Am 8.8. um 8 Uhr 8 ist es so weit. Ein Jahr lang konnte jeder einen verhassten Menschen nominieren und dessen Namen online in einen Lostopf werfen. Sobald die achtNacht beginnt, wird der "Gewinner" der Todeslotterie ausgelost und bekannt gegeben. Von dieser Sekunde an, darf jeder Jagd auf den Auserwählten betreiben, denn dieser gilt für zwölf Stunden als vogelfrei. Der Mord wird ohne rechtliche Konsequenzen bleiben und außerdem gibt es eine Belohnung von zehn Millionen Euro für den Mörder. Bis Ben plötzlich zum Auserwählten wurde, kannte er diese Aktion gar nicht. Doch nun hat er über 80 Millionen Feinde und Berlin wird zum Hexenkessel. Wird er die Nacht überleben?
Der neue Roman von Sebastian Fitzek war von mir gedanklich schon gekauft, bevor ich überhaupt wusste, worum es geht. Schließlich gehört er zu meinen Lieblingsthrillerautoren und da ist es mir egal, welches Thema Fitzek aufgreift. Als ich den Klappentext gelesen habe, hat mich dieser sofort an den Film "The Purge" erinnert. Bei diesem geht es darum, dass es einmal im Jahr einen 12-Stunden-Zeitraum gibt, in welchem in den USA eine Säuberung durchgeführt wird. Während dieser Zeit sind alle Verbrechen - auch Mord - legal. In der Danksagung, die ich dieses Mal als erstes gelesen habe, bestätigte sich meine Vermutung. Fitzek erzählt, dass er den Film geschaut und sich davon inspirieren haben lasse. Allerdings fand er die Idee "alle gegen einen" spannender und schon war das Grundgerüst zu achtNacht gefunden.
Fast die gesamte Handlung spielt während der zwölf Stunden der achtNacht. Die kurzen Kapitel sind chronologisch geordnet und beginnen stets mit Nennung der Person, auf der auf den nächsten Seiten der Focus liegt. Man kommt also beim Lesen nicht durcheinander, da sich ein roter Faden durch den gesamten Roman zieht. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und kombiniert mit den kurzen Kapiteln fliegt man nur so durch den Roman. Die Spannung sorgt natürlich ebenfalls dafür, dass man die Seiten nur so inhaliert. Immer wieder gibt es nervenaufreibende Szenen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich zwar auch schon Fitzek-Romane gelesen, wo das Spannungsniveau noch höher war, aber das ist meckern auf hohem Niveau. Der Roman hat mich nicht mehr losgelassen und aus der Inspiration von "The Purge" hat Fitzek eine ganz eigene, spannende Story kreiert, die mich bestens unterhalten hat. Ein bisschen "psycho" wird das Ganze auch, denn eigentlich handelt es sich bei der achtNacht-Aktion um ein massenpsychologisches Experiment, dass eskaliert ist, tausende von Menschen mobilisiert hat und sie zu potentiellen Tätern werden lässt.
Fazit: Mit einem Fitzek kann man einfach nichts falsch machen! Auch achtNacht ist ein unterhaltsamer Roman, mit hohem Spannungsniveau und nervenaufreibenden Szenen. 4,5 Sterne, die ich gerne auf 5 aufrunde, da der Roman so gut wie alle Erwartungen erfüllen konnte.
- Broschiert: 416 Seiten