montagues und Capulets hassen. An so was hatte Shakespeare sicherlich nicht gedacht.

    Die Idee des Fluches und seiner Funktion ist gut erklärt, was manche Punkte der Geschichte, dass auch in ein anderes Licht stellt. Stefanie Hasse muss sich hierbei viele Gedanken gemacht haben um dieses Konstrukt erstellen zu können.


    Gut dargestellt wurden auch die Charaktere selbst. Manche sind auf den ersten Blick unsympathisch, verschlossen und aggressiv, doch mit der Zeit offenbaren sie ganz andere Seiten an sich. Plötzlich wird ihr Verhalten von zuvor erklärbar und verständlich. So entdeckt man an Alessandro, aber auch an Luca und dessen Cousins, ganz neue Seiten. Auch Allegra wächst über sich hinaus und entdeckt ihre kämpferische Seite. Obwohl sie in diese Familienfehde nur zufällig hinein stolpert, verschließt sie sich nicht vor der Situation. Sie nimmt alles an und versucht es zu verarbeiten. Manches ist einfach, anderes nagt an ihr. Etwas zwielichtig wurde dagegen der Charakter des Padre aufgestellt. An sich steht er zwischen den Familien, aber manchmal deutete einiges darauf hin, dass er sehr viel mehr weiß und tut. Was genau seine Rolle ist und welche Macht er besitzt, ist bisher unklar.


    Macht und Fähigkeiten sind starke Punkte, die schließlich zentrale Rollen einnehmen. Zu Beginn der Geschichte war alles eher mysteriös und verborgen hinter Schleiern. Es hat Spaß gemacht das Mysterium zu erkunden und mehr über die Familien und ihre Schicksale zu lernen. Dann allerdings, hat Stefanie Hasse die Magie in die Handlung eingebunden. Plötzlich hatten alle Fähigkeiten, die sie gegeneinander einsetzen können oder vor einander verbergen. Zum Ende hin spielte die Magie immer größere Rollen, was irgendwie schade ist. Dadurch verschwand nämlich die wunderbar mysteriöse Atmosphäre, die zu Beginn herrschte. Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass die Autorin den mystischen Pfad beibehalten hätte, statt stärker auf das Fantastische zu setzen. Meiner Meinung nach hätte die Handlung dadurch weniger an Spannung verloren und auch das geheimnisvolle stärker beibehalten.


    Fazit

    Ein uralter Fluch, der den Nachfahren von Romeo und Julia die Möglichkeit auf ein glückliches Leben nimmt. Spannend und emotional erzählt, hat Stefanie Hasse die alte Geschichte mit neuen Ideen kombiniert und in die heutige Zeit gebracht. So dürfen an Stelle des legendären Paares nun andere nach dem Glück greifen, auch wenn das Schicksal gegen sie spielt.


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