Mechtild Bormann - Das Trümmerkind (Start: 23.1.2017)

  • Ich wollte ja eigentlich mitmachen, hatte das Buch ja auch in der Umfrage damals gewählt, dann aber nichts mehr gehört dazu.
    Da ich Anfang Februar eine Fallada-Leserunde ins Leben rufen wollte und es auch schon Interessenten gibt, nehme ich von dieser nun eher Abstand. Zwei Leserunden gleichtzeitig schaffe ich einfach nicht, sorry.
    Allen die teilnehmen viel Spass !

  • @Squirrel


    Ich denke du kannst das Thema löschen.

    ich setze erstmal einen Link zu den ABSlern, die haben das bestimmt noch nicht mitbekommen, dass Du bereits einen Thread eröffnet hast. Über einen Starttermin hatten wir nämlich bei der Abstimmung noch nicht geredet. :wink:

  • so, hier ist mal die erste, die diesen Thread erst über den Link von @Squirrel gefunden hat :-,
    ich habe ja Interesse bekundet
    allerdings habe ich das Buch noch nicht
    sollte ich es bis zum Freitag bekommen, mache ich gerne mit, ansonsten würde ich als stiller Mitleser mitmachen, sobald ich das Buch habe

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • Und hier antwortet die zweite Mitleserin. Am vergangenen Wochenende hatte ich im Verabredungsfred geantwortet O:-) dass ich ab 23.01. mitdiskutieren könnte. (Zum Monatsende muss ich auch nicht mehr verreisen, erst Ende Februar, und bis dahin haben wir das Buch fertig.)
    Morgen lade ich mir den Roman auf den Kindle, dann kann ich vielleicht schon am Sonntagabend reinschauen :wink:

  • sollte ich es bis zum Freitag bekommen, mache ich gerne mit, ansonsten würde ich als stiller Mitleser mitmachen, sobald ich das Buch habe

    ich habe Bescheid bekommen, dass es "normalerweise" morgen nachmittag da ist, ich gebe auf jeden Fall Bescheid!
    Wer hat ursprünglich noch Interesse gehabt? Wisst ihr das noch?

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  • Yäy, dann gibt es doch noch zwei Mitleser. Ich dachte die sind mittlerweile in anderen Leserunden verschwunden, dann hätte ich das Buch allein gelesen. Zumindest haben aber schon ein paar dieses Buch als sehr gut bewertet. Von daher bin ich gespannt, aber ein Vorteil hat es, wenn man weniger ist. Dann kann man das Tempo individueller bestimmen. Auch wenn ich noch in einer anderen Leserunde drin bin.


    :D

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 116 / 240 Seiten


    SUB: 857

  • Yäy, dann gibt es doch noch zwei Mitleser

    hattest Du Dir bei der Umfrage nicht irgendwo die Namen derjenigen notiert, die Interesse an Bormann hatten? Dann könntest Du sie hier direkt rufen. :wink:

  • hattest Du Dir bei der Umfrage nicht irgendwo die Namen derjenigen notiert, die Interesse an Bormann hatten? Dann könntest Du sie hier direkt rufen. :wink:

    ja deswegen hab ich ja auch gefragt, weil ich auch nur durch den Link hierhergekommen bin, bin ja teilweise sowas von einer blinden Nuss :-,

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  • Ich habe mir das Buch soeben auf den Kindle geholt. Mit dem Lesen beginnen kann ich erst am Montag, denn die kommenden drei Tage bin ich in "Deutschlands heimlicher Hauptstadt". Gibt's da überhaupt Buchhandlungen ?(

  • "Deutschlands heimlicher Hauptstadt".

    die da wäre?
    Montag ist eh erst Start, oder?

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  • Ja, Montag ist Lesestart @terry
    "Deutschlands heimlicher Hauptstadt" so nannte sich früher München. Ich kenne die Stadt sehr schlecht, immer nur zu Arbeitstreffen, wie auch diesmal.

  • ja super! @Buchmaus1001 ist auch mit an Bord!
    Was habt ihr euch so gedacht an Menge pro Tag? Nicht zu schnell wäre optimal - bin nicht so die rasante Leserin.
    33 Kapitel hat das Buch - 3 pro Tag ist das realistisch? Oder schauen wir eher nach den Seitenzahlen, da die Kapitel ja unterschiedlich lang sind?
    @Gaymax: Chef was sagst du dazu? :wink:

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  • Ich denke 2-3 Kapitel gehen. Am Anfang vielleicht erstmal 2 Kapitel. Ich habe noch eine Leserunde wo ich hinterher lese :pale:


    Ich bin halt verpeilt. Habe die Umfrage bei den ABSlern gemacht und dann nur bei Mini - Leserunde eingestellt. So stressig im Januar.

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  • So meine Lieben!
    Wie siehts aus bei euch? Ich hab mein Pensum schon hinter mir, und obwohl ich das Buch erst angefangen habe, bin ich schon gedanklich am Überlegen, wie die Stränge zusammenlaufen werden. Geht es euch auch so?
    Wer ist der kleine Junge? Wer war die Tote?

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  • Ich habe auch men Pensum gelesen und versuche einmal meine Gedanken zusammenzufassen


    Kapitel 1


    Wann: Januar 1947, der 2. Weltkrieg ist seit 20 Monaten beendet;


    Wo: Hamburg-Hammerbrook, der Stadtteil, welcher in den Bombennächten des Sommers 1943 in Schutt und Asche fiel, wenig Überlebende;


    Wer: Ein auktorialer Erzähler führt eine Unmenge Personen ein. Einige erhalten einen Namen, nur um sogleich als tot vermerkt zu werden. Familiennamen führen nur die Protagonisten, die kurze Erwähnung finden, wie z.B. Peter Kampe, 17 Jahre, verschwunden seit seinem Arrestmonat für Schwarzmarkthandel.
    Die Lebenden sind: ‚er‘ oder Hanno mit seinem Handwagen,,
    seine jüngere Schwester Wiepke, ca. 8 Jahre alt,
    die Mutter der beiden Geschwister, Trümmerfrau,
    Onkel Wilhelm und Tante Magret in Pinneberg,
    namenloser Junge, gut angezogen, ca. 3, 4 Jahre alt.


    Das Kapitel beginnt mit einer sehr detailreichen bildlichen Schilderung von Hamburg kurz nach dem 2. Weltkrieg und den Überlebensumständen der ausgebombten Menschen im zweiten Nachkriegswinter. Schwarzmarkt, Angst vor der Britischen Besatzungsmacht. Sehr genaue örtliche Angaben geben dem Roman Regionalcharakter (Anckelmannstraße)


    Kurze Rückblenden in die Bombennacht mit Bildern und Gefühlen, die sich den Überlebenden eingeprägt haben. Tote über Tote überall. Fehlen tun bei den Umständen die Gerüche, ob das wohl Absicht der Autorin ist, um nicht zu gewalttätig zu sein?


    Die ausgebombte Mutter mit ihren zwei kleinen Kindern kommt bis August 1945 bei Onkel Wilhelm und Tante Magret in Pinneberg unter. In der Episode werden Klischees bedient, der Onkel als führertreuer Nazi über den Tod hinaus, die Tante als herzensgute Hausfrau, die den Ausgebombten zum Wiederanfang in Hamburg hinter seinem Rücken den ersten neuen Hausrat schenkt.


    Erstaunt hat mich eine Redewendung, wenn von der geschenkten Nähmaschine gesprochen wird. „Du kannst sie bedienen…“ Eine Nähmaschine bedienen? Man bedient eine große Maschine, z.B. in einem Industriebetrieb. Aber eine häusliche Nähmaschine, auf der näht man doch ganz einfach? Ist ‚bedienen‘ in dem Kontext Norddeutsch oder sagt man das auch andernorts?


    Zum Ende des Kapitel taucht eine unbekleidete weibliche Leiche im Keller eines zerbombten Hauses auf. Weiterhin Tote.

  • Danke vorweg schon mal @Yurmala für die hervorragende Zusammenfassung deiner Eindrücke.
    Ich darf ein wenig darauf eingehen:

    Angst vor der Britischen Besatzungsmacht.

    Bei der ersten Erwähnung der Tommys fing mein Hirn an zu rattern. In meiner österreichischen Heimat war mir die Aufteilung der Besatzungsmächte geläufig, nicht jedoch die in Deutschland. Mein Heimatbundesland war ja in der amerikanischen Besatzungszone und aus den Erzählungen meiner Großeltern wurde das Verhältnis nicht so angsterfüllt gesehen. Vielleicht spielt mir da mein Erinnerungsvermögen betreffend dieser Erzählungen einen Streich, ich weiß es nicht. Wie sieht es da mit euren Erfahrungen bzw. Erinnerungen an Erzählungen aus?

    Erstaunt hat mich eine Redewendung, wenn von der geschenkten Nähmaschine gesprochen wird. „Du kannst sie bedienen…“ Eine Nähmaschine bedienen? Man bedient eine große Maschine, z.B. in einem Industriebetrieb. Aber eine häusliche Nähmaschine, auf der näht man doch ganz einfach? Ist ‚bedienen‘ in dem Kontext Norddeutsch oder sagt man das auch andernorts?

    Also mir wäre dies nicht so aufgefallen und finde die Bezeichnung nicht ungewöhnlich.


    Bezüglich Stimmung des Buches:
    Zertrümmert wie die Stadt, aber trotzdem mit Wärme innerhalb der Familie.
    Auch habe ich das Gefühl, dass die Autorin die Stimmung (Schock über die Niederlage, Überlebensangst, Überlebenswille, Vorwärtsblicken) sehr gut einfängt.
    Und immer wieder, wenn über die einfachsten Mittel berichtet wird,,kommt der Gedanken hoch, wie einfach wir doch vieles heuzutage haben. Ich weiß, ich höre mich uralt an, aber dieses "Not macht erfinderisch", das vielen heutzutage abhanden gekommen ist, nimmt mich auch ein wenig gefangen.

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  • @terry
    Danke für Deine Erklärungen.
    Im Roman ist für mich die Angst vor den Britten ganz klar im Zusammenhang mit dem Schwarzmarkt zu sehen. Offiziell verboten, waren sie doch alle, die Jungen wie die Alliierten, Akteure auf dem Schwarzmarkt. Ab und an wurden Razzien durchgeführt um Auswüchse zu vermeiden.


    Weiter mit dem Kapitel 2.


    Wann: August 1992, gut 45 Jahre nach dem Kapitel 1;


    Wo: Köln;


    Wer: Anna Meerbaum (geb. 1952, feierte gerade ihren 40. Geburtstag), Lehrerin,
    ihr geschiedener Ehemann, Thomas, Rechtsanwalt, Partner in einer Kanzlei,
    ihre Kollegin Irene,
    Annas Mutter.


    Hier wird Lifestyle vorgeführt mit Party, Smalltalk inklusive Vermögensgesprächen, detailgetreue Schilderung des Interieurs inklusive neuem Esstisch mit Preisschild. [Hallo, Autor, wird das hier ein VLog? ich hoffe doch nicht!]


    Aha, der Ex zieht Parallelen zwischen einem Mandanten und seiner ehemaligen Schwiegerfamilie. Da gab es einen Gutshof Anquist des Großvaters von Anna in der Uckermark¹. Wäre nach der Wiedervereinigung eine Vermögensentschädigung möglich, oder gäbe es sogar einen Anspruch auf Rückgabe?
    ¹ Die Uckermark liegt im Nordosten Deutschlands, teils in Meck-Pomm, teils in Brandenburg.


    Rückblende auf das Schicksal von Annas Großvater und ihrer Eltern: 1946
    Flucht aus der DDR, kurz darauf Emigration nach Johannesburg, S. Africa. Hier lernt Annas Mutter Norbert Meerbaum (ein jüdischer Familienname, wird das zum Thema später im Roman?) kennen und heiratet ihn. Kurz nach Annas Geburt stirbt der Großvater. Mit einem Vertrag als Pharmavertreter kehrt Norbert Meerbaum mit seiner jungen Familie nach Deutschland zurück. Seine vielen beruflich bedingten Abwesenheiten führen zur Entfremdung und Scheidung (1965).
    Annas Mutter verfällt dem Alkoholismus, fängt sich auf, übernimmt als Pächterin die Kneipe unter der Wohnung (Kneipe Dönekes, Niehler Straße, Köln – doch Regionalkrimi?). Zur Zeit der Rente zieht die Mutter von Köln-Nippes in eine Eigentumswohnung im bürgerlichen Köln-Ehrenfeld. Ansonsten lebt sie nur von einer sehr kleinen Rente und wird von Anna unterstützt.


    Annas persönliche Probleme: Von der alleinerziehenden Mutter kann sie sich auch als erwachsene Frau nicht abnabeln. Sie fürchtet das persönliche Gespräch mit ihr, insbesondere über die Familiengeschichte.