Emily Trunko - Ich wollte nur, dass du noch weißt ... Nie verschickte Briefe / Dear My Blank: Secret Letters Never Sent

  • Worum geht's?


    Emily Trunko, eine amerikanische Teenagerin, hätte niemals mit so viel Rückmeldung gerechnet, als sie begann, auf ihrem Tumblr-Blog "Dear My Blank" ihre unverschickten Briefe zu veröffentlichen.
    Unzählige Menschen schickten ihr eigene Briefe aus allen Lebens- und Gefühlslagen zu, und sie begann sie zu sammeln.
    In diesem Buch sind einige dieser Briefe abgedruckt und lebensfroh in Szene gesetzt.


    Was mich neugierig gemacht hat:


    Ich kann von mir nicht unbedingt behaupten, dass ich eine große Briefschreiberin wäre, aber wie die meisten Menschen kenne ich das Gefühl gut, Dinge nicht auszusprechen zu wagen. Auch das Gefühl, dass meine Gedanken klarer und geordneter werden, wenn ich sie zu Papier bringe, ist mir nicht fremd. Obwohl ich also von Emily Trunkos tumblog noch nichts gehört hatte, hat das Buch sofort meine Aufmerksamkeit erregt.
    Der Titel "Ich wollte nur, dass du noch weißt ..." ist wirklich schön gewählt - er könnte aus so einem nie verschickten Brief stammen und fasst das, was all diese Botschaften gemeinsam haben, auf sehr passende Weise zusammen.


    Wie es mir gefallen hat:


    Dieses Buch ist von außen und von innen ein Kunstwerk. Schon bevor man es auch nur aufschlägt, macht die aufwändige und liebevolle Gestaltung richtig neugierig. Der Einband ist sehr stabil, hat abgerundete Ecken und liegt gut in der Hand; er ist farbenfroh und mit kleinen schimmernden Highlights versehen. Schön finde ich auch, dass es ein Lesebändchen gibt - das ist in letzter Zeit gefühlt relativ selten geworden.
    Das Buch strahlt irgendwie die Intensität all der Geschichten aus, die sich zwischen seinen Deckeln verbergen.


    Was sich im Inneren befindet, ist eine Zusammenstellung von Gefühlen, Gedanken und teils simplen, teils poetischen Worten in wundervollem Gewand. Die Texte sind von Lisa Congdon bunt und ansprechend mit zum jeweiligen Text passenden Symbolen illustriert worden, das Lettering stammt von typealive.


    Nach einem kleinen Vorwort von Emily Trunko, die berichtet, wie sie zu ihrem Blog kam, was er für Konsequenzen mit sich zog und zum Riesenerfolg wurde, kann man sich direkt in die Briefe vertiefen. Da alle maximal zwei Seiten lang sind und sich auch immer wieder nur ganz kurze Botschaften dazwischen befinden, ist es ein bisschen wie mit Chips - man möchte immer noch einen und noch einen und hat im Nu das ganze Buch durchgeblättert.


    Die Briefe sind nach verschiedenen Kategorien sortiert: Auf die Sammlungen zu "Liebes Ich" und "Liebe Welt" folgen große Schlagworte - Liebe, Freunde, Familie, Herzschmerz, Unerwiderte Liebe, Verrat, Verlust und zum Schluss Dankesbriefe.
    Da hier so viele verschiedene Menschen Einblicke in ihr Leben geben, werden die Briefe natürlich jeden Leser in unterschiedlichem Maße ansprechen. Einige werden einen direkt ins Herz treffen, in einigen wird man sich selbst wiederfinden, andere werden einen rühren oder einen aber auch gar nicht ansprechen. Die Fantasie geht auch auf Wanderschaft und man malt sich aus, was für ein Mensch der jeweilige Verfasser sein und in welchen Kontext sein Brief gehören könnte.


    Manche Briefe sind anonym mit Initialen, manche mit Vornamen, einige auch einfach an das eigene Ich, den eigenen Körper, die Welt oder alle Menschen gerichtet, die das im Brief Geschilderte auch kennen. Es gibt lange Nachrichten, die wie ein Gefühlsausbruch sind, und solche, die nur aus einem einzigen Satz bestehen und auf die das genauso zutrifft.
    In jeder Kategorie finden sich die verschiedensten Aspekte der jeweiligen Beziehungsebene wieder.
    Ganz am Ende gibt es noch Hinweise, wie man einen eigenen Brief einsenden kann.


    (Für wen) Lohnt es sich?


    In diesem Buch bedeutet sicher nicht jeder Brief für jeden Leser das Gleiche, aber für jeden Leser wird es Briefe geben, die etwas für ihn bedeuten, die ihn betreffen und von Menschen geschrieben sind, deren Erfahrungen er teilen kann.
    Es mögen Briefe dabei sein, mit den man nicht viel anfangen kann oder bei denen man sich fragt, warum ihr Empfänger sie nicht bekommen hat und was an ihrem Inhalt so schwierig zu sagen war - besonders die schönen, in denen dieser Person anvertraut wird, wie wichtig sie dem Verfasser ist. Vielleicht fragt man sich auch, ob wirklich alle Briefe echt sind oder nicht auch Menschen absichtlich welche für Emilys Blog verfasst haben, um dort aufzutauchen.
    Insgesamt aber wird man aber auf jeden Fall einige Gedanken für sich persönlich mitnehmen können und voller Neugier, Mitgefühl und Verbundenheit die Briefe durchstöbern.


    In einem Satz:


    "Ich wollte nur, dass du noch weißt" ist echt, direkt aus dem Leben mit seinen Höhen und Tiefen, fremd und vertraut und voller wahrer Geschichten.


    Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar an Vorablesen und den Loewe Verlag!

  • Meine Rezension:

    Außergewöhnlich
    Dear my Blank ist ein von Emily Trunk gegründeter Tumblr-Blog, der sich dem widmet, unabgeschickte Briefe zu veröffentlichen. Das Buch ist ein Querschnitt durch diese Briefe und zeigt Einblicke in persönliches Gedankengut der Schreiber.
    Das Buch ist zusätzlich von liebevollen Illustrationen von Lisa Congon begleitet.
    Die Gliederung des Buches erfolgt nach Adressaten - es sind keine Seitenzahlen vorhanden. Jede Seite ist ein Unikat, da jede anders gestaltet wurde. Außergewöhnlich und einzigartig und individuell wie Menschen eben sind. Hierbei wurde in der Schriftart auch als beim Hintergrund u.a. durch Farbe und Form variiert. Theoretisch braucht man keine bestimmte Reihenfolge um die Briefe zu lesen - man kann das Buch einfach aufschlagen. Die Briefe sind allesamt sehr berührend, wie ich fand, besonders die an die Toten. Auch die an das frühere Ich bringen einem zum Nachdenken und lassen den Leser selbst über sein Leben reflektieren.
    Auch die Auswahl der Briefe finde ich sehr gut - mal sind es kurze, mal aber auch relativ lange - alle grundverschieden und doch teilen alle das gleiche Schicksal - sie wurden nie abgeschickt. Gerade diese Briefe haben einen besonderen Charakter, da sie persönlich sind, ungeschliffen und zutiefst berührend.


    Ich kann dem Buch guten Gewissens :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne geben und es jedem ans Herz legen, der mal ein außergewöhnliches und zugleich sehr berührendes Buch lesen möchte.



  • "Ich wollte nur, dass du noch weißt..." ist ein wunderschönes Buch. Eine schöne Sammlung von Briefen, manche wundervoll melancholisch, andere sehr banal, aber trotzdem einnehmend. Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen; aus sehr unterschiedlichen Gründen. Zum einen schreibe ich auch öfters Briefe und kleine Notizen, die ich niemals abschicken würde, mich aber beruhigen, weil ich es einfach mal niedergeschrieben habe und meine Gefühle so ein bisschen rauslassen konnte.


    Zum anderen gefällt mir die Unterteilung in verschiedene Kategorien ("Liebes Ich", "Liebe", "Freunde", "Familie", "Herzschmerz", "Unerwiderte Liebe", "Verrat", "Verlust", "Danke") und somit die Einteilung in verschiedene Themenbereiche sehr gut. Natürlich haben mich die Briefe mancher Kategorien mehr berührt, als andere. Besonders gut gefallen hat mir "Verlust". Die Briefe gingen mir wirklich ans Herz; bei ein, zwei musste ich schlucken, weil einem unwiderruflich der eigene Verlust eines geliebten Menschens in den Sinn kommt. Die emotionalen und ehrlichen Worte haben mich wirklich mitgenommen (etwas anderes hatte ich aber auch nicht erwartet).


    Auch die Aufmachung des Buches finde ich wunderschön und gut gestaltet. Es ist faszinierend, dass aus einer kleiner Idee auf einem Blog ein so wunderschönes Werk geworden ist. Die Illustrationen sind einmalig schön und an die Inhalte der Briefe angepasst. Es ist wirklich ein absolutes Meisterwerk, dem man die viele Liebe, die in das Projekt gesteckt wurde, auf jeden Fall anmerkt.


    Einziges Manko daran ist: Das Buch stinkt wahnsinnig. Ich habe die Plastikfolie abgerissen und sofort mit dem Lesen begonnen. Die viele Druckerfarbe riecht natürlich nicht angenehm, daher würde ich euch empfehlen, die Folie zu entfernen und das Buch zwei, drei Tage einfach zum Ausdünsten liegen zu lassen.


    Fazit
    "Ich wollte nur, dass du noch weißt..." bietet durch die Unterteilung der Briefe ein Wechselbad der Gefühle und eine schöne Mischung aus traurigen, witzigen, dankbaren und emotionalen Worten. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Stunden durchgelesen, weil es mich so fasziniert hat und mich nicht loslassen konnte.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Das, was mir am meisten leidtut, ist, dass ich erst sterben musste, um zu verstehen, wie wunderbar das Leben sein kann."
    :study: Anne Freytag | Mein bester letzter Sommer | Seite 182

  • Emily Trunko hat einen Tumblr-Blog namens "Dear my blank" gestartet, auf dem die 16-Jährige anonyme Briefe postet. Es sind Nachrichten, die die Schreiber nie verschickt haben, da Sie den Inhalt den Empfängern nicht mitteilen konnten oder wollten. Ihnen fehlte der Mut, der Empfänger verstarb vorher oder mittlerweile herrscht Funkstille zwischen den beiden. Doch es tut gut, sich dieses von der Seele zu schreiben - auch wenn es nur #NieVerschickteBriefe sind. Doch der Blog hat sich zu einer Art Community entwickelt, in der sich die Leser gegenseitig unterstützen und Hilfe anbieten.


    Nicht jeder ist gut darin der richtigen Person zur richtigen Zeit über seine Gedanken und Gefühle zu berichten. Dass es jedoch gut tut, dieses zumindest aufzuschreiben und anonym in die Welt zu posten, sieht man an dem großen Interesse, der Emilys Blog zukommt. In diesem Buch wurden nun bisher unveröffentlichte Beiträge gedruckt. Dabei wurde diese in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, z.B. (unerwiderte) Liebe, Danke und Freunde.


    Es gibt durchaus ein paar Briefe, die empfand ich als ... nun ja ... es wäre nicht nett "banal" zu sagen, denn derjenige, der sie geschrieben hat, hat bestimmt auch dabei viel empfunden. Aber einige haben mich eben nicht erreicht. Andere hingegen haben mich tief bewegt und wirkten in mir nach. Manche brauchten dafür nur wenige Worte, andere hingegen haben zwei Seiten gefüllt.


    Die kurzen Texte verleiten eigentlich zum Durchrauschen, aber genau das sollte man vermeiden. Damit die Briefe wirken können, brauchen sie Zeit, müssen einzeln genossen werden, so wie man auch Gedichte lesen würde. Da bietet sich das Lesebändchen an, denn mit diesem kann man problemlos festhalten, wo man pausiert hat.


    Erwähnen muss man vor allem auch die Ausstattung. Das Hardcover mit Folienprägung und zwei abgerundeten Ecken fühlt sich sehr angenehm an, fast als hätte es einen Textileinband. Jede Seite ist bunt illustriert, egal ob mit Bildern, Mustern oder schönem Handlettering. Jede Seite lädt zum Verweilen ein.


    Fazit: Viele Briefe konnten mich berühren. Wer emotionale Texte mag, vielleicht auch gerne Gedichte genießt, für den könnte dieses emotionale Leseereignis genau das Richtige sein.


    • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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  • Emily Trunko ist eine junge Frau aus den USA, die mit ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank einen riesen Erfolg hat. Mit über 36.000 Lesern ist sie sehr erfolgreich und was sie auf diesem Blog macht? Sie postet Briefe und zwar anonyme Briefe von Personen, die ihre Gefühle einfach freien Lauf lassen wollen.
    Meine Meinung:
    Ich glaube, ich war noch nie so unsicher, wie ich eine Rezension schreiben soll, wie bei diesem Buch, denn hier kann ich weder zu Schreibstil, noch zum Plot oder zu den Charakteren sagen, denn diese sind: das Leben und Personen aus dem Leben. Doch es gibt schon das ein oder andere, was ich erzählen´möchte.
    Dieses Buch ist durch seine bunte Aufmachung natürlich gleich ein Blickfang und macht sehr neugierig auf den Inhalt. Dieser hat es dann auch richtig in sich, denn sowohl durch seine besondere Aufmachung als auch seinen Inhalt ist durchweg aussergewöhnlich und bunt, wie das Leben selbst. Die veröffentlichten, anonymen Briefe in diesem Buch sind von allem etwas, sie berühren, sie machen wütend, sie machen betroffen und ja, der ein oder andere Brief konnte mich mit nur wenigen Worten zu Tränen rühren. Es ist einfach so unglaublich viel Gefühl auf diesen Seiten, dass ich praktisch von einer Gefühlswelle in die nächste geworfen wurde und das Buch zu einem riesigen Auf und Ab werden liessen. So geht es in diesem Buch um die Liebe, um die Ängste, um Wut und Trauer, um Hoffnung und einfach so gut wie jedes Gefühl, dass es gibt. Es fängt einfach perfekt die Stimmung des Schreibers ein, weil es auch aus dem wahren Leben stammt.
    Dieses Buch ist aber auch optisch etwas ganz besonderes, denn jede Seite ist individuell gestaltet, bietet Abwechslung und läßt einen immer wieder Neues entdecken. Einfach nur toll!
    Unterteilt ist das Buch in einzelne Kategorien, bei denen es Briefe an sich selbst gibt (Liebes Ich), aber auch Briefe an die Liebe oder Offenbarungen. Ein bester Freund, der homosexuell ist, macht seiner besten Freundin ein Geständnis und hierauf gibt es dann sogar eine Antwort. Ich bin auf jeden Fall durchweg begeistert.
    Mein Fazit:
    Ein Buch aus dem wahren Leben, voller Hoffnung, Mut und Besonderheiten, so bunt wie die Seiten, so bunt sind die Gefühle, um die es hier geht. Ich konnte ganz tief abtauchen und spürte so viele Briefe regelrecht. Optisch und inhaltlich aussergewöhnlich und anders, aber so wie es ist, einfach wundervoll. Ganz klare Leseempfehlung!


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  • Meine Rezension - etwas lang geworden ....


    Bevor ich auf dieses Buch aufmerksam wurde, hatte ich noch nie von dem Blog gehört. Es war in mehr als einer Hinsicht Liebe auf den ersten Blick. Die Idee hat mich verzaubert, der Erfolg der Autorin und der Seite begeistert und die Briefe tief bewegt und nicht mehr losgelassen.


    DAS BUCH


    Mich hatte schon das Cover angesprochen, die vielen bunten Tropfen, die bunten Farben. Es hatte etwas Lebensbejahendes, Kreatives, Beschwingtes. Als ich dann auf den Inhalt geschaut habe, wusste ich, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Manche der Tropfen glänzen metallisch, was sehr hübsch ist, das Cover ist fest und die Prägung gibt einem das Gefühl, als hätte man Stoff in der Hand. Die Ecken sind abgerundet, es gibt ein Lesebändchen - schon allein der Einband ist mit viel Liebe gestaltet.
    Aber das ist noch kein Vergleich zum Inneren des Buches. Alle Seiten sind bunt, thematisch mit dem passenden Design hinterlegt, die Texte kreativ und farbig ausgearbeitet und aus festem, stabilem Papier - einfach wunderschön. Das ganze Buch wirkt mit so viel Liebe gefüllt, mit so viel Gefühl, dass schon das durchblättern Spaß macht und einen mit großer Vorfreude erfüllt. Das Buch ist ein Schatz für all diejenigen, die es zu schätzen wissen. Lisa Congdon - die Illustratorin des Buches - hat hier eindeutig viel Herz bewiesen.


    DER INHALT


    Neben einem Vorwort von Emily Trunko finden wir zahlreiche Briefe der verschiedensten Art. Es gibt keine Seitenzahlen, dafür aber immerhin Kapitel, nach denen die Briefe unterteilt sind (und das Lesebändchen!). So finden wir uns in Themen wie Familie, Freunde, unerwiderte Liebe, Herzschmerz und Verlust wieder. Und anderen Themen, die die meisten von uns kennen und auf die ein oder andere Art bereits erlebt haben. Auch hier sind die Titelblätter natürlich wunderschön bunt und passend gestaltet. Die Briefe sind alle sehr unterschiedlich, und sich in ihrer Unterschiedlichkeit aber auch oft sehr ähnlich. Manchmal hat man mehrere Briefe hintereinander, die im Grunde das gleiche sagen, aber andere Worte dafür wählen. Manche sind unglaublich kurz, manche gehen über zwei Seiten - das waren mir die Liebsten.


    Ich habe ein schlechtes Gewissen es gedacht zu haben und jetzt auch hier zu schreiben, aber manche Briefe wirken sogar etwas 'banal', etwas zu einfach, ohne eine große Aussagekraft. Unpersönlich. Aber so ist das Buch und der Blog nun einmal. Es geht nicht wirklich um die Leser, es geht um diejenigen, die schreiben, sich öffnen, ungeschickte Briefe und unausgesprochene Worte endlich in die Welt entlassen. Manch ein Brief mag vielleicht banal wirken, aber für die Person war es das sicher nicht - für manche haben diese kurzen Eingeständnisse schon viel Kraft und Mut gekostet. Dass ist nun einmal das Leben. Demnach unterscheidet sich auch der Schreibstil, je nach Briefschreiber und das ist auch gut und richtig so. Es gibt einen Brief der die Reaktion auf einen anderen, in dem Buch abgedruckten, Brief ist - das mochte ich sehr. Manche Briefe habe ich eher überblättert, manche haben mich zum Innehalten gezwungen und mir Tränen in die Augen getrieben. Das Kapitel 'Verlust' habe ich komplett durchgeweint.


    Zu Beginn - beim Durchblättern - habe ich mich sehr darüber gefreut, dass das Buch mit dem Kapitel 'Danke' endet, schließlich waren ihm einige manchmal recht schmerzvolle Kapitel vorangegangen. Aber dass das Kapitel ausgerechnet nach 'Verlust' kommt, hat mich doch stark aus dem Konzept gebracht - hier bedarf es auf jeden Fall ein paar Stunden Pause zwischendurch. Allgemein ist das Buch mit Sicherheit nichts, dass man einfach in einem Zug durchlesen sollte, sondern Stück für Stück, Brief für Brief manchmal mit einer kleinen und manchmal mit einer größeren Pause genießen sollte. Das Buch erzählt nicht eine große Geschichte, sondern hunderte. Auch wenn sie letztlich alle vom Leben erzählen.


    EMILY TRUNKO UND DER BLOG


    Emily Tusko ist zum jetzigen Zeitpunkt 16 Jahre, sie hat den Blog 'Dear my Blank' vor fast zwei Jahren gegründet - damals bestand er aus unzähligen Briefen, die sie selbst geschrieben und niemals abgeschickt hat. Heute folgen tausende Menschen ihrem Beispiel. Aber auch wenn die Briefe anonym sind, ist es die Seite in vielerlei Hinsicht nicht, es ist eine Cummunity entstanden, eine Familie. Die Leser unterstützen die Schreibenden, Leser fühlen sich verstanden, versuchen zu helfen, teilen ihre Gefühle, ihre Gedanken und Geheimnisse. Es ist nicht das erste wundervolle Projekt, das Emily Trunko ins Leben gerufen hat - aber auch dazu findet ihr mehr, wenn ihr das Buch selbst lest. Das Buch ist ein Schatz und ein Juwel - aber der Blog ist ein Geschenk und ein Zufluchtsort für so viele Menschen geworden.


    FAZIT & MINIMALE KRITIK


    Es ist unmöglich, dieses Buch nicht zu lieben. Nicht mitzufühlen und über das Leben und seine eigenen Erfahrungen nachzudenken. Zumindest war es das für mich. Es ist ebenfalls fast unmöglich eine normale Rezension über dieses Buch zu verfassen, weil es so anders ist, so besonders - aber ich wollte es zumindest versuchen. Das Buch hat mich motiviert, selbst einmal ein paar Dinge nieder zuschreiben, die längst einmal hätten gesagt werden müssen, zu deren Aussprechen mir aber der Mut fehlt. Das Buch hat mich sehr bewegt, mich manchmal zum Lachen und oft zum Weinen gebracht. Oft waren es vor allem die langen Briefe, die mich bewegt haben - was denke ich, natürlich ist, weil man sich leichter in die Situation einfühlen kann, als wenn es nur zwei Sätze sind, zu denen uns der Hintergrund fehlt. Aber auch insbesondere ein kurzer Brief - wenn nicht gar einer der kürzesten - hat mich nach Luft schnappen lassen und direkt ins Herz getroffen. Von manchen Briefen habe ich mich verstanden gefühlt, anderen hätte ich entgegen brüllen wollen. Mit manchen habe ich mitgefiebert und wünsche den Verfassern von Herzen alles Glück dieser Welt.


    Der einzige Kritikpunkt - und auch hier habe ich geradezu ein schlechtes Gewissen, bei diesem wundervollen Buch einen Kritikpunkt anzubringen - ist die Auswahl der Briefe. Tausende erreichen Emily Trunko immer und immer wieder und ich weigere mich zu glauben, dass es nicht manchmal mehr Themen gegeben hätte, als die der abgedruckten. So drehen sich im Kapitel 'Danke' viele um ehemalige Beziehungen - was natürlich ein guter Aspekt ist, aber es gibt so viele Dinge für die man dankbar sein kann, dass ich bei diesem Kapitel und manchmal auch bei einem der anderen, etwas vermisst habe.
    Zum Schluss fand ich es manchmal sogar etwas traurig, dass die Illustration so schlicht und jugendlich ausgefallen ist. Für dieses wundervolle Buch hätte man die größten Künstler begeistern können - aber eigentlich stimmt das nicht. Lisa Congdon IST eine Künstlerin voller Herz und hat dieses Buch zu dem gemacht, was es jetzt ist. Die Illustration passt perfekt zu dem Buch, es passt zur Autorin und es passt zum Leben. Manche Briefe sind traurig, andere wütend, andere voller Liebe und Dankbarkeit - aber die bunten Seiten, die verschiedenen Schriften, das feste Papier in den Händen und die passenden Bilder feiern das Leben mit jedem Mal, das wir umblättern.


    Für mich ist das die Aussage dieses Buches. Wir haben alle viel erlebt, wir leiden und lachen und lieben. Wie erleben. Manchmal mit unseren Freunden und Familien, manchmal allein. Aber wir alle haben diese Gefühle, wir alle spüren das Leben. Manchmal fühlt es sich nur nicht so an.

    'Ich wollte nur, dass du noch weißt' zeigt uns auf jeder Seite was es bedeutet, ein Mensch zu sein. Danke.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Books let us into their souls and lay open to us the secrets of our own.
    William Hazlitt

  • TOP - absolut empfehlenswert


    In diesem Buch sind Briefe und Botschaften aufgelistet, von den verschiedensten Leuten. Eines haben diese Nachrichten gemeinsam, sie wurden niemals an die Person geschickt, an die sie eigentlich addressiert sind.
    Die Autorin des Buches hat einen Blog, bei welchem man seine nicht verschickten Briefe "einmelden" kann. Und in diesem Buch ist eine tolle Sammlung dieser Botschaften veröffentlicht worden.


    Das Buch ist in verschiedene Kapitel unterteilt. Von langen Briefen bis zu kurzen Statements ist alles vorhanden.


    Für mich haben diese Nachrichten alle eine Gemeinsamkeit - sie sind sehr emotional und machen süchtig.
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe, jeden Tag nur einige Seiten zu lesen. Bei Büchern dieser Art, finde ich es immer wichtig, dass man das gelesene auf sich wirken lässt, daher werde ich das ganze noch einmal "langsamer" lesen und so richtig genießen.


    Das Buch hat mich absolut begeistert - eine tolle Auswahl an Briefen. Ich konnte teilweise meine Gefühle und auch die ein oder andere Träne nicht zurückhalten. Das Buch regt zum Nachdenken an. Ich bin absolut begeistert und kann das Buch jedem empfehlen.
    Es ist zwar in der Kategorie "Jugendliteratur" eingeordnet - ich würde dieses Buch aber jedem empfehlen.

  • Echt!
    Hier findest du eine Sammlung vieler wunderbar geschriebener, schöner Briefe. Jeder Brief ist auf seine Art einzigartig, manche sind traurig, manche schön und andere leidenschaftlich. Jeder Leser wird sich in dem ein oder anderen Brief wiederfinden und selbst erkennen. Teilweise musste ich weinen beim Lesen so mancher Briefe, an Menschen, die ihn selbst nie werden lesen können, weil sie nicht mehr sind, nicht mehr unter uns weilen.
    Ich habe das Buch an einem Nachmittag am Stück gelesen, genausogut ist es aber auch schön es ab und zu in die Hand zu nehmen und einzelne Briefe zu lesen. Die Briefe sind in verschiedene Themen eingeteilt und online kann man auf der passenden Website noch viel mehr Briefe lesen.

  • Meine Meinung :


    In diesem Buch findet man Briefe,die nie abgeschickt wurden.
    Die Briefe sind mal kurz und mal lang,aber nie länger als zwei Seiten.
    Sie wurden in verschiedene Kategorien eingeteilt (Briefe an das eigene Ich,vom verlassen werden usw)


    Mir haben die Illustrationen auch sehr gefallen -ein Buch,welches man wahrscheinlich besser in der Print als in der E-Book Ausgabe lesen kann.


    Ich habe das Buch mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und gebe es gerne an meine Tochter weiter

  • Inhalt:
    Wer hat nicht schon einmal einen Brief geschrieben und darin die geheimsten Gedanken und Gefühle preisgegeben, sich dann aber doch nicht getraut, ihn abzuschicken?
    Die Social Media-Sensation aus den USA! Bisher unveröffentlichte Beiträge des beliebten Tumblr-Blogs Dear My Blank werden in diesem einzigartigen Geschenkbuch vereint. Die liebevollen Illustrationen, das wunderschöne Handlettering und die zutiefst bewegenden Worte machen diese Sammlung zu einem ganz besonderen Jugendbuch, das lange im Gedächtnis bleiben wird.
    In ihrem Tumblr-Blog Dear My Blank postet die 16-jährige Emily Trunko anonyme Briefe, Nachrichten und E-Mails der mehr als 35.000 Leser ihres Blogs, die eigentlich nie versendet werden sollten: herzzerreißende Liebesbriefe, zutiefst traurige Abschiedszeilen und auch Worte voller Hoffnung. Diese Texte zeigen, dass wir mit unseren Problemen nicht allein sind, und geben uns den Mut, unseren eigenen Brief vielleicht doch noch zu verschicken.


    Rezension:
    "Ich wollte nur, dass du noch weißt" enthält eine Sammlung nie verschickter Briefe, die anonym auf Emily Trunkos Tumblr-Seite Dear My Blank eingesendet wurden.


    In Kategorien wie Liebes Ich, Liebe Welt, Liebe, Freunde, Familie, Herzschmerz, Unerwiderte Liebe, Verrat, Verlust und Danke finden sich viele Briefe, die mich - manche mehr, manche weniger - allesamt berühren konnten.
    Diese Briefe und die Emotionen stammen aus dem wahren Leben und man konnte sich mit vielen Dingen wirklich identifizieren. Viele der Briefe konnten mich außerdem zum Nachdenken anregen.


    Die gesamte Aufmachung des Buches ist absolut gelungen und es macht einfach Spaß durch das Buch zu blättern! Es gibt auf jeder Seite passende Illustrationen zu den Briefen und manche von diesen Briefen sind handgelettert. Hier steckt viel Liebe zum Detail zwischen den Seiten!


    Fazit:
    Die nie verschickten Briefe aus Emily Trunkos "Ich wollte nur, dass du noch weißt" konnten mich - manche mehr, manche weniger - allesamt berühren, denn sie stammen aus dem wahren Leben und regen zum Nachdenken an. Die gesamte Gestaltung des Buches fand ich ebenfalls großartig, denn in dieser steckt viel Liebe zum Detail. Ich vergebe sehr gute vier Kleeblätter!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Sammlung unverschickter Briefe



    „Ich wollte nur, dass du noch weißt… - Nie verschickte Briefe“ ist kein gewöhnliches Buch. Die Herausgeberin dieses Buches – denn Emily Trunko sammelt nicht verschickte Briefe und veröffentlicht sie anonym über tumblr. Somit kann nicht nachvollzogen werden, von wem genau die Briefe stammen, die als Beitrag in diesem Buch gelandet sind. Lisa Congdon, deren Name ebenfalls auf dem Cover von „Ich wollte nur, dass du noch weißt…“ steht, hat das Sammelwerk illustriert.


    Angefangen hat das Ganze mit einem Blog und der Angewohnheit von Emily Trunko selbst, Briefe zu schreiben, die nie abgeschickt wurden. Der Blog beweist, Emily ist nicht die einzige, die solche Nachrichten geschrieben hat.


    Alleine schon von außen ist das Buch einfach nur wunderschön, bunt, fröhlich, einige der Bunten Kleckse auf dem Cover sind in Metallicfarben gehalten und leicht vertieft im Cover eingelassen. Die ausgewählten Briefe berühren emotional. Da sind Briefe, die von den Schreibern an das eigene Ich adressiert wurden – sowohl an das zukünftige Ich als auch an das jüngere Ich. Da sind Briefe an geliebte Menschen, die ihre Gefühle offenbaren, verpassten Gelegenheiten nachtrauern… Lisa Congdon hat diese Briefe wunderschön in Szene gesetzt. Das Buch lädt definitiv zum Schmökern ein, um immer mal wieder eine oder mehrere der nicht verschickten Nachrichten zu lesen. Ich denke, dass sich „Ich wollte nur, dass du noch weißt“ auch ganz wundervoll als Geschenk eignet. Die liebevolle Gestaltung und die Faszination, die die nicht verschickten Nachrichten ausüben, machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.


    Mir jedenfalls hat der Sammelband unglaublich gut gefallen. Die Briefeschreiber gewähren einen Einblick in ihre Emotionen, da geht es um Liebe, unerwiderte Liebe, Liebeskummer und noch so vieles mehr. Ich kann das Buch definitiv empfehlen und vergebe daher 5 von 5 möglichen Sternen.

  • Die sechszehnjährige Emily Trunko hat einen Blog eröffnet, in dem die Leute Briefe veröffentlichen können, die geschrieben aber nie abgeschickt wurden. Egal um welchen Brief, Email oder Nachricht es sich handelt, auf Emilys Blog ist er herzlich willkommen.


    In "Ich wollte nur, dass du noch weißt" wurden ein paar dieser Briefe gesammelt und in einem wunderschönen Buch veröffentlicht.
    Das Buch hat zehn Hauptthemen (Liebes Ich, Liebve Welt, Liebe, Freunde, Familie, Herzschmerz, Unerwiderte Liebe, Verrat, Verlust und Danke) in denen die jeweiligen Briefe gesammelt aufgeführt werden.


    Leider kann ich mich den vielen positiven Rezensionen nicht anschließen. Irgendwie fehlte mir die Emotion. Vielleicht weil mir das Hintergrundwissen fehlt, weshalb die Briefe verfasst wurden, vielleicht aber auch, weil ich das Buch nicht in Ruhe gelesen habe, sondern in einem Stück. Einzig die Briefe aus dem Thema Verlust fand ich wirklich emotional und herzzerreißend und ich musste mir die ein oder andere Träne zurückhalten.


    Für jemanden, der ein nettes Geschenk sucht, mag dieses Buch vielleicht passend sein. Denn die Gestaltung ist wirklich zauberhaft. Wer aber gerne Bücher mit Hintergrundwissen liest, oder romantische und unterhaltsame Geschichten, ist hier fehl am Platz. Da mich die Briefe nicht wirklich mitgenommen haben, kann ich nur zwei Sterne vergeben.