Gilly MacMillan - Perfect Girl: Nur du kennst die Wahrheit / The Perfect Girl

  • Im Alter von 15 Jahren hat Zoe einen schweren Unfall verursacht, bei dem drei ihrer Freunde ums Leben kamen. Nach ihrer Entlassung aus dem Jugendarrest versuchen ihre Mutter und sie sich ein neues Leben in einer anderen Stadt aufzubauen. Die Ehe ihrer Eltern hat den Belastungen, die mit dem Prozess und den Folgen zusammenhingen, nicht standgehalten.
    Als ihre Mutter einen neuen Mann kennenlernt, scheint alles perfekt zu sein. Sie heiratet Chris, der den halbwüchsigen Lucas mit in die Ehe bringt. Als dann noch die gemeinsame Tochter Grace geboren wird, scheint das Familienglück komplett zu sein.
    Zoe war bereits vor dem Unfall eine gute Pianistin, daran versucht sie nun wieder anzuknüpfen.
    Bei einem Konzert wird sie von einem Mann im Publikum als Mörderin beschimpft, kurz darauf ist ihre Mutter Maria tot. Von da an nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Fassade der heiligen Familie beginnt zu bröckeln.


    Zu Beginn hatte ich etwas Probleme, der Handlung zu folgen. Da die Geschichte in wechselnden Zeiten und aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt wurde, war es nicht immer leicht den Überblick zu behalten.
    Als ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, entwickelte sich ein Sog,dem ich mich nicht entziehen konnte.
    Der Spannungsbogen wurde durchgehend gehalten, zum Schluss gab es eine überraschende Wendung.
    Ich vergebe vier Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Perfect Girl - Gibt es eine zweite Chance?



    Zoe hat drei Jahre Jugendarrest hinter sich. Sie ist als Mörderin verurteilt, weil alle Insassen des Wagens, den sie gefahren ist, bei einem Unfall gestorben sind. Zoe war zwar betrunken, doch niemand glaubt ihr, dass man ihr den Alkohol untergejubelt hatte. Jetzt versuchen sie und ihre Mutter, ein neues Leben aufzubauen. Deshalb darf ihr Stiefvater nie erfahren, was damals geschehen ist. Doch Zoe ist eine begnadete Pianistin und bei einem sehr wichtigen Auftritt platzt der Vater eines der Opfer in die Vorstellung. Wenige Stunden später ist Zoes Mutter tot …


    Das Buchbeginnt mit einem Zeitungsbericht über den Unfall. Das ist eine sehr schöne Idee und zieht den Leser automatisch in die Story hinein, macht diese noch realitätsechter. Gilly MacMillan lässt mehrere der Beteiligten die Story kapitelweise aus ihrer Sicht erzählen. So bildet sich ein Gesamtbild für den Leser, das mehr zeigt, als es ein einzelner Erzähler könnte, denn so kommt mehr Wissen zusammen, auch mehr Spannung, denn jeder in diesem Thriller hat sein eigenes Geheimnis.


    Anfangs kommen noch Zeitsprünge hinzu, damit der Leser von Zoes Vergangenheit erfahren kann, was relevant ist. Auch wenn man von Anfang an weiß, dass Zoe eine verurteilte Mörderin ist und ihre Mutter im Verlauf des Buches den Tod findet, steckt in jeder Seite enorm viel Spannung. Sympathien und Antipathien wechseln sich ab, man kommt gar nicht zur Ruhe. Kaum ein Charakter gerät nicht in Verdacht, immer wieder entwickelt man neue Theorien.


    Die Ungerechtigkeit Zoe gegenüber hat mich das ganze Buch über gequält. Dass jeder im Leben sein Päckchen zu tragen hat und die Autorin dies in diesem Buch auch immer wieder zeigt, war eines der Hauptthemen und hat mich gleichermaßen belastet und gefesselt. Durch die relativ kurzen Kapitel, die sehr gut dosiert sind, kam nie Langeweile auf. Die einzelnen Personen sind jeweils sehr gut gezeichnet und lassen sich entsprechend gut auseinanderhalten. Es gibt auch nicht zu viele Figuren, sodass man nicht durcheinanderkommt und auch nicht nach einem Personenregister lechzt. In all der Spannung, die nicht plump, sondern sehr subtil und dadurch für mich noch wirkungsvoller ist, bleibt noch immer viel Raum für die Gefühle der Charaktere. Ängste, Sorgen, Wünsche, Probleme – alles wurde sehr stimmig in den Thriller eingebaut, sodass es unglaublich echt wirkt.


    Ein weiteres Highlight im Buch ist das Drehbuch, das Zoes Stiefbruder Lucas geschrieben hat. Es bildet sowohl eine Art Bindeglied, als auch einen zusätzlichen Spannungsfaktor.


    Die Wende am Ende kommt unerwartet und war zunächst ein Schock, dann aber habe ich mich damit angefreundet und bin über mich selbst erstaunt.


    Ein einziger Faktor an der Geschichte stört mich ein wenig. Das liegt aber einzig und allein an meinem Gerechtigkeitssinn. Deshalb kann ich dafür auch keinen Sterneabzug berechnen.Vor allem aber auch, weil auf andere Art und Weise die Gerechtigkeit alles ausgleicht.


    Fazit: ich habe dieses Buch komplett von Anfang bis Ende genossen und kann es allen wärmstens empfehlen, die wie ich den subtilen Thrill dem blutigen bevorzugen. Von mir gibt es jedenfalls die vollen fünf Sterne.

  • Zoey Maisey ist 17, ein musikalisches Genie und ihr ist vor drei Jahren etwas Schreckliches passiert. Drei Menschen starben damals, sie überlebte als Einzige und musste in den Jugendarrest. Doch jetzt hat ihre Mutter den reichen und eleganten Unternehmer Chris Kennedy geheiratet und sie bilden zusammen mit seinem Sohn Lucas, der im selben Alter ist wie Zoey und der vor kurzem geborenen Tochter Grace. Niemals darf Chris von Zoeys Vergangenheit erfahren, hat ihr ihre Mutter eingeschärft. Lucas ist wie Zoey ein begabter Klavierspieler, und als sie beide in einer Kirche mit klassischen Stücken auftreten, steht plötzlich jemand inmitten der Menschen, der völlig die Fassung verliert und Zoey des Mordes beschuldigt. Und um Mitternacht ist Zoeys Mutter tot ...


    Das Buch ist fast wie ein Kammerspiel aufgebaut und umfasst in der Gegenwart nur wenige Stunden, die Zeit vom Klaviervortrag bis zum nächsten Tag. Doch in dieser Zeit wird nicht nur der Tod von Zoeys Mutter geklärt, sondern auch immer wieder in die Vergangenheit geschwenkt zu dem, was Zoey damals passiert ist. Sie hatte damals eine Lektion erhalten, die sie jetzt nicht nur durch diese extreme Situation trägt, sondern auch für den Leser moralische Fragen aufwirft. Erzählt wird immer abwechselnd in kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven, ein guter Schachzug, denn dadurch können alle Aspekte des Geschehens gut beleuchtet werden. Allerdings birgt das auch die Gefahr, dass manche Sachen zu ausführlich beschrieben werden, so dass ich in der Mitte des Buches gelegentlich ungeduldig wurde und den Fortlauf der Geschichte lieber etwas gedrängt gesehen hätte. Trotzdem ist das mal wieder ein Buch, das den Namen Psychothriller verdient.

  • Alles perfekt?


    Gilly Macmillan schafft es mit ihrem Thriller „Perfect Girl – Nur du kennst die Wahrheit“ von Anfang an, den Leser direkt in die Handlung hinein zu ziehen. Aus verschiedenen Perspektiven entfaltet sich abwechselnd die Vergangenheit und Gegenwart von Zoey Maisey und ihrer Familie. Nicht nur Zoey‘s Vergangenheit ist von dramatischen Ereignissen geprägt, sondern auch ihre Gegenwart wird durch den tragischen Verlust ihrer Mutter schwer erschüttert.


    Was ist geschehen, in jener Nacht? Und was ist damals, in jener Nacht vor drei Jahren wirklich geschehen, in der die drei Jugendlichen durch Zoey’s Schuld starben?


    Die Autorin schafft es, durch die Perspektivenwechsel gekonnt einen Spannungsbogen aufzubauen und die Handlung aus den verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten. Dadurch lernt man als Leser nicht nur die Charaktere und ihre Beweggründe besser kennen, sondern identifiziert sich relativ schnell auch mit allen „Erzählern“ dieser Geschichte. Und Stück für Stück erhält man einen Blick hinter die Kulissen der perfekten Vorzeigefamilie. Im Verlauf der Handlung erhält man neben den Informationen zum aktuellen Geschehen auch immer wieder Einblicke in die Zeit vor Zoey’s Aufenthalt im Jugendvollzug und natürlich auch in die Erlebnisse während ihres Aufenthalts im Jugendarrest.


    Während die Autorin die einzelnen Protagonisten zu Wort kommen lässt, schafft sie es durchgängig, deren Perspektive zu wahren und zeichnet detaillierte Bilder von Menschen, mit ihren Vorzügen, Fehlern und Zweifeln, die sie ausmachen.
    Gilly Macmillans Roman lässt jedoch auch einige offene Fragen zurück. Bis zum Schluss hat mich der Thriller in Atem gehalten.



    Insgesamt vergebe ich daher 5 von 5 möglichen Sternen und kann definitiv sagen, dass ich mich auf weitere Werke von Gilly Macmillan freue.

  • PERFECT GIRL NUR DU KENNST DIE WAHRHEIT von GILLY MACMILLAN
    Eine Familientragödie - Kein Thriller
    Ich möchte meine Rezension damit beginnen, dass „Perfect Girl“ auf keinen Fall ein Thriller ist. Nach der Definition wird bei einem Thriller eine spannende Handlung erzeugt, die nicht nur in kurzen Passagen präsent ist, sondern während des gesamten Geschehens, über den gesamten Roman. Man erwartet als Leser dabei einen kontinuierlichen Wechsel zwischen Anspannung und Erlösung. Das vermisste ich völlig.
    Die Geschichte, die sich in der Hauptsache um den Unfall dreht, den Zoe als 15jährige verschuldete, bezeichne ich als Familientragödie mit unabsehbaren Folgen.
    So beginnt die Geschichte:
    Zoe Masey und Lucas Kennedy, zwei hochbegabte Teenager geben ein Klavierkonzert zugunsten des Vereins für familiäre Trauerbegleitung. Es ist das erste Konzert nach der Haftentlassung des jungen Mädchens. Urplötzlich endet der Vortrag in der Kirche durch das wutentbrannte, laute Auftreten des Vaters einer tödlich Verunfallten. Das Unheil nimmt seinen Lauf. Nur wenig später ist Maria tot.
    Wie konnte es dazu kommen?
    Der Auslöser war unzweifelhaft Zoes Unfall unter Alkoholeinfluss, bei dem drei Teenager starben. Sie bekennt sich schuldig, kommt ins Gefängnis und wird in ihrem „ersten Leben“ als Mörderin gebrandmarkt. Maria trennt sich von Philip und beginnt mit Chris und dessen Sohn Lucas das „zweite Leben“. Dabei verschweigt sie die Vergangenheit.
    Im Haus des Stiefvaters herrscht eine beklemmende, künstliche Atmosphäre, nur seine Meinung zählt und er will perfekte Menschen um sich haben. Maria hat sich immer unter Kontrolle, ist unterwürfig, verstellt sich, ist nicht mehr die Mum, die Zoe kennt. Sie tut alles für das neue, zweite perfekte Leben, zu dem noch Baby Grace gehört.
    Zoe hatte aus dem Gerichtsprozess und der Zeit im Jugendgefängnis gelernt, dass sie mit der Wahrheit nicht weiterkam.
    Der Titel des Romans wurde paßgenau auf Zoe zugeschnitten. Sie kennt die Wahrheit, aber die nutzte ihr nichts. Sie bekam nie die Gelegenheit das Drama außerhalb des Gerichtssaals aus ihrer Sicht zu erzählen. „Ich verzeihe dir“ – diese Worte hätte sie gern gehört. Wie wird sie sich verhalten? Hat sie ihre Lehren gezogen? Bekommt sie eine Chance auf ein „drittes Leben“?
    Fazit:
    Gilly Macmillan erzählt in kurzen Kapiteln aus verschiedenen Perspektiven. Im wesentlichen aus der Sicht von Zoe, ihrer Tante Tessa und deren Liebhaber Sam. Wenig Erzählerpotential erhalten Tessas Ehemann Richard und der Stiefbruder von Zoe, Lucas. Überhaupt nicht zu Wort kommen Chris, der Stiefvater und Maria, die Mutter sowie Philip, der Vater Zoes.
    Es sind nur zwei Tage, in denen alles passiert, ein Sonntag und ein Montag.
    Die Autorin schreibt einfühlsam, anteilnehmend, aber durch die verschiedenen Sichtweisen gerät das Buch deutlich zu lang.
    „Perfect Girl“ ist eine solide geschriebene Geschichte über zwischenmenschliche Beziehungen mit vielen unterschiedlichen Facetten. Nichts für ausgesprochene Thrillerfans! Von mir 4 Sterne! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • empfehlenswerter Thriller



    Inhalt (Klappentext, um nicht zu viel zu verraten):
    Vor drei Jahren hat Zoe Maisey, begabte Pianistin, in der Nacht ihres fünfzehnten Geburtstags den Tod dreier Schulkameraden verschuldet. Dafür hat sie achtzehn Monate im Jugendvollzug verbracht. Ihre Mutter Maria und sie versuchen nun, in Bristol ein neues Leben aufzubauen. Maria hat den erfolgreichen Geschäftsmann Chris Kennedy geheiratet, und alles scheint sich endlich zum Guten zu wenden. Doch auf dem Konzert, das Zoes Musikerkarriere neu anstoßen soll, taucht unerwartet der Vater einer der umgekommenen Jugendlichen auf und beschimpft Zoe vor allen Anwesenden. Und nur wenige Stunden später ist Maria tot.


    Mein Fazit:
    Äußerst spannender Thriller mit einer guten Geschichte - auch die Hintergrundgeschichte ist gut gelungen. Die Protagonisten wirken sehr authentisch und es ist alles sehr nachvollziehbar.
    In der Mitte des Buches war jedoch eine "Flaute" und es war etwas langatmig - daran sollte die Autorin beim nächsten Mal arbeiten; daher nur 4 Sterne.

  • Aufgrund des Klappentexts und der Leseprobe war ich sehr gespannt auf diesen Thriller. Es geht auch ganz spannend los. Zoe, eine begabte junge Pianistin, gibt ihr erstes Konzert, nachdem sie aus dem Jugendarrest entlassen wurde. Verurteilt wurde sie, weil bei einem von ihr unter Alkoholeinfluss verursachten Autounfall drei Jugendliche ums Leben gekommen sind. Auf dem Konzert taucht plötzlich der Vater einer der verstorbenen Jugendlichen auf und beschimpft Zoe und ihre Familie. Am nächsten Morgen ist Zoes Mutter tot. Natürlich möchte man sofort wissen, was nach dem Konzert passiert ist.


    Bis dahin war es spannend, doch dann folgt ein ziemlich langatmiger Teil. Aus mehreren Perspektiven werden die Stunden vor und nach dem Konzert geschildert, wenn man eigentlich eher wissen möchte, wie es denn nun weitergeht. Dieser Teil hat ziemlich viel Geschwindigkeit aus dem Roman genommen, was schade ist.


    Zum Glück wurde der dritte Teil aber wieder spannender. Ein richtiger Thriller ist das Buch meiner Meinung nach aber nicht, weil dafür zu wenig Spannung aufgebaut wird. Doch trotzdem hat mir das Buch gut gefallen, was vor allem an dem Schreibstil lag. Den fand ich nämlich echt gelungen. Gilly Macmillan schreibt sehr gefühlvoll und beschreibt sehr schön, so dass es einem leicht fällt, sich in die Geschichte und die Charaktere hinein zu versetzen.


    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn manchmal ein bisschen die Spannung gefehlt hat.

  • Meine Meinung:


    Zu wenig Spannung um als Thriller durchzugehen


    Auf dem Rückweg von einer Party kommen an einem Winterabend drei Jugendliche ums Leben. Die Fahrerin des Wagens, Zoe Guerin, ist zum Unfallzeitpunkt erst 14 Jahre alt. Obwohl sie es bestreitet, Alkohol getrunken zu haben, fällt der Alkoholtest positiv aus. Sie verbüßt ihre Strafe im Jugendarrest und währenddessen geht die Ehe ihrer Eltern in die Brüche. Nun, drei Jahre später hat Zoes Mutter Maria einen neuen Lebensgefährten und zusammen mit dessen Sohn Lucas wohnt die Patchworkfamilie in Bristol. Zoe trägt nun den Nachnamen Maisey, weil Mutter und Tochter alles daran setzen, dass niemand sie mit diesem Unfall in Verbindung bringt. Als Zoe, die eine begabte Pianistin ist, eines Abends zusammen mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, steht plötzlich ein Mann aus dem Publikum auf und beginnt Zoe wüst zu beschimpfen. Es stellt sich heraus, dass es der Vater eines der ehemaligen Unfallopfer ist. Das Kartenhaus fällt in sich zusammen und die Vergangenheit hat die beiden Frauen wieder eingeholt. Nur Stunden später ist Zoes Mutter tot …


    Mir hat „Perfect girl“ ganz gut gefallen. Als Thriller jedoch würde ich den Roman nicht unbedingt betiteln, denn dafür ist mir einfach zu wenig Spannung vorhanden. Gilly Macmillan lässt ihre Protagonisten die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Und es sind nicht wenige, die etwas zu sagen haben. Zu Wort kommen Zoe selbst, ihr Strafverteidiger, Zoes Tante Tessa und ihr Onkel Richard. Die Schilderungen lassen sich sehr flüssig lesen und auch der Schreibstil der Autorin hat mir zugesagt. Meiner Meinung nach werden viele Romane jedoch aus Werbezwecken künstlich aufgebauscht. „Perfect Girl“ hat das aber nicht nötig. Es handelt sich hier zwar nicht um einen Thriller, entwickelt aber nichtsdestotrotz seinen eigenen Charme und kann als Familienroman durchaus mithalten. Wer jedoch einen Thriller erwartet, wird eher enttäuscht sein.


    Das Ende war für mich jetzt keine große Überraschung – eher, dass es so schnell abgehandelt wurde. Der Titelzusatz „Nur Du kennst die Wahrheit“ ist somit auch nur Mittel zum Zweck, um den Verkauf des Buches anzukurbeln. Spätestens nach 100 Seiten hat jeder Leser zumindest eine leise Ahnung, wohin die Reise geht.


    Gilly Macmillan hat mich mit ihrem Roman sehr gut unterhalten und ich würde auch ihr nächstes Werk gerne wieder lesen. Von mir gibt es vier Sterne.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!"


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  • Das zweite Leben


    Die siebzehnjährige Zoe Maisey ist eine begabte Pianistin, ein absolutes Ausnahmetalent. Doch was niemand wissen darf, sie hatte mit fünfzehn Jahren einen schweren Autounfall verursacht, bei dem drei Jugendliche ums Leben kamen. Sie wurde verurteilt zu achtzehn Monaten Jugendarrest. Das geschah in Devon. Jetzt lebt sie mit ihrer Mutter Maria in Bristol ihr „zweites Leben“. Ihre Mutter ist mit dem erfolgreichen Geschäftsmann Chris Kennedy verheiratet und alles scheint perfekt. Das Paar hat ein gemeinsames Kind. Maria nennt das Baby „Ein Geschenk des Himmels“. Und zusammen mit Lucas, dem Sohn von Chris, bilden sie eine Bilderbuchfamilie.


    Um ihrer Musikerkarriere neue anzustoßen gibt Zoe, zusammen mit Lucas, das erste Konzert in ihrem zweiten Leben in einer Kirche. Der Aufritt muss perfekt werden. Sie und Lucas geben ein tolles Paar. Eine Eisprinzessin und ihr schwarzer Gefährte. Alles ist bis ins Kleinste durchgeplant. Tessa, ihre Tante bedient den Videorekorder. Und dann erklingen die ersten Töne. Zoe ist so vertieft in ihr Spiel, dass sie das Geschrei erst gar nicht wahrnimmt und sechs Stunden später ist ihre Mutter gestorben.


    „Dachtest du, du kannst dich für immer verstecken?“ Von wem ist diese Nachricht auf dem Handy?


    Dieser Thriller versteht es, den Leser sofort zu fesseln und in die Handlung reinzuziehen. Er entwickelt eine extreme Sogwirkung. Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Handlung war spannend von der ersten bis zur letzten Zeile. Ich hatte Herzklopfen bis zum Schluss. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Von der Autorin Gilly MacMillan hatte ich bisher noch nichts gelesen, aber sie ist ein echter Geheimtipp. „Perfect Girl“ war ihr zweiter Thriller. Ich werde mir auch ihren Debütroman „Toter Himmel“ besorgen.


    Die Protagonisten waren wunderbar und realistisch gezeichnet. Die Staatsanwältin beschreibt Zoe so: „Wie ein Rehkitz, zerbrechlich und zart.“ Doch sie fügt hinzu. „Aber lassen sie sich nicht täuschen.“ Zoe sagt: Es ist wichtig, dass ich bescheiden wirke – mein Konzertgesicht hinbekomme. Ihre Mutter Maria ist der Motor hinter allem, sie treibt Zoe an. Maria verbiegt sich um ihre Ziele zu erreichen, verschleiert ihren wahren Charakter, ist ehrgeizig, verlangt von Zoe Disziplin, Selbstbeherrschung und Perfektionismus. Zum Beispiel darf Zoe niemals weinen. Ihren Stiefvater Chris empfindet Zoe als Heuchler und Kontrollfreak, er strahlt keine Wärme aus. Er missbilligt alles was den gewohnten Ablauf stört.


    Das Ende des Buches hat mich überrascht, aber es ist dennoch stimmig und regt zum Nachdenken an. Ein rundum gelungener Thriller ohne Längen, sehr temporeich.


    Von mir definitiv 5 Sterne

  • Eigene Inhaltsangabe:
    Zoe, 17 Jahre, ist eine begabte Pianistin. Zusammen mit ihrer Mutter hat Sie sich ein zweites neues Leben aufgebaut um die Vergangenheit ruhen zu lassen. Doch als Sie zusammen mit ihrem Stiefbruder Lucas ein Konzert gibt, stürmt ein Mann in den Saal und betitelt sie als Mörderin. Nach diesem Desaster ist Unruhe in der Familie. Wer sagt die Wahrheit, wer lügt? Um sich zu sammeln beschließen alle ins Bett zu gehen und eine Nacht darüber zu schlafen, doch am nächsten Tag ist Zoes Mutter tot....
    Schreibstil:
    Der Schreibstil der Autorin lässt sich locker und flüssig lesen. Sie hat das Talent den Leser schon allein durch ihren Schreibstil zu fesseln. Spannung kommt durch die kurzen Kapitel auf, die abwechselnd in der Ich-Perspektive von verschiedenen Protagonisten geschildert werden. Auch peppt die Autorin die Geschichte mit einem "Drehbuch" im Buch auf. Bis zum Tod von Zoes Mutter Maria springt man zeitlich von dem Abend und dem nächsten Morgen hin und her.

    Allgemeine Meinung:
    Dies ist mein zweites Buch der Autorin und muss sagen, dass sie sich um einiges gesteigert hat im Gegensatz zum Debüt. Prinzipiell findet die komplette Geschichte an einem einzigen Tag statt und trotzdem ist das Buch nicht in die Länge gezogen. Jedoch schreibt die Autorin gerne detailliert und bringt viele Dinge mit ein die für die Geschichte an sich irrelevant sind. Das machte es dann doch an mancher Stelle bisschen langatmig. So etwas gefällt mir immer besonders gut. Die Charaktere waren authentisch und handelten nachvollziehbar. Wer der Täter ist, war schnell vorhersehbar und die Spannung blieb nicht bis zum Schluss. Das fand ich nicht ganz so gelungen, da das Ende an sich leider auch nicht spektakulär war. Perfect Girl ist meiner Meinung kein Psychothriller, sondern ein familiärer und dramatischer Spannungsroman. In Anbetracht dessen vergebe ich gern 4 von 5 Sternen, weil es mir gefallen und mich gut unterhalten hat.

  • Perfect girl – wirklich?


    „perfect girl – nur du kennst die Wahrheit“ ist der zweite Roman der Autorin Gilly Mcmillan.


    Zoe hat es nicht leicht. In ihrem „zweiten Leben“, wie ihre Mutter Maria es immer bezeichnet, weiß keiner was früher geschehen ist. Zoe war 14, als sie betrunken einen Unfall verursacht hat, bei dem drei Jugendliche, darunter ihre beste Freundin, ums Leben kamen. War es wirklich nur ein Unfall? Beteuert sie doch immer wieder, nur eine Weinschorle getrunken zu haben. Oder hat Zoe den Wagen absichtlich verunglücken lassen? Hat sie mehr getrunken und ist absichtlich gefahren? Immerhin hatte sie einen sehr hohen Blutalkoholwert.
    Zoe ist ein sogenanntes Wunderkind. Ihr IQ ist sehr hoch und sie ist musikalisch talentiert. Bei ihrem ersten Klavier-Konzert nach dem Jugendarrest, das sie zusammen mit ihrem Stiefbruder Lucas gibt, kommt es zu einem Zwischenfall. Der Vater einer der getöteten Jugendlichen steht plötzlich vor Zoe. Er kann nicht nachvollziehen, warum sie ihr Leben leben darf und seine Tochter diese Chance nicht mehr hat. Maria versucht den Mann zu beruhigen, doch später am Abend taucht er bei ihnen zu Hause auf. Zoes Stiefvater ist alles andere als erfreut darüber. Außerdem hat er keine Ahnung von Zoes und Marias Leben vorher. Er und auch Maria sind überaus bemüht, perfekt zu erscheinen. Doch was verbirgt sich hinter diesem gestellten Verhalten? Stunden später ist Zoes Mutter tot – ermordet.
    War es der Vater des toten Mädchens, der Rache nehmen wollte? Oder gar Zoes Stiefvater Chris, weil es in seiner perfekten Welt auf einmal nicht mehr so perfekt war? Es gibt auch noch ein „Drehbuch“, geschrieben von Lucas, dass das Leben von Chris und seiner ersten Frau erzählt und Chris nicht gerade in einem guten Licht dastehen lässt. War es vielleicht sogar Zoe selbst? Konnte sie dem Druck, nicht sie selbst sein zu dürfen, einfach nicht mehr standhalten? Oder Zoes Tante Tess, die evtl. eifersüchtig auf das Leben ihrer Schwester war?


    Es gefällt mir an dem Buch, dass es aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Meistens erzählen Zoe, ihre Tante Tess und der Anwalt Sam (er spielt eher eine nebensächliche Rolle) die Geschehnisse von damals und auch heute. Das finde ich sehr gelungen, man erfährt so, was damals zu der Zeit des Unfalls und nach dem Konzertabend passierte.

  • Vor drei Jahren hat Zoe einen schrecklichen Autounfall verursacht, bei dem drei junge Menschen ums Leben gekommen sind. Sie wurde verurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Anschließend ist ihre Mutter Maria mit ihr umgezogen, damit sie einen neuen Anfang machen können. Maria hat erneut geheiratet und mit Chris eine zweite Tochter bekommen. Gemeinsam mit Chris’ Sohn Lucas sind sie nun die perfekte Familie.
    Doch die Idylle bricht eines Tages wie ein Kartenhaus zusammen. Bei einem Klavierkonzert von Zoe und Lucas taucht ein Mann auf und beschimpft sie lautstark als Mörderin. Dadurch erfährt Chris von der Vergangenheit seiner Frau und seiner Stieftochter, die sie bisher vor ihm verborgen gehalten hatten. Maria fürchtet um die heile Welt, die sie sich mühsam neu aufgebaut hat. Doch es kommt noch schlimmer.
    Das Buch wurde viel beworben und entsprechend neugierig war ich. Doch so richtig überzeugt hat mich die Geschichte nicht, schon gar nicht als Thriller.


    Es ist eher ein Familiendrama, das sich hier nach und nach vor dem Leser entfaltet und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Handlung beschränkt sich hierbei auf den relativ kurzen Zeitraum eines Abends und des darauffolgenden Tages sowie Rückblenden zu der Zeit vor drei Jahren, als der Unfall geschah. Durch diese Perspektivwechsel muss man gut aufpassen, wer eigentlich gerade erzählt – zumindest, wenn man wie ich dazu neigt, Kapitelüberschriften nicht mitzulesen.


    Jede der Figuren hat ein mehr oder weniger tragisches Schicksal, nicht nur Zoe und Maria, sondern auch Lucas, der jung seine Mutter verloren hat, Marias Schwester Tess, die mit einem Alkoholiker verheiratet ist und nebenbei eine Affäre mit Zoes ehemaligen Anwalt Sam hat, der wiederum eine schlimme gesundheitliche Diagnose erhält. Mir persönlich war das zu viel, gerade den Handlungsstrang um Sam hätte ich nicht gebraucht, der passte für mich auch nicht so recht zum Rest der Handlung. Auffällig ist in jedem Fall, dass hier eigentlich jeder lügt und Dinge verheimlicht oder zurechtbiegt – aus den unterschiedlichsten Gründen, doch sympathisch wurde mir dadurch keiner der Protagonisten. Das ist zwar auch nicht unbedingt notwendig, damit mir ein Buch gefällt, aber hier kam einfach zu viel zusammen.


    Das Ende fand ich dann recht abrupt und leider auch nicht sonderlich glaubwürdig.


    Insgesamt habe ich das Buch zwar durchaus gespannt gelesen, meine Erwartungen wurden aber leider nicht erfüllt.

  • Der äußere Schein


    Perfect Girl, Familiendrama mit Psychospannung von Gilly Macmillan, 512 Seiten, erschienen im Droemer Knaur – Verlag.Dramatische Familientragödie bis hin zum finalen Plot Twist.


    Zoe, jung, hübsch und hochbegabt hat eine vielversprechende Karriere als Pianistin vor sich. Mit 15 Jahren verschuldete sie den Tod von dreiTeenagern. Das hat den Zusammenbruch ihrer Familie zufolge. Die Eltern trennen sich und Zoe muss eine Jugendhaftstrafe verbüßen. Nach ihrer Entlassung will ihre Mutter mitZoe an der Seite des reichen Unternehmers Chris, in einer anderen Stadt ein neues Leben beginnen. Der neue „Vater“ darf von Zoe‘ sVergangenheit nichts erfahren.Das „zweite, neue Leben“ soll perfekt sein. Eines Abends gibt das Mädchen mit ihrem Stiefbruder Lucas ein Klavierkonzert, welches durch den Vater eines der Unfallopfer gestört wird. Ein paar Stunden später ist Maria, Zoe‘ s Mutter tot. Kommt jetzt die ganze Geschichtean den Tag und gibt es in dieser Familie noch andere Mitglieder die ein fatales Geheimnis hüten? Wer hat Maria umgebracht?


    Zunächst handelt es hier m. M. nach, nicht um einen Thriller im klassischen Sinn, eher um ein Familiendrama. Die Autorin schreibt ihren Roman in der Ich-Erzählung, jedoch aus der Sicht fast aller beteiligten Charaktere, was mich am Anfang ziemlich verwirrte, es wurden Vorkommnisse aus der Sicht einer Person geschildert die später im Buch aus der Sicht eines anderen Charakters so ähnlich noch einmal erzählt wird. Schon ganz am Anfang erfährt der Leser, dass Maria in der Nacht nach diesem schiefgelaufenen Konzert ums Leben kommt. Dennoch dauert es die Hälfte des Buches bis es tatsächlich zur Auffindung des Opfers kommt. In der Zwischenzeit agiert Maria noch munter in den Erzählungen. In der zweiten Hälfte des Romans wird der Plot dann „geordneter“ die Zusammenhänge sind von da an leicht zu erfassen und ich konnte der Erzählung gut folgen und das Geschehen auch nachvollziehen. Zum Ende spitzt sich das Ganze noch einmal zu und endet in einem fulminanten ungeahnten Ende. Die Protagonistin Zoe kommt in dieser Geschichte sehr schlechtweg,seit ihrem Unfall, wird sie als Mörderin beschuldigt obwohl es sich herausstellt, dass es ein tragischer Unfall war. Ich hoffte vergeblich auf ihre Rehabilitierung. Der Charakter „Sam“ und sein Schicksal, war m. M. nach unnötig für diesen Roman. Insgesamt schaffte es Macmillan jedoch, mich mit ihrem zunehmend spannenden Plot und der am Ende überraschenden Wendungzu überzeugen.


    Meine Lieblingsfigurin dieser Erzählung war Richard, der Ehemann von Tante Tessa, der Onkel von Zoe, in der Zeit als sich alle Beteiligten, mehr oder weniger lethargisch in Tessa‘ s Wohnungaufhielten, hat er sich ganz lieb um seine kleine Nichte Grace gekümmert, auch hat er in dieser Zeit keinen Tropfen Alkohol angerührt. Er ist der Charakter, der die größte Entwicklung durchmacht.


    Zoe‘ s Stiefvater Chris dagegen ist eine höchst unsympathische Figur, ein pedantischer, selbstgefälliger Kontrollfreak, vor dem alle Angst haben, denn alle müssen sich in seinem perfektem Haus, in dieser perfekten Familie, nach seinen perfekten Regeln benehmen. Auch das Cover passt zum Buch, als nette Zugabe fand ich den auf der Innenseite der Umschlagklappe befindlichen „Zeitungsausschnitt“von Zoe‘ s Unfall.


    Ich gebe gerne eine Leseempfehlungan alle, die spannende trickreiche Psychodramas mögen. Deshalb auch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon