Robin Stevens - Teestunde mit Todesfall / Arsenic for Tea / Poison Is Not Polite

  • Klappentext:
    Daisy und Hazel verbringen die Ferien bei Daisys Familie in Fallingford. Zu Daisys Geburtstag reist die gesamte Verwandtschaft an - von der exzentrischen Tante Saskia bis zum schneidigen Onkel Felix. Nur der zwielichtige Mr Curtis passt nicht so recht ins Bild. Er scheint etwas im Schilde zu führen. Doch als Mr Curtis vor den Augen aller vergiftet wird, ist klar, dass einer der Gäste der Mörder ist. Während ein Sturm die Verdächtigen im Haus und die Polizei draußen hält, ermittelt Detektei Wells & Wong in ihrem zweiten Fall, diesmal im Kreis der eigenen Familie. Bei so vielen dunklen Geheimnissen wirkt Fallingford auf einmal gar nicht mehr so heimelig ...


    Die Autorin:
    Robin Stevens wurde zwar in Kalifornien geboren, wuchs aber in einem College in Oxford, gleich neben dem Wohnhaus von Alice im Wunderland, auf. Schon in frühester Kindheit wollte sie entweder Hercule Poirot oder
    Agatha Christie werden. Als das mit dem beeindruckenden Schnauzbart nichts wurde, entschied sie sich für eine Karriere als Krimiautorin.


    Meine Meinung:
    Es könnten so schöne Ferien auf Fallingford sein. Und dann steht auch noch der 14. Geburtstag von Daisy an, den die Familie Wells mit Hazel Wong, Daisys bester Freundin und anderen Mädchen feiern will. Doch ein Mord macht den Feierlichkeiten einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Mr. Curtis, der ebenfalls auf Fallingford weilt, wird an der Teetafel heimtückisch vergiftet. Er war nicht gerade beliebt und führte irgendwas im Schilde, kein Wunder also, dass es eine Menge Verdächtige gibt, die da in Frage kämen. Doch dies bedeutet auch, dass der Täter aus der Familie Wells stammen könnte. Oder verbirgt sich unter den anderen Gästen etwa jemand, der zu solch einer Tat fähig wäre?
    Was liegt da näher, als dass die Detektei Wells & Wong schnellstens in Erscheinung tritt? Schließlich will Daisy nicht glauben, dass es in ihrer Familie einen Mörder gibt.


    "Teestunde mit Todesfall" ist der zweite Teil der Krimireihe um das Ermittlerduo Daisy Wells und Hazel Wong, die Sherlock Holmes und John Watson alle Ehre machen. Die Ermittlungen laufen auf dem verstaubten, alten Anwesen im Geheimen ab. Durch Lauschen und Beobachten decken die Mädchen immer mehr auf, aber der Fall scheint ziemlich verzwickt. Durch Notizen, Beschattungen und Zimmerdurchsuchungen hoffen sie, mehr zu erfahren. Und das ist gar nicht so einfach.


    Mir gefiel der Aufbau der Geschichte und die Beschreibungen von Fallingford. Die Atmosphäre in dem Haus, mit all den versteckten Treppen und Nischen erinnern an die guten alten Krimis aus früherer Zeit.
    Der Mord selbst ist nicht ohne, denn man erlebt Daisy in allen Gefühlslagen, wo doch ihr Vater einer der Hauptverdächtigen ist.
    Hazel fand ich sehr sympathisch, denn sie ist ein schlaues und zurückhaltendes Mädchen, das sich nicht viel zutraut und doch so viel mehr weiß, als sie denkt. Daisy hingegen ist nicht einfach, besticht aber dadurch, dass sie sich in eine Sache verbeißt und nicht eher Ruhe gibt, bis sie dieser auf die Schliche gekommen ist.
    Die beiden Freundinnen Kitty und Küken lockern außerdem noch die Stimmung etwas auf, die ebenfalls mitermitteln dürfen.
    Auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet; man kann sich alles schön bildlich vorstellen.


    Besonders spannend ist, dass man ständig am Rätseln ist, wer es denn nun getan hat und warum. Die Auflösung ist überraschend und gelungen.
    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Man ist sofort im Geschehen drin.


    Eine Leseempfehlung für alle, die gern in die Zeit um 1930 eintauchen und in alten Gemäuern nach Mördern und Verdächtigen suchen.


    5 Sterne.

  • Das Arsen ist angerichtet


    Klappentext:

    Hazel verbringt die Ferien bei Daisys Familie in Fallingford. Zu Daisys Geburtstag reist die gesamte Verwandtschaft an - von der exzentrischen Tante Saskia bis zum schneidigen Onkel Felix. Nur der zwielichtige Mr Curtis passt nicht so recht ins Bild. Er scheint etwas im Schilde zu führen.
    Doch als Mr Curtis vor den Augen aller vergiftet wird, ist klar, dass einer der Gäste der Mörder ist. Während ein Sturm die Verdächtigen im Haus und die Polizei draußen hält, ermittelt Detektei Wells & Wong in ihrem zweiten Fall, diesmal im Kreis der eigenen Familie. Bei so vielen dunklen Geheimnissen wirkt Fallingford auf einmal gar nicht mehr so heimelig.


    Rezension:
    Wie bereits die Weihnachtsferien verbringt Hazel auch die Osterferien bei Daisys Familie. Da auch Daisys 14. Geburtstag in die Ferien fällt, kommen zu diesem Anlass übers Wochenende noch diverse andere Personen zu Besuch. Neben Freundinnen aus dem Internat und Verwandten besitzt ihre Mutter jedoch die Dreistigkeit, vor den Augen der gesamten Familie auch ihren Liebhaber einzuladen. Außer ihr findet jedoch niemand diesen Mr Curtis sympathisch. Im Gegenteil, vermutet Daisy doch schon bald, dass der es mehr auf die Wertgegenstände im Haus als auf ihre Mutter abgesehen hat. Bevor Daisy und Hazel das jedoch nachweisen können, stirbt Mr Curtis. Offenbar wurde er vergiftet. Leider hat fast jeder Anwesende Motive für die Tat, und da eine Überschwemmung das Haus vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten hat, gibt es für Wells & Wong viel zu tun – auch wenn die meisten der Verdächtigen Daisys Angehörige sind.
    Wie bereits im 1. Band der „Wells & Wong“-Reihe, „Mord ist nichts für junge Damen“, erinnert der Aufbau auch hier wieder sehr an klassische britische Detektivgeschichten. Auch wenn Daisy Hazel öfters mit „Watson“ anspricht, sind die Parallelen zu Agatha Christies Miss-Marble-Geschichten jedoch deutlich ausgeprägter als zu Arthur Conan Doyles Sherlock-Holmes-Stories. Der grundlegendste Unterschied liegt jedoch im Alter der Detektivinnen. Daisy und Hazel trennen hier einige Jahrzehnte von ihren Vorbildern. Handelte der Vorgänger noch am Internat, dass die beiden Mädchen besuchen, und damit auf relativ neutralem Boden, ereignet sich diese Tat mitten im herrschaftlichen Anwesen der Wells’. Dabei versteht es die Autorin Robin Stevens, das aus den diversen Büchern und Verfilmungen vertraute Ambiente des wohlsituierten alten Englands lebendig werden zu lassen. Die Welt, in der Daisy und Hazel ermitteln, kommt einem sofort irgendwie vertraut vor. Hinzu kommt, dass der Fall so intelligent konstruiert ist, dass es wohl keinem Leser gelingen dürfte, die wahren Zusammenhänge frühzeitig zu erraten. Und trotzdem erscheint einem – wenn man die Lösung erst mal kennt – alles logisch.
    Nach den gelungenen beiden bisher auf Deutsch erschienenen Bänden kann man nur hoffen, dass auch die weiteren Abenteuer der beiden jungen Hobby-Detektivinnen baldmöglichst übersetzt werden.


    Fazit:
    Daumen hoch! Die Abenteuer von Wells & Wong haben das Zeug zur Kultreihe.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


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  • Wieder ein sehr unterhaltsamer Krimi vor der historischen Kulisse Englands mit zwei außergewöhnlichen Detektivinnen ;)


    Klappentext


    Daisy und Hazel verbringen die Ferien bei Daisys Familie in Fallingford. Zu Daisys Geburtstag reist die gesamte Verwandschaft an - von der exzentrischen Tante Saskia bis zum schneidigen Onkel Felix. Nur der zwielichtige Mr Curtis passt nicht so recht ins Bild. Er scheint etwas im Schilde zu führen. Doch als Mr Curtis vor den Augen aller vergiftet wird, ist klar, dass einer der Gäste der Mörder ist.


    Während ein Sturm die Verdächtigen im Haus und die Polizei draußen hält, ermittelt Detektei Wells & Wong in ihrem zweiten Fall, diesmal im Kreis der eigenen Familie. Bei so vielen dunklen Geheimnissen wirkt Fallingford auf einmal gar nicht mehr so heimelig ...


    Meine Meinung


    Ein neuer Fall für die beiden Internatsschülerinnen Daisy und Hazel - doch der Schauplatz ändert sich, denn sie sind über die Osterferien in Fallingford, dem Landsitz von Daisys Eltern. Das fand ich toll, dass sich die Kulisse ändert und ich hab schon gesehen, dass sie im 3. Band im Orient Express unterwegs sein werden!


    Erzählt wird wieder alles aus der Sicht von Hazel, denn sie ist die Schriftführerin der kleinen Detektei und muss alles ganz genau notieren. Das gelingt ihr auch wirklich gut, denn obwohl sich einige Personen auf dem Landgut aufhalten, erhält man recht schnell einen Überblick, weil jeder von ihnen sehr gekonnt in die Handlung eingeflochten wird. Dabei bekommt man auch schon einen guten Eindruck und man merkt, wie sich alles immer mehr um den unsympathischen Mr Curtis dreht.


    Daisy wittert natürlich sofort ein Geheimnis und beobachtet zusammen mit Hazel einige unschöne Szenen, die die selbst die sprachgewandte Daisy zum Verstummen bringen. Die Familie ist sich alles andere als zugetan und als schließlich der Mord passiert, droht die Fassade vollends zu reißen. Einer der Anwesenden muss der Mörder sein, denn das Haus ist durch die Regenflut von der Umgebung abgeschottet - doch fast alle Verdächtigen gehören somit zu Daisys Familie.
    Dadurch wird auch die Freundschaft der beiden Mädels auf eine harte Probe gestellt, denn die forsche Daisy muss sich dieser Tatsache stellen, während Hazel immer wieder versucht, ihr trotzdem beizustehen. Außerdem sind noch zwei weitere Schülerinnen aus dem Internat bei Daisy zu Gast, Kitty und Kücken, und es ist nicht leicht zu ermitteln, wenn die beiden ständig in der Nähe sind und ebenso neugierige Nasen haben.


    Man merkt auf jeden Fall dass es ein Kinder/Jugendbuch ist anhand dem Schreibstil und auch der Handlung, trotzdem kann ich es auf jeden Fall auch Erwachsenen empfehlen. Natürlich sind die Mädels nicht ganz so fix bei der Aufklärung und ihren Lösungsversuchen, aber ihre Beobachtungsgabe und ihr Drang, den Mörder zu überführen, macht einfach Spaß zu verfolgen.
    Vor allem auch die Atmosphäre auf dem alten englischen Landhaus mit all den staubigen Utensilien, Zimmern und geheimen Treppen, dem Butler, der Köchin und auch all den anderen Figuren ist sehr unterhaltsam.


    Die Aufklärung war jedenfalls überraschend und hätte ich so nicht vermutet. Die Spannung hat mir zwischendurch etwas gefehlt, aber das ist - denke ich - meiner "Erwachsenenhaltung" geschuldet. Trotzdem kann ich die Reihe auf jeden Fall empfehlen, weil sie so viele liebevolle Details beinhaltet, die die Charaktere, das Setting und die vielen Einfälle der jungen Damen beinhaltet.


    Fazit: 4 Sterne


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Ein neuer Fall für die beiden cleveren, erfrischend frechen Hobbydetektivinnen. Ein Jugend-Krimi mit viel Witz und Charme.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Inhalt:


    Die Frühlingsferien verbringen die Internatsschülerinnen Hazel Wong und Daisy Wells auf dem Familienanwesen, um den 14. Geburtstag der letztgenannten zu feiern.


    Doch die Festlichkeiten rücken in den Hintergrund als neben den geladenen Gästen auch der mysteriöse Mr Curtis, ein Freund von Lady Hastings, auftaucht: aalglatt, arrogant und allgegenwärtig. Was führt er nur im Schilde?


    Nach einem Streit wird er ermordet: vergiftet mit Arsen in seinem Nachmittagstee.

    Wegen des starken Unwetters gibt es für die Polizei kein Durchkommen und so sind Daisy und Hazel sind fest entschlossen, den Fall zu lösen.



    Altersempfehlung:


    ab 12 Jahre



    Mein Eindruck:


    Dies ist der zweite Fall für die Nachwuchsdetektivinnen Daisy und Hazel.

    Die 13-Jährigen bilden den Detektivclub "Wells & Wong":

    Daisy Wells, Vorsitzende, und ihre beste Freundin Hazel Wong, Schriftführerin und Vizevorsitzende.


    Sehr zum Vorteil des Lesers finden sich zu Beginn Grundrisse des Anwesens der Familie Wells, besser Lord und Lady Hastings, nebst einer Personenübersicht (Familienmitglieder, Angestellte) und Stammbaum.


    Die Kulisse wird zudem derart detailliert und atmosphärisch beschrieben, dass man Fallingford tatsächlich vor Augen hat.

    Das Abenteuer ist als Bericht verfasst, in der Ich-Form aus Hazels Sicht: Mordfall Mr Curtis.


    Der Schreibstil ist mitreißend, humorvoll und trotz Handlung im Jahr 1935 nicht altbacken und gut verständlich. Was ebenfalls sehr gut an dieser Krimireihe gefällt ist die übersichtliche Strukturierung: die unterschiedlichen Phasen der Ermittlung von Vorgeschichte, Mord bis zur abschließenden Auflösung werden in einzelne Teile separiert. Abschließend findet sich noch ein Glossar mit Erläuterungen (Fremdwörter, Besonderheiten usw.).


    Wells und Wong sind auf den ersten Blick optisch sowie charakterlich grundverschieden und doch verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Aufgrund ihres Alters dienen sie dem Leser zudem hervorragend als Identifikationsfigur.


    Auch die Nebencharaktere sind mit viel Liebe zum Detail gezeichnet:

    Vater Lord Hastings spielt mit kindischem Vergnügen Lausbubenstreiche,

    Tante Saskia ist total überkandidelt und herrlich schrullig,

    Onkel Felix dagegen ist geheimnisvoll (man munkelt er sei Agent im Auftrag der englischen Krone) und ein Frauenschwarm.


    Dass die Ermittlungen im engsten Familienkreis stattfinden und somit auch Eltern und Freunde verdächtig sind, sorgt bei diesem Abenteuer für zusätzlichen Nervenkitzel und bietet interessante Einblicke in Daisys Leben.


    Für einen Whodunit-Krimi typisch, finden sich zahlreiche Verdächtige und verschiedene Fährten, die zu wildesten Spekulationen anregen.

    Beim Lesen kann man fleißig mitkombinieren, Verdächtige ausschließen oder - vielleicht sogar bis zum Schluss - im Dunkeln tappen.

    Man fiebert mit, ob es den beiden Detektivinnen gelingt wird, den Mordfall aufzuklären bevor die Polizei eintrifft.


    Robin Stevens hat mit "Wells & Wong" eine witzige und unterhaltsame Detektivreihe geschaffen: spannend, originell und mit viel Charme. Ein großartiges Lesevergnügen für Fans englischer Kriminalromane!


    Ich freue mich schon auf die nächsten Fälle von der beiden jungen Damen! Bisher sind neun Bände erschienen.



    Fazit:


    Der zweite Fall für die Internatsschülerinnen Daisy Wells und Hazel Wong:

    Erneut ein atmosphärisch rundum gelungenes Abenteuer mit zwei starken Protagonistinnen, die sich hervorragend ergänzen.


    Die Detektivgeschichte ist spannend und abwechslungsreich gestaltet und besticht durch interessante Charaktere und einen klassischen Mordfall zum Miträtseln.


    Eine charmant-witzigen Jugend-Krimi-Reihe!


    ...

    Rezensiertes Buch: "Ein Fall für Wells & Wong: Teestunde mit Todesfall" aus dem Jahr 2018

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