Markus Becker & Klaus Kächler - Tom Mutters: Pionier – Helfer – Visionär

  • Über das Leben eines Stillen Helden


    Markus Becker und Klaus Kächler haben für ihre Biographie gründlich recherchiert, Tom Mutters und seine Familie häufig besucht und lange Gespräche geführt.
    Sie berichten von seiner Kindheit, Kriegsjahren und vor allem seiner Tätigkeit danach, als er sieht, wie in Deutschland Menschen mit geistiger Behinderung in Heimen weggesperrt und in Betten aufbewahrt werden. Er setzt sich für Fördermaßnahmen und menschlichen Umgang ein, für die Möglichkeit, eine Schule zu besuchen und mit eigener Arbeit den Lebensunterhalt zu verdienen, dafür, die Kinder nicht mehr zu verstecken, sondern sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern. Nachdem er 1958 die „Lebenshilfe“ mitgründet, gibt es immer mehr Ortsvereinigungen; stets ermutigt er betroffene Eltern, in die Öffentlichkeit zu treten und für die Rechte ihrer Kinder zu kämpfen. Tom Mutters war Mitbegründer zahlreicher Lebenshilfen und Dachverbänden, der Aktion Sorgenkind und hat sein Leben lang Projekte angestoßen, in wichtigen Funktionen begleitet und weiterentwickelt – zunächst in Deutschland, nach dem Mauerfall auch in Osteuropa und vielen anderen Ländern, in denen katastrophale Zustände des Wegsperrens die Regel waren.


    Außerdem kommen in diesem Buch viele Weggefährten Tom Mutters zu Wort, die ihn als bescheidenen, begeisterungsfähigen, charismatischen Strategen beschreiben, stets angetrieben, Menschen mit Behinderung eine Stimme und einen Platz in der Gesellschaft zu geben. „Wohin dieser Mann kam, da passierte etwas.“ Im Februar 2016 verstarb Tom Mutters im Alter von 99 Jahren.


    Durch dieses Buch bin ich auf das Lebenswerk Tom Mutters aufmerksam geworden, der nicht nur in Deutschland die Sicht auf und die Lebensbedingungen von geistig Behinderten verändert ,die Lebenshilfe über Jahrzehnte geprägt und begleitet hat. Unermüdlich verfolgte er sein Ziel der Inklusion behinderter Menschen hartnäckig und einfühlend und brachte das auf den Weg, was sich heute in den UN-Behindertenrechtskonvetionen findet. Beeindruckt hat mich seine Zielstrebigkeit, Effezienz und persönlicher Bescheidenheit, mit der er sein ganzes Leben im Einklang mit seiner Familie für die Rechte behinderter Menschen eintrat und sich international engagierte.