Ken Follett - Der Modigliani-Skandal / The Modigliani Scandal

  • Die in Paris lebende Kunststudentin Dee findet bei ihren Recherchen zu ihrer Abschlussarbeit einen Hinweis auf ein bisher unbekanntes Gemälde des berühmten Malers Modigliani. Leider kann sie diese Neuigkeiten nicht für sich behalten und berichtet ihrer Freundin und auch ihrem Onkel, einem englischen Kunsthändler, davon, der nichts anderes zu tun hat, als seiner Nichte sofort einen Detektiv an die Fersen zu heften. So machen sich alle unabhängig voneinander auf die Suche nach dem Gemälde. Die Reise führt quer durch Italien und jeder will bei der Jagd nach dem Bild der erste sein, um Ruhm und Reichtum einzuheimsen. Ob es Dee und ihrem Freund gelingt, das Bild zu finden?


    Mit seinem Buch „Der Modigliani Skandal“ hat Ken Follett seinen ersten Roman, damals noch unter dem Pseudonym Zachary Stone, vorgelegt, der allerdings keinem Vergleich der neueren Romane des Autors standhält. Der Schreibstil ist zwar flüssig, allerdings ist schon die Anzahl der auftauchenden Protagonisten so verwirrend und undurchschaubar, dass man wirklich eine Weile braucht, bis man halbwegs durchblickt. Die verschiedenen Perspektivwechsel, die man von Follett gewohnt ist, machen hier einige Sprünge und sind in sich nicht immer schlüssig. Die meisten Fäden laufen am Ende aber zusammen. Der Leser bekommt einiges an Hintergrundwissen über die einzelnen beteiligten Protagonisten und in welcher Beziehung sie zu dem einen oder anderen stehen. Einen richtigen Spannungsbogen hat das Buch leider nicht.


    Die Charaktere sind nicht sehr gut ausgestaltet, so dass sie oftmals nicht überzeugen können. Als Leser steht man eher außen vor und hat das Gefühl, alles zu beobachten, als mit zu fühlen und mit zu fiebern. Dee ist eine junge Frau, die bei ihrem Fund völlig aus dem Häuschen gerät und naiv, wie sie ist, ihr Wissen gleich an die große Glocke hängt, ohne über die möglichen Folgen nachzudenken. Der moderne Künstler Usher kämpft gegen die arroganten Händler und möchte am liebsten auf sie verzichten. Sammy, eine junge Schauspielerin stellt sich als eine moderne Robina Hood heraus, die den Reichen liebend gern etwas wegnehmen würde, um es den Armen zu geben. Und Julian möchte eine eigene Galerie eröffnen, hat aber kein Geld.


    „Der Modigliani-Skandal“ ist ein eher unaufregendes Buch, das streckenweise sehr langweilig daher kommt. Wer sich zum ersten Mal einen Ken Follett zulegen möchte, der sollte sich lieber eines seiner neueren Bücher kaufen, die inzwischen so detailliert, spannend und unterhaltsam sind, dass man sie nicht aus der Hand legen kann. Hiervon bitte Finger weg!


    Langatmige :bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Der Modigliani-Skandal“ ist ein eher unaufregendes Buch, das streckenweise sehr langweilig daher kommt. Wer sich zum ersten Mal einen Ken Follett zulegen möchte, der sollte sich lieber eines seiner neueren Bücher kaufen, die inzwischen so detailliert, spannend und unterhaltsam sind, dass man sie nicht aus der Hand legen kann. Hiervon bitte Finger weg!

    Ich stimme Dir zu, dass ein Follett-Erstleser nicht mit diesem Buch anfangen sollte. Es gehört zu seinen Erstwerken (1976, vielleicht ist es sogar der Debütroman). Allerdings hat er auch schon früh SEHR SPANNENDE Romane geschrieben. Beispiel: Die Nadel, einer der besten Spionageromane, die ich kenne (ok, Spionageromane sind jetzt nicht wirklich mein Genre :wink: ), das stammt aus 1978

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

  • Ich stimme Dir zu, dass ein Follett-Erstleser nicht mit diesem Buch anfangen sollte. Es gehört zu seinen Erstwerken (1976, vielleicht ist es sogar der Debütroman). Allerdings hat er auch schon früh SEHR SPANNENDE Romane geschrieben. Beispiel: Die Nadel, einer der besten Spionageromane, die ich kenne (ok, Spionageromane sind jetzt nicht wirklich mein Genre :wink: ), das stammt aus 1978

    Dieses Buch hat er unter einem anderen Namen herausgebracht, wahrscheinlich hat er geahnt, dass es nicht so besonders ist, denn er probiert sich hier wirklich aus und ist absolut unstet innerhalb der Handlung. Die Nadel fand ich auch super! Meine Rezension bezieht sich hier mehr auf die Kunst- und historischen Romane des Autors.

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


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