Mechtild Bormann - Das Trümmerkind (Start: 23.1.2017)

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich habe zwischenzeitlich bis Kapitel 12 weiter gelesen, der Roman liest sich flott, habe aber dann auf die Lesebremse getreten. Morgen hoffe ich auch wieder hier mitschreiben zu können, auf Eure Antworten eingehen und meine kurzen handschriftlichen Notizen hier zusammenzufassen.
    Aber postet in Eurem Rhythmus ruhig weiter.

  • Ich hatte ja noch eine Leserunde und wollte eigentlich nur ein Kapitel am Anfang lesen, weil ich es mir schon dachte, das ich keine Zeit habe übers Wochenende und man da ein kurzes Kapitel trotzdem aufholen kann bzw. sehr schnell lesen kann. Mir wegen hättet ihr ruhig eure Meinungen posten können und ich hätte nachkommentiert, aber nun schreibe ich meine Gedanken zu den gelesenen Zeilen. Finde das Buch sehr gut bisher, ich mag die Beschreibungen des Autors und nach und nach kristallisiert sich ja auch heraus, wer diese Personen sind, aber es bleibt noch Platz für Spekulationen.

    Ein kleines Detail auf der Zeichnung einer Schülerin sollte es für Anna mehr bedeuten? „… ganz unten im Bild, unter einem Baum und nur bei genauem Betrachten erkennbar, geht eine kleine Figur.“

    Das erinnert mich an die Flucht, bei der die Köchin leider ihr Leben lassen musste und Heinrich Anquist schwarz vor Augen wurde. Die Kinder, die geflohen sind, das könnte mehr oder weniger passen, allerdings stellt sich dann die Frage wieso nur eine kleine Figur im Bild ist und nicht mehrere? :-k

    Ohne ihre Mutter zu informieren, will Anna in den Herbstferien das ehemalige Gut ihrer Großeltern Anquist nahe Templin besuchen. Wieso reagiert Annas Mutter so heftig, wenn von der Vergangenheit in der Uckermark die Rede ist? Welche dunklen Erinnerungen verbindet sie damit?

    Das ist die Frage, die ich mir auch stelle, aber irgendein "Geheimnis" verbirgt sich dahinter mit Sicherheit. :-k

    Der alte Gutshof präsentiert sich verfallen und fast menschenleer. Doch trifft Anna auf den Sohn eines ehemaligen Landarbeiters der Anquists, der sie, überraschend für Anna, nach den anderen fragt. „Margareta und Konrad. Und die Almuth (Griese)“.

    Irgendwie traue ich diesen Mann nicht über den Weg. Keine Ahnung warum? Ich habe ein negatives Gefühl bei dem Mann. :-?

    Neue Namen (die Grundschülerin Lara, Herbert Behring, Griese), immer mehr Protagonisten, doch so richtig ist die Geschichte noch nicht in Fahrt gekommen.
    Wieder erfährt der Leser mit einem Nachnamen auch den Tod einer Figur; Wilhelmine, die alte Köchin der Anquists , wurde von den Russen erschossen.
    Kommt es im weiteren Verlauf des Romans vielleicht zu einem Spiel mit Identitäten?

    Das ist gut möglich. Mich irritiert das mit den Namen auch ein wenig, aber ich glaube nach und nach entwirrt sich das auch. Wobei ich durchaus in der Geschichte drin bin und gut drin eintauchen kann, obwohl ich ja eine kleine Pause dazwischen hatte.

    Anna fährt in die Uckermark, um etwas über die Vergangenheit zu erfahren. Hier wird dann auch deutlich, dass ihre Mutter die Tochter des damaligen Gutsbesitzers ist. Das war mir vorher nicht bewusst.

    Das wusste ich auch nicht, aber mir scheint so, als ob es mehrere solcher Verbindungen gibt, auch wenn die manchen Protagonisten genauso wenig bewusst sind, wie mir selbst, aber ich werde denen schon noch auf die Spur kommen. :D

    Dass ihr diese Namen nichts sagen, deutet daraufhin, dass Clara schon früher von ihnen getrennt wurde und auch schon lange keinen Kontakt mehr zu ihnen hat. Es sei denn, sie hat Anna den Kontakt einfach vorenthalten. Warum sie das tun sollte, wüsste ich aber nicht.

    Ja wüsste ich auch nicht. Es sei denn natürlich das Clara auch ein Geheimnis hat, welches noch gelüftet werden muss.

    Könnte sein, aber wie kommst du darauf? Denkst du Herbert Behring ist nicht der richtige Name des Mannes, den Anna auf dem Gutshof trifft?

    Ich glaube schon das es der richtige Name ist, aber irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, das dieser Mann nicht ganz koscher ist.

    Alles von der Woche aufzuholen, wäre vielleicht etwas viel auf einmal?

    Ich werde definitiv die nächsten Kapitel posten, wenn ich sie fertig gelesen habe. Also heute Abend dann 7 und 8 bei mir.

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  • Kapitel 7: Hamburg, Januar 1947


    Agnes vergleicht die apathischen Züge des kleinen Jungen mit ihrer Tochter Wiebke. Ich finde das ist ganz gut beschrieben und fühlt sich so an wie wenn man selber einfach durch die Luft starrt, weil man in Gedanken an eine andere Situation denkt oder an ein anderen Tag / Ort / Urlaub. In diesem Fall ist es wohl eher ein Traumata, aber Agnes gibt dem fremden Kind die nötige Fürsorge und untersucht es ohne Erfrierungen oder Krankheitszeichen festzustellen.
    Das Kind ißt kaum etwas, aber durch die Zigaretten und die neue Auftragslage ist Hoffnung und Zuversicht zu erkennen, was wohl Einfluss auf ihren Schlaf hat. Trotzdem steht die Mutter früh auf um beim Bäcker anzustehen. Für mich als Nachtarbeiter ist das schon komisch, wenn ich um 6 Uhr beim Bäcker bin. Da kann man schon die ersten warmen Brötchen kaufen und das ohne Warten, allerdings ist früh morgens dennoch sehr viel Betrieb beim Bäcker. Frau Brücker ist wahrscheinlich eine Nebenperson die verdeutlicht wie hoch das Vertrauen noch in Hitler war bzw. das es unter ihm kein Diebstahl gab. :roll:
    Auf alle Fälle stand sie von 5 bis halb sieben für ein Brot an. :shock: Anderthalb Stunden. Das muss in der Nachkriegszeit richtig Elend gewesen sein.
    Der Junge bleibt, weil Agnes gut zu tun hat und der Junge Wiebkes Stottern weniger werden lässt. Beim waschen des Jungen kommt der zweite Knopf zu Tage. Möchte gern wissen was es mit diesem Knopf auf sich hat :-k Agnes vermutet das Hanno etwas angestellt hat und den Jungen beklaut hat. Würde zu Hanno nicht passen, schließlich besorgt er ein Spielzeugauto mit dem der Kleine spielt und zwar mit beiden Händen (die eine Hand war anfangs zur Faust verkrampft und hat sich erst beim Waschen und massieren entkrampft). Hanno erzählt seiner Mutter derweil das er den Knopf bei der toten Frau gefunden hatte, allerdings erwähnte er nicht das sie nackt gewesen ist. Wahrscheinlich ist der tote nackte Mann von dem Frau Brücker sprach in irgendeiner Beziehung zur nackten Frau. Zumindest ist dies gerade meine Vermutung. Agnes gibt dem Jungen den Namen Joost. Joost ist noch weiterhin stumm, aber er spielt und ißt und hat einen Bezug zu Hanno, obwohl Wiebke ihn umsorgt und sich um Joost kümmert. Wenn Hanno allerdings nach Hause kommt weicht er nicht von seiner Seite und sitzt auch auf Hannos Schoß beim Essen und lässt sich von ihm füttern.


    Finde ich interessant und bin gespannt ob das sich noch erklärt oder ob es ein psychologisches Ding ist.


    Ende Kapitel 7 ist interessant, denn scheinbar ist es Frau Brücker, die den Erfrorenen die Kleidung auszieht und Hanno hilft Frau Brücker dabei, während die Mutter denkt wie mitleidslos er das getan hat ist es für mich wie auch für Hanno, der ja zu diesem Zeitpunkt 15 Jahre alt ist eher so das sein Antrieb ein anderer ist nämlich das er die Verzweifelung der Frau kaum ertragen kann und, dass das Kind sein Trost war.


    Allerdings wird erwähnt das sie über diesen Abend erst Jahre später sprechen. Eine interessante Information, ich frage mich wieso das später noch eine Rolle spielen wird und auch wieso so selten direkt kommuniziert wird, schließlich hat Agnes ja auch direkt Hanno drauf angesprochen ob er den Knopf geklaut hat? Vielleicht weil das eine plastisch / greifbar war und das andere eher emotional bedingt ist? Keine Ahnung wieso, aber es ist sehr spannend die Geschichte weiter zu lesen.

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  • Zumindest müsste dann noch die Geschichte dieser Flucht kommen und wieso nur Konrad überlebte. Möglich wäre es trotzdem, aber für mich nicht gannz so wahrscheinlich. Ich gehe jetzt eher davon aus, dass das Kind von den Befreiern stammt. Die Frage ist nur wie ist dieses Kind da hingekommen?

    Von den Befreiern kann das Kind nicht stammen. Das Kapitel spielt zu kurz nach Kriegsende, die Familien der Alliierten waren noch nicht nachgezogen, weil die Intendanz (i.e. Kindergarten, Schule) nicht richtig organisiert war. Selbst später als es Kleinkinder bei den Alliierten gab, kamen die nicht so einfach in die von Deutschen bewohnten Viertel... Pardon, ich drifte vom Text ab.

    Die Leute, die Lebensmittel auf dem Schwarzmarkt gegen Zigaretten eingetauscht haben, hatten vermutlich genug. Warum sollten sie die Lebensmittel sonst verkaufen? Und um die Nerven zu beruhigen, waren Zigaretten (ebenso wie heutzutage Alkohol) vermutlich genau das Richtige. Und so konnten Leute wie Hanno Lebensmittel für ihre Familien ergattern.
    Ich denke nicht, dass Zigaretten bei den Menschen in ärmlichen Verhältnissen dazu gedacht waren, sie selbst zu gebrauchen.

    Diese Kapitel des Romans spielen eben vor der Währungsreform (die Reichsmark war noch im Umlauf), da waren Zigaretten einerseits das Suchtmittel von dem auch notleidende, hungernde Menschen nicht ablassen konnten, und anderseits auch ein Tauschstandard anstelle von einer sicheren Währung.

    Könnte sein, aber wie kommst du darauf? Denkst du Herbert Behring ist nicht der richtige Name des Mannes, den Anna auf dem Gutshof trifft?

    Diese vielen genauen Vor- und Nachnamen, die Mechtild Borrmann aufs Genaueste nennt, machen mich hellhörig und lassen mich auf ein kommendes Identitätsproblem tippen. Kandidat für einen falschen Namen oder sogar einen zusammengedichteten Lebenslauf ist ein Protagonist, der ums Verrecken nicht über die Vergangenheit sprechen möchte.

    Agnes gibt dem Jungen den Namen Joost.

    Die Namen an sich finde ich auch interessant. Agnes kommt aus dem Griechischen (ich hatte Latein und Altgriechisch in der Schule) und heißt rein, keusch; während Joost aus dem Latein her kommt und gerecht heißt.

    Allerdings wird erwähnt das sie über diesen Abend erst Jahre später sprechen.

    Das tun wir doch tagtäglich, nicht über das gleich sprechen, was uns eigentlich bewegt. Wie viel Regalmeter sind schon an Büchern zu dem Thema geschrieben worden und trotzdem verfallen wir immer wieder dazu.

  • Frau Brücker ist wahrscheinlich eine Nebenperson die verdeutlicht wie hoch das Vertrauen noch in Hitler war bzw. das es unter ihm kein Diebstahl gab.

    Diese Aussage: "Unter Hitler hätte es das nicht gegeben!" hat mich regelrecht schockiert. Auch wenn ich glaube, dass das sicher welche dachten und vielleicht gar nicht so wenige, so ist es doch um nichts weniger schrecklich. Aber vielleicht braucht man gerade den jahrzehntelangen Abstand um das irgendwann mal richtig einordnen zu können und war es für die Menschen damals einfach das Gefühl der Verlierer: die anderen sind schuld.

    Joost ist noch weiterhin stumm, aber er spielt und ißt und hat einen Bezug zu Hanno, obwohl Wiebke ihn umsorgt und sich um Joost kümmert. Wenn Hanno allerdings nach Hause kommt weicht er nicht von seiner Seite und sitzt auch auf Hannos Schoß beim Essen und lässt sich von ihm füttern.

    Also ich finde den Umgang der Kinder untereinander rührend geschrieben und es gefällt mir sehr gut. Am faszinierendsten finde ich sowieso Hanno bis jetzt an der ganzen Geschichte.

    Pardon, ich drifte vom Text ab.

    gerade das finde ich sehr informativ
    darfst ruhig weiter abdriften!

    Diese vielen genauen Vor- und Nachnamen, die Mechtild Borrmann aufs Genaueste nennt, machen mich hellhörig und lassen mich auf ein kommendes Identitätsproblem tippen. Kandidat für einen falschen Namen oder sogar einen zusammengedichteten Lebenslauf ist ein Protagonist, der ums Verrecken nicht über die Vergangenheit sprechen möchte.

    du denkst auch an die Mutter der Lehrerin?

    Die Namen an sich finde ich auch interessant. Agnes kommt aus dem Griechischen (ich hatte Latein und Altgriechisch in der Schule) und heißt rein, keusch; während Joost aus dem Latein her kommt und gerecht heißt.

    glaubst du, dass die Autorin sich bei der Namensgebung etwas gedacht hat, oder dass sie die Namen zufällig auswählte?

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

  • glaubst du, dass die Autorin sich bei der Namensgebung etwas gedacht hat, oder dass sie die Namen zufällig auswählte?

    Ich meine ja, muss aber immer für mich schmunzeln, wenn im Interview ein Autor, und nicht der geringste, meint, was er sich beim Schreiben dachte, das bekommt er schon von der Literaturkritik gesagt :)

  • Ein kurzes Kapitel. Anna versucht mehr herauszufinden und findet auch etwas bei Hannelore Sobitzek, weil ihr Mann Josef ehemaliger Mitarbeiter war auf dem Gut Anquist und es gibt bei ihnen eine Geburtenliste, die mich persönlich nicht vorwärts bringt, weil ich hab es nicht so mit Familien- und Verwandtenverhältnissen. Ich habe alles fein säuberlich in mein Spickzettel geschrieben und bin etwas klüger, allerdingswäre ein Stammbaum viel besser gewesen für mich, denn das nimmt schon Dimensionen an die über mehrere Generationen gehen. Ich hoffe wir sind im nächsten Kapitel wieder in der Vergangenheit, dieser Erzählstrang gefällt mir eindeutig besser. :D


    Zumindest ist die gute Anna Meerbaum, Tochter von Clara Anquist auf irgendwas interessantes in der Familienchronik gestoßen, was die Kinder betrifft. :-k


    Vielleicht sollte ich das nochmal lesen. :scratch:

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  • Die arme Anna erfährt überhaupt zum ersten Mal, im Kapitel 8, dass sie mütterlicherseits Verwandte hatte. Bisher hat ihre Mutter sich in Schweigen gehüllt, wenn Anna versuchte Fragen über ihre Familie zu stellen.


    Wo sind die Anderen? Wo sind die Verwandten Anquist verblieben?

  • Ich hoffe wir sind im nächsten Kapitel wieder in der Vergangenheit, dieser Erzählstrang gefällt mir eindeutig besser.

    ja gefällt mit auch besser, aber letztendlich werden sie sicher zusammenfinden diese beide Stränge

    es gibt bei ihnen eine Geburtenliste, die mich persönlich nicht vorwärts bringt, weil ich hab es nicht so mit Familien- und Verwandtenverhältnissen.

    die wichtigsten sind:
    Großvater: Heinrich Anquist
    Sohn: Ferdinand (gestorben) verheiratet mit Isabell, welche 2 Kinder haben: Margarethe und Konrad
    Tochter: Clara
    und dann noch das Mädchen Fr. Griese (Bedienstete)


    Irgendwie ist es für mich jedoch etwas schräg, dass ich für die Clara der Vergangenheit Symphatien hege, für die der Gegenwart jedoch nicht

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  • Pardon, ich drifte vom Text ab.

    Das macht nix, auch abseits des Buches sind Informationen interessant. :D

    Diese vielen genauen Vor- und Nachnamen, die Mechtild Borrmann aufs Genaueste nennt, machen mich hellhörig und lassen mich auf ein kommendes Identitätsproblem tippen. Kandidat für einen falschen Namen oder sogar einen zusammengedichteten Lebenslauf ist ein Protagonist, der ums Verrecken nicht über die Vergangenheit sprechen möchte.

    Das habe ich gar nicht verstanden, wie du darauf gekommen bist, denn in Büchern kommen immer wieder mal Menschen mit Vor- und Nachnamen vor? :-k

    Die Namen an sich finde ich auch interessant. Agnes kommt aus dem Griechischen (ich hatte Latein und Altgriechisch in der Schule) und heißt rein, keusch; während Joost aus dem Latein her kommt und gerecht heißt.

    :thumleft:

    Also ich finde den Umgang der Kinder untereinander rührend geschrieben und es gefällt mir sehr gut. Am faszinierendsten finde ich sowieso Hanno bis jetzt an der ganzen Geschichte.

    Das gefällt mir auch total gut an der Geschichte und ich bin auch fasziniert vom Erzählstrang (Wiebke / Hanno / Agnes )

    du denkst auch an die Mutter der Lehrerin?

    Anna Meerbaum, die Tochter von Clara Anquist und wenn ich mich nicht ganz täusche ist die mit Heinrich Anquist verheiratet gewesen :-k (Wieso habe ich nicht sofort ein Stammbaum gezeichnet ](*,) )

    glaubst du, dass die Autorin sich bei der Namensgebung etwas gedacht hat, oder dass sie die Namen zufällig auswählte?

    Eine interessante Frage, die ich der Autorin demnächst stellen kann und falls ihr weitere Fragen habt, dann immer her damit. :friends:

    die wichtigsten sind:
    Großvater: Heinrich Anquist
    Sohn: Ferdinand (gestorben) verheiratet mit Isabell, welche 2 Kinder haben: Margarethe und Konrad
    Tochter: Clara
    und dann noch das Mädchen Fr. Griese (Bedienstete)

    Das ist aber auch nur ganz grob, denn da fehlen die Frauen und deren Kinder und deren Frauen und Kinder :-, Ich habe den Überblick schon mehr oder weniger verloren und wenn es tatsächlich um Identitäten geht, dann ist das gar nicht so abwegig, erstens weil es scheinbar schwierig zu durchblicken ist und zweitens weiß man ja auch, das einige "Nazis" bzw. Verwandte derer ins Ausland (USA und sehr gern auch Südamerika) ausgewandert sind und teilweise bis heute nicht auffindbar sind. Ich bin gespannt ob die These stimmt.


    Kapitel 9:


    Nachdem Heinrich Anquist verhaftet wurde kehrten Clara, Isabell, Almuth, Josef Sobitzek und die Kinder zurück, Dann hören sie das Deutschland kapituliert hat und es keimt Hoffnung auf, das Ferdinand und Opa Heim kommen (wer auch immer Opa ist?) Also das mit dem Namen ist wirklich verwirrend, vor allem das am Anfang nur die Vornamen fielen, dann andere eher unwichtige mit Vor- und Zunamen und jetzt nach und nach bekommt man die Zunamen der Protagonisten. :-? Und ich bin sowieso schon nicht der beste bei Familienverhältnissen. :evil:


    Auf alle Fälle wandern Josef und Clara in die Stadt um nach Heinrich zu gucken, besuchen aber vorher aber noch die altbekannte Sophie (mal wieder ohne Nachnamen :roll: ), die erzählt ihnen nämlich, dass die Gefangenen nach Prenzlau ins Gerichtsgefängnis gebracht werden und das dort der Oberstleutnant Wolotschek zuständig ist.Auf alle Fälle ist dann die gute Clara vor diesem Wolotschek (ohne Josef) und dem Simon Tarach. Den Auftritt fand ich ja ganz schön mutig und forsch, aber dadurch konnte sie trotzdem nicht verhindern, das ihr das Gut Anquist enteignet wurde. Und weil Josef nicht mehr gut zu Fuß ist nehmen sie das Angebot von Tarach an, der sie wieder zurück fährt und dort sehen sie wie die übrigen zurückgebliebenen geschlagen, misshandelt und vergewaltigt wurden. Und das verschafft ihnen zumindest ein Aufschub, das sie erstmal auf dem Gut Anquist bleiben können. Da bin ich jetzt mal gespannt wie es weiter geht, aber auf alle Fälle ist es schwieriger aus dem Gedächtnis ein Kapitel zusammenzufassen, aber ich hoffe es reicht trotzdem. :uups:

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  • Das habe ich gar nicht verstanden, wie du darauf gekommen bist, denn in Büchern kommen immer wieder mal Menschen mit Vor- und Nachnamen vor?

    In diesem Buch wird so mancher Protagonist, der nur einen super kurzen Auftritt in einem Satz hat, mit Vor- und Zunamen genannt. Das ist es, was mir beim Lesen besonders ins Auge fiel.


    Zu Kapitel 9:
    Danke für die Zusammenfassung @Gaymax
    Der Opa ist Heinrich Anquist, er ist der einzige aus dieser Generation. .
    Clara und Familie kann vorerst auf Gut Anquist verbleiben, aber es scheint mir wichtig, dass drei - natürlich namentlich genannte - Flüchtlingsfamilien dort einquartiert werden:
    die Familien Rausch (2 Kleinkinder), Kohlberg (4 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren), Brandner (Vater Alfred und Mutter Maria, beide um die 60, sowie Tochter Luise, Mitte/Ende 20).

  • Anna Meerbaum, die Tochter von Clara Anquist und wenn ich mich nicht ganz täusche ist die mit Heinrich Anquist verheiratet gewesen (Wieso habe ich nicht sofort ein Stammbaum gezeichnet )

    nein Heinrich war der Senior
    und dann wie oben beschrieben die Kinder
    das wars dann schon


    Das ist aber auch nur ganz grob, denn da fehlen die Frauen und deren Kinder und deren Frauen und Kinder

    wo hast du da noch mehr Kinder und Kidneskinder her?

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    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

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  • Es ist März und der Winter weicht und die Sonne lässt sich öfters blicken. Während Joost öfters draußen spielt tuscheln die Leute hinter Agnes rücken, vor allem als Wiebke offenbar erklärt das Joostihr stummer Bruder ist. Magda erzählt es ihr eines Tages und da packt sie ihre Näharbeit von Grete Kalnitz und begibt sich zu ihr und eröffnet ihr das sie kein Bock hat für Tratschtanten zu arbeiten und stiefelt dann am nächsten Tag mit Joost zum Einwohnermeldeamt. Fand es total rührend wie er die Angst bemerkte und sich an Agnes Bein schmiegte. Ich finde auch Hannos Reaktion und Hoffnung total gut beschrieben, der noch immer glaubt und hofft das der Vater zurück kommt. Auf alle Fälle mutig von Agnes, denn es gibt Leute die wissen, daß Joost nicht ihr Kind sein kann. Bin gespannt auf Kapitel 11. :study:

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  • da packt sie ihre Näharbeit von Grete Kalnitz und begibt sich zu ihr und eröffnet ihr das sie kein Bock hat für Tratschtanten zu arbeiten


    denn es gibt Leute die wissen, daß Joost nicht ihr Kind sein kann.

    ich verstehe diese Leute nicht
    Wenn sich jemand um einen Job bewirbt, und den Konkurrenten schlecht macht, dann hat dieser jemand zumindest eventuell was davon, weil er den Job bekommt. (ich finds auch nicht gut, aber es gibt zumindest einen Grund)
    Aber nur jemand anders diskreditieren um der schlechten Nachrede wegen, das geht einfach nicht in meinen Kopf.

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  • Manche wollen ihr kleines Licht halt ins Rampenlicht rücken und benötigen viel Aufmerksamkeit scheinbar. Manchmal muss man eben aufpassen mit welchen Leuten man redet und was man ihnen erzählt.


    Ich lese einfach über die Namen hinweg und am Ende wird es sich schon aufklären wer wer ist und mit wem verheiratet und wer da geschummelt hat und wer nicht. Auf alle Fälle hoffe ich das Joost bei der Familie bleiben kann.

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  • @Gaymax danke für die Zusammenfassung.
    In Kapitel 10 ist mir noch aufgefallen, dass ein Name wieder auftaucht, dessen wichtige Rolle für Hanno gleich im ersten Kapitel erklärt wurde, Peter Kampe, der es anscheinen auf dem Schwarzmarkt zu Geld und Ansehen gebracht hat. Agnes trifft ihn beim Café. Wird er noch häufiger erwähnt werden?


    Da das Buch zur Gattung Krimi gehören soll, habe ich aufgehorcht als in Hamburg die Identität von vier Mordopfer und deren Mörder per Plakat gesucht werden. 10 000 RM sind als Belohnung ausgeschrieben.

  • Da das Buch zur Gattung Krimi gehören soll, habe ich aufgehorcht als in Hamburg die Identität von vier Mordopfer und deren Mörder per Plakat gesucht werden. 10 000 RM sind als Belohnung ausgeschrieben.

    Peter Kampe würde ich als "Gentleman-Ganoven" beschreiben.
    Bei den Mordopfern würde ich die nackte Frau bei der Joost gefunden wurde dazuzählen und es wird etwas mit den Anquists zu tun haben. Ist es Fr. Griese? Wenn das der Fall war, war dann Joost ein Anquist? Vom Alter her müsste es dann ja Konrad sein, oder?
    Aber irgendwie stimmt das Puzzle dann noch immer nicht ganz für mich. Und das mit dem Knopf, der hat doch sicher was zu bedeuten.
    Der tote Mann müsste dann Heinrich sein, aber der ist ja nach Südafrika. Also kann er es nicht sein. Also dann doch nicht jemand aus der Familie?
    Und warum sind sie nackt?

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  • Peter Kampe würde ich als "Gentleman-Ganoven" beschreiben.

    :totlach:


    Was Du zu den Mordopfern schreibst, ist mir auch durch den Kopf gegangen. Der Knopf könnte die Verbindung herstellen zwischen dem einen Mordopfer, das Hanno im 1. Kapitel fand, und Joost.


    Und wieso sind sie nackt? Imho entweder weil ihre Kleidung begehrt war, und man sie ausgezogen hat, damit andere Lebende nicht so sehr frieren. Oder aber der Mörder wollte eine Identifikation der Mordopfer so gut es geht, verschleiern oder sogar verhindern.

  • Vielleicht weil mit den Kleidern Geschäfte gemacht wurden? Vielleicht ist es ja doch Frau Brücker die ja zuvor schon ein entkleidet hat, aber daran glaube ich nicht. Vielleicht taucht ja noch ein Kind auf von dem wir nix wissen. Möglicherweise ist es auch eins von den vergewaltigten Kindern, aber irgendwie habe ich zuviele Thesen und Vermutungen und Namen im Kopf. Almuth Griese könnte es definitiv sein, die war doch auch in dem Haus als Clara und Josef Heinrich holen wollten. :-k


    So ich mache mich jetzt gleich an Kapitel 11 und 12 ran.

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    Lachst du mich gerade aus? :wink:

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    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

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