Susanne Gerdom, Julia Adrian & weitere - Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln

  • Bei "Hinter Dornenhecken und Zauberspiegeln" handelt es sich um eine liebevoll zusammengestellte Sammlung von Kurzgeschichten, genauer gesagt um eine Märchenanthologie.
    Man begegnet in den verschiedenen Geschichten zum Teil schon bekannten Charakteren, lernt jedoch auch vollkommen neue Welten kennen.
    Da alle Märchen von verschiedenen Autoren geschrieben wurden (18 Märchen von 18 Autoren), treffen sich auch in dieser Anthologie vollkommen unterschiedliche Stile, weshalb wahrscheinlich jeder Leser (vorausgesetzt man mag märchenhafte Geschichten) etwas für seinen Geschmack hinter den Buchseiten versteckt finden wird.


    Ich dachte mir, dass es doch mal ganz nett wäre, ein paar Kurzgeschichten zwischendurch zu lesen.
    Bei diesem Gedanken hatte ich jedoch noch nicht damit gerechnet, wie sehr mich diese Anthologie beschäftigen würde.
    Durch das Vorwort wird man schon direkt am Anfang in die richtige Stimmung für das Buch versetzt.
    Die einzelnen Geschichten unterscheiden sich sehr, sowohl von den verschiedenen Schreibstilen her als auch von der Stimmung. Man trifft auf einige sehr düstere Märchen, Märchen die denen aus unseren Kinderbüchern vom Stil her ähneln, sehr unterhaltsame Märchen und auch auf traurige.
    Die Anordnung der Märchen wurde in der Anthologie so angepasst, dass dem Leser immer Abwechslung geboten wird.
    Was ich noch wichtig zu erwähnen finde ist, dass es sich hierbei eindeutig um ein Märchenbuch für Erwachsene / Jugendliche und nicht für Kinder handelt. Es gibt zwar auch in dieser Anthologie Märchen, welche man einem Kind vorlesen könnte (zum Beispiel die schöne Fabel: "Der Schneemann und die Ziege"), jedoch sind die meisten der Geschichten eher ungeeignet für Kinder.
    Besonders gut gefallen hatte mir auch, dass vor jeder Kurzgeschichte noch ein paar Worte zu dem jeweiligen Autor geschrieben wurden. Da sich in der Anthologie viele Autoren befinden, von denen ich zuvor noch nie etwas gelesen hatte, fand ich dies besonders interessant. Ich wünschte wirklich, so etwas würde es öfter in Anthologien geben.
    Auch das Nachwort hatte mir in dieser Anthologie wirklich gut gefallen, obwohl ich bei den meisten Büchern mit dem Nachwort sehr wenig anfangen kann. Hier war es wirklich sehr interessant gewesen.


    Insgesamt kann ich sagen, dass ich von der Anthologie total begeistert bin.
    Ich hatte viele neue Autoren kennengelernt, viele wunderschöne Sätze gelesen und mich in viele kreative Welten hineinversetzen lassen dürfen.


    "Ein Buch ist nur ein Buch. Es sind die Geschichten darin, die von Bedeutung sind."
    (Knochenlicht - Juliet Marillier)


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  • Inhalt


    Bei diesem Buch handelt es sich um eine sog. Anthologie – eine Sammlung von verschiedenen märchenhaften Kurzgeschichten. Es werden etablierte Märchen neu interpretiert, der Fokus auf Nebenfiguren gelegt oder gänzlich neue Geschichten erfunden. Insgesamt findet man in diesem Buch 18 Geschichten von ebensovielen, zumeist deutschen Autoren. Die Geschichten haben untereinander keinen inhaltlichen Bezug. Laut Verlagswebsite gibt es noch einige weitere solchartiger Anthologien.


    Aufmachung


    Hier muss ich ein großes Lob an das Innenlayout-Team aussprechen: Im Inneren des Buches finden sich zahlreiche kleine Illustrationen, und jede Seite ist am Rand von einem Muster aus Dornenranken bedruckt. Das sieht nicht nur wunderschön aus, sondern verleiht dem Buch tatsächlich etwas Märchenhaftes.


    Die Geschichtenauswahl


    Es ist nur verständlich, dass einem Leser nicht alle 18 Geschichten gleich gut gefallen – und so habe auch ich welche gefunden die ich lieber mag als andere. Insgesamt konnten sie mich aber doch alle überzeugen. Einen halben Stern Abzug gibt es allerdings für die wenig breit gefächerte Grundstimmung – mit wenigen Ausnahmen sind sie alle eher düster und traurig und nicht selten gibt es mal kein Happy End. Das würde mich eigentlich nicht stören, doch wenn man eine Sammlung düsterer Märchen verkauft, sollte das auch so draufstehen, ich bin da mit einer anderen Erwartung rangegangen.


    Märchen?


    Hält das Buch, was es verspricht – Märchen oder märchenhafte Geschichten zu erzählen? Für mich eher jein: die Geschichten haben mir zwar alle gefallen, aber Märchen waren die meisten für mich nicht. Eher Fantasy-Kurzgeschichten mit Märchen-Elementen. Mir hat einfach an vielen Stellen der verträumte, weit weg erscheinende Erzählstil gefehlt. Vor allem bei Geschichten aus der Ich-Erzähler-Perspektive kam für mich kein Märchen-Gefühl auf. Dafür gibt es einen Stern Abzug.


    Fazit


    Die Anthologie hat mich trotz der beschriebenen „Mängel“ überzeugt. Dieses Buch eignet sich gut, um immer mal wieder zwischendrin eine Geschichte als Abwechslung zu lesen. Dafür gibt es von mir 3,5 Sterne.

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