Sophie Jordan - Die wahre Königin / Reign of Shadows

  • Klappentext
    Tiefe Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms - etwas anderes kennt Luna nicht. Sie muss sich verstecken, damit die Welt sie für tot hält, nachdem ein Verräter ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler. Er erfüllt ihre dunkle Welt mit Licht, doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigen wird.


    Meinung
    "Die wahre Königin" ist für mich nach "Infernale" das zweite Buch der Autorin Sophie Jordan. Nachdem "Infernale" bereits eines meiner Jahreshighlights 2016 war, war ich natürlich sehr gespannt darauf, ob ihr neues Werk auch so mitreißend aufgebaut sein und mich überzeugen würde: Und ja – Sophie Jordan hat bei mir total ins Schwarze getroffen!


    "Die wahre Königin" ist ein Buch, das aus mehreren Gründen begeistern und überzeugen kann: Zum einen wird einem der Einstieg in die Geschichte leicht gemacht. Die beiden Hauptprotagonisten Luna und Fowler werden langsam eingeführt, doch man erkennt sofort, dass sie beide eine gleichermaßen wichtige Rolle für den Verlauf des Plots spielen. Auch wenn sie sich am Anfang nicht gut verstehen und sich gerne gegenseitig provozieren, merkt man den beiden ihre funktionierende Chemie direkt an. Die Entwicklung der Figuren ist sehr schön mitzuerleben. Nicht nur, weil sie einander beschützen müssen oder sich perfekt ergänzen, sondern auch, wie beide sich mit der Situation anfreuden, in die sie unfreiwillig befördert wurden, ebenso wie die Welt, die trostloser, geheimnisvoller, mysteriöser und gefährlicher nicht sein könnte.


    Das führt mich auch direkt schon zum nächsten Punkt. Das Setting ist einfach großartig. Die Welt enthüllt viele kleine Details, ein stimmiges Gesamtbild und einige Gefahren, die die Reise der zwei Abenteuerer um einiges erschweren. Ich mochte diese dunkle, mysteriöse Stimmung, die Fantasy-Wesen und diese allumfassende Finsternis. Das alles zusammen hat den Leser in die perfekte Stimmung gebracht. Dass die Geschichte aus beiden Perspektiven erzählt wurde und man somit die Ängste, Befürchtungen und den Kummer beider Hauptprotagonisten erfährt, hat diese Empfindung nur noch mehr unterstützt.


    Ein weiterer Pluspunkt des Buches ist ein ganz bestimmtes Detail (aufgrund der weitschweifenden Auswirkung wird an dieser Stelle auf Spoiler verzichtet!), das am Anfang verraten wird, aber vorher weder im Klappentext, noch in Zusammenfassungen auftaucht. Dieses liefert daher schon direkt zu Beginn einen kleinen Schockmoment, der ziemlich umfangreiche und weitläufige Konsequenzen mit sich zieht. Die Geschichte entwickelt sich daraufhin in eine ganz andere Richtung, als ich sie erwartet hätte, was mich anfangs ein wenig skeptisch zurückgelassen, sich aber ideal in die Geschichte integriert hat. Lasst euch also überraschen :)


    Wenn man von den überzeugenden Charakteren, dem wunderschönen Setting und dem spannenden Verlauf einer einmaligen Geschichte absieht, bleibt schließlich nur noch Cover und Schreibstil zu bewerten. Das Cover ist einfach ein absoluter Traum! Es gefällt mir um einiges besser als die Originalausgabe, auch wenn ich die schon überaus überzeugend finde. Es ist definitiv eine Gestaltung, die ins Auge fällt und den ein oder anderen in seiner Kaufentscheidung positiv beeinflussen wird.


    Wenn ich mich an "Infernale" zurückerinnere, bleibt mir unter anderem der tolle Schreibstil in Erinnerung. Sophie Jordan schafft es wie keine andere, den Leser in eine Welt zu entführen und ihn dort auch festzuhalten. Selbst als ich "Die wahre Königin" nicht am Lesen war, hat mich die Geschichte beschäftigt, so dass ich das Buch schließlich in 1 1/2 Tagen komplett durchgelesen habe. Einziges Manko (für mich!) ist die gewählte Art des Erzählers. Gerade bei Büchern, deren Erzählperspektive durch die unterschiedlichen Sichtweisen der unterschiedlichen Figuren wechselt, stört mich die Wahl der Ich-Perspektive sehr. Ich komme da oft durcheinander, wer gerade erzählt und welcher Charakter gerade im Vordergrund steht. Eine andere Erzählart hätte mir persönlich bei diesem Buch einfach besser gefallen.


    Info: Für alle, die denken, das Buch ist nur als eBook erschienen, können aufatmen. Das eBook ist zwar am 9. Januar 2017 erschienen, die gebundene Ausgabe wird allerdings Anfang März 2017 folgen :):huhu:


    Fazit
    Wie anhand der Rezension deutlich wurde, hat mich "Die wahre Königin" in allen Facetten überzeugen und begeistern können. Dieses Buch bietet einen spannenden Reihenauftakt, mit vielen fantasievollen Wesen, einer ausgesprochen überzeugenden Welt, tollen Charakteren und einen kleinen Touch Romantik und Liebe. Ein absolut empfehlenswertes Buch.


    Daher: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Das, was mir am meisten leidtut, ist, dass ich erst sterben musste, um zu verstehen, wie wunderbar das Leben sein kann."
    :study: Anne Freytag | Mein bester letzter Sommer | Seite 182

  • Inhalt:
    Seit 17 Jahren beherrscht tiefste Finsternis das Land und den Turm in dem Luna mit ihren Pflegeeltern wohnt. Sie muss sich vor dem König verstecken der ihre Eltern ermordet hat. Doch sie werden entdeckt und Luna muss fliehen. An ihrer Seite Fowler, der junge Mann der wie sie aus Relhok kommt und am liebsten alleine weiter ziehen würde, doch irgendwas bringt ihn dazu Luna mitzunehmen. Ohne zu Wissen welches Geheimnis sie umgibt.


    Meine Meinung:
    Erst vor kurzem habe ich den zweiten Infernale Band gelesen und damit eine Serie von Sophie Jordan abgeschlossen. Mit Die wahre Königin beginnt eine neue Reihe, diesmal im Königreich der Schatten.


    Der Einstieg fiel mir recht leicht. Ich empfand die Schrift als recht groß und die Kapitel waren recht kurz. Diese werden immer aus Sicht von Luna und Fowler erzählt. Damit man sofort weiß wer gerade berichtet stehen die jeweiligen Namen über dem Kapitel.
    Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Die Welt rund um Relhok wird sehr anschaulich und einprägend geschrieben. Man hat direkt dieses düstere Gefühl. Die Vorstellung es gäbe nur noch eine Stunde Licht am Tag ist schlimm. Sophie Jordan schafft es das man dies auch genauso fühlt wenn man die Geschichte liest.


    Der Weg den Fowler und Luna bestreiten ist voller Gefahren und so gibt es immer wieder spannende Momente auf ihrer Reise, doch gibt es auch Teile die ich als zu langatmig empfand, anderes war etwas vorhersehbar. Allerdings nicht vorhersehbar ist der gemeine Cliffhanger am Ende der Geschichte.


    Die Figuren sind nicht so zahlreich, einfach weil die Menschen versuchen den Gefahren aus dem Weg zu gehen. So liest man auch nur von wenigen Personen.
    Die wichtigsten Personen sind sowieso Luna und Fowler. Gegensätzlicher könnten die Beiden nicht sein. Während Luna viel mit dem Herz reagiert, impulsiv ist und nur hin und wieder darüber nachdenkt was sie tut ist Fowler viel wachsamer. Er ist aber auch kälter von seiner Art her. Luna wuchs recht behütet auf und kennt die Gefahren in der Theorie, in Wirklichkeit aber übersteigen sie ihre Vorstellungskräfte. Fowler hat schon viel mitmachen müssen und hat eine Mauer um sich herum aufgebaut. Er versucht sich vor Gefühlen zu schützen. Luna bringt diese Mauer zum bröckeln.
    Die anderen Figuren sind immer nur eine gewisse Zeit wichtig.Figuren die Mittel zum Zweck sind und auch keine Tiefe besitzen.


    Wie oben schon geschrieben gibt es am Ende einen fiesen Cliffhanger bei dem man einfach weiterlesen muss. Somit freue ich mich sehr auf den nächsten Band und auch ohne diesen Cliffhanger würde ich wissen wollen wie es weiter geht.


    Mein Fazit: Die wahre Königin ist eine tolle Geschichte in einer fremden Welt, die die Autorin dem Leser gut näher bringt. Die Figuren sind nicht so glatt und haben ihre Ecken und Kanten, was die Geschichte noch interessanter macht. Das einzige was mich ein wenig gestört hat waren ein, zwei Längen auf der Reise. Ansonsten ein Buch das ich gerne weiter empfehle. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Lana lebt seit ihrer Geburt vor 17 Jahren in einem weit abseits gelegenen Turm. Wohlbehütet, aber auch in den Techniken des Überlebens geschult. Sie fühlt sich wie eine Gefangene, obwohl sie weiß, dass außerhalb des Turms jedes menschliche Leben grössten Gefahren ausgesetzt ist. Denn draußen gibt es Kreaturen, die in der andauernden Finsternis alles Leben vernichten. Als sie heimlich erstmals alleine den Turm verlässt, trifft sie auf Menschen, die sie mit nimmt, um sie zu retten. Fowler,nicht viel älter als Luna, entdeckt bald ihr Handicap, das nicht sofort auffällt. Denn siehst gut im Umgang damit.
    Kurz darauf wird der Turm entdeckt. Luna flieht mit Fowler. Ihr Ziel ist ein Land, in dem angeblich keine Finsternis herrscht. In dem Menschen in Frieden leben können. Gibt es den Ort wirklich?



    Meinung
    Die Geschichte erinnert mich von der Grundidee her an Waterwold. Nur dass sie auf dem Land spielt und die Protagonisten aus anderen Gründen verfolgt werden.
    Der Schreibstil ist angenehm und flüssig. Man kann den Roman gut lesen.
    Luna ist recht glaubwürdig geschildert. Sie ist taff und hat auch eine gewisse Naivität an sich. Nach 17 Jahren, nur mit zwei lieben Menschen zusammenleben, ohne weitere Kontakte zu anderen Menschen, passt das gut. Fowler ist schwerer zu durchschauen. Beide haben ihre Geheimnisse.
    Auf dem Weg zu ihrem Ziel bestehen sie einige recht gefährliche Abenteuer. Die sind zwar ausgiebig beschrieben worden wirken dennoch im Detail etwas oberflächlich abgehandelt.
    Überraschungen gibt es einige und auch das Ziel ändert sich - irgendwie.
    Ein übler Clifhänger krönt den Schluss.



    Auch Fantasygeschichten sollten nicht nur aus Phantasie bestehen. Seit 17 Jahren absoluter Finsternis bis auf eine Stunde Helligkeit In der Zeit, die man Tag nannte. Trotzdem gibt es dichte, riesige Wälder und Pflanzen ohne Ende. Nur keine Nahrung? So was stört mich.
    Insgesamt finde ich das Buch gut. Es hat aber auch so einige Schwächen. Ich hoffe auf den zweiten Teil der Geschichte. Eine Steigerung ist sicher möglich.


    Es ist ein ewiger Zwiespalt: arbeitet man am Abbau des SuB oder am Abbau der WL?




  • Inhalt:
    Tiefe Finsternis, die seit siebzehn Jahren über dem Reich Relhok liegt, und die dicken Mauern ihres Turms – etwas anderes kennt Luna nicht. Sie muss sich verstecken, damit die Welt sie für tot hält, nachdem ein Verräter ihre Eltern ermordete, um sich der Krone zu bemächtigen. Als sie fliehen muss, weil ihr Leben in Gefahr ist, hilft ihr der Waldläufer Fowler. Er erfüllt ihre dunkle Welt mit Licht, doch nicht einmal ihm darf sie sagen, dass sie die wahre Königin Relhoks ist. Denn der neue König sucht nach ihr, um sicherzustellen, dass sie niemals ihren Thron besteigen wird.


    Rezension:
    Vor siebzehn Jahren sind Sivo und Perla mit der neugeborenen Prinzessin Luna aus Relhok geflohen, als der Kanzler Lunas Eltern ermordete und so zum König wurde.
    Seitdem leben die drei in einem sicheren Turm im Schwarzen Wald, den Luna noch nie alleine verlassen hat. Als sie sich das erste Mal davonstiehlt, begegnet sie Fowler, dessen Ziel die Insel Allu ist. Der einzige Ort, an dem es keine Finsterirdischen geben soll.


    "Die wahre Königin" ist der Auftaktband von Sophie Jordans Königreich der Schatten Dilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven von Luna und Fowler erzählt wird.
    Luna ist die einzige Tochter des Königs von Relhok und nach seinem Tod eigentlich die wahre Königin. Doch Luna ist beschützt von Perla und Sivo in einem abgeschiedenen Turm aufgewachsen und kaum jemand ahnt, dass Luna am Leben ist. Obwohl sie in Sicherheit lebt, spürt Luna eine starke Sehnsucht zu der Welt vor den schützenden Mauern des Turms. Sie ist eine Protagonistin, die im Laufe der Handlung stärker wird und sich den Gefahren stellt. Sie hat von klein auf eine Behinderung, doch Luna macht das Beste aus ihrer Situation und so merkt man ihr ihre Schwäche kaum an.
    Fowler hat in seinem Leben schon schwere Verluste hinnehmen müssen und am liebsten würde er niemanden mehr an sich heranlassen. Doch Luna wächst ihm immer mehr ans Herz und ich fand es schön zu sehen, wie er in ihrer Gegenwart auftaut.


    Seit siebzehn Jahren regiert die schwarze Finsternis im Königreich Relhok. Bis auf eine Stunde Mitterlicht ist es den restlichen Tag über stockfinster. Doch nicht nur die Dunkelheit macht der Menschheit zu schaffen, auch die gefährlichen Finsterirdischen bedrohen das Leben der Menschen.
    Der Weltentwurf hat mir richtig gut gefallen und hoffe, dass man im Folgeband mehr über die Ursprünge der schwarzen Finsternis und der Finsterirdischen erfahren wird.


    Die Reise von Luna und Fowler steht im Fokus der Geschichte und durch die vielen gefährlichen Begegnungen mit Finsterirdischen und anderen Ungeheuern, die im Königreich Relhok ihr Unwesen treiben, wurde es so schnell nicht langweilig. Doch je näher das Ende rückte, desto mehr hat mir irgendwie die größere Handlung gefehlt, denn ich hatte den Eindruck, dass Luna und Fowler nicht wirklich vorangekommen sind. Trotzdem hat mir dieser Auftakt insgesamt ganz gut gefallen und ich bin definitiv neugierig, wie es mit den beiden weitergehen wird. Da ist so viel Potenzial in der Geschichte und ich hoffe, dass Sophie Jordan das im nächsten Band ausnutzen wird!


    Fazit:
    "Die wahre Königin" von Sophie Jordan ist ein guter Auftakt, bei dem ich noch Luft nach oben sehe.
    Die Welt, die von der schwarzen Finsternis und den Finsterirdischen bedroht wird, hat mir richtig gut gefallen und auch Luna und Fowler mochte ich gerne. Jedoch hatte ich das Gefühl, dass die Handlung nicht wirklich voran gekommen ist und, dass das Potenzial, das in der Geschichte steckt, noch nicht komplett ausgeschöpft wurde.
    Ich vergebe drei Kleeblätter und bin gespannt, wie die Reise von Luna und Fowler im zweiten Band weitergehen wird.
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