Arnaldur Indriðason - Tage der Schuld / Kamp Knox

  • Inhalt (Quelle : Amazon)


    *Island 1978. Ein Toter wird in einem Gewässer mitten in einem Lavafeld entdeckt. Kommissar Erlendur nimmt zusammen mit Marian Briem die Ermittlungen auf. Eine Spur führt zur nahe gelegenen US-Militärbasis. Dort scheint niemand mit der isländischen Polizei zusammenarbeiten zu wollen. Wurde dem Toten womöglich ein Militärgeheimnis zum Verhängnis?
    Erlendur beschäftigt zudem das mysteriöse Verschwinden eines jungen Mädchens vor mehr als zwanzig Jahren, und er ermittelt auf eigene Faust. Das Mädchen war damals auf dem Schulweg an dem berüchtigten Camp Knox vorbeigekommen ...


    Über den Autor (Quelle : Amazon)


    Arnaldur Indriðason, Jahrgang 1961, war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute ist er der erfolgreichste Krimiautor Islands. Alle seine Romane erobern Platz 1 der isländischen Bestsellerliste. Sie werden in über 40 Sprachen übersetzt und sind mit renommierten Krimipreisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Nordischen Krimipreis, dem Gold Dagger und dem Grand Prix de Littérature Policière. Arnaldur Indriðason lebt mit seiner Familie in der Nähe von Reykjavík.


    Allgemeines


    Erscheinungstermin : 16. Februar 2017, Verlag Lübbe, Hardcover mit Schutzumschlag und Lesebändchen, 448 Seiten
    Gliederung : Landkarte von Island, 53 Kapitel, Karte von Reykjavik


    Meine Meinung


    Dieses Buch beginnt gemächlich und wird ab der zweiten Hälfte dann etwas flotter.


    Mir gefällt der Schreibstil dieses Autoren, ich habe so gut wie alle Bücher von ihm gelesen. Er hat hier gut recherchiert, was den amerikanischen Stützpunkt in Kevlavik damals betraf. Es war interessant, auch noch einiges über die allgemeine politische Lage zu dieser Zeit auf der Welt zu erfahren. Ich mag die Isländer in den Büchern, sie sind sehr freundlich und höflich, oft aber auch zurückhaltend und misstrauisch.


    Die Ermittlungen, einerseits bezüglich der im Lavafeld entdeckten Leiche, anderseits betreffend des vor 25 Jahren verschwundenen Mädchens, erfolgen langsam aber sicher. Marian Briem und Erlendur sind zwei gemütliche Kommissare, die sich prächtig verstehen und ein gutes Team bilden. Ich mag diese beiden Protagonisten, die trotz sämtlicher Verbrechen solch eine Ruhe ausstrahlen.


    Marian Briem kümmert sich im weiteren Verlauf des Krimis dann eher um den Mordfall, während sich Erlendur richtiggehend in den Vermisstenfall verbeisst. Alle beide stellen akribische Nachforschungen an und hoffen auf Erfolg. Nach und nach können Sie dann so einige Puzzleteile zusammenfügen.


    Das Ganze ist nicht wirklich super spannend, aber dennoch sympathisch und interessant.


    Fazit : Es ist kein nervenaufreibendes Buch, aber ein flüssig und angenehm geschriebener Krimi, ohne Längen, mit gut geführten Ermittlungen und einigen historischen Details. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • "Tage der Schuld" beschäftigt sich mit zwei Verbrechen: Im gegenwärtigen Handlungsstrang (Ende der Siebzigerjahre) geht es um einen jungen Mann, der auf einer US-Militärbasis unter zunächst unklaren Umständen (Selbstmord, Mord oder Unfall?) ums Leben gekommen ist und im Handlungsstrang der Vergangenheit geht es um das nie aufgeklärte Verschwinden eines jungen Mädchens auf dem Schulweg im Jahr 1953.
    Erlendur fühlt sich vor allem zu einem letzten Versuch der Aufklärung des Vermisstenfalls berufen, Marian Briem ermittelt mit Hilfe der Amerikanerin Caroline Murphy auf der Militärbasis. Die beiden Fälle werden abwechselnd in den Handlungsverlauf eingebunden. Jeder Fall ist für sich interessant, leider entspricht die Spannungs"kurve" eher einer Geraden. Die Gespräche mit Zeugen und Tatverdächtigen drehen sich oft im Kreis und wirken sehr langgezogen, was dem Leser trotz des nicht so großen Umfangs von 448 Seiten das Gefühl vermittelt, dass die Ermittlungen nicht recht vorankommen. Die Zusammenhänge in beiden Kriminalfällen sind jedoch schon deutlich vor dem Ende abzusehen.
    Auch wenn der Autor generell keine actiongeladenen Thriller schreibt, ist der Erzählstil hier relativ ermüdend, erst gegen Ende des Romans kommt etwas mehr Spannung auf.


    :arrow: Inhaltlich durchaus interessant, ist "Tage der Schuld" aufgrund des eher schleppenden Erzählstils eine nur mäßig fesselnde Lektüre.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998