Eduard Hartmann - Endstation Darknet (Start: 30.01.2017)

  • @anonymeleseratte: Huhu, bist du noch da? Liest du schon fleißig?

    Bei den Recherchen im Darkweb habe ich auch immer an den Portalen Schluss gemacht (da gab es dann schon einschlägige Fotos und Beschreibungen), abgesehen davon, dass ich mich strafbar gemacht hätte, wenn ich mich da angemeldet hätte.

    Also, solche Recherchen haben es wirklich in sich. Gut, dass normalerweise niemand im Verlauf nachsieht, sonst sieht es so aus, als würde man Gott-weiß-was vorhaben. 8-[

    Der Kontrast zwischen Opfern und Florian: Find ich stark, dass du darauf hinweist!

    Der Kontrast schwindet bei der Szene, in der Florian das erste Mal in U-Haft sitzt. Ich habe den 3. Teil letzte Woche gelesen und hatte mir das Buch abends mit ins Bett genommen, um noch ein wenig weiterzulesen. Es war so spannend, dass ich erst um 1 Uhr das Licht ausgemacht habe. Ist mir schon lange nicht mehr passiert, aber an der Stelle konnte ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Wie schrecklich es sein muss, mit seinen Gedanken so vollkommen alleine zu sein. Und dann auch noch befragt zu werden, wobei man darauf achten muss, nichts Falsches auszuplaudern. :pale: Da hat Florian wirklich Nervenstärke bewiesen. Sein Anwalt kam auch in letzter Minute. Lange hätte er den Fragen vermutlich nicht mehr standgehalten. Ich hätte den Anwalt umarmen können anschließend! Mag mir gar nicht ausmalen, wie eine weitere Nacht in der Zelle sich auf Florians Gemütszustand ausgewirkt hätte.


    @Eduard Hartmann: Wie verlief da die Recherche? Ich vermute, diese Situation ist recht authentisch geschildert. Hast du selbst eine solche Zelle besichtigt? Dich vielleicht sogar drin einsperren lassen? Oder war es mehr Fantasie, die hier mitgespielt hat? Oder Erfahrungsberichte von anderen Leuten?

    Und dass du mit deinem Privatleben an solchen Geschehen nah dran bist, das fährt meine Ohren gaaanz weit aus. Jetzt hoffe ich nur, dass das viele Positive, was neben all den schrecklichen Begebnissen auch in diesem Roman vorhanden ist, dich nicht in die befürchteten verzweifelnden Gedanken rutschen lässt...

    Natürlich sind das keine wünschenswerten Gedanken, dass so etwas in unserer Gesellschaft geschieht. Dennoch halte ich die Aufklärungsarbeit, die du mithilfe deines Romans leistest, für überaus wichtig. Mehr Menschen sollten wissen, was sich unter uns abspielt, auch wenn wir das lieber weit von uns wegschieben würden.
    Deutlich wird auch das Dilemma, in dem wir stecken. Selbst wenn wir auf solche Informationen stoßen, will man riskieren, dass man selbst zum Gejagten wird, indem man sich mit solchen Leuten anlegt? Eine wirklich knifflige Frage. Ich könnte es niemandem verdenken, wenn er/sie es aus diesem Grund nicht tut. Allerdings kann sich nie etwas ändern, wenn es nicht auch Menschen gibt, die sich aktiv für die Opfer einsetzen. :-?


    Sema spielt schon mit dem Gedanken, ihrem Leben selbst ein Ende zu setzen. Sie kann es einfach nicht mehr ertragen. Ihr Traum hält sie allerdings davon ab, und ich habe nun die Hoffnung, dass sie spätestens bei der Befreiung der Opfer noch einmal eine Rolle spielen wird.


    Florians Situation spitzt sich weiter zu, und Maras Schwangerschaft bringt einen weiteren Angstfaktor in sein Leben. Sein Glück scheint zum Greifen nah, und nur sein Einmischen in diesen Fall hält ihn davon ab, das Glück in vollen Zügen zu genießen.
    Ganz witzig finde ich allerdings, dass Mara und Giulia auf einen Nenner gekommen sind und die Kinder nun miteinander spielen. :lol: Florian bleibt wirklich nichts erspart, zeigt aber, was für wundervolle Frauen er um sich hat. :love: Ich mag beide sehr gern.


    Die Situation, in der Florian steckt, zeigt nur allzu real, dass das Leben trotzdem normal weiterläuft. Nur weil er sich in dieses Verbrechen eingemischt hat und knietief drinsteckt, bleibt er von anderen Problemen nicht verschont. Seine Firma geht den Bach runter, er muss sich um etwas Neues bemühen und die Zukunft will geplant sein. Für einen Menschen allein kaum auszuhalten. Mit einem so genialen Netzwerk aus Freunden jedoch schon. :) Das sind die wirklich positiv geschilderten Aspekte.


    Ich schreibe bewusst noch nichts zum weiteren Verlauf der Geschehnisse, obwohl ich bereits weitergelesen habe. Schätze, dass ich spätestens morgen Abend mit dem Buch durch bin und werde dann den vierten Teil am Dienstag noch kommentieren.

  • @Buchmaus1001 Es ist wieder mal unglaublich, wie gut du in dem Text drin bist. Ja, du hast recht. Eine Woche vor meinem 21. Geburtstag haben sie mich mit Drogen erwischt, und ich kam ins Gefängnis. In der WG, in der ich damals wohnte, gab es noch deutlich mehr Drogen, und ich wusste, dass die Polizei eine Hausdurchsuchung machen wird. Ich war noch total jung und unerfahren, und die Vorstellung, dass ich Wochen und Monate im Gefängnis bleiben würde, brachte mich fast um. Und es war tatsächlich ein Anwalt, der mich raus holte. Diese eine Nacht hat gereicht, dass ich mir schwor nie wieder so zu leben, dass ich solch eine Gefahr eingehe. Diese Erfahrungen habe ich in Florians Situation übertragen. Und zu deinen anderen Beschreibungen brauch ich nichts mehr zu sagen, sie entsprechen ebenfalls sehr gut meinem Empfinden, als sich das Buch geschrieben hat. Viele Stränge der Handlung haben sich während des Schreibens ergeben, und ich habe alles nur beobachtet und war selbst darauf gespannt, wie es wohl weiter geht und enden wird.

  • Ja, du hast recht. Eine Woche vor meinem 21. Geburtstag haben sie mich mit Drogen erwischt, und ich kam ins Gefängnis. In der WG, in der ich damals wohnte, gab es noch deutlich mehr Drogen, und ich wusste, dass die Polizei eine Hausdurchsuchung machen wird. Ich war noch total jung und unerfahren, und die Vorstellung, dass ich Wochen und Monate im Gefängnis bleiben würde, brachte mich fast um. Und es war tatsächlich ein Anwalt, der mich raus holte. Diese eine Nacht hat gereicht, dass ich mir schwor nie wieder so zu leben, dass ich solch eine Gefahr eingehe.

    Dass es eine persönliche Erfahrung war, die du tatsächlich gemacht hast, hätte ich so nicht erraten. Ich finde es allerdings super, dass du offen darüber sprechen kannst. Und nun wundert mich auch nicht, warum mich ausgerechnet diese Stelle so sehr gefesselt hat und sie mir so authentisch vorkam.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass im Leben alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Auch wenn der Aufenthalt eine schreckliche und prägende Erfahrung war, so hat er doch dazu beigetragen, dich von diesem Zeug fernzuhalten.


    Ich bin übrigens mit dem Buch inzwischen durch. Kommentieren werde ich den letzten Teil dann morgen schon. :wink: Wünsche eine gute Nacht.

  • @Buchmaus1001 Ja, aus solchen Erfahrungen lernt man (leider) fürs Leben. Ich bin genauso wie du der Überzeugung, dass es keinen "Zufall" gibt, dass die Ereignisse unseres Lebens einen Sinn haben (den wir leider nur allzu häufig nicht verstehen). ich freue mich auf deine Schlusskommentare und darf dich auch darum bitten, dass du mir Bewertungen an möglichst vielen Stellen schreibst; es ist schwer, als neuer Autor, dass man von Lesern entdeckt wird. Bewertungen helfen wenigstens ein kleines bisschen.