Patrick Kimminus - Das Schwarze Feld

  • Das Romanwerk des jungen Autors P. Kimminus wächst Jahr für Jahr beständig um einen Roman, dennoch findet man kaum etwas über ihn in der Presse. Zu Unrecht, wie ich finde. Meine Rezension befasst sich mit seinem ersten Werk, einem Roman namens „Das Schwarze Feld“, welcher 2014 bei dem Verlag HCP (www.hellcatbooks.com) erschienen ist. Mich erinnert das Buch stark an die Anfänge von Stephen King, wo es primär um die Grundtypen des Horror-Genres ging (Vampire, Untote, Spuckhäuser, Gespenster oder, wie hier, eine Art Werwölfe). Dazu passt auch, dass Kimminus eine eigene (rein fiktive) Stadt konstruiert und das (grausige) Geschehen aus der Sicht verschiedener Protagonisten beschreibt. Für mich sticht die erzählerische Qualität des Schriftstellers heraus, auch wenn seine Erzählkunst in diesem Erstlingswerk sicherlich noch nicht ganz ausgereift war. Die Story selbst ist skurril. Es beginnt, mit einer Mordserie, die das kleine Marktstadt erschüttert. Natürlich denkt jeder an einen gewöhnlichen Killer, nach und nach offenbart sich jedoch das wahre Gesicht des Bösen. In diesem Fall ist es ein alter Herr, der ein wenig an den Antiquitätenhändler aus „Needfull Things“ erinnert. Dieser ist allerdings noch ein wenig verschlagener und lockt die Dorfbewohner in seine Galerie, wo sie, wie es so schön im Klappentext heißt, durch die Welt des „Goya und Bosch stolpern“. Dieser Part ist besonders gelungen. Es sollte noch erwähnt werden, dass er sich der südamerikanische Opa in einen Baum verwandeln kann (Wenn das schwarze Feld erst einmal richtig blüht) und dass er sich von der Angst der Dorfbewohner ernährt, weswegen er Markstadt natürlich zunehmend pisackt. Ein junger Doc, namens Hendrix kommt ihm letztendlich auf die Schliche und fliegt, mit seiner Clique, nach Peru, um ein Mittel zu suchen, das ihn stoppen kann.


    Manches in diesem Roman erscheint eventuell profan. Vor allem, wenn man vorher Mendrik, das zweite Buch aus seiner Feder, gelesen hat, dennoch hat „Das Schwarze Feld“ hervorragend unterhalten, wobei es mir phasenweise doch wirklich eine angenehme Gänsehaut beschert hat. Die Protagonisten sind glaubwürdig, auch wenn die eine oder andere Charakterstudie zu kurz ausfällt. Der Aspekt der Biologie (Die Sache mit den Lebensgemeinschaften und Symbiosen) hat mir neben der Herausarbeitung des lateinamerikanischen Maya-Kultes am besten gefallen.Irgendwie auch der Gegensatz zwischen der Moderne, dem Kommunikations- und Informationszeitalter, und der unbändigen, manchmal doch ein wenig hinterhältigen, Natur, auch wenn man vielleicht nicht unbedingt die Sinnfindung in den Vordergrund stellen sollte. Es handelt sich schließlich um eine gute altmodische Geister-Geschichte in einem modernen Gewand. Für alle, die den klassischen Horror lieben.

    „Am nächsten Morgen war die Nacht vorbei, und ich war noch am Leben. Vielleicht schreibe ich einen Roman, dachte ich. Und dann schrieb ich ihn.“

  • Zum Inhalt (Quelle Amazon):


    Marktstadt schwitzt bei Rekordtemperaturen, bis eine Serie geheimnisvoller Unfälle die Sommeridylle dunkel trübt. Von Todesfall zu Todesfall mehren sich Zweifel, während im Dorf eine unerklärbare Aggressivität um sich greift. Eine Hysterie, die ihren Höhepunkt erreicht, als das alljährliche Laternenfest seine Pforten öffnet und die Galeriebesucher durch die Traumwelt von Goya und Bosch stolpern. Gelingt es Prof. Hendrix und seinen Freunden die Handschrift des Dschungels zu entziffern? Puzzlestücke fügen sich zusammen, doch der Schlüssel des Rätsels liegt, gut versteckt, in den wild wuchernden Andentälern Perus.

  • Ups, ärgerlicher Wortdreher. Weiß jemand, ob man das noch nachträglich korrigieren kann? MFG

    „Am nächsten Morgen war die Nacht vorbei, und ich war noch am Leben. Vielleicht schreibe ich einen Roman, dachte ich. Und dann schrieb ich ihn.“