Annabelle Tilly - Celeste - Zwischen Himmel und Erde

  • 19. Jh. Frankreich. Celeste wächst als kleines Mädchen in adeligen Kreisen auf dem Landsitz ihrer Eltern auf. Während der französischen Revolution stürmen eines Tages berittene Männer auf das Gut und töten ihre Eltern, bevor diese mit ihrer Tochter die geplante Flucht nach England antreten können. Celeste blieb verschont, da sie durch einen Dienstboten versteckt und dann allein in den Wald geschickt wurde, wo sie sich in einer Höhle verbarg. Als das Mädchen schon total entkräftet ist, wird es von einer Gauklertruppe gefunden und liebevoll in die Gemeinschaft aufgenommen. Fortan lebt und reist Celeste mit ihnen, lernt nach und nach auf dem Seil zu balancieren und entwickelt sich zu einer talentierten Seilakrobatin, die über den Dächern ihr Können darbietet und so zum Lebensunterhalt beiträgt. Die Reise führt die Gruppe nach Paris, wo ihre kunstvolle Seilakrobatik nicht nur den Ballettdirektor der Pariser Oper auffällt, sondern auch dem deutschen Studenten Viktor von Löwenstein, der von seiner Familie ins Exil geschickt wurde und soeben in der französischen Hauptstadt angekommen ist. Sowohl für Viktor als auch für Celeste beginnt eine aufregende Zeit. Viktor tritt bei seinem Patenonkel eine Stelle im Louvre an. Und Celeste tanzt im Ballett vor Napoleon und seiner Ehefrau Josephine, aber sie macht auch eine schreckliche Entdeckung: ein sehr mächtiger Mann ist der Mörder ihrer Eltern…


    Annabelle Tilly hat mit ihrem Buch „Celeste – Zwischen Himmel und Erde“ einen sehr fesselnden historischen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise ins Paris des 19. Jahrhunderts. Die Lebensumstände zur damaligen Zeit ebenso wie die Örtlichkeiten und historischen Hintergründe werden von der Autorin sehr bildhaft dargestellt, so dass der Leser regelrecht in die Vergangenheit zurückversetzt wird, um alles vor Augen zu haben. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn angelegt und steigert sich im Verlauf der Geschichte immer weiter bis zum großen Finale.


    Die Charaktere sind vielfältig angelegt und wunderbar ausgearbeitet. Die Protagonisten wirken sehr lebendig und authentisch, passen in ihrem Handeln und Tun zur damaligen Zeit. Celeste musste schon als Kind Grausamen erleben und hatte das Glück, eine neue Familie zu bekommen, die sich liebevoll um sie gekümmert hat. Sie hat ein einnehmendes Wesen, ist warmherzig und unterstützt diejenigen, die sie liebt. Allerdings ist Celeste auch eine misstrauische junge Frau, die immer auf der Hut und sich der Gefahren voll bewusst ist. Viktor ist ein junger Mann, der in seiner eigenen Familie durch seine Eskapaden in Ungnade gefallen ist und nun zur Strafe ein Jahr in Paris verbringen muss. Viktor ist ein ehrlicher und aufgeschlossener Mann mit einem großen Zeichentalent, mit dem er auch Celeste auf sich aufmerksam macht. Gilles ist ein junger Dieb, dessen Vater im Gefängnis sitzt. Allerdings ist Gilles auch eine ehrliche Haut, der sich um die kümmert, die ihm am Herzen liegen. Auch die anderen Protagonisten stützen die Handlung mit ihren kleinen und größeren Episoden und bringen eine Menge Leben und Spannung in die Geschichte.


    „Celeste – Zwischen Himmel und Erde“ ist ein sehr unterhaltsamer und spannender historischer Roman zur Zeit Napoleons, der sowohl eine schöne Liebesgeschichte als auch fast schon einen Kriminalroman in sich vereint. Alle Liebhaber dieses Genres werden mit diesem Buch wunderbare Lesestunden verbringen. Absolute Leseempfehlung!


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    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


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    Albert Einstein


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