Corina Bomann - Sturmherz

  • Kurzmeinung

    Schüsselchen
    Gut geschrieben, allerdings hat mich die Geschichte nicht überzeugt
  • Kurzmeinung

    Cocolina
    Spannend, emotional, mit neuen Ideen, interessante Charaktere. Mir hat's gefallen!
  • Als ihre Mutter Cornelia durch einen Schlaganfall im Koma liegt, macht sich Alexa Petri von Berlin auf nach Hamburg, um sich um sie zu kümmern, denn sie ist nun auf Hilfe angewiesen. Das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter ist seit Jahren sehr angespannt, denn Alexa fühlte sich in ihrer Kindheit von ihrer Mutter verlassen und ungeliebt. Aber nicht nur um ihre Mutter muss sie sich sorgen, sondern auch um deren Buchladen kümmern. Eines Tages betritt der Amerikaner Richard Henderson den Laden und erzählt Alexa, dass er ihre Mutter vor langer Zeit kannte. Alexa ist völlig überrumpelt und lernt ihre Mutter durch die Erzählungen des Mannes von einer ganz anderen Seite kennen und erfährt von einem lange gehüteten Geheimnis, dass sie ihrer Mutter wieder näher bringt.


    Corina Bomann hat mit ihrem Buch „Sturmherz“ einen sehr einfühlsamen Roman um eine ungewöhnliche Liebesgeschichte vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal melancholisch, oftmals gefühlvoll und nimmt den Leser auf eine Reise in die Vergangenheit mit in das Jahr 1962 zur großen Sturmflut, die in Hamburg tobte und die für das Schicksal von vielen Menschen verantwortlich ist und einige sogar ihr Leben lassen mussten. Die Spannung wird gemächlich aufgebaut und steigert sich innerhalb der Geschichte immer weiter, bis da Geheimnis gelüftet ist. Die Handlung wird in drei Zeitebenen erzählt, eine handelt von der Gegenwart um Alexa und ihren Nachforschungen, eine andere erzählt von den Erlebnissen Cornelias und Richards 1962 in Hamburg und die dritte behandelt das Jahr 1985. Die Autorin versteht es auf wunderbare Weise, durch die Verflechtung der verschiedenen Schicksale und Handlungsweisen der Protagonisten dem Leser Einsicht und Verständnis für die einzelnen Charaktere heraus zu kitzeln. Durch die Perspektivwechsel erhöht sie die Spannung, bis alle Teile des Puzzles und damit die ganze tragische Geschichte sich dem Leser offenbaren.


    Die Charaktere sind liebevoll skizziert und von der Autorin in Szene gesetzt worden. Sie wirken authentisch und lebensnah, weshalb der Leser ihnen auch gefühlsmäßig durch ihre Gedanken und Handlungen folgen kann. Alexa ist eine Frau Ende 30, die sich all die Jahre von ihrer Mutter ungeliebt und abgeschoben fühlte. Sie hat sich allein ein Leben aufgebaut und das Verhältnis zu ihrer Mutter so weit wie möglich abkühlen lassen. Sie wirkt sachlich und eher kalt in Bezug auf ihre Mutter, doch innerlich sehnt sie sich nach der Liebe von Cornelia und ihrer Anerkennung. Cornelia sehnt sich immer noch nach ihrer ersten Liebe und hat sich von dem Verlust bis heute nicht erholt. Trotzdem kann man als Leser für sie zu Beginn nur Antipathie entwickeln, doch diese wandelt sich innerhalb der Handlung in Mitgefühl, obwohl immer ein Hauch Unverständnis für ihr Handeln bleibt. Richard ist ein sympathischer Mann, der sich auf die Suche nach seiner einstigen großen Liebe macht, um mit der Vergangenheit abzuschließen oder sich an nostalgische Gefühle zu erinnern. Sein Sohn Ethan hatte im Leben selbst schon einige Päckchen zu tragen und wagt mit dieser Reise einen Neuanfang.


    „Sturmherz“ ist ein sehr emotionaler, teilweise düsterer Familienroman, der eine große Liebesgeschichte beinhaltet und den Leser animiert, ein Geheimnis frei zu legen. Absolute Leseempfehlung für ein wirklich berührendes Buch!


    Sehr berührende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Es ist eine Geschichte die berührt mit Hintergrund der großen Sturmflut in Deutschland 1962. Cornelia Petri hat die Sturmflut damals miterlebt, wobei sie ihre erste große Liebe vorlor und auch dadurch etwas von ihrer Lebenslust eingebüßte, zumal sie auch keine leichte Kindheit hatte. Ihre Tochter Alexa hat das immer zu spüren bekommen und deshalb hatten sie auch kein gutes Verhältnis zueinander. Dann aber erleidet die Mutter einen Schlaganfall und liegt im Koma, sodaß sich Alexa um die Mutter kümmern muss und dabei auch ihre Sachen aufräumt. Dabei findet sie einen alten Brief der langsam Licht ins Dunkel bringt, warum die Mutter so geworden ist. Dazu erscheint auch noch ein mysteriöser amerikanischer Schriftsteller, der auch mit Cornelias Vergangenheit zu tun hat.
    Corina Bomann hat durch ihren guten Schreibstil wieder einmal bewiesen, wie man spannende und einfühlsame Romane schreibt. Man taucht in den Roman und das Schicksal der beiden Frauen ein und wird nicht mehr losgelassen von der Geschichte, die mal in der Vergangenheit und dann wieder in der Gegenwart spielt.

  • Der neue Roman von Corina Bomann erzählt zwei Geschichten: zum einen, die Geschichte von Cornelia Petri, die die Hamburger Sturmflut von 1962 erlebt hat und durch die Flut vieles verloren hat und zum anderen, die Geschichte von Alexa Petri, die kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hat und erst nachdem ihre Mutter einen Schlaganfall hatte, erfährt sie die ganze Wahrheit.
    Der Roman hat mir sehr gut gefallen, er lässt sich sehr leicht und flüssig lesen. Ich wurde von der Geschichte sofort gefesselt und konnte das Buch kaum zur Seite legen.
    Die Charaktere sind authentisch beschrieben, und auch die Entwicklung, die die Charaktere im Laufe des Romans durchmachen, ist realistisch dargestellt. Alexa Petri war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe die ganze Zeit mit ihr mitgefühlt. Es gibt auch ein Paar Erinnerungen von Alexa an ihre Jugendjahre, aus denen verständlich wird, warum sie kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Diese Erinnerungen sind sehr bildlich und emotional dargestellt und ich konnte kaum die Tränen zurückhalten. Wahrscheinlich sind diese Erinnerungen auch der Grund dafür, dass ich für die zweite Protagonistin, Cornelia Petri, keine Sympathie empfunden habe. Auch nachdem ich ihre Geschichte kenne, kann ich ihr Handeln nicht verstehen.
    Ich habe den Roman aber trotzdem sehr gerne gelesen und würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen.

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)


    Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren. Ihre große Liebe gilt der Geschichte, und so finden sich auch in ihrem neuen Roman „Die Schmetterlingsinsel“ historische Elemente, die geschickt mit dem Heute verwoben werden.




    Produktinformation (Quelle: Amazon)


    • Taschenbuch: 528 Seiten
    • Verlag: Ullstein Taschenbuch (10. Februar 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548288391
    • ISBN-13: 978-3548288390



    Und die Deiche brachen….


    Hamburg 1962. Eine junge Frau packte ihren Koffer, denn sie wollte ihrem alten Leben entfliehen. Es gab jemanden, der ihr dabei helfen wollte….


    Dann kam der Sturm, die Deiche wurden teilweise überflutet und drohten zu brechen. Und es gab eine Familie, die in Gefahr war, die sie unbedingt warnen wollte. Gemeinsam mit dem jungen Mann. Doch leider brachen die Deiche zu früh…


    Hamburg 2014. Alexa Petry wurde im Krankenhaus damit konfrontiert, dass ihre Mutter einen Betreuer brauche. Jemand der ihre privaten Angelegenheiten für sie erledigte, denn sie hatte einen schweren Schlaganfall erlitten. Alexa war dazu bereit, auch wenn sie seit, sie elf Jahre alt war, kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Mutter hatte.…


    Vor dem Buchladen ihrer Mutter traf sie auf einen Autor, der scheinbar mit ihrer Mutter bekannt war… Er befand sich gerade auf Lesereise in Deutschland…


    Als es ihrer Mutter ein ganz kleines bisschen besser ging, konnte sie Alexa irgendwie klarmachen, wonach sie suchen sollte, um etwas über sie zu erfahren, was sonst fast niemand wusste….


    Doch auch von dem Autor erfuhr sie ein paar Details über ihre Mutter…..


    Wie ein roter Faden zieht sich die Geschichte eines auseinandergerissenen Paares durch das Buch…


    Und dann gab es noch Ethan, den Sohn des Autors……


    Wer wollte der jungen Frau helfen, ihrem alten Leben den Rücken zu kehren? Warum wollte sie die Familie unbedingt warnen, sie wusste doch, dass die Deiche kurz vorm Brechen waren? Dachte sie, die Zeit reiche noch? Was passierte mit ihr, als die Deiche brachen? Und was passierte mit dem jungen Mann? Warum hatte Alexa kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter? Was war passiert, als sie elf Jahre alt war? Wer war der Autor, den sie vor dem Buchladen traf? Was erfuhr Alexa über ihre Mutter? Was erzählte ihr der Autor über sie? War es die Geschichte von Alexas Mutter, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zog? Was war mit Ethan? Hatte sich Alexa in ihn verliebt? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, wie alles Bücher von Corina Bomann. Und auch wie alle ihre Bücher gab es hier keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. Es war unkompliziert geschrieben. Cornelia wollte aus ihrem alten Leben ausbrechen, was ich sehr gut verstand und ich frage mich, was passiert wäre, hätte sie die Familie nicht warnen wollen. In die Geschichte kam ich sehr gut hinein, konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. Cornelia tat mir sehr leid. Wenn ich sage, warum, dann spoilere ich, und das möchte ich natürlich nicht. Auf der anderen Seite konnte ich es nicht verstehen, wie sie plötzlich ihre Tochter behandelt hatte. Auf jeden Fall war von Anfang an die Spannung da. Zwar lockerte sich diese hin und wieder, aber sie zog auch immer wieder an. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich kann es sehr gerne weiterempfehlen.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Sturmherz, Liebes- bzw. Schicksalsroman von Corina Bomann, 528 Seiten, erschienen im Ullstein Verlag.
    16. Februar 1962 die große Flutkatastrophe in Hamburg. Cornelia Raaken, entscheidet sich ihrer großen Liebe Rick in die USA zu folgen. Doch die beiden werden getrennt, zuerst durch die Flut, dann durch den Ozean.
    Alexa Petri muss sich um die Angelegenheiten und den Buchladen ihrer Mutter kümmern, die einen schweren Schlaganfall erlitten hat und im Koma liegt. Das fällt Alexa nicht leicht, da sie ab ihrem 11. Lebensjahr unter der Gefühlskälte und Ablehnung ihrer Mutter gelitten hat. Cornelia hat ihr nie das Gefühl gegeben, von ihr geliebt und wertgeschätzt zu werden. Bei der Durchsicht der Unterlagen ihrer Mutter, entdeckt Alexa einige Schriftstücke die erklären warum die Mutter ihren Ehemann und die Tochter mit so einer Herzenskälte behandelt hat, Richard Henderson ein amerikanischer Autor kann ihr dabei helfen die Beweggründe ihrer Mutter nachzuvollziehen und ihr erklären wer ihre Mutter wirklich ist.
    Bei dem vorliegenden Roman handelt es sich um eine herzzerreißende Liebesgeschichte, auch bei mir blieb kein Auge trocken. Die Spannung die schon am Anfang durch den Prolog hervorgerufen wurde, konnte Corina Bomann bis zum überraschenden Finale, gleichbleibend hoch halten. Die großzügig verwendeten Dialoge, machten den Roman sehr lebendig, das Setting wurde gekonnt beschrieben. Der Roman wird mit dem Aufkleber Kopfkino beworben, was tatsächlich den Tatsachen entspricht, ich fühlte mich zeitweilig nach Hamburg versetzt und konnte auch die Geschehnisse der Sturmnacht miterleben, als ob ich dabei gewesen wäre. Obwohl sich die Geschichte abwechselnd in drei verschiedenen Zeiten abspielt, konnte ich der Handlung mühelos folgen. Ich drängte darauf die Aufklärung des Romans zu erfahren, deshalb hab ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Ich versank geradezu in der gefühlvollen, emotionalen Erzählung und war dann überrascht, wie viele Seiten ich inzwischen verschlungen habe. Zu keinem Zeitpunkt aber war das Buch kitschig oder peinlich,
    Meine Lieblingsfigur ist Alexa, gefühlvoll und pflichtbewusst, voller Liebe zu ihrer Mutter die es ihr gewiss nicht leicht gemacht hat.
    Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann ist das Verhalten von Cornelia ihrer Familie gegenüber, die an ihrem Unglück zu keinem Zeitpunkt schuldig oder dafür verantwortlich waren. Natürlich wurde sie vom Schicksal und von Menschen betrogen jedoch glaube ich nicht, dass eine Mutter sich deshalb so gemein gegenüber ihrem Kind verhalten würde.
    Ich meine, dass der Leser der solche Lebens- und Schicksalsromane mag, hier in gefühlvoller Art und Weise bekommt, was er in solchen Büchern sucht. Ich kann Sturmherz nur empfehlen und vergebe 4 von 5 möglichen Sternen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Das Cover ist wunderschön gestaltet und ist mir sofort positiv aufgefallen.


    Corina Bomanns schöner und ausdrucksstarker Schreibstil kommt auch in diesem Buch wieder sehr deutlich zum Tragen. Von der ersten Seite an konnte er mich in seinen Bann ziehen. Die bildhaften und malerischen Beschreibungen gaben mir das Gefühl direkt dabei zu sein und ich konnte mich komplett in die Geschichte fallen lassen. Hierbei waren die Protagonisten von entscheidender Bedeutung, da diese mir erst durch ihre wunderbare Ausarbeitung und ihre Authentizität die Möglichkeit gaben mit ihnen zu fühlen; ihren Schmerz und Ihre Trauer genauso zu erleben, wie ihr Glück und ihre Liebe.


    Die Autorin hat für ihr Werk Alexas Sicht gewählt, wobei wir mit ebendieser die Geheimnisse um die Vergangenheit ihrer Mutter Cornelia Stück für Stück zusammensetzten. Dadurch werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zum Einen bleibt die Spannung über das gesamte Buch erhalten. Man macht einen Schritt nach dem anderen auf Cornelias Wahrheit zu und dabei wird die Spannung immer weiter gesteigert. Besonders ist hier auch, dass es Informationsbrocken auch in Form von Briefen und Erzählungen gibt, welche beschreiben, was in ihrer Vergangenheit vorgefallen ist und wie es überhaupt zu diesem äußerst schwierigen Verhältnis zwischen Mutter und Tochter kommen konnte. Zum Anderen macht diese Perspektive Alexa sehr sympathisch. Als Leser konnte man ihre Gedanken und Gefühle bezüglich ihrer Mutter gut nachvollziehen. Anders hingegen erging es mir mit Cornelia. Ihre Vergangenheit und die damit verbunden Erlebnisse waren sehr berührend und ergreifend beschrieben. Ich konnte mich gut in die Situation in der sie sich befand hineinversetzen. Ihre Reaktionen und Handlungen waren hingegen für mich sehr undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Bis zum Ende des Buches konnte sich diese Tatsache leider nicht ändern, was sich schlussendlich auch auf die Bewertung ausgewirkt hat. Außerdem ist für mich persönlich das Ende der Geschichte nicht gerecht geworden. Für mich waren die Begründungen schlussendlich zu banal und zu abrupt, ohne weitere Erklärungen. Nach einem solchen Spannungsbogen hätte ich ein fulminantes Ende erwartet, einen großen Knall, ein Feuerwerk, jedoch kam wenn überhaupt nur ein Funken.


    Auf die insgesamt 500 Seiten hat das Buch auch seine Längen und man hätte hier und da sicher einiges kürzen können, aber ansonsten eine sehr schöne, leichte und berührende Geschichte über die Liebe, die ich allen empfehle, die eine locker-leichte Urlaubslektüre suchen, die eine nette Geschichte für zwischendurch brauchen und natürlich allen, die sich von dem Klappentext angesprochen fühlen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    SuB Anfang 2024/aktuell: 742/751
    gelesene Bücher/Seiten 2024: 15 / 4 882 S.

    :study:


    Hier kommt ihr zu meinem Bookstagram Account . :D Schaut gerne vorbei. :love:

  • Alexa Petri erhält die Nachricht, dass ihre Mutter Cornelia nach einem Schlaganfall im Koma liegt. Jemand muss sich um die Vormundschaft kümmern, aber zunächst zögert Alexa, denn sie hat seit Jahren ein schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Alexa elf Jahre alt war, ist etwas in der Familie geschehen, das sie bis heute nicht versteht und danach veränderte sich Cornelia.
    Aber irgendjemand muss sich kümmern, denn außer ihrer Tochter hat Cornelia niemanden mehr. Also pendelt Alexa zwischen Berlin, wo sie als Literaturagentin arbeitet und Hamburg, wo ihre Mutter lebt und einen kleinen Buchladen führt, hin und her. In Cornelias Unterlagen findet sie dann einen Brief und plötzlich erscheint ihr ihre Mutter in einem ganz anderen Licht. Als junge Frau war diese anscheinend ein Opfer der verheerenden Sturmflut von Hamburg im Jahr 1962 und Alexa wird klar, wie wenig sie über das frühere Leben ihrer Mutter weiß. Schließlich taucht ein alter Freund Cornelias im Buchladen auf und Alexa sieht die Chance, endlich mehr über ihre Mutter zu erfahren. Dies ist vielleicht die letzte Gelegenheit, ihre Mutter endlich besser zu verstehen und dadurch ihre Verhältnis wieder zu verbessern...


    Die Geschichte hat mich sehr mitgerissen und berührt. Und letztlich auch oft an meine eigene Situation erinnert. Manchmal musste ich kurz unterbrechen und durchatmen, bevor ich weiter lesen konnte.
    Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und es gelingt ihr irgendwie, ihren Protagonisten im richtigen Moment die richtigen Worte in den Mund zu legen, ohne dass es kitschig ist.
    Das Hamburg der Vergangenheit und auch der Gegenwart wird lebendig beschrieben. Ich hatte das Gefühl, mit Richard und Cornelia im Rosengarten von "Planten un Blomen" zu sitzen und spürte das eiskalte Wasser sowie ihre Verzweiflung, als die Flut kam und fühlte schließlich die Resignation, als einer den anderen verloren glaubte.


    Zitat: "Das Wasser ist die größte Kraft auf der Welt. Es kann dein Freund oder dein Fein sein, es kann Leben schenken und verschlingen. Manchmal trennt es Menschen, manchmal führt es sie zusammen." ... "Und du selbst solltest auch wie das Wasser sein. Überall hinfließen, dich niemals aufhalten lassen. Egal, was kommt."


    Alexa war mir gleich sympathisch, ich konnte ihre Handlungen und Gedanken sehr gut nachvollziehen. Sie wollte nie etwas anderes, als dass ihre Mutter sie wieder so lieb hat wie früher, vor dem Zeitpunkt, als irgendetwas mit Cornelia geschehen ist. Dafür springt sie über ihren Schatten und wird ihre Betreuerin, um ihr zu zeigen, wie wichtig ihre Mutter ihr trotz allem ist.
    Auch Richard mochte ich, sowohl als jungen Mann wie auch später. Wie kann man auch jemanden nicht mögen, der deutsche Literaturgeschichte studiert und die Welt der Bücher so sehr liebt, dass er sie seiner Jugendliebe nahe bringt und bei ihr ebenfalls die Liebe zu Büchern weckt? ;-) Sogar so sehr, dass sie später einen Buchladen eröffnet.
    Bevor ich die ganze Geschichte kannte, war ich bei Cornelia allerdings ein bisschen zwiegespalten, zumindest was ihre Beschreibung in der späteren Zeit betrifft. Ihr Verhalten ihrem Mann und ihrer Tochter gegenüber fand ich ziemlich unfair, denn beide liebten sie schließlich sehr. Später versöhnte mich Alexas eigenes Verständnis für ihre Mutter dann ein bisschen mit Cornelia.
    Ein weiterer "Protagonist" ist die Hamburger Sturmflut, die das Leben vieler Menschen nachhaltig beeinflusste. Nicht nur das von Richard und Cornelia, sondern im Nachhinein auch das ihrer Familien. Und beide fragen sich mehr als einmal "Was wäre gewesen, wenn..."


    "Sturmherz" ist mein erstes Buch von Corina Bomann, aber sicher nicht mein letztes. Von Anfang bis Ende hat mich die Geschichte von Richard und Cornelia gefesselt. So viele tragische Verwicklungen, Ereignisse und überraschende Wendungen. Ein breites Spektrum an Emotionen, das von Freude über Trauer, Mitleid und Verständnis bis zu Wut reicht.


    Ich gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses bewegende Buch, besonders wenn man Familiengeschichten mag, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen.


    Übrigens, heute jährt sich die Hamburger Sturmflut zum 55. Mal.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Alexa hatte bisher in ihrem Leben keine wirklich gute Beziehung zu ihrer Mutter Cornelia. Doch als diese wegen eines Schlaganfalles ins künstliche Koma versetzt wird, entschließt sich Alexa dazu, ihre gesetzliche Betreuerin zu werden. Dabei erfährt Alexa so einiges aus der Vergangenheit ihrer Mutter, von dem sie bisher nichts wusste. Conny hat die große Sturmflut 1962 in Hamburg hautnah miterlebt und dabei die große Liebe ihres Lebens verloren. Je weiter Alexa forscht umso näher kommt sie ihrer Mutter und versteht nun die Hintergründe ihrer bisher so schwierigen Beziehung. Als dann auch noch Connys verloren gegangener Richard mit seinem Sohn Ethan auftaucht, schließt sich der Kreis der Geschichte und Alexa beginnt zu verstehen, wie schwer ihre Mutter es in ihrem Leben hatte und beginnt neu zu lieben.


    "Sturmherz" ist das neueste Werk von der Erfolgsautorin Corina Bomann. Ich habe schon mehrere Bücher von ihr gelesen und auch von diesem hier bin ich wieder begeistert.


    Der Schreibstil ist gewöhnt gefühlvoll und flüssig. Allerdings hatte ich bei diesem Buch ein wenig Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Ich weiß nicht woran genau das lag, aber ein paar Kapitel brauchte ich um mit Alexa und auch Cornelia klar zu kommen. Das Durchhalten hat sich aber gelohnt, denn die Geschichte war dann wirklich mitreißend. Es wurde überwiegend aus Alexas Sicht erzählt, aber es gab einige Kapitel die Rückblicke aus Richards und Cornelias Vergangenheit zeigten. Diese Abwechslung fand ich super, da man so auch nochmal ein wenig tiefer ins Geschehen eintauchen konnte.


    Über die Sturmflut in Hamburg hatte ich bisher noch nichts gehört, aber ich mag Romane, die einen gewissen Anteil an Realität aufweisen. Dabei finde ich es auch gut, wenn man mehr darüber erfährt, was in Deutschland passiert ist. Im Nachwort erwähnt die Autorin, dass es sich teilweise um reale Erlebnisse handelt.


    In diesem Buch wird eine gefühlvolle und schicksalsgeplagte Familiengeschichte mit einer katastrophalen Naturgewalt gepaart und hat mich auf jedenfall überzeugt und ich würde wie immer eine klare Leseempfehlung geben. Einen Stern Abzug gebe ich nur, wegen des schwierigen Einstiegs und weil das Buch teilweise einige Längen hatte.

  • Berührend schöne Geschichte



    Das Buch ist, wie ich es auch nicht anders von der Autorin gewohnt bin, sehr berührend und gefühlvoll geschrieben.
    In die Protagonistin Alexi kann man sich gut hineinversetzen - man versteht sie als Leser durch und durch - das Buch weckt Emotionen.
    Das Buch hat auch einen gewissen Spannungsfaktor geboten - somit konnte ich es auch kaum aus der Hand legen.
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, meine Erwartungen wurden erfüllt, daher kann ich es auch weiterempfehlen.

  • Corina Bomann, eine Autorin, welche es vortrefflich vermag, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verbinden und überaus gefühlvoll zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben und darzustellen weiß. Dies ist ihr auch wieder hier gelungen: Alexa, die einzige Tochter von Cornelia, soll sich nach deren Schlaganfall um sie kümmern und sogar die Vormundschaft übernehmen. An sich schon eine bedrückende Angelegenheit, wenn da nicht noch das stark abgekühlte Verhältnis zwischen den beiden Frauen bestehen würde, was das Ganze zusätzlich überschattet. Jedoch aufgrund eines alten Freundes von Cornelia, beginnt Alexa sich in mit der Vergangenheit ihrer Mutter auseinanderzusetzen, erfährt viel durch Richard (diesen besagten Freund)…und lernt dadurch allmählich ihre Mutter besser kennen und somit auch zu verstehen. Ein Neuanfang?!
    Sturmherz…ein Roman über zwei starke Frauen aus verschiedenen Zeitabschnitten, vortrefflich durch die malerische und gefühlvolle Wortwahl der Autorin zu Papier gebracht. Ein Buch für Romantiker und vor allem…für starke Frauen, dien auch mal schwach werden können.

  • Alexa Petri organisiert Lesungen für Autoren und hat eine gutgehende Agentur in Berlin. Ihr Vater ist schon lange tot, zu ihrer Mutter Cornelia hat sie kein gutes Verhältnis. Als Alexa 11 Jahre alt war, ist ihre Mutter eines Tages kommentar- und spurlos verschwunden und erst Wochen später wiederaufgetaucht. Doch Cornelia hatte sich sehr verändert und Alexa hat nie wieder einen Draht zu ihr gefunden. Nun erreicht sie die Nachricht, dass Cornelia einen Schlaganfall hatte und im Krankenhaus liegt. Ob sie wieder auf die Beine kommen wird, ist ungewiss. Weitere Verwandte gibt es nicht und Alexa muss nun die Entscheidung treffen, ob sie trotz ihres schwierigen Verhältnisses die Verantwortung für ihre Mutter übernehmen kann und will.


    Während sie noch nach der Antwort auf diese Frage sucht, taucht ein älterer Herr in Cornelias Buchhandlung auf und fragt nach ihr. Richard entpuppt sich als amerikanischer Professor und Cornelia und er haben offensichtlich eine gemeinsame Geschichte. Nach und nach erzählt er Alexa, wie er ihre Mutter in den 60er Jahren in Hamburg kennengelernt hat und was zwischen ihnen geschehen ist. Wird Alexa ihre Mutter nun besser verstehen?


    Ich habe schon mehrere Bücher der Autorin gelesen, das letzte hatte mich nicht so recht überzeugt, die Geschichte war mir zu seicht und vorhersehbar. Ganz große Überraschungen darf man auch bei „Sturmherz“ nicht erwarten, die Geschichte konnte mich diesmal aber immerhin etwas mehr fesseln und so habe ich das Buch relativ schnell durchgelesen gehabt.


    Es wird ein spannendes Kapitel deutscher Geschichte angerissen, die große Flut in Hamburg im Jahre 1962. Dieses Unglück spielt allerdings zwar eine entscheidende Rolle in der Erzählung, nimmt aber dennoch keinen großen Raum in der Geschichte als Ganzes ein, der Fokus liegt mehr auf den Figuren und dem Leben von Cornelia und Richard vor und nach der Sintflut, sowie Alexas Leben in der Gegenwart.


    Und genau diese Figuren haben mich leider auch dieses Mal nicht wirklich überzeugen können. Sie haben mich emotional nicht sonderlich mitgerissen, sondern blieben mir recht fremd und ich habe sie oft nicht wirklich verstanden. Insbesondere Cornelia bleibt recht sperrig, auch wenn man sie in den Rückblenden besser kennen- und verstehen lernt. Alexa war mir da sympathischer und ihre Gedanken und Überlegungen konnte ich eher nachvollziehen.


    Eine wichtige Rolle spielen Familie und Verantwortung und natürlich ist es ein Liebesroman, zum einen durch Cornelias Geschichte, zum anderen aber bekommt auch Alexa die Chance auf ein neues Glück.


    Eigentlich mag ich derartige Geschichte, gerade wenn sie auf zwei Zeitebenen spielen, aber letztlich fehlte mir hier doch auch wieder etwas und so werde ich in Zukunft wohl eher keine weiteren Bücher der Autorin mehr lesen.

  • In dem wundervollen neuen Buch von Corina Bomann geht es um zwei Frauen, Mutter und Tochter, die auf wundersame Weise wieder zueinander finden. Alexa hatte sich in den Jahren stark von ihrer Mutter entfremdet – doch als diese krank wird, eilt sie sogleich herbei um ihr beizustehen. Mit gemischten Gefühlen möchte sie dennoch die Betreuerin für ihre Mutter werden und nach mehreren Treffen und Erzählungen mit der Jugendliebe der Mutter, beginnt Alexa langsam ihre Mutter zu verstehen, nähert sich ihr an und arbeitet auch (mitunter dadurch) ihre eigene Vergangenheit mit auf und versöhnt sich damit.
    Eine Geschichte über zwei unterschiedliche Frauen, die im Innersten doch ähnlich sind. Eine Mutterliebe sondergleichen…mit dem Hintergrund, dass nicht alles so ist, wie es nach Außen hin zu scheinen mag – denn man kann allzu selten hinter die Fassade blicken…besonders dann nicht, wenn sie über Jahre hinweg aufgebaut wurde aus Kummer und Verbitterung. Doch auch hier wird wieder in Vordergrund gestellt. Man kann etwas bzw. sogar sich immer ändern, es ist nur selten zu spät dazu…und man kann sich immer mit der Vergangenheit versöhnen, wenn man stark genug ist, sich aber auch mal fallen lassen kann.
    Ein Buch, das einem mal wieder zeigt, wie schön das Leben sein kann.

  • Titel: Sturmherz


    Autorin: Corina Bomann


    ISBN: 978-3-548-28839-0


    Originalausgabe: Februar 2017


    3. Auflage


    Verlag: Ullstein


    Seiten: 521




    Klappentext:


    Eine große Liebe, eine Naturkatastrophe und ein lang ersehnter Neuanfang


    Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss die Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau in Hamburg der früheren sechziger Jahre. Und als Leidtragende der schweren Sturmflutkatastrophe. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich vom Leben ihrer Mitter erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.




    Meine Meinung:


    Das Buch startet mit der Sturmflut in Hamburg im Jahre 1962. Derartige Naturkatastrophen sind beängstigend. Wenn man sich sie schöne Nordseeküste mit ihren Deichen vorstellt, wo wir im Sommer Urlaub machen und entlang wandern und dann kommen plötzlich Wassermassen über diese Deiche und spülen alles weg.


    Und dann wird uns darauf hingewiesen, wie wichtig eine Patientenverfügung und ein Testament sind. Ob durch eine Krankheit, einen Unfall oder einer Naturkatastrophe, morgen kann alles vorbei sein.


    Die Liebesgeschichte zwischen Richard und Cornelia wird wunderbar erzählt. Das Buch spielt quasi auf zwei Ebenen – 1962 und 2014.


    Trotz der schwierigen Verhältnisse übernimmt Alexa die Betreuung der in Koma liegenden Mutter, sie denkt über die Vergangenheit, über ihre Gefühle und vieles nach.




    Fazit:


    Ein tolles Buch, welches man weiterempfehlen kann. Ich habe das Buch genossen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • "Sturmherz" hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen, die verschiedenen Handlungsstränge - um Alexa und ihre Mutter Cornelia - mit gewissen Parallelen zu erzählen und Alexas Entdeckung der Familiengeheimnisse mit ihren eigenen Lebensumständen zu verknüpfen. Der Schreibstil lässt sich gut lesen und die Charaktere sind nicht schwarz/weiß gezeichnet, sondern haben Ecken und Kanten. Ich mag die durchgängige Verbundenheit mit der Literatur und auch, wie Alexa nicht nur mehr über ihre Eltern, sondern auch sich selbst erfahren hat.


    Leider hatte ich ein ganz großes Problem mit der Geschichte: Cornelia. Ihre Vergangenheit war zweifellos tragisch; ich hatte Mitgefühl mit ihr und wollte auch, dass sie ihrer schrecklichen Situation entkommen konnte. Das Schicksal ihrer ersten Liebe war ebenfalls furchtbar und ich konnte sogar verstehen, dass sie in einer moralisch schwierigen Lage war - ich kann nicht sagen, wie ich an ihrer Stelle gehandelt hätte. Allerdings kann ich nicht verstehen und ganz und gar nicht gut heißen, wie sie ihre negativen Gefühle an ihrer unschuldigen Tochter auslassen konnte. Laut Alexas Schilderungen war sie kalt und hat sie dauernd kritisiert, ganz zu schweigen von anderen Vorkommnissen. Meiner Meinung nach lässt sich dies durch nichts rechtfertigen und deshalb hatte ich große Schwierigkeiten, sie sympathisch zu finden. Das hat mir das Buch ein wenig verleidet.


    Davon abgesehen konnte Bomann mich aber überzeugen. Die Geschichte, die sie erzählt, ist sowohl bewegend als auch schön und sie hat ihre Charaktere wirklich gut herausgearbeitet. Ich werde garantiert weitere Bücher von ihr lesen.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    Carpe Diem.
    :study: Yrsa Sigurðardóttir - Gespenstisches Island

    2024 gelesen: 13 Bücher | gehört: 4 Bücher

  • Mein Fazit:


    Dieses Buch hatte ich spontan aus der Bibo mitgenommen. Der Plot hat mich magisch angezogen, aber ich schraubte meine Erwartungen auch nicht zu hoch, hatte mir „Die Sturmrose“ nicht so gut gefallen.


    Von diesem bin ich positiv überrascht. Ach, ich mag einfach Geschichten mit dunklen Familiengeheimnissen. Und diese ist wunderbar geschrieben – wenn auch mit klitzekleinen Häkchen. Doch dazu später! Alexa Petri, Single und Inhaberin eine Veranstaltungsagentur für Autoren, hat sich ihr Leben aufgebaut. Der Kontakt zur Mutter ist mehr schlecht als recht. Denn eigentlich verstehen sie sich nicht mehr gut. Seit der Vater verstorben war, herrscht noch mehr Unfrieden zwischen Mutter und Tochter. Cornelia Petri führt eine eigene Buchhandlung und sie hat Glück im Unglück. Der Schlaganfall trifft sie während der Arbeit, so dass ihr schnell geholfen werden kann. Alexa ist mit der Situation im Krankenhaus überfordert, aber sie gibt sich Mühe. Der Arzt braucht jedoch Rechtssicherheit und fragt nach Unterlagen, die die Versorgung im Falle eines Falles regelt. Diese Unterlagen sind nach gründlicher Suche nicht vorhanden, so muss Alexa sich bei Gericht um eine Betreuungsstelle kümmern.


    Während sie in der kleinen Wohnung der Mutter sucht, findet sie einen merkwürdigen Brief. Sie wird nicht schlau daraus und kann fast nicht glauben, dass ihre Mutter ihn geschrieben haben könnte. Als dann auch noch Richard Henderson vor der Tür steht und nach ihrer Mutter fragt, ist die Verwirrung perfekt. Richard Henderson ist amerikanischer Schriftsteller, der 1961/ 1962 ein Austauschjahr an der Universität in Hamburg absolvierte. In dieser Zeit lernte er Cornelia kennen. 18 Jahre alt, aber noch nicht volljährig, befindet sie sich im zweiten Lehrjahr ihrer Frisör-Ausbildung. Der Vater misshandelt sie regelmäßig oder gibt sich seinem Rausch hin. Trotz der strengen Kontrolle ihres Vaters kann sie eine Beziehung zu Richard pflegen. Es geht sogar so weit, dass sie bereits ihren Koffer gepackt hat und mit ihm in die Staaten reisen will. Aber dann kam die verheerende Flut, die sie trennte.


    Alexa erfährt von Dingen, die ihr völlig unbekannt waren. Sie spürt, dass es noch das eine oder andere Geheimnis gibt, weshalb ihre Mutter ihr viele Jahre das Leben schwer machte. Aber es berührt ihr Herz und lässt die Liebe zu Cornelia wieder aufkeimen. Diese wacht auch eines Tages aus dem Koma auf und erscheint plötzlich als andere Frau. Eine Annäherung ist wieder möglich. Für Alexa beginnt ein anderes Leben, das sie jedoch erst nur nach und nach an sich heran lässt, denn die Verletzungen der Mutter sind doch zu tief gewesen.


    Beide Erzähl-Stränge konnten mich größtenteils überzeugen. Der Gegenwarts-Strang um Alexa hatte zwar kleine Längen drin, aber das fand ich nun nicht so tragisch. Allerdings finde ich es schade, dass der Autorin zumindest ein Logik-Fehler nicht aufgefallen ist. Richard Henderson steht mit seinem Sohn vor der Buchhandlung, um Cornelia Petri zu treffen. Wenig später muss Alexa Ethan die Adresse zur Buchhandlung aufschreiben, da sie sich privat verabredet haben. Da kam ich etwas in Stocken! Auch blieb ich an der einen oder anderen ungewöhnlichen Ausdrucksweise kurz hängen. Alexa hat die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Dabei hat sie wirklich sehr emotionale Momente beschrieben, die mich tief berühren konnten. Das Ende war vielleicht nicht unbedingt konsequent, aber durchaus authentisch und glaubwürdig. Und aus meiner Sicht nicht enttäuschend, denn das Leben ist halt manchmal so.


    Die Geschichte um die Flut hätte meinetwegen noch etwas genauer beleuchtet werden können. Dafür, dass sie im entscheidenden Moment im Mittelpunkt stand. Ansonsten vergebe ich gerne vier Sterne und eine klare Lese-Empfehlung!

  • "Sturmherz" konnte mich richtig begeistern :thumleft:


    Alexa, die seit ihrem 11. Lebensjahr ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hat, deckt nun, wo die Mutter im Koma liegt, ein viel zu lange gehütetes Familiengeheimnis auf.


    Mir gefiel das Buch in vielerlei Hinsicht. Zum einen konnte ich mich sehr gut in Alexa hineinversetzen, sie war sympathisch und einige ihrer Erlebnisse kenne ich nur zu gut aus eigener Erfahrung. Zum anderen fand ich den Erzählstrang um Alexa sehr authentisch. Es wirkte nichts aufgesetzt, übertrieben oder klischeehaft.

    Die Zeichnung und Entwicklung der Charaktere war wirklich toll und stimmig.

    Der Erzählstrang um Alexas Mutter in der Vergangenheit war für mich sehr spannend, emotional und aufregend. Und trotz der Emotionen blieb auch hier jeglicher Kitsch aus.

    Auch nach den Erklärungen kann man wohl so einige Handlungen der Protagonisten nicht unbedingt nachvollziehen oder gutheißen, muss aber auch nicht.

    Das Ende war dann... unerwartet. Ich war sehr überrascht bzw. sogar ein wenig geschockt, fand aber im Nachhinein, dass die Autorin das sehr gut gelöst hat. Auch das echte Leben verläuft ja nicht immer so, wie man es erwartet oder erhofft.


    Für mich waren es sehr schöne Lesestunden mit einer spannenden und emotionalen Story, die nicht vorhersehbar oder kitschig war und mir darum umso mehr gefiel. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: gibt's von mir mit einer klaren Leseempfehlung für Freunde von Familiengeheimnissen und / oder Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Ich habe mir bereits ein anderes Buch von Corina Bomann ("Sturmrose") geschnappt, das auch wieder sehr gut angefangen hat :thumleft: