Gabriel García Márquez - Ich bin nicht hier, um eine Rede zu halten / Yo no vengo a decir un discurso

  • Autor: Gabriel García Márquez
    Titel: Ich bin nicht hier, um eine Rede zu halten
    Originaltitel: Yo no vengo a decir un discurso, erschien erstmals im Oktober 2010
    Seiten: 160 Seiten
    Verlag: Kiepenheuer&Witsch
    ISBN: 978-3462044768


    Der Autor: (Klappentext)
    Gabriel García Márquez, geboren 1927 in Aracataca, Kolumbien, arbeitete nach dem Jurastudium zunächst als Journalist. García Marquez hat ein umfangreiches erzählerisches und journalistisches Werk vorgelegt. Seit der Veröffentlichung von "Hundert Jahre Einsamkeit" gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller der Welt. 1982 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 17. April 2014 in México-City.


    Inhalt: (Klappentext)
    Literatur, Journalismus, Film und Politik, nicht zu vergessen die Freundschaften, sind die großen Themen im öffentlichen Leben von Gabriel García Márquez. Und darum geht es in diesen Reden - von der ersten, die er 1944 bei seinem Schulabschluss hielt, über die Nobelpreisrede 1982 bis zu jener anrührenden Ansprache 2007 in Cartagena de Indias bei der Vierzigjahr-Feier von "Hundert Jahre Einsamkeit". Die Texte, die ein Leben umspannen, zeigen Gabriel García Márquez in vielen Facetten: den politisch engagierten Bürger seines Landes, den Literaturliebhaber, den erfolgreichen Autor und Nobelpreisträger, den Filmfan, der eine Akademie gründet, den couragierten Journalisten. Sie sind lebendig, anekdotenreich und spannend.


    Meinung:
    Der Band enthält insgesamt 21 Reden, plus kurze Infos dazu, wann und zu welchem Anlass sie gehalten wurden, sowie eine Nachbemerkung des Herausgebers Cristóbal Pera. Die Reden sind thematisch sehr unterschiedlich: mal hält Marquez eine Lobrede auf seinen Schriftstellerkollegen (und Freund) Álvaro Mutis zu dessem siebzigsten Geburtstag, ein andermal weiht er den Kinosaal der Stiftung des Neuen Lateinamerikanischen Films in Kuba ein, und dann wiederum hält er eine Rede zur Identifikation Lateinamerikas bei einem Treffen der Contadora-Gruppe. Ich habe alle Reden gerne gelesen, auch wenn mich die Themen um den lateinamerikanischen Film weniger interessierten. Dafür fand ich seine Rede vor kolumbianischen Streitkräften aufschlussreich, bei der er die verschiedenen Ausdrucksformen der Macht als roten Faden in seinen Büchern betrachtet, und am Ende seinen Zuhörern nahe legt, stets ein Buch im Tornister mitzuführen. Klasse war auch seine Rede über den "Journalismus" als besten Beruf der Welt, der viel abverlangt und man daher Leidenschaft und echtes Interesse mitbringen muss, und leider häufig von Studenten gewählt wird, die lediglich rasch einen Presseausweis, Privilegien und einen besseren sozialen Status erreichen wollen.
    Was kann man von diesem kurzen Sammelband mit Reden erwarten? Ich habe den Schriftsteller und Menschen Márquez näher kennen gelernt, die Lektüre hat mein Interesse an seinen Kollegen Julio Cortázar und Álvaro Mutis geweckt, ich habe mindestens ebenso viel Zeit mit Internetrecherche verbracht, um mehr über die angesprochenen Themen oder Personen zu erfahren. Anders gesagt: ich bin positiv überrascht, fühlte mich bestens unterhalten und kann der Versuchung kaum widerstehen, gleich noch weitere lateinamerikanische Literatur zu lesen.
    Ganz klar eine Empfehlung an Alle, die sich für diese Kultur interessieren, für Fans von Gabriel García Márquez sowieso.

  • Jedesmal wenn ich sehe dass Gabriel García Márquez wieder einen neuen Leser überzeugen konnte, freue ich mich ungemein, :flower: Gehört einfach zu meinen bevorzugten Autoren und wird es wohl immer bleiben.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Und hier der Link zum spanischsprachigen Original

    DAS kommt definitv auf meine Wunschliste. Ich liebe sowohl den Schreibstil von Gabriel García Márquez, als auch die spanische Sprache. Ich weiß nicht, ob ich mich richtig ausdrücke, aber die spanische Sprache ist für mich so "blumig"....