Mel Starr - Verräterische Gebeine / The Unquiet Bones

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Was Uctred da gerade gefunden hatte, hielt er zunächst für Schweineknochen. Warum sie in der Senkgrube am Fuß der Burgmauer von Bampton lagen, wusste er nicht, und es war ihm auch gleichgültig.
    Dann entdeckte er den Schädel. Uctred hatte schon viele Schweine geschlachtet. Er kannte den Unterschied zwischen einem Schweinekopf und einem menschlichen Schädel. Lord Gilbert ließ mich holen, damit ich mir die Knochen ansehe. Alle wussten, wessen Gebeine es wohl waren. Aber sie sollten sich irren.
    Oxford, im Herbst 1363. Hugh de Singleton hat sich in soeben als Chirurg niedergelassen. Während er aus dem Fenster starrt und auf erste Patienten wartet, wird er Zeuge eines Reitunfalls direkt vor seinem Haus – ein Glücksfall für ihn, wie sich herausstellen soll. Hugh behandelt den verletzten Lord Gilbert mit Erfolg, und die Zufallsbegegnung öffnet ihm die Türen zu einer guten Position. Dass er damit auch unerwartet in die Aufklärung eines undurchsichtigen Mordfalls hineinverstrickt werden wird, kann Hugh noch nicht ahnen.


    Autor (Quelle: Autorenhomepage)
    Mel Starr was born and grew up in Kalamazoo, Michigan. He graduated from Spring Arbor High School in 1960, and Greenville College (Illinois) in 1964. He received an MA in history from Western Michigan University in 1970. He taught history in Michigan public schools for thirty-nine years, thirty-five of those in Portage, MI, where he retired in 2003 as chairman of the social studies department of Portage Northern High School.
    Mel married Susan Brock in 1965, and they have two daughters; Amy (Kevin) Kwilinski, of Naperville, IL, and Jennifer (Jeremy) Reivitt, of Portage, MI. Mel and Susan have seven grandchildren.


    Allgemeines
    Titel der Originalausgabe: The Unquiet Bones
    Erster Band der „Hugh de Singleton´s Chronicles“
    Erschienen am 1. August 2015 im Brunnen Verlag als TB mit 218 Seiten
    Gliederung: Danksagung – Glossar – Ortsplan von Bampton - Romantext in 17 Kapiteln - Nachwort – Auszug aus dem zweiten Band „Unheilige Umtriebe“
    Ich-Erzählung des Protagonisten Hugh de Singleton
    Handlungsort und -zeit: Bampton und weitere Umgebung in den 1360er Jahren


    Inhalt und Beurteilung
    Im ersten Band der „Hugh de Singleton´s Chronicles“, einer bisher neunteiligen Reihe historischer Kriminalromane, stellt sich zunächst der Ich-Erzähler Hugh de Singleton mit Rückblicken auf seine Vergangenheit vor. Als jüngster Sohn eines unbedeutenden Ritters gab es für Hugh nichts zu erben, deshalb hat er sich entschlossen, Chirurg zu werden. Seine neueingerichtete Praxis in Oxford hat nicht viele Patienten gesehen, als Lord Gilbert Talbot, der Herr von Bamford Castle in Oxford einen Unfall erleidet und von Hugh kompetent versorgt wird. Daraufhin bietet er dem Chirurgen an, sich im Dorf Bampton niederzulassen, weil es auf den Ländereien von Lord Gilbert Bedarf für einen qualifizierten Chirurgen gibt. Als bei der Ausräumung der Senkgrube von Bamford-Castle die skelettierte Leiche einer jungen Frau gefunden wird, bittet der schockierte Lord Gilbert den aufgeweckten jungen Arzt, in diesem Fall zu ermitteln. Kurz darauf werden im Wald nahe Bamford zwei weitere Leichen entdeckt, was den unerfahrenen jungen Mann bald an seine Grenzen bringt.


    Der Ich-Erzähler Hugh de Singleton ist ein sympathischer junger Mann, aber kein fehlerloser Held. Als Chirurg sehr erfolgreich und neuen Behandlungsansätzen gegenüber aufgeschlossen, muss er doch bald feststellen, dass im Bereich der Ermittlungsarbeit kein Meister vom Himmel gefallen ist und Voreiligkeit fatale Folgen haben kann. Der Charakter des Protagonisten ist gründlich und glaubwürdig ausgestaltet. Auch der Kriminalfall und dessen nicht ganz reibungslose Aufklärung sind realitätsnah und veranschaulichen die Probleme, die die Untersuchung von Verbrechen Hunderte von Jahren vor der modernen Forensik mit sich brachte.
    Neben den Ermittlungen nimmt auch die chirurgische Tätigkeit der Hauptfigur einen größeren Raum ein. Der Leser erlebt Eingriffe ohne Narkose und medikamentöse Behandlungsansätze mit oft nicht absehbarem Erfolg mit. Medizingeschichtlich Interessierte kommen hier auf ihre Kosten.
    Der Sprachstil ist flüssig und anschaulich, spezielles (mittelalterliches) Vokabular wird in einem vorangestellten Glossar erklärt.
    Der Roman ist nicht von großer Spannung und viel Blutvergießen geprägt, vielmehr liegt der Schwerpunkt auf dem Historischen, weshalb die Einsortierung bei den historischen Romanen angezeigt scheint.


    Fazit
    Ein sehr lesenswerter Einstieg in eine Reihe historischer Kriminalromane, der eine eher ruhig erzählte Krimihandlung mit interessanten medizingeschichtlichen Aspekten verbindet!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Anbei der Link zur englischen Originalausgabe, die ich als E-Book gelesen habe.


    Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)

    Hugh of Singleton, fourth son of a minor knight, has been educated as a clerk, usually a prelude to taking holy orders. However, feeling no certain calling despite a lively faith, he turns to the profession of surgeon, training in Paris and then hanging out his sign in Oxford. A local lord asks him to track the killer of a young woman whose bones have been found in the castle cess pit. She is identified as the impetuous missing daughter of a local blacksmith, and her young man, whom she had provoked very publicly, is in due course arrested and sentenced at the Oxford assizes. From there the tale unfolds, with graphic medical procedures, droll medieval wit, misdirection, ambition, romantic distractions and a consistent underlying Christian compassion.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Schon nach den ersten Zeilen musste ich feststellen, dass die Schriftgrösse etwas ermüdend war. Meiner Meinung nach, wäre hier eine etwas grössere Schriftart oder ein anderer Schrifttyp besser und lesefreundlicher gewesen.



    Was nun kam, erstaunte mich noch mehr. Stand doch da die Danksagung, obwohl die Geschichte doch noch gar nicht angefangen hatte. Hatte der Autor Angst, er würde bis zum Schluss seines Dankesworte vergessen?


    Und tatsächlich, anschließend kam das Glossar. Na nu... hatte ich die Geschichte überblättert? 😃


    Aber nein, denn nun endlich kam eine gezeichnete Karte von Bampton und das erste Kapitel begann.



    Wir landen im Herbst des Jahres 1363 in Oxford und ermitteln typisch britisch. Langsam, unaufdringlich, gemächlich. Nun ja, ich möchte sagen, dass es sich wohl hierbei um einen Krimi handelt, der sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Sehr gehäbig lernt der Leser den Hautprotagonisten Hugh de Singleton kennen. Bis hierhin hatte ich mir schon mindestens dreimal überlegt, das Buch einfach wieder ins Regal zu stellen. Aber nein, da es sich um ein Rezensionsexemplare des Verlages handelt, werde ich durchhalten.



    So langsam der Krimi angefangen hatte, so langsam zog er sich dahin bis er schlussendlich auch genauso langsam sich dem Ende näherte.


    Die Ermittlungsansätze waren gut, aber auch nicht mehr, was ich sehr schade fand, da man aus dieser Geschichte hätte bestimmt noch einiges mehr rausholen können.


    Als kleiner Nebenschauplatz gab es dann noch ein bisschen Liebesgeplänkel. Wobei auch dieses so langsam war, dass man es fast überlesen könnte.



    Fazit:



    Aufgrund des Titel und des Covers hatte ich hier deutlich mehr erwartet. Ich hatte ständig das Gefühl, den Protagonisten etwas anschubsen zu müssen, da er mir zeitweilig doch sehr träge erschien.

    Für mich waren es ca. 284 Seiten, die sich endlos hingezogen hatten.

    16,99 € für ein Taschenbuch mit 284 Seiten wären mir definitiv zu teuer.