Charles Dickens - Große Erwartungen (Start 04.02.2017)

  • leider ein Träumer

    passender Begriff, der mir bisher leider noch nicht eingefallen ist.


    Das Wemmick seine eigene Person so aufteilt als hätte er zwei völlig unterschiedliche Seiten,

    Das wirkt schon fast ein wenig schizophren :lol: aber ich mag Wemmick mit seinen leicht verschrobenen Einstellungen im Privaten, seiner direkten Art, seinem liebenswürdigen Umgang mit allen Menschen gleich welcher Abkunft.

    denn er wird das Ding an die Wand fahren und das mit der Hilfe des privaten Herr Wemmick, der es ja besser weiß..........

    Natürlich tut er das - muss er ja schon, wenn Dickens seinen Punkt nach Hause bringen will. Er kann ihn ja nicht kurz vor Absturz noch wundersam retten.


    Sehr rätselhaft, aber wie ich finde auch eine deutliche Warnung für Pip, sein Umfeld etwas genauer zu betrachten

    Wenn er dieser Warnung nur mal nachkäme. Eigentlich bekommt er doch so viel Hilfe, Warnungen, Unterstützung von diversen Seiten, er müsste doch nur mal die rosarote Brille absetzen und sein Hirn einschalten. :roll:


    Sie spielt zwar immer noch ihr kleines Machtspiel mit dem
    bis über beide Ohren verliebten und der Realität nicht gerade stark verbundenen Pip, aber das erscheint nicht mehr bösartig, sondern so als wollte sie ihn aufwecken.

    Estella legt eine interessante Entwicklung hin - liebenswert ist sie noch immer nicht und spielt, wie Du sagst, immer noch ihre Spielchen mit Pip. Aber genau wie Du empfinde ich sie dabei nicht mehr als böse, bösartig, hintertrieben. Ob sie ihn wirklich aufwecken will, dessen bin ich mir noch nicht sicher, aber zumindest will sie ihm nicht offen schaden.

    Das Unglaublichste an Pips und Herberts Verhalten ist ja diese Verweigerung wirklich zu handeln. Was nutzt es die Schulden genauestens aufzulisten, wenn dannach noch
    weiter Schulden aufgetürmt werden. Ein Selbstbetrug der finanziell tödlichen Art.

    Wenn ich grad nochmal darüber nachdenke, so finde ich es interessant, dass es diese Verhaltensweise schon damals gab. :-k Heute hört und sieht man ja oft genug Berichte über Menschen, die dauernd auf Pump leben, Rechnungen ignorieren und irgendwann tief in der Schuldenfalle stecken. Immer wieder wird dabei ja behauptet, dass es den Menschen heute durch Kreditkarten, leichtfertige Ratenzahlungen, Internet etc viel zu leicht gemacht würde, diesem selbstzerstörerischen Verhalten nachzugeben. Aber offensichtlich liegt ein solches Verhalten schon immer in der menschlichen Natur, denn das, was Dickens hier schildert, könnte 1:1 auch heute passieren. Wir Menschen haben wohl nichts dazugelernt. :-s


    Ich denke schon, dass dies der Auftrag Jaggers auf Anweisung ist.
    Jaggers erinnert mich manchmal an die alte Legende über Pontius Pilatus, der nach der Verurteilung Jesus, seine Hände in Unschuld wäscht. Jaggers wäscht sich ziemlich oft
    und ausgiebig die Hände, nicht wahr?

    Mensch, das ist mir so noch gar nicht in den Sinn gekommen, aber Du hast völlig recht mit dem Händewaschen #-o deutlicher geht es ja eigentlich gar nicht mehr. :loool:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Er kann ihn ja nicht kurz vor Absturz noch wundersam retten.

    Stimmt, aber muss er denn so behiflich bei Pips Untergang sein? Er hilft ihm ja praktisch noch dabei die Dachbalken der Traumfabrik anzusägen in der er residiert.
    Als Figur mag ich den alten Wemmick auch, aber die von dir erwähnte "Schizophrenie" in seinem Gebahren ist schon schwer zu verstehen.


    Habe übrigens gerade das Estella Kapitel (38) gelesen. Atmosphärisch so ziemlich das Beste bisher. Umwerfend beschrieben und was Estella angeht, auch mit ein
    paar sehr bitteren Wahrheiten.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Stimmt, aber muss er denn so behiflich bei Pips Untergang sein? Er hilft ihm ja praktisch noch dabei die Dachbalken der Traumfabrik anzusägen in der er residiert.Als Figur mag ich den alten Wemmick auch, aber die von dir erwähnte "Schizophrenie" in seinem Gebahren ist schon schwer zu verstehen.

    mit "er" meinte ich zwar Dickens, aber es passt auch auf Wemmick. :wink:


    Aber sehen wir es doch mal so: Wemmick erkennt schon die Fehler in Pips Charakter, er sieht auch die gute Absicht bei Pips Wunsch, Herbert zu helfen - aber es ist ihm auch klar, dass er Pip davon nicht abbringen kann. Also hilft er ihm lieber, das Ganze auf eine möglichst sichere Art und Weise durchzuziehen (wenn das überhaupt geht) als Pip völlig allein in ein noch schlimmeres Verderben rennen zu lassen. Ist das nicht auch eine mögliche Sichtweise?

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Also hilft er ihm lieber, das Ganze auf eine möglichst sichere Art und Weise durchzuziehen (wenn das überhaupt geht) als Pip völlig allein in ein noch schlimmeres Verderben rennen zu lassen. Ist das nicht auch eine mögliche Sichtweise?

    Da hast du recht. Sehen wir die positive Seite. Das Geschäft in das Herbert eingebunden wird, hört sich ja grundsätzlich auch gar nicht schlecht an. Bin auf jeden Fall
    gespannt wie Dickens das Ganze jetzt löst. Ich warte jetzt auf jeden Fall bis alle das Kapitel 38 gelesen haben, ehe ich vorgreife.

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  • Ich warte jetzt auf jeden Fall bis alle das Kapitel 38 gelesen haben, ehe ich vorgreife.

    das Kapitel hab ich gestern noch gelesen - leider kam ich am Wochenende so gar nicht zum Lesen, war irgendwie zuviel anderes zu tun 8-[

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Alles nachgelesen :) Entschuldigt bitte, dass ich mich jetzt erst melde. Wir hatten recht viel zu tun und mir fehlte da einfach die Konzentration auf unseren Dickens.


    Sollte mir mal angewöhnen für leserunden notizzettel zu nutzen. Macht sich nur beim ebook so schwer


    Zumindest bei unserem Kindle Fire HD kann man Notizen bei den gewünschten Stellen im Buch schreiben. Einfach die Textstelle markieren, auswählen was man will und schreiben. Das findet sich dann schön aufgelistet bei Notizen wieder. Geht das bei den Readern nicht? Ich kenne mich da leider absolut nicht aus.

    Das waren nur ein paar Gedanken


    Deine Zusammenfassung ist genial! Sie trifft den Kern der Geschichte. Von wegen nur ein paar Gedanken :wink:


    So sehe ich es auch! Dazu auch noch die "Erwartungen". Die entsprechend immer unterschiedlich -je nach Mensch- ausfallen. Dickens hat da ein unglaublich vielschichtiges Werk geschrieben.

    Aber ich bin mir mittlerweile nicht mehr so sicher, ob es wirklich der Plan der Dame ist oder ob uns Dickens da nicht gezielt in die Irre führen will.


    Da bin ich mir auch nicht mehr so sicher. Denn...

    Da steht für mich immer noch die Möglichkeit im Raum, dass entweder der Sträfling, dem Pip half und der ihm ja bereits Geld zukommen ließ, eine Rolle spielt oder vielleicht noch eine andere Figur aus dem Off auftaucht.


    Ich tippe mal auf den Sträfling, wobei mir dein Gedanke mit einer anderen Figur aus dem Off auch sehr gefällt.

    Ihr Hintergrund würde mich interessieren - wer ist sie wirklich, wie kam sie zu Miss Havisham? Falls sie eine Familie hat, wer würde denn ein Kind ausgerechnet einer solchen Frau anvertrauen? Ich glaube, Estella ist noch für eine Überraschung gut und vielleicht will uns Dickens an ihr die entgegengesetzte Entwicklung zu Pip vor Augen führen?


    Das habe ich mich über Estella auch schon gefragt und bin sehr gespannt was wir noch alles über ihre Herkunft erfahren werden.


    Auf die Verlobte Clara bin ich ja mal gespannt.


    Ich auch! Entweder ist sie völlig naiv oder Dickens setzt einen Gegenpool zu Herbert und sie ist der Typ Mensch, der das Leben tatkräftig anpackt und ihm entsprechend hilft.

    Ehrlich gesagt mag ich Jaggers irgendwie. Er ist effizient und direkt, und in seinem Beruf scheint ihm keiner etwas vormachen zu können. Sicherlich ist er nicht der sympathischste Charakter, aber man weiß, woran man mit ihm ist.


    Jaggers ist für mich der Typ Mensch um den ich im realen Leben einen riesen Bogen machen würde, wenn es denn möglich wäre. Und ja, man weiß wirklich woran man bei ihm ist. 8-[

    Ich habe leider beim groben Durchblättern (auf der Suche in den Anhang) des Buches einen Quasi-Spoiler aufgeschnappt, mit dem ich aber auch nur zu 70% (reine Mutmaßung) etwas anfangen kann. Ich bin so gespannt, ob meine Idee, mit dem Spoiler dazu, richtig ist....


    :shock: Dann lassen wir uns alle mal überraschen!

    Warum sollte Miss H. sich vor Jaggers fürchten? Sie ist seine Auftraggeberin und könnte ihm jederzeit den Auftrag wieder entziehen.


    Das frage ich mich schon die ganze Zeit über. Was weiß er über sie und/oder was weiß sie über ihn, dass sie sich derartig verhält.

    Atmosphären kann Dickens hervorragend schaffen, da spricht für mich auch ganz stark sein eigenes Leben aus ihm. Er beschreibt ja nichts, was er nicht aus eigener Anschauung heraus kennt. Und man kann sich - soweit das uns heute aus der Distanz möglich ist - wirklich in diese Situationen hineinfühlen.


    Mir geht das so wie @pralaya. Ich muss mal schauen ob ich eine gute Biographie über Dickens finde. Ein sehr interessanter Mensch!

    Aber das tut er doch so gut wie nie - Blickkontakt und andere soziale Interaktionen beherrscht Mr. Jaggers nicht Da kommt er an seine Grenzen


    :lol: Nee, das ist echt nicht seine große Stärke. Und es kommt noch etwas anderes dazu, auf das ich später noch zurückkomme. (Stichwort Händewachen :loool: )

    Das vermute ich eben auch als Grund für Miss Havishams Angst vor ihm. Ja, sie ist die Auftraggeberin, aber sie wirkt nicht so, sondern eher wie jemand, der Jaggers quasi zu Gefallen ist.


    Du meinst also, dass sie eine Art Werkzeug für seine Pläne ist? Oder verstehe ich dich da falsch?

    ich vermute sogar, dass sie somit eine Schwester Herberts ist (sind das die Züge, die Pip in ihrem Gesicht wiederkennt?


    Ha! :lechz: Das kam mir auch schon in den Sinn und hätte es fast schon abgetan.

    Und warum sollte Pip für die Familie eine Bedrohung darstellen? Dickens wirft mit diesen Andeutungen ganz viele Fragen auf - aber so beiläufig, dass man sie fast überliest.


    Ein genaues lesen ist wirkich angesagt. Ich möchte nicht wissen, was ich nicht schon alles überlesen habe. Meistens lese ich den Dickens im Bett und da scheint mir das eine oder andere bestimmt schon entgangen sein. Was Pip und die Familie betrifft. Vielleicht wissen die ja auch nichts genaues und haben einfach nur Angst, dass Pip das Vermögen von Miss H erben könnte und sie in die Röhre gucken. Auf jeden Fall zeigen sie sich ja von ihrer "besten" Seite :twisted: Aber wie du schon schreibst, es sind ja nur alles Andeutungen, welche Richtung das noch nimmt, das wird man dann ja sehen.
    Ich stelle mir eine re-read von diesem Buch sehr spannend vor. Wenn man das Ende kennt und die eine oder andere Andeutung -mit diesem Hintergrundwissen- ganz anders einordnen kann.

    Aber gleichzeitig verkörpert Herbert doch das Bild des nutzlosen Gentleman, der zwar wohlerzogen, höflich, freundlich, mitfühlend ist, aber sonst wenig im Leben zustande bringt. Da er dazu keinerlei wirkliches Einkommen hat, steht er mit dem Leben doch etwas auf Kriegsfuß. Sein ewiges "Sich-Umsehen" wird ihn leider seiner ersehnten Ehe nicht näher bringen.


    Wenn man Pips allerersten Eindruck über Herbert konsequent weiterverfolgt, könntest du da -leider- sehr recht haben.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • Mein Beitrag war zu lang, ich musste ihn teilen. :uups:


    Herrlich grotesk und überzogen ist das Kapitel über die Beerdigung - da lässt Dickens seinem schwarzen Humor und seinem Sinn für Groteske echt freien Lauf

    Oh ja! :twisted:

    Irgendwie hatte ich am Ende des Kapitels das Gefühl eines endgültigen Abschieds - ging Euch das auch so?

    Das Gefühl kam bei mir auch auf. Mal sehen ob es auch tatsächlich eintreffen wird.

    Nicht wirklich schlauer sind wir über Pips Expectations und seinen Gönner / seine Gönnerin. Wir wissen nun lediglich, dass Pip von nun an für sich selbst verantwortlich sein wird. Irgendwer hatte vorher schon mal die Frage in den Raum gestellt, warum Jaggers eigentlich nicht eingegriffen hat als Pip finanziell derart über seine Verhältnisse lebte. Ich frage mich das nun auch, denn ganz offensichtlich weiß Jaggers davon und hat Pip einfach laufen lassen. Ob er wohl die Anweisung dazu hatte? Will der Gönner - wer immer es ist - Pip nicht nur Anreize anschaffen mit seinen Expectations, sondern ihn auch gleichzeitig prüfen, ob er es denn auch Wert ist, diese zu erhalten?

    Ich war das mit der Frage :) Und mir stellen sich da auch schon eine Menge Fragen mehr, warum der Gönner / Gönnerin derartige Anweisungen gibt. Was er damit bezweckt. Ob er ihn testet. Oder einfach nur Erwartungen auf Nichts weckt. Denn viel ist es ja nicht, über was Pip im Moment verfügt. Aber zumindest hat er jetzt eine Summe, mit der er rechnen kann. Sollte er es überhaupt kapieren, dass es jetzt an der Zeit ist sparsamer zu leben. Oder sich gar einen Beruf zu suchen. (Der Kerl macht mich fertig :wuetend: )

    Mich irritiert immer noch, wieso der/die ominöse Gönner/-in nicht darauf besteht, dass Pip irgendeinen Beruf erlernt und somit etwas tut für sein Geld oder lernt, dass Geld auch erst einmal erarbeitet werden muss. Jaggers würde ihn schon irgendwo verfrachten, wo der Junge etwas lernen würde. Vielleicht stößt dieser Umstand Jaggers ja auch so dermaßen auf, dass er immer wieder betonen muss, dass er das Arrangement um Pips Erwartungen nicht billigt.

    Dieser Gedanke kam mir auch. Was lernt Pip eigentlich bei Herberts Vater? Holt er da eine Art Schulbildung nach? So langsam müsste er doch einen Beruf erlernen. Da ist ihm Biddy um Meilen wieder voraus.

    Im Begräbniskapitel (Kap. 35) fand ich Mrs. Joes letzte Worte irgendwie sehr ergreifend: "Joe", "Verzeihung" und "Pip" - das hat mich echt bewegt. Als ob sie in ihren letzten klaren Momenten um Verzeihung für ihr Benehmen bittet und gleichzeitig die Menschen nennt, die ihr am meisten am Herzen liegen.

    Das ging mir auch so :cry:

    Jaggers scheint Orlick, der nun Steinbruchkleidung trägt, wirklich bei Miss Havisham rausgeworfen zu haben.

    :shock:
    Ich hatte ja auch nicht gedacht, dass Jaggers ihn wirklich rauswerfen lässt. Dafür kann er jetzt wie ein unruhiger, nichts gutes verheißender Geist in Biddy Nähe rumwuseln.

    Ich weiß nicht warum, aber dieses Kapitel fand ich ziemlich öde und ich habe nicht ganz verstanden, wieso Dickens uns ins Theater zu der erbärmlichen Vorstellung des ehemaligen Mr. Wopsle führt.

    Das Gespräch fand ich klasse. Den Teil mit dem Theater habe ich zwar nicht verstanden, also auf was es herauslaufen soll. Aber gefallen hatte es mir. Im Anhang steht eine Interpretationsmöglichkeit dafür:



    Zitat von Anmerkungen S. 801 / dtv-Ausgabe

    (...) Hinter der Farce der verunglückten Aufführung verbergen sich ernste Verweise auf Pips Lebensgeschichte und Geschicke: Der aus dem Grab zurückgekehrte König erinnert an den entsprungenen Sträfling auf dem Friedhof, Ophelia an Miss Havisham, der Muttermord des Dänenprinzen an Pips Schuldgefühle nach dem Überfall auf seine Schwester und das unentschlossene Zaudern Hamlets an Pips Unschlüssigkeit ob der eigenen Rolle im Leben. Aber dass Pip über diese Dinge lachen kann, ist ein Indiz, dass er sich seinem Schicksal nicht mehr hilflos ausgeliefert fühlt.

    Nüja, darauf wäre ich jetzt nicht zwingend gekommen :wink: Aber als Ergänzung fand ich es interessant.




    Das Unglaublichste an Pips und Herberts Verhalten ist ja diese Verweigerung wirklich zu handeln. Was nutzt es die Schulden genauestens aufzulisten, wenn dannach noch
    weiter Schulden aufgetürmt werden. Ein Selbstbetrug der finanziell tödlichen Art.

    Der so schon öfter vorgekommen ist. Leider :roll:

    Jaggers erinnert mich manchmal an die alte Legende über Pontius Pilatus, der nach der Verurteilung Jesus, seine Hände in Unschuld wäscht. Jaggers wäscht sich ziemlich oft
    und ausgiebig die Hände, nicht wahr?

    Nicht nur du musstest daran denken. :loool: Das wurde dann schon derartig offensichtlich, dass ich es nicht mehr überlesen konnte :lol:

    Eigentlich bekommt er doch so viel Hilfe, Warnungen, Unterstützung von diversen Seiten, er müsste doch nur mal die rosarote Brille absetzen und sein Hirn einschalten.

    :-, Oh ja!

    Estella legt eine interessante Entwicklung hin - liebenswert ist sie noch immer nicht und spielt, wie Du sagst, immer noch ihre Spielchen mit Pip. Aber genau wie Du empfinde ich sie dabei nicht mehr als böse, bösartig, hintertrieben. Ob sie ihn wirklich aufwecken will, dessen bin ich mir noch nicht sicher, aber zumindest will sie ihm nicht offen schaden.

    Uff, bin ich froh, dass es euch ähnlich ging mit euren Eindrücken über Estella. Ich dachte schon, dass ich wieder mal viel zu positiv denke. Ich glaube nicht, dass Estella Pip aufwecken würde und irgendwie glaube ich, dass es mit ihr auch kein gutes Ende nehmen wird. Aber mal sehen was wir da noch alles erfahren.

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  • Zumindest bei unserem Kindle Fire HD kann man Notizen bei den gewünschten Stellen im Buch schreiben. Einfach die Textstelle markieren, auswählen was man will und schreiben. Das findet sich dann schön aufgelistet bei Notizen wieder. Geht das bei den Readern nicht? Ich kenne mich da leider absolut nicht aus.

    Ja doch das geht schon, aber mir ist sowas zu umständlich. Deswegen weigere ich mich wohl auch richtige Sachbücher auf einem Reader zu lesen. ich bin schneller im Blättern, um mal was an Notiz/Fußnoten etc. zu finden, als wenn ich mich da durch ein doofes Menü klicken muss. Vielleicht ticke ich da aber auch speziell :uups:

    Ein genaues lesen ist wirkich angesagt. Ich möchte nicht wissen, was ich nicht schon alles überlesen habe. Meistens lese ich den Dickens im Bett und da scheint mir das eine oder andere bestimmt schon entgangen sein.

    Frag mich mal :pale: Aber bin ich ja froh, dass ich da nicht alleine bin. Ich hab ja sogar die Spinnentorte überlesen :shock: (was jetzt allerdings auch nicht so schlimm war :-, )

  • Du meinst also, dass sie eine Art Werkzeug für seine Pläne ist? Oder verstehe ich dich da falsch?

    Es könnte eine Möglichkeit sein - wäre ja möglich, dass Jaggers irgendetwas über sie weiß und sie ihn deshalb als Anwalt beauftragt, um ihn quasi mundtot zu machen. Denn dann würde er sich selbst schaden, wenn er seine eigenen Auftraggeber bloß stellen würde. :-k

    Vielleicht wissen die ja auch nichts genaues und haben einfach nur Angst, dass Pip das Vermögen von Miss H erben könnte und sie in die Röhre gucken.

    Aber Miss H. tritt nicht so offen auf in ihrer Beziehung zu Pip. Seinen Aufenthalt bei den Pockets hat Jaggers in die Wege geleitet. Nur die entfernten Verwandten wie Camilla wissen, dass Pip auch schon als Kind im Haus Satis war und da ist er ja nicht grad positiv aufgefallen. Warum sollten sie ihn als potentielle Erbschaftskonkurrenz ansehen?

    Oder einfach nur Erwartungen auf Nichts weckt. Denn viel ist es ja nicht, über was Pip im Moment verfügt.

    Täusch Dich nicht, 500 Pfund pro Jahr waren damals sehr viel Geld. Ich muss mal schauen, ob ich eine Art Umrechnung auf den heutigen Wert finde.

    Was lernt Pip eigentlich bei Herberts Vater? Holt er da eine Art Schulbildung nach?

    Ja, mehr aber auch nicht. Jaggers hat ja auch anfangs klar gesagt, dass es nur darum ginge, aus Pip einen Gentleman zu machen. Von mehr war nie die Rede.

    Nüja, darauf wäre ich jetzt nicht zwingend gekommen

    ich auch nicht :totlach:

    Uff, bin ich froh, dass es euch ähnlich ging mit euren Eindrücken über Estella. Ich dachte schon, dass ich wieder mal viel zu positiv denke. Ich glaube nicht, dass Estella Pip aufwecken würde und irgendwie glaube ich, dass es mit ihr auch kein gutes Ende nehmen wird. Aber mal sehen was wir da noch alles erfahren.

    Nein, Du denkst dieses Mal nicht zu positiv und tatsächlich glaube ich, dass Du zu negativ denkst. Ich glaube nicht, dass es mit Estella böse endet. Ich glaube eher, dass sie das Beispiel dafür wird, dass aus etwas Negativem auch etwas Gutes erwachsen kann. Immerhin setzt sie auch Miss H mittlerweile ihre Grenzen. :twisted:


    edit: @Farast ich bin fündig geworden in einem Research Paper von 2012:

    Zitat von House of Commons Library

    How much would have been needed in 2011 to have the same purchasing power as £100 in1850?


    From Table 1 the price index for 1850 was 8.4 and the index for 2011 was 927.8. In 2011the average price level was 110.5 times (927.8/8.4) the 1850 level. Thus, to have the samepurchasing power as £100 in 1850 one would have needed some £11,050 (110.5 x £100) in2011.

    Wenn Pip also pro Jahr 500 £ bekommt, dann entspricht das einem heutigen Gegenwert von 55.000 £ = ca. 64.400 €. Eine Menge Geld fürs Nichtstun :-,

  • Entschuldigung ihr Lieben, es war viel los, aber ich konnte etwas aufholen und auch hier nachlesen.


    Gleichzeitig frage ich mich, wen genau sie meinte mit ihren Andeutungen, dass die "Familie" über ihn tratsche und versuche, ihn bei Miss H. schlecht zu machen. Und warum sollte Pip für die Familie eine Bedrohung darstellen?

    Ich habe es so verstanden, dass nicht die Familie Pocket in London gemeint ist, sondern Mrs H. buckelige, geiernde Verwandschaft. Denn, sollte Mrs. H. ja Pips Gönnerin sein, wäre er ja tatsächlich ein Konkurrent für die gierige Verwandschaft. Man denke z. B. an die "grüne" Sarah Pocket.


    Irgendwie hatte ich am Ende des Kapitels das Gefühl eines endgültigen Abschieds - ging Euch das auch so?

    Ja, vor allem wegen dem letzten Satz: :cry:


    Zitat von Dickens

    Abermals hoben sich die Nebel, als ich fortging. Falls sie mir enthülten, wie ich vermutete, dass ich nicht wiederkommen würde und das Biddy ganz recht hatte, dannkann ich nur sagen - dass auch sie ganz recht hatten.

    Ich weiß nicht warum, aber dieses Kapitel fand ich ziemlich öde und ich habe nicht ganz verstanden, wieso Dickens uns ins Theater zu der erbärmlichen Vorstellung des ehemaligen Mr. Wopsle führt. Kann aber auch daran liegen, dass ich die Woche einfach etwas überarbeitet war.

    Dieses Theaterkapitel fand ich auch doof und habe es auch nicht verstanden.


    Ganz genau so sehe ich das auch. ich vermute ebenso, dass Estella nicht ganz zufrieden mit ihrer Rolle ist. Ob sie sich aber dagegen wehren kann? Ich hoffe es für beide

    Aber genau wie Du empfinde ich sie dabei nicht mehr als böse, bösartig, hintertrieben. Ob sie ihn wirklich aufwecken will, dessen bin ich mir noch nicht sicher, aber zumindest will sie ihm nicht offen schaden.

    Euch stimme ich zu. Estella warnt Pip, aber so langsam habe ich den Eindruck, dass sie sich ihm eher verbunden fühlt wie ein Bruder oder so. Sie will ihn schützen, aber nicht auf jene Art und Weise an sich ranlassen. Vielleicht weiß sie auch, dass Mrs Havisham Pläne für Sie ganz anders aussehen.
    Interessant fande ich das Kapitel, in dem sie Mrs Havisham ordentlich zusammenstaucht. Man bekam ja fast Mitleid mit der alten Frau, obwohl Estella es einfach nur auf den Punkt bringt. Gruselig dann noch diese Nachtwanderung von Pip und Mrs Havisham...


    Aber sehen wir es doch mal so: Wemmick erkennt schon die Fehler in Pips Charakter, er sieht auch die gute Absicht bei Pips Wunsch, Herbert zu helfen - aber es ist ihm auch klar, dass er Pip davon nicht abbringen kann. Also hilft er ihm lieber, das Ganze auf eine möglichst sichere Art und Weise durchzuziehen (wenn das überhaupt geht) als Pip völlig allein in ein noch schlimmeres Verderben rennen zu lassen. Ist das nicht auch eine mögliche Sichtweise?

    So habe ich das Ganze auch erfasst.


    Ich möchte nicht wissen, was ich nicht schon alles überlesen habe.

    Ohja! Zumal ich durch den ganzen Trubel in den letzten Tagen, wenn ich es dann zum Lesen schaffe, plötzlich immer so müde werde, wenn ichs einmal bequem hab :uups: ....

    Ich stelle mir eine re-read von diesem Buch sehr spannend vor. Wenn man das Ende kennt und die eine oder andere Andeutung -mit diesem Hintergrundwissen- ganz anders einordnen kann.

    Auf jeden Fall! :lol:


    Denn viel ist es ja nicht, über was Pip im Moment verfügt. Aber zumindest hat er jetzt eine Summe, mit der er rechnen kann. Sollte er es überhaupt kapieren, dass es jetzt an der Zeit ist sparsamer zu leben. Oder sich gar einen Beruf zu suchen. (Der Kerl macht mich fertig )

    Mich erstaunt auch, dass die beiden Gentlemen durchaus in der Lage sind, ihre Lage zu erfassen, aber scheinbar gar nicht groß bemüht sind, sie zu ändern. Ich hatte so gehofft, dass Pip mit seinem Budget, sich jetzt erstmal an die Bündel Rechnungen zuhause macht...aber nein... Und der Rächer ist immer noch da! So albern!


    Es könnte eine Möglichkeit sein - wäre ja möglich, dass Jaggers irgendetwas über sie weiß und sie ihn deshalb als Anwalt beauftragt, um ihn quasi mundtot zu machen. Denn dann würde er sich selbst schaden, wenn er seine eigenen Auftraggeber bloß stellen würde.

    Das ist auch eine gute Idee. Ich hoffe wir erfahren bald mehr.



    Das Kapitel 19 ist ja echt der Knüller... Da fällt einem kaum noch was zu ein. Was kommt da noch auf uns zu?

  • Das Kapitel 19 ist ja echt der Knüller... Da fällt einem kaum noch was zu ein. Was kommt da noch auf uns zu?

    lies mal Kapitel 20, ich hab's grade beendet :twisted:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Ich wollte grad meine Meinung über Kapitel 38 bis 40 schreiben, merke aber, dass ich irgendwie grad zu unkonzentriert dazu bin. Da würde ich der Sache nicht gerecht, das macht keinen Sinn. Morgen klappt es bestimmt besser. :wink: aber ich sag schon mal "WOW" :totlach:


    Wie weit seid Ihr denn?

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Wie weit seid Ihr denn?

    Ich bin bei Kapitel 43, also Kapitel 3 im dritten Teil.

    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

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  • Wie weit seid Ihr denn?

    Ich bin bis Kapitel 38 gekommen. WOW trifft es für das Kapitel 38 (Zweiter Band, Kapitel XIX) ziemlich gut :shock: Holla die Waldfee! Das ändert einiges an meiner Meinung und an meinen Eindrücken :shock:


    Ich denke, dass ich heute noch was bis Kapitel 38 schreiben werde und natürlich auch auf die vorherigen Kommentar eingehe. Im Moment bin ich eher so: :sleep: Und irgendwie scheint unsere Internetverbindung heute auch noch so zu sein :wuetend:

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  • Täusch Dich nicht, 500 Pfund pro Jahr waren damals sehr viel Geld.

    Fehler meinerseits :uups: Ich hatte gemeint gelesen zu haben, dass er einmalig 500 Pfund zu seinem Geburtstag bekommen hätte und dann jährlich 125 Pfund (wobei die ja immer noch viel wären für Nichtstun). Das hat frau vom lesen im Bett mit müdem Kopf und unbedingt wissen will wie es weitergeht :lol:


    Nein, Du denkst dieses Mal nicht zu positiv und tatsächlich glaube ich, dass Du zu negativ denkst.

    Zu dem Punkt müsste ich später etwas schreiben. Da habe ich meine Meinung ziemlich geändert.

    Wenn Pip also pro Jahr 500 £ bekommt, dann entspricht das einem heutigen Gegenwert von 55.000 £ = ca. 64.400 €. Eine Menge Geld fürs Nichtstun

    Ui! Danke dafür! Das ist ja eine unglaublich nette Summe. Die würde ich für Nichtstun auch gerne nehmen. Also wenn sich hier ein Gönner oder eine Gönnerin auftun würde O:-)

    Aber Miss H. tritt nicht so offen auf in ihrer Beziehung zu Pip. Seinen Aufenthalt bei den Pockets hat Jaggers in die Wege geleitet. Nur die entfernten Verwandten wie Camilla wissen, dass Pip auch schon als Kind im Haus Satis war und da ist er ja nicht grad positiv aufgefallen. Warum sollten sie ihn als potentielle Erbschaftskonkurrenz ansehen?

    Ich hatte es so wie @RahelSa verstanden:

    Ich habe es so verstanden, dass nicht die Familie Pocket in London gemeint ist, sondern Mrs H. buckelige, geiernde Verwandschaft. Denn, sollte Mrs. H. ja Pips Gönnerin sein, wäre er ja tatsächlich ein Konkurrent für die gierige Verwandschaft. Man denke z. B. an die "grüne" Sarah Pocket.


    lies mal Kapitel 20, ich hab's grade beendet :twisted:

    Kapitel 20 ist noch heftiger :shock: Warum sind mir gestern nur so schnell die Augen zugefallen :wuetend:

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  • Fehler meinerseits Ich hatte gemeint gelesen zu haben, dass er einmalig 500 Pfund zu seinem Geburtstag bekommen hätte und dann jährlich 125 Pfund (wobei die ja immer noch viel wären für Nichtstun). Das hat frau vom lesen im Bett mit müdem Kopf und unbedingt wissen will wie es weitergeht

    die 125 bekommt er vierteljährlich ausgezahlt - wobei, so nach den nächsten Kapiteln ist das ja vielleicht auch wieder offen :-,8)

    viele Grüße vom Squirrel



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  • Das Kapitel ist ja echt der Knüller. Meine Meinung über Estella hat sich total geändert. Ich würde mal sagen, dass Estella ganz das Produkt ihrer "wunderbaren" Erziehung von Miss H ist. Was ja nichts neues wäre, aber es wird noch viel besser. Denn die Schöpfung erhebt sich über ihre Meisterin und übertrifft sie um Längen.


    Das sie Miss H nicht mit Zärtlichkeit und Liebe begegnen kann, wen wunderts. Und sie erklärt sich Miss H sehr deutlich. Ein phantastischer Dialog entbrennt. Ganz großes Erzählkino :pray: Estella hat ihre Lektion gelernt und zwar viel besser wie von Miss H beabsichtigt. Wenn man ein wenig mit dem Gedanken spielen darf, die Erwartungen von Miss H Estella gegenüber hätten sich da wohl nicht ganz so entwickelt wie gewünscht.


    Und letztendlich trifft es Miss H tief. Alle Pläne, alle Wünsche, alle Vorstellungen sind mit einem großen "Puff" geplatzt. Sie hatte wirklich geglaubt, dass sie Estella so behandeln konnte, so erziehen konnte, ein derartigen Weltbild vermitteln konnte, ohne das es Konsequenzen gäbe. Konsequenzen die sie selbst betrifft. Ich fand diesen Abschnitt so toll geschrieben, ein unglaublich tolles Bild:

    Zitat von Seite 435 / dtv Ausgabe

    Miss Havisham hatte sich auf den Boden gehockt, ohne dass ich es gewahr geworden war, mitten unter die verblichenen bräutlichen Abfälle, die ihn bedeckten.Ich nutzte den Augenblick, auf den ich von Anfang an gewartet hatte, um das Zimmer zu verlassen, nachdem ich Estella mit einer Handbewegung gebeten hatte, sich um sie zu kümmern. Als ich hinausging, stand Estella noch immer am Kamin, wie sie die ganze Zeit gestanden hatte. Miss Havishams graue Haare vermischten sich auf dem Boden mit dem Hochzeitsabfall, und es war ein erbärmlicher Anblick.


    Dieses Kapitel finde ich wieder so reichhaltig, dass ich auf gar nicht alles eingehen kann, was mir da so durch den Kopf geht. Besonders der Punkt war mir noch sehr aufgefallen:

    Zitat von Seite 437 / dtv Ausgabe

    Auch Miss Havishams Betragen gegenüber Estella blieb unverändert, abgesehen davon, dass mir war, als mische sich etwas wie Furcht in das, was es zuvor ausgemacht hatte.

    Furcht! Sehr interessant 8)


    Ich hatte geschrieben, dass sich meine Meinung über Estella geändert hätte. Ich empfinde sie noch bösartiger, noch böser, noch schlimmer, noch manipulativer als Miss Havisham. Irgendwie kann ich mir fast nicht mehr vorstellen, dass sie ihre Lebenseinstellung ändert und sie so unschuldig wie ein Lämmchen wird. Aber wer weiß, wo Herr Dickens uns noch hinführt :wink:


    Auf jeden Fall darf sich Pip ab sofort sehr darüber freuen, dass er seinen Lieblingshaßfeind Drummle tagtäglich über den Weg laufen darf, in direkter Konkurrenz um Estella. Was ja eigentlich fast schon wie Hohn wirkt, denn Estella liebt ja Pip nicht und mit größerer Wahrscheinlichkeit auch nicht Drummle. Und tatsächlich schreibt sie brav ihre Rapporte weiterhin an Miss H, wo sie über ihre "Triumphe" berichtet.


    Und trotzdem schafft sie es wieder, mich mit ihrer Ehrlichkeit Pip gegenüber zu verblüffen. Er ist der einzige, den sie (zumindest laut ihrer Aussage und ich glaube ihr das sogar) weder täuscht noch umgarnt. Ich frage mich gerade, warum eigentlich ausgerechnet Pip? :-k


    Das nächste Kapitel wird sehr geheimnisvoll und neugierig machend angekündigt. :lechz: Ein Ereignis, das sehr lange auf Pip geharrt hatte und eingefädelt wurde. Diese geduldige Spinnen-Bild-Symbolik finde ich immer wieder interessant :loool: Welche Festung da wohl über Pip einstürzt. :-k Da hilft wieder nur: :study:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • die 125 bekommt er vierteljährlich ausgezahlt - wobei, so nach den nächsten Kapiteln ist das ja vielleicht auch wieder offen :-,8)

    Ich bin neugierig!!!! :lechz: Ich lese ja gleich weiter. :montag:

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