Roman Maria Koidl - Der letzte Scheißkerl

  • Produktbeschreibung:

    • Seitenzahl: 237
    • 2017

    Es ist das perfekte Paar: die Angst und die Liebe. Doch warum macht uns eigentlich kaum etwas so viel Angst wie die Liebe? Mehr noch: Was haben Ängste damit zu tun, dass uns Menschen immer wieder magisch anziehen, mit denen wir dann doch keine langfristige Beziehung führen können? Roman Maria Koidl hat sich mit mehr als viertausend Frauen darüber ausgetauscht und wiederkehrende Beziehungsmuster erkannt. Hier erklärt er, warum Mutter-Theresa-Frauen gern den Privatpatienten suchen oder sich unbezahlte Teilzeit-Erzieherinnen irgendwann erschöpft von ihren Kindkerlen trennen. Ist es doch ein Irrglaube zu meinen, man könnte sich den eigenen Partner passend machen oder ihn gar verändern. Das Besondere an diesem Buch: Es bietet ein praktisches Modell, Ängste als Schlüssel zur Lösung von Beziehungsproblemen zu begreifen und entsprechend zu handeln. Auf dass sich Der letzte Scheißkerl für immer verabschiede.



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    Prima um in 2 Abenden durch zu sein und nach vielen "Beziehungs-Schmökern" ist dieses wirklich mal etwas anders. Es ist für jeden verständlich geschrieben und bringt einen eins ums andere Mal zum Staunen, weil manche Dinge so einleuchtend sind und trotzdem immer wieder passieren. Zudem ein Buch, das "nicht" beide Partner lesen müssen.
    Dieses Buch enthält zwar keine revolutionären Beziehungstheorien und nichts was nicht (fast) jeder von uns bereits erlebt hat, schildert aber spannend und verständlich Zusammenhänge, Aktionen und Reaktionen in unstimmigen Beziehungen und es zeigt einfache Wege auf, sich selbst aus der Miesere zu retten. Der Autor nimmt dem Leser auch erfolgreich die Angst "nicht normal" zu sein und es ist ein praxisorientierter, leicht verständlicher, auf eine breite Leserschaft ausgerichteter Ratgeber. Der dahinterstehende Ansatz ist ein lerntheoretisch-verhaltenstherapeutischer: Roman Koidl hält sich nicht lange bei der Analyse tiefgreifender Kindheitserfahrungen auf, sondern gibt Ratschläge, wie man die Dynamik einer problematischen Beziehung durchschaut ihre Schwierigkeiten im Hier und Jetzt löst. Gelungen auch die kommunikationspsychologischen Tips für eine nicht-offensive Gesprächsführung. Ein Buch, das so manche Beziehung retten kann, mit Sicherheit aber auch so manches Paar aus einer unglücklichen Beziehung befreien wird! Es bietet auch Möglichkeiten an, auf längere Sicht etwas zu verbessern. Das ist unterm Strich das, was alle Bücher aussagen, aber dieses Buch hier erscheint mir als das praktischste und anwendbarste für das Jetzt und für das Später.


    Ein reißerischer Titel zwar, aber das Buch hilft ebenfalls sich aus Situationen zu befreien, in denen man selbst sich als passiver Zuschauer gefangen fühlt. Es hilft eigene Reaktionen zu verstehen, und die Reaktionen des Gegenübers vorherzusagen und so hilft das Buch also bestens präventiv alle aufkommenden Schwierigkeiten zu meistern oder einfach nur das Thema der Paradoxen Leidenschaft zu verstehen. So kann man sich und seinen Freunden/Verwandten immer mit gutem Rat bei stehen.

  • unterhaltsam



    Tolles Buch - der Titel ließ mich ja schon vorausahnen, dass dieses Buch den ein oder anderen Schmunzler bereithält, und genau so war es auch. Die Geschichte ist wirklich sehr unterhaltsam geschrieben, somit ist das Buch für mich sehr kurzweilig gewesen und ich hatte es schnell durch.
    Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass man sich einfach in der ein oder anderen Situation wiedergefunden hat und nun eine andere Sichtweise dazu erhält.
    Etwas mehr Tiefgang hätte ich mir vielleicht noch gewünscht, oft ist es ja doch sehr oberflächlich abgehandelt. Aber ich muss auch dazu sagen, dass dieses Buch normalerweise nicht in mein bevorzugtes Genre fällt.

  • guter Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen


    Roman Maria Koidl hat zu seinem ersten Buch ( „Scheißkerle“) soviele Zuschriften erhalten, dass es nun eine Fortsetzung gibt: „Der letzte Scheißkerl“. Das erste Buch habe ich nicht gelesen und kann somit nicht beurteilen, ob sich in diesem Buch Wiederholungen finden.


    Eigentlich hatte ich eine saloppe Zusammenstellung von Zuschriften, ergänzt durch Kommentare und Erklärungen erwartet und war ganz überrascht, dass dieses geschätzt die Hälfte des Buches ausmacht. Die andere Hälfte beschäftigt sich mit der Unterteilung von Persönlichkeitstypen, mal als Haie und Delphine, dann etwas genauer unter den gegensätzlichen Aspekten von Dauer/Wechsel und Nähe/Distanz, denen die Typen beständiger Analyst/blendender Sunnyboy oder melancholischer Diener /abwesender General zugeordnet werden. Verschiedene Kommunikationsebenen und Kindheitsprägungen in der Familie werden betrachtet, welche oft bewirken, dass sich Gegensätze anziehen, aber nicht guttun.


    Die angegebenen Briefe und mails samt beschriebener Erlebnisse empfinde ich zu einem guten Teil, genau wie der Autor es selbst formuliert, haarsträubender als jede Fiktion. Koildl hat sein Buch erfrischend und witzig geschrieben und das Lesen bereitet Spaß und Freude. Der Autor spielt mit Klischees und ihrem wahren Kern, betont aber immer wieder, dass die vorgestellten Typen genauso unter den Frauen zu finden sind. Seine Einteilung In die vier Typen, die Unterscheidung in Nähe und Distanz oder Haie und Delphine ist nun nicht wirklich neu, wurde aber sehr originell und kurzweilig aufgearbeitet. Auch ganz neue Aspekte fand ich interessant, z.B. die Erwähnung eines Regelwerkes um den richtigen Mann zu finden, was in den USA wohl ein Topseller zu sein scheint und auf Aufzeichnungen um 1900 basieren soll. Sehr interessant fand ich auch die vielen Zitate und Lehrmeinungen, die die Ausführungen Koils ergänzen und mich auf Alice Miller aufmerksam und neugierig gemacht haben ( da wird meine Bücherwunschliste wohl wieder etwas länger).


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen; es verfügt über einen guten Mix an seichter Unterhaltung sowie hinterfragenden Passagen, ist so erfrischend und witzig geschrieben, dabei interessant und kurzweilig.

  • Nach seinem Bestseller „Scheißkerle“ wollte die Flut an begeisterten Zuschriften an den Autor nicht abreissen, unzählige Leserinnen teilten darin ihre persönlichen Erfahrungen mit jener im Buch beschriebenen Sorte Mann. So entschied sich Roman Maria Koidl zu einer Fortsetzung: „Der letzte Scheißkerl“, in welcher größtenteils der Erfahrungsschatz der Leserschaft hineinverwoben wurde. Die Herren der Schöpfung werden darin in vier Typen unterteilt: Den Macher oder auch General genannt, den Analysten oder Nerd, den Sonnyboy oder auch Blender und zu guter Letzt den fürsorglichen Diener. Jeder dieser Typen wird recht anschaulich beschrieben, und anschließend werden Tipps zum leichteren Auskommen mit dem jeweiligen Charakter gegeben.


    Die Ausführungen Koidls sind zwar zum Teil sehr amüsant zu lesen, oftmals kommt einem dabei das eine oder andere „Kaliber“ aus dem eigenen Bekanntenkreis in den Sinn, auf den so manche Beschreibung wie maßgeschneidert passt. Nur bezweifle ich, dass man Menschen so leicht in Schubladen stecken kann, wie es hier passiert. Ich denke, es ist vielmehr so, dass jeder von uns sämtliche Facetten dieser Charaktere in sich beherbergt und diese je nach Bedarf seiner Umwelt präsentiert. Das macht das Ganze in der Praxis doch ein wenig schwieriger als es die in diesem Buch doch eher schablonenhafte Darstellung glauben lassen will. Was aber durchaus stimmen mag, ist die (allerdings nicht unbedingt neue) Theorie, dass die eigene Partnerwahl oftmals stark durch das Elternhaus geprägt ist. Dass man dadurch des Öfteren auf einen ähnlichen Partnertyp zurückgreift (man also immer wieder dieselben Fehler macht), liegt irgendwie auf der Hand.


    Das Cover finde ich hingegen sehr witzig und originell gestaltet. Leider muss ich hier jedoch anmerken, dass sich die goldene Schrift des Titels auf dem Einband trotz sorgfältigen Umganges mit dem Buch bereits nach kurzer Zeit beim Lesen abzulösen beginnt. Ein etwas beständigeres Cover wäre wünschenswert!


    Mein Fazit: Ein sehr kurzweiliges und amüsantes Buch, ob es tatsächlich das Prädikat „Ratgeber“ verdient, wage ich allerdings zu bezweifeln!