Scarlett Cole - Bleib bei mir / The Fractured Heart

  • Cujo Matthews hat es gelernt bescheiden zu sein. Mit seinen Einnahmen als Tätowierer kommt er gut über die Runden, ein paar nette Kumpels hat er auch. Doch eine feste Beziehung kann er nicht eingehen – was ist es, das ihn davon abhält? Eines Tages trifft er die schöne Drea Caron. Gemeinsam sollen die beiden die Verlobungsfeier ihrer besten Freunde Harper und Trent organisieren und gehen sich dabei gehörig auf die Nerven. Bis Drea die Entführung einer jungen Frau beobachtet und dabei selbst in große Gefahr gerät. In diesem Moment erkennt Cujo, wie wichtig ihm Drea wirklich ist und eine leidenschaftliche Zuneigung zwischen den beiden entfacht. Sie werden immer mehr in den Fall verwickelt – können sie ihr gemeinsames Glück retten oder muss einer von ihnen selbst mit dem Leben bezahlen?


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    „Bleib bei mir“ kann locker mit „Halte mich fest“ mithalten. Welchen Teil ich besser finde? Zwingt mich bitte nicht, mich zu entscheiden. Ich kann es nicht. Beide Bücher sind auf ihre Art verschieden und eben auch auf ihre Art besonders.


    Hier lernt man jetzt endlich Drea und Cujo besser kennen. Und wow. Drea und Cujo hatten es beide nicht leicht in ihrem Leben, aber jeder auf seine Art. Zu Cujo möchte ich nicht allzu viel verraten, aber sein familiäres Umfeld hat mir sehr gefallen. Berührt hat mich aber auch,


    Drea hingegen ist eine unglaublich starke Frau. Wie sie sich um ihre Mutter kümmert, dass sie ihr Leben nicht leben kann, wie sie will und mit welchen Sorgen sie zu kämpfen hat. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie lange ihr Körper das wohl mitmacht.


    Hinzu kommt, dass Cujo und Drea da in eine Sache geraten sind, die sie in Gefahr bringt. Das ganze Ausmaß wird erst am Ende klar, auch wenn ich mir vorher schon das ein oder andere zusammenreimen konnte, insbesondere, was es mit der Frau auf sich hatte.
    Die Recherchen und Ermittlungen laufen weitestgehend im Hintergrund ab. Drea hat sowieso viel zu viele andere Sorgen, als sich aktiv daran zu beteiligen. Diesen Thrill braucht die Geschichte auch gar nicht, da sie auch so genug Stoff bietet, bei dem Langeweile absolut keine Chance hat. Allerdings wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, birgt das natürlich auch einige Möglichkeiten, sich in Schwierigkeiten zu bringen :-,


    Die Liebesgeschichte zwischen Cujo und Drea entwickelt sich nicht zu schnell, sondern lässt sich Zeit. Aber alles ist genau richtig so, wie es ist. Sie ist genauso schön wie die von Trent und Harper und greift nicht auf unnötige Dramatik zurück.


    „Bleib bei mir“ zeigte einmal mehr, dass Freunde auch Familie sein können. Und durch den freundschaftlichen Zusammenhalt traf man so natürlich auch bereits bekannte Gesichter wieder, wobei ich jetzt mit Dred nicht unbedingt gerechnet hatte. Gefreut habe ich mich aber trotzdem.
    Und im Gegensatz zu Cujo mochte ich Detektiv Carter, auch wenn er nie eine realistische Chance bei Drea hatte.


    Sehr gut herausgearbeitet fand ich das Thema der Pflege von Angehörigen und was es für die Pflegenden bedeutet. Man sah deutliche, welche Kraft es Drea abverlangte, für ihre Mutter dazu sein.


    Ich mag den Schreibstil von Scarlett Cole und den mehrfachen Perspektivenwechsel innerhalb eines Kapitels unglaublich gerne und freue mich schon, weitere Bücher von ihr zu lesen.


    Was soll ich noch sagen? Klare Leseempfehlung natürlich und :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: + :love::love::love::love::love:

  • "Bleib bei mir" ist der zweite Teil der "Under Your Skin" - Reihe, kann allerdings auch unabhängig davon gelesen werden. Wieder wird die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt, von Drea und Brody/Cujo.


    Drea und Cujo sind charakterlich sehr unterschiedlich und geraten deshalb ständig aneinander. Was die Verlobungsfeier ihrer besten Freunde anbelangt, haben sie vollkommen unterschiedliche Vorstellungen. Während der Vorbereitungen zu dieser Feier sind die jedoch gezwungen, regelmäßig Zeit miteinander zu verbringen, und schon bald lernen sie völlig neue Seiten am jeweils anderen kennen.
    Die schlagfertige und arbeitswütige Drea entpuppt sich zu Cujos Überraschung als verletzliche und erschöpfte junge Frau, die sich seit Jahren allein um ihre pflegebedürftige Mutter kümmert. Und auch Drea erkennt plötzlich, dass auf Cujo Verlass ist und sie ihm vertrauen kann. Durch einen traumatischen Vorfall, den die beiden gemeinsam erleben, kommen sie sich näher und das Eis ist gebrochen. Doch neben ihren Zweifeln und Problemen, mit denen jeder für sich zu kämpfen hat, gibt es auch noch ein paar sehr gefährliche Typen, die es auf Drea abgesehen haben.


    Drea war für mich im ersten Teil noch etwas blass, was an der Fassade liegt, die sie aller Welt zeigt. Ich fand es sehr schön, mehr über sie zu erfahren und war schockiert, mit was für Problemen sie zu kämpfen hat. Die Pflege ihrer Mutter belastet sie nicht nur in hohem Maße körperlich und finanziell, sondern nimmt sie auch psychisch sehr mit. Doch nach Außen hin zeigt sie davon nichts. Ich habe unheimlich großen Respekt vor dem, was sie leistet und vor ihrer Kraft und Unabhängigkeit. Ihre Zweifel, ob sie bei dem ganzen Stress eine Beziehung eingehen kann und ihre Unsicherheit im Bezug auf Cujo konnte ich sehr gut nachvollziehen. Obwohl sie manchmal unüberlegt gehandelt hat und ich sie am Liebsten an den Armen gepackt und festgehalten hätte, ist sie sehr verantwortungsbewusst.
    Cujo mochte ich schon im ersten Teil, er ist ein guter Kerl, der sein Leben in vollen Zügen genießt. Auch bei ihm war ich sehr überrascht darüber, was für Seiten an ihm zum Vorschein kamen und mit was für Dämonen aus der Vergangenheit er sich herumschleppen muss. Ich hätte ihm gerne gelegentlich einen Schubs in die richtige Richtung gegeben, wenn er wieder ein wenig länger brauchte, um zu kapieren, was ihm wichtig war. Aber böse konnte ich ihm einfach nicht sein. :D


    Wie auch der erste Teil enthält diese Liebesgeschichte einen Krimi-Anteil, der die Spannung hoch hält. Hinzu kommen zahlreiche Probleme, die sich zwischen Drea und Cujo auftürmen und den Eindruck erwecken, ein Happy End sei in weiter Ferne. Ich habe wieder einmal mitgefiebert und konnte das Buch kaum zur Seite legen. Mehrmals haben mich die Wendungen überrascht, und auch das Rätsel um die Identität einer gewissen Frau konnte ich erst lösen, als mich die Geschichte mit dem Vorschlaghammer darauf aufmerksam machte. :lol:


    Fazit:
    Erneut ein wahres Lesevergnügen, viel Liebe, viel Schmerz und viel Spannung. Ich kann es gar nicht erwarten, mehr aus der Reihe zu lesen und vergebe erneut wohl verdiente :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink: