Florian Huber - Tauchgang ins Totenreich: Archäologie unter dem Meeresspiegel

  • Inhalt lt. Klappentext:
    Kaum etwas fasziniert den Menschen so sehr wie das Ungewisse, das sich in den Tiefen unserer Ozeane verbirgt, seien es jahrhundertealte Schiffswracks oder versunkene Städte – denn die Welt unterhalb des Meeresspiegels hält Überraschungen parat, die den Inhalt der Geschichtsbücher dramatisch verändern könnten.
    Florian Huber ist leidenschaftlicher Unterwasserarchäologe und versucht, dem Meer diese Geheimnisse zu entlocken. Er taucht seit Jahren nach Schiffen, in Höhlen, in Brunnen und Seen, immer auf der Suche nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
    In seinem reich bebilderten Buch berichtet Huber von seinen spannendsten und riskantesten Forschungsexpeditionen: zum schwedischen Handelsschiff Mars, das 1564 mit 800 Mann Besatzung sank, zu den japanischen Schiffswracks im Pazifik vor Truk Lagoon und in die wassergefüllten Höhlen Yucatáns auf der Suche nach Überresten der Maya. Seine Geschichten sind wie Reisen in eine völlig fremde Welt.



    Über den Autor lt. Klappentext:
    Dr. Florian Huber, 1975 in München geboren, studierte Ur- und Frühgeschichte, Anthropologie, Nordische Philologie und Ethnologie in München, Umeå und Kiel. Er war zehn Jahre Leiter der Arbeitsgruppe für maritime und limnische Archäologie (AMLA) an der Universität Kiel. Ausgrabungen und Expeditionen führten ihn mehrfach nach Schweden, Island, Ghana, Mexiko, Chile, Neuseeland, Saudi-Arabien, in den Sudan sowie in den gesamten Pazifikraum. 2013 kam seine Dokumentation "Verborgene Welten 3D – Die Höhlen der Toten" in die Kinos. Als Mitbegründer der Firma Submaris führt er weltweit Forschungstaucheinsätze für Wissenschaft und Medien durch.



    Eigener Eindruck:
    Mit dem Stichwort Archäologie kriegt man mich fast immer dran. Die Kombination Archäologie und Tauchen fasziniert mich als bekennende Landratte, die niemals nie auch nur freiwillig einen Flossenschlag in Brunnen oder enge Höhlen tun würde, sehr. Lesen ist bekanntlicherweise die sicherste Methode um an diesen interessanten Zweig der Unterwasserarchäologie gefahrlos beiwohnen zu können.
    In der Danksagung erwähnt Dr. Florian Huber noch Dr. Henning Engeln (freier Wissenschaftsjournalist), der ihm geholfen hatte seine Reportagen entsprechend populärwissenschaftlich zu ergänzen. Wie schrieb er so schön: "Als Wissenschaftler habe ich gelernt, meine Ergebnisse nüchtern, sachlich und auf den Punkt gebracht niederzuschreiben. Gefühle, Abenteuerlust und Spannung hatten da nichts verloren, obwohl gerade all das in der Archäologie doch immer irgendwie mitschwingt. Vielen Dank daher an Henning Engeln, der meine Manuskripte hier und da mit genau diesen Attributen ergänzt hat."




    Huber beschreibt folgende sechs Forschungsexpeditionen:


    Reise in die Unterwelt - Die Totenhöhlen von Mexiko
    Beschrieben wurden mehrere Tauchgänge in unterschiedlichen Cenoten. Ein wenig konnte man auch über entsprechende Methoden der Archäologie kennenlernen und eine Menge über das Tauchen mit den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen wie den Einsatz von Seilen usw.. Unbedingt erwähnen muss man noch den Film, der über diese Forschungsarbeit gedreht wurde, "Verborgene Welten - Die Höhlen der Toten".



    Am seidenen Faden – Der tiefe Brunnnen von Nürnberg
    Hatte mir am wenigsten gefallen; irgendwie hatte ich mir da mehr von versprochen. Am spannendsten waren noch die Vorbereitungen auf das Tauchen und der Einsatz der Höhenrettung der Feuerwehr.



    Das Letzte seiner Art – Das deutsche U-Boot UC71 vor Helgoland
    Huber interessiert sich für alles rund um versunkene Wracks. Und in diesem Fall ein versunkenes U-Boot und das Geheimnis warum es überhaupt sinken konnte. Denn eigentlich hatte es keinen direkten Grund dafür gegeben.



    Fünf Minuten bis zum Mars – Das Jahrhundertwrack
    Mit einer meiner Lieblingskapitel! Da stimmte die ganze Mischung von Vorbereitung, Ausführung und dem geschichtlichen Hintergrund!



    Mission Walchensee – In 16 Stunden durch den Berg
    Einer der für mich schwächeren Kapitel. Selbst die Beschreibung des Einsatzes vom Tauchboot Jago riss das für mich nicht raus.Der Auftrag kam vom Wasserkraftwerk den Kesselberg-Stollen zwischen Walchensee und Kochelsee zu untersuchen und einen Imagefilm für das Wasserkraftwerk zu filmen.



    Truk Lagoon – Gefährlicher Friedhof im Pazifik
    Ein Kapitel das mich angenehm überrascht hatte. Falls man die Begriffe angenehm und Zweiter Weltkrieg überhaupt miteinander verbinden darf. „Truk Lagoon“ und die Rolle die es für die japanische Armee gespielt hatte, waren mir nicht bewusst. Es war ja auch „nur“ der größte Stützpunkt der japanischen Marine gewesen, die fast völlig bei einem Angriff der USA zerstört wurde. Was für eine Gefahr mittlerweile durch das austreten von Öl und Benzin aus den Wracks ausgeht, lässt für die Umwelt so gar nichts Gutes hoffen, solange da nichts dagegen gemacht wird. Stellt sich die Frage, wer wird diese hohen Kosten übernehmen? Im Grunde wären die USA bzw. Japan dafür verantwortlich, als ehemalige Eigner der versunkenen Schiffe, soweit ich es verstanden habe. Aber solange noch nichts schlimmes passiert, solange wird diese Tatsache wohl ignoriert bleiben und es werden weiterhin Touristen Tauchgänge zu den Wracks unternehmen, ohne auch nur den Hauch von Ahnung zu haben, welche –noch nicht sichtbaren- Gefahren für die Umwelt von den Wracks ausgeht.



    Fazit:
    Huber kam mir als sehr sympathischer Mann rüber, der absolut begeistert von seinem Spezialgebiet ist und diese Begeisterung auch mit dem Leser zu teilen versteht. Gewünscht hätte ich mir ein wenig mehr geschichtliches zu erfahren. Und auch über die archäologische Arbeit hätte ich gerne noch ausführlicher lesen wollen. Aus dem Grund konnte ich keine 5 Sterne vergeben, aber dafür eine solide 4 Sterne-Bewertung .

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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