Janine Cross - Das Gift der Drachen / Forged by Fire

  • Gestern habe ich den dritten und letzten Teil der "Drachen-Tempel"-Saga beendet und bin schwer beeindruckt.


    Zarq hat jezt ihre eigene Drachenstätte, kann jedoch den Luxus nicht genießen, der ihr zustände. Statt dessen geht ihr Weg steinig weiter, aber sie kann nun all das Wissen anwenden und weitergeben, dass sie durch ihren ungewöhnlichen Lebensweg gewonnen hat.


    Dies ist wirklich dunkle Fantasy, und sie überzeugt durch knallharten Realismus auf allen Ebenen. Keine Heldin mit außergwöhnlichen Fähigkeiten, die die ganze Nation rettet - nein, ein Happy End bietet das Buch nicht. Zarq hat nur ihre Sucht nach Drachengift, aus der sie sich nie wird befreien können, und ihr Wissen. Gäbe es nicht die Drachen, um die sich das ganze Leben der Menschen in Malacar dreht, und die Djimbi-Magie, könnte man glauben, es mit einer real existierenden Kultur zu tun zu haben, so realistisch und detailreich ist diese Welt ausgearbeitet. Die Sprache ist niveauvoll, die Gedanken die zum Ausdruck gebracht werden, klug. Tatsächlich gibt das Buch einem viel zum Nachdenken mit.


    Alles ergibt nunn einen Sinn, was im ersten und zweiten Band stattfand, jedes Detail ist durchdacht, und der Höhepunkt ist fulminant, die Dinge entwickeln sich anders, als man vermutet.


    Und ja, dieses Buch hat - dezent gestreut - auch seine erotischen Stellen.


    Mich hat die schonungslose Härte dieses Romans ebenso beeindruckt wie seine Sprache und die blühende Phantasie, die hier zum Ausdruck kommt. Das Buch ist hart, dreckig und stilvoll, allerdings meilenweit von einem Wohlfühlbuch entfernt, dazu ist es zu unbequem, zu direkt, zu mutig, hat zu viele Ecken und Kanten. Die "Drachen-Tempel"-Saga ist eine Reihe, die die Erwartungen des Lesers gegen den Strich bürstet, erfrischend anders und unvorhersehbar. Sie fällt komplett aus dem Rahmen und unterscheidet sich wohltuend von dem Einheitsbrei, der einem leider oft geboten wird.


    Doch Eines sollte einem vor dem Lesen klar sein: Diese Reihe ist in ihrer Aussage und Atmosphäre zutiefst deprimierend.