John Langan - The Fisherman

  • John Lagan - The Fisherman


    Inhalt:
    In upstate New York, in the woods around Woodstock, Dutchman's Creek flows out of the Ashokan Reservoir. Steep-banked, fast-moving, it offers the promise of fine fishing, and of something more, a possibility too fantastic to be true. When Abe and Dan, two widowers who have found solace in each other's company and a shared passion for fishing, hear rumors of the Creek, and what might be found there, the remedy to both their losses, they dismiss it as just another fish story. Soon, though, the men find themselves drawn into a tale as deep and old as the Reservoir. It's a tale of dark pacts, of long-buried secrets, and of a mysterious figure known as Der Fisher: the Fisherman. It will bring Abe and Dan face to face with all that they have lost, and with the price they must pay to regain it.
    (Q Amazon)


    Meinung:
    Zu diesem Titel habe ich mich hinreißen lassen nachdem ich die Aussage von Paul Tremblay

    "John Langans The Fisherman is literary horror at its sharpest and most


    imaginative. It s at turns a quiet and powerfully melancholy story about loss and grief; the impossibility of going on in the same manner as you had
    before. It s also a rollicking, kick-ass, wild, raging river of redemption. Illusory, frightening, and deeply moving.
    The Fisherman is a modern horror epic. And its simply a must read." —Paul Tremblay, author of A Head Full of Ghosts and Disappearance at Devil's Rock


    und das Cover gesehen habe. Leider muss ich im Nachhinein zugeben, dass beides, sowohl die Lobpreisung, als auch das Cover, zumindest für mich, nur Blender sind, denn von einem epischen Horror sind wir hier meilenweit weg und das Cover ist zwar wunderschön, nur leider kann die Geschichte hier nicht ansatzweise mithalten.


    Was mich am meisten wundert ist, dass Paul Tremblay hier von epischem Horror redet. Mich würde interessieren wie sich für ihn eine solche Geschichte darstellt. Wenn sie langweilig, langatmig und völlig ohne Spannung sein darf, dann trifft das hier wohl den Nagel auf den Kopf. Ich jedoch erwarte da doch schon etwas anderes. Für mich ist eine epische Horrorgeschichte unterhaltsam, tiefgründig, aber auch verdammt spannend und natürlich am Ende mit einer Aussage verbunden. Nun gut, zumindest das ist hier irgendwie gelungen. Die Geschichte behandelt en Thema welches wohl jeden Menschen irgendwann trifft, denn es geht um den Verlust eines geliebten Menschen, die damit verbundene Trauer und die Sehnsucht nach eben diesem Menschen. Selbst jemand der dies noch nicht durch hat, wird doch, wenn er ehrlich ist, sich im Klaren darüber sein, dass es ihn\sie irgendwann treffen wird. Somit hat der Autor zumindest hier gut gearbeitet. Er schneidet ein Thema an, welches jeden Leser betrifft, oder zumindest irgendwann betreffen wird. Diese Idee finde ich auch wirklich gut, aber damit hat es sich dann schon bei der Geschichte.


    Die Geschichte wird von Abe erzählt. Er selbst hat diese Geschichte erlebt und schreibt sie nun nieder.
    Er beginnt mit der Einleitung seines Schicksalsschlag, als ihm seine Frau genommen wurde. Immer wieder verfällt er in Rückblenden und Hintergrundinfos. Hier fand ich dieses Hin und Her in der Erzählung noch ganz interessant. Auch das Vorgreifen und die Andeutungen auf die kommenden Ereignisse haben mich recht gut unterhalten und mich mit Elan in der Geschichte vorwärtskommen lassen.
    Nachdem Abel nun sich selbst vorgestellt hat, kommt auch schon Dan dran. Dies ist, oder besser gesagt soll die zweite Hauptperson neben Abe sein. Und auch hier wird dessen Verlust vorgestellt, sich in Hintergründe verirrt und immer mal wieder angedeutet. Zum Ende dieses Teils war ich mir dann schon nicht mehr ganz sicher, ob diese Buchwahl die richtige war, denn langsam wurde es etwas zu langatmig. Die Seiten gingen vorbei, aber es passierte einfach nichts.
    Ab Seite 50 (nach dem ersten Fünftel) schien dann endlich Bewegung in die Geschichte zu kommen, denn Dan und Abe wird die Geschichte des Dutchman Creek zuteil und diese beginnt in den 1840er Jahren.
    Diese Geschichte beginnt vielversprechend mit einem schwarzen mysteriösen Mann, einem großen Anwesen und vielen Geheimnissen, leider kann sie aber nicht fesseln, denn sie ist, wie auch bereits die Einleitung, viel zu langatmig und detailverliebt. Wenn man bedenkt, dass diese Geschichte mündlich überliefert wurde, so ist sie viel zu detailiert. Man kann geradezu in die Köpfe der Protagonisten hereinsehen, erfährt viel zu viel von ihrem Leben und ihren Gedanken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass, selbst wenn es mal bekannt war, sich soviel über die Zeit erhalten hätte. Hinzukommt der ach so geheimnisvolle Beigeschmack, den die Geschichte haben soll. Denn scheinbar weiß Abe nach der Geschichte viel mehr davon als ihm erzählt wurde. ich habe mich an dieser Stelle gefragt warum er das tut und warum er es anspricht. Es ist völlig egal was er weiß, denn es macht keinen Unterschied, denn diesem Wissen wird kein Gewicht verliehen. Hätte diese Passage, wie auch so viele andere im Buch, einfach gefehlt, wäre auch nichts kaputt gewesen, außer, dass man sich ein paar Sätze gespart hätte.
    Betrachten wir hier einmal die Vergangenheit um den sagenumwobenen Fischer, welche immerhin 150 Seiten einnimmt. Man bedenke dass das Buch nur 266 Seiten hat, somit nimmt die Hintergrundgeschichte mehr als die Hälfte des Buches ein und man fragt sich ob Abe und Dan wirklich die Hauptdarsteller oder es nicht ehr die Darsteller der Vergangenheit sind.
    Allerdings können auch diese nicht überzeugen. Wie bereits erwähnt verliert sich der Erzähler in unglaublich vielen Details und kommt in der Geschichte einfach nicht vorwärts. Der Leser muss sich durch Unmengen von unnützen Wissen quälen und muss am Ende feststellen dass der eigentliche Horror keinen Platz zum entfalten bekommt. Denn wenn etwas passiert, dann ist man schon so gelangweilt vom Vorgeplänkel, dass es praktisch an einem vorbeigeht. Hinzukommt, dass die Personen, gerade die Wichtigen, nicht überzeugen. Da ist zum Beispiel Rainer, wohl die wichtigste Person in diesem Bereich. Zu Beginn der Geschichte macht er noch einen sehr guten Eindruck und man glaubt hier einen glaubhaften Charakter zu erleben, doch wenn seine Hintergrundgeschichte erzählt wird, was erst sehr spät der Fall ist, dann fragt man sich ob das jetzt wirklich alles gewesen sein soll, und das fragt man sich nicht nur an dieser Stelle am Buch.


    Fazit:
    Wer auf sehr langatmige Geschichten, einen Horror ohne Horror und viele überflüssige Hintergrundinfos steht, wird wohl seine Freude mit diesem Buch haben. Für mich war es durch und durch leider ein Griff ins Leere und ich wollte es bereits zur Mitte hin abbrechen, habe allerdings bis zum Ende durchgehalten, was nicht wirklich leicht war.
    Es gibt eine Grundidee, die wirklich interessant sein könnte, nur leider ist die Umsetzung für mich in keiner Weise unterhaltsam oder lehrreich gewesen und den epischen Horror sehe ich hier nur im Leseverlauf, nicht aber in der Geschichte selbst.


    :bewertung1von5::bewertungHalb:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn