Susanne Goga - Das Haus in der Nebelgasse

  • Kurzmeinung

    Steffi
    Die Geschichte hat mich in ihrem Tempo mitgerissen, sehr sympatische Figuren. Lesetipp :-)
  • Kurzmeinung

    aida2008
    Tolles Buch mit sympathischen Charakteren und nachvollziehbarer Story - klare Leseempfehlung
  • Das Buch beginnt mit einem Prolog, der in London im Jahr 1665 spielt, zur Zeit der großen Pestplage. Die siebzehnjährige Katie versteckt mit letzter Kraft im Keller des Elternhauses hinter einem losen Stein einen geheimnisvollen Kasten.


    Dann springt die Geschichte zeitlich mit dem ersten Kapitel in das Jahr 1900. Wir lernen die junge unverheiratete Matilda Gray und ihre verwitwete Vermieterin Mrs. Westlake kennen. Matilda Gray ist seit einem Jahr in London Lehrerin an der Mädchenschule Riverview. Es ist gerade der Anfang des Schuljahres und gleich am ersten Tag erscheint ihre siebzehnjährige Lieblingsschülerin Laura Ancroft nicht zum Unterricht. Sie wurde anscheinend von ihrem gutaussehenden Vormund Mr. Charles Easterbrook abgeholt. Er ist ein angesehener Rechtsanwalt.


    Im zweiten Kapitel geht es mit einem Rücksprung um 3 Monate weiter, Mathilda erinnert sich. Laura hat sie zu einem unzulässigen Buch angesprochen, das wohl ihre Leidenschaften geweckt hat und sich mit der Liebe zwischen Frauen beschäftigt. Laura scheint sich in Mathilda verliebt zu haben, aber Mathilda muss sie abweisen. In den folgenden Ferien hat sich Mathilda manche Gedanken und Sorgen um die Schülerin gemacht. War Laura wegen dieser Zurückweisung nicht zur Schule zurück gekehrt? Sie erfährt, dass sie mit ihrem Vormund aus gesundheitlichen Gründen eine Reise nach Griechenland und Italien machen wird. Als Laura ihr eine Postkarte mit einem versteckten Rätsel schickt, lässt es Mathilda keine Ruhe mehr. Mit den Hinweisen auf der Karte findet sie in Lauras Zimmer einen verborgenen hölzernen Kasten. So beginnt eine wahre Schnitzeljagd, nach den wahren Hintergründen zu Lauras Verschwinden. Jeder Lösungsschritt birgt nur wieder neue Rätsel. Mathilda versucht sie neugierig und abenteuerlustig zu lösen.


    Nach einem Drittel des Buches betritt dann der Historiker Professor Flemming die Bühne. Er unterstützt sie höflich und witzig mit Rat und Tat bei der Aufklärungsarbeit. Im Laufe der Geschichte werden sie miteinander vertrauter und genießen die gegenseitige Anwesenheit.


    Lauras Vormund gerät in Verdacht, sie mochte ihn wohl nicht und hat ihm nicht vertraut.


    Während sie sich immer weiter der Lösung entgegen rätseln, kann sich die zart aufkeimende Romanze zwischen Mathilda und dem Professor doch nicht so ungetrübt entwickeln wie man vielleicht zunächst denkt.


    Gegen Ende des Buches, nach Aufklärung der Rätsel, sind aber noch einige mutige, beherzte Schritte notwendig um Laura wirklich zu helfen. Zum Ende kommt es zu einer klassischen Konfrontation der Beteiligten bei der alle Karten auf den Tisch gelegt werden.


    Als letztes bildet das wiedergefundene historische Schriftstück von Katie mit dem Beginn der Geschichte einen gelungenen Rahmen um die Handlung.


    Das Buch ist flüssig zu lesen, man folgt Mathilda gespannt von Rätseln zu Rätsel. Sie wird von einem unermüdlichen Forscherdrang getrieben. Die Beschreibungen von Straßen, Gebäuden, Menschen und Ereignissen sind historisch detailliert und lebendig. Man erfährt viel über das historische London und kann sich gut in das damalige Leben hinein versetzen. Die Autorin Susanne Goga macht wie Professor Flemming in seinen Vorlesungen die Geschichte erlebbar.


    Es handelt sich um einen sehr atmosphärischen Roman. Bei den Ermittlungen herrscht eine schaurige, geheimnisvolle Stimmung vor, wobei die Umgebung der Vermieterin heiter und gemütlich wirkt. Das Buch passt sehr gut in die jetzige Winterzeit.


    Geschichten, in denen Autoren vorkommen, mag ich sehr gerne. Die Vermieterin Mrs. Westlake ist eine gelungene Figur, ihre Einfälle für ihre eigenen Heftromane um Adela Mornington ergänzen die Hauptgeschichte auf heitere Art. Quasi ein Buch im Buch.


    Das Cover und der Titel passen hervorragend zur Geschichte.


    Interessant sind auch die anschließenden Anmerkungen der Autorin zur Entstehungsgeschichte des Romans und den verwendeten Orten in London. Den Zugang zum geheimen Fluß werden wir sicher bei einer der nächsten Reisen nach London aufsuchen.


    5 von 5 Punkten

  • Ich habe bis jetzt gut über 50% gelesen und bin etwas enttäuscht. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und bisher kommt bei mir nur gähnende Langeweile auf. Ich schleppe mich seit fast zwei Wochen durch die Kapitel und warte noch vergeblich auf eine fesselnde Geschichte. :(

  • Ich habe bis jetzt gut über 50% gelesen und bin etwas enttäuscht. Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und bisher kommt bei mir nur gähnende Langeweile auf. Ich schleppe mich seit fast zwei Wochen durch die Kapitel und warte noch vergeblich auf eine fesselnde Geschichte. :(

    Ich habe mich dann doch entschlossen, die Geschichte zu Ende zu lesen. :wink:


    Die zweite Hälfte hat mir ein wenig besser gefallen. Aber bis auf ein wenig Drama und Spannung gegen Ende plätscherte die Geschichte so vor sich hin. Die Idee an sich fand ich gut. Eine engagierte junge Lehrerin, das Rätsel um Lauras plötzliche Abreise, eine kleine Liebesgeschichte. Alles gut und schön und nett geschrieben. Das drumherum hat mir letztendlich besser gefallen als der Kern der Geschichte.
    Die Charaktere sind der Autorin wiederum sehr gut gelungen. Besonders die verschrobene Vermieterin hatte es mir angetan.
    Das Ende war mir ein wenig zu

    .


    Die Autorin konnte mich dieses Mal leider nicht so ganz überzeugen. Nach zwei sehr guten Büchern, die ich von ihr gelesen habe, war meine Erwartung etwas höher und wurde leider ein wenig enttäuscht.


    Trotzdem noch knappe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: , weil mir der Schreibstil und die Charaktere gefallen haben.

  • Nachdem ich bisher nur die Leo-Wechsler-Krimis von Susanne Goga kannte, war ich auf diese neue Erfahrung gespannt: andere Epoche, Roman statt Krimi und weibliche statt männlicher Perspektive.


    Inhalt:


    London, 1900. Mathilda Grey unterrichtet als Lehrerin am Riverview College. Sie möchte die Mädchen zu starken, selbst denkenden Frauen erziehen - besondere Hoffnungen setzt sie unter anderem in Laura Ancroft. Doch dann verschwindet Laura und scheint die Schule verlassen zu wollen - doch mit einem verzweifelten Hinweis schickt die Schülerin Mathilda auf eine geheimnisvolle Suche, die sie nicht nur in Londons Vergangenheit und die tiefsten Geheimnisse der Stadt führt, sondern auch an die Seite eines besonderen Mannes ...


    Meine Meinung:


    Susanne Goga hat mich einmal mehr überzeugt - mit "Das Haus in der Nebelgasse" ist ihr ein spannender und atmosphärisch dichter Roman gelungen, der den Leser von Beginn an fesselt und ihn mitnimmt auf eine Reise ins London des Jahres 1900. Um das Verschwinden der Schülerin Laura strickt die Autorin eine Geschichte, die im 17. Jahrhundert ihren Anfang nahm. Die Schatzsuche führt sie in dunkle Gassen und zu düsteren Geschichten von einem London, dass sie so noch nicht kannte. Gemeinsam mit Mathilda entdeckt der Leser die Geheimnisse des alten London und verfällt dem Charme der Stadt. Dabei gelingt es der Autorin besonders gut, die Stimmung einzufangen, die damals in London geherrscht haben muss - beim Lesen meint man geradezu, Big Ben schlagen zu hören.


    Auch stilistisch zeigt die Autorin sich von ihrer besten Seite - das Buch lässt sich sehr gut lesen, ohne dass der Stil monoton oder banal wirkt. Im Gegenteil wird die Geschichte durch die anschaulichen Beschreibung der Stadt und der Charaktere immer lebendiger. Stichwort Charaktere: auch die sind ausgezeichnet gelungen. Nicht nur die Hauptfiguren Mathilda Grey und Stephen Fleming, auch die Nebenfiguren zeichnen sich durch eine hohe Glaubwürdigkeit aus. Ob es um den unheimlich Antiquitätenhändler geht oder um Mathildas großartige Vermieterin, die Autorin fesselt mit ihren Figuren und gibt jedem Charakter Stimme, Gesicht und Geschichte.


    Bleibt zu hoffen, dass Susanne Goga noch mehr schreibt. Mich hat sie wieder vollends überzeugen können und ihr neuester Roman erhält :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir!

    :study: Rebecca Yarros - Iron Flame

    :study: Jennifer Teege - Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen

    :musik: C. J. Sansom - Feindesland



    Gelesene Bücher 2023: 15

    Gelesene Bücher 2024: 3

  • Matilda Gray lebt Anfang des 20. Jahrhunderts in London. Eine schwierige Zeit für eine aufgeklärte Lehrerin, die ihren Schülerinnen so gerne Selbstbewusstsein vermitteln möchte, damit diese aus dem vorgefertigten Frauenbild ausbrechen können. Doch dieses ist natürlich an der Mädchenschule nicht gerne gesehen, deshalb muss Matilda sich sehr zurückhalten. Als jedoch eine Schülerin plötzlich mit ihrem unbekannten Vormund verschwindet und ihr eine Postkarte mit einem Hilferuf zukommen lässt, vergisst die Lehrerin alle Bedenken und macht sich mit dem Historiker Stephen Fleming auf die Suche nach der Schülerin und nach einem jahrhundertealten Geheimnis.


    Susanne Goga ist es gelungen mich bereits mit ihren ersten Seiten ins London des frühen 20. Jahrhunderts zu ziehen und dort bin ich sehr gerne verweilt, denn Goga hat eine interessante Atmosphäre erschaffen, mir die englische Hauptstadt und die damalige Zeit authentisch präsentiert und tolle Charaktere erschaffen - allen voran natürlich Matilda Gray. Ein Erzähler berichtet über ihr Leben im Jahre 1900. Die Protagonistin erscheint unglaublich sympathisch und realistisch. Man fühlt ihr aufgeschlossene Lebenseinstellung und den Zwiespalt, dass sie gerne die Augen ihrer Mädchen auch für das neue Frauenbild öffnen möchte, gleichzeitig aber auch weiß, dass sie damit ihre Anstellung gefährden würde.


    Aber nicht nur die Hauptfigur könnte überzeugen, sondern auch alle anderen wichtigen Charaktere, wie das verschwundene Mädchen, Matildas Vermieterin oder der Historiker. Dieser hilft ihr dabei ein sehr altes Rätsel zu lösen, das in die Zeit zurückführt, als die Pest London heimsuchte. Mit ihm zusammen entdeckt sie London ganz neu, findet viele Spuren, die am Ende hoffentlich dazu führen, dass sie dem verschwundenen Mädchen helfen können.


    Goga hat eine tolle, spannende Handlung erdacht. Als ich das Buch begonnen habe, habe ich nicht wirklich gewusst, was mich erwartet, aber der Roman konnte mich durchgängig spannend unterhalten. Man kann mitfiebern, es gibt so vieles zu entdecken und Langweile kommt tatsächlich nie auf.


    Fazit: Eine spannende Handlung im London des frühen 20. Jahrhunderts mit einer zarten Liebesgeschichte und tolle Charaktere haben dazu geführt, dass ich diesen Roman unglaublich gerne gelesen habe und weiterempfehlen möchte.


    • Taschenbuch: 448 Seiten
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • 1900 London. Die junge Lehrerin Matilda Gray unterrichtet an einer renommierten Mädchenschule und ist bei ihren Schülerinnen sehr beliebt, weil sie für die Zeit schon recht fortschrittlich denkt und ihre Eleven dazu ermuntert, mehr vom Leben zu erwarten, als nur Ehefrau und Mutter zu sein. Als nach den Sommerferien ihre Lieblingsschülerin Laura nicht mehr zum Unterreicht erscheint, sondern mit ihrem Vormund Mr. Easterbrook angeblich auf einer längeren Auslandsreise weilt und von der Schule abgemeldet wurde, wird Matilda stutzig. Eine Postkarte mit rätselhaftem Text von Laura bringt Matilda endgültig zu dem Entschluss, sich auf die Suche nach dem Mädchen zu machen. Dabei holt sie sich die Unterstützung des Historik-Professors Stephen Fleming, der ihr bei der Entschlüsselung des Textes helfen soll. Die daraus resultierende Nachricht jagt Matilda durch das alte London und sogar unter die Stadt, wobei ihr Fleming eine große Hilfe und Stütze ist. Die beiden erleben so manches Abenteuer und treffen auf kuriose Gestalten, bevor sie das Geheimnis lüften können. Werden sie Laura helfen können?


    Susanne Goga hat mit ihrem Buch „Das Haus in der Nebelgasse“ einen sehr fesselnden und spannenden historischen Roman vorgelegt, der den Leser von der ersten Seite an fasziniert und nicht mehr loslässt, bis das Geheimnis gelüftet ist. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, der Leser taucht schon im spannenden Prolog ein in eine vergangene Zeit und erlebt als unsichtbarer Zeuge ein aufregendes Abenteuer an der Seite von Matilda, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird. Der Spannungsbogen wird gleich zu Beginn schon recht schön gelegt und steigert sich im Verlauf der Handlung immer mehr bis hin zum Finale. Der historische Hintergrund wurde von der Autorin sehr gut recherchiert und sehr schön mit der Geschichte verflochten. Die Wegebeschreibungen durch das alte teils nebelumwaberte London sind so lebhaft und zeichnen ein schönes Bild dieser Metropole, der Leser begibt sich durch die alten Straßen und die Katakomben unterhalb der Stadt, was auch etwas Unheimliches hat und die Spannung noch mehr anfacht.


    Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgearbeitet und in Szene gesetzt. Sie wirken lebendig und authentisch für die damalige Zeit. Matilda Gray ist eine junge sympathische Frau, die sich als Lehrerin ihren Unterhalt verdient, da ihre Eltern nicht mehr leben und ihr Bruder als Soldat im Krieg dient. So ist sie auf sich allein gestellt. Matilda ist eine recht unabhängige kluge Frau mit einer gesunden Selbstwahrnehmung und einer modernen Lebenseinstellung, für die damaligen Verhältnisse sogar sehr fortschrittlich. Allerdings ist sie auch recht stur und hartnäckig, sie kann einer Herausforderung nur schwer widerstehen, was ebenso ein Zeichen für Mut bedeutet. Stephen Fleming ist Universitätsprofessor für Historik und ebenfalls ein sehr angenehmer Zeitgenosse. Er ist sanftmütig und ebenso modern eingestellt wie Matilda, denn er begrüßt es das Frauen studieren und eine gute Ausbildung anstreben. Aber Stephen Fleming hütet auch ein Geheimnis, dass ihm das Leben schwer macht. Mrs. Westlake ist Matildas Vermieterin und eine sehr liebe ältere Dame, die mit ihren klugen Ansichten Matilda ermutigt und unterstützt, ihr eine mütterliche Ratgeberin und Freundin ist. Auch die anderen Protagonisten sind ein Quell an Überraschungen und stützen diese rasante Geschichte mit ihren eigenen kleinen Episoden und Dialogen.


    „Das Haus in der Nebelgasse“ ist ein sehr spannender historischer Roman um ein Familiengeheimnis, manchmal schon fast ein Krimi, wobei das Knistern einer sich anbahnenden Liebesgeschichte ebenfalls nicht fehlt. Alle, die wunderbar geschriebene Geschichten lieben, werden diesen Roman nicht mehr aus der Hand legen. Absolute Leseempfehlung für dieses tolle Buch! Chapeau!


    Sehr spannende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
    _____________________________________________


    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • Mir hat "Das Haus in der Nebelgasse" gute, flüssig geschriebene Unterhaltung "so richtig zum Abtauchen und Entspannen" beschert.
    Es ist in gewisser Weise in doppelter Hinsicht ein historischer Roman, dessen Haupthandlung im London des Jahres 1900 spielt und ein Familiengeheimnis, bzw. einen Kriminalfall, aus dem Jahr 1665 aufgreift.
    Dabei hat die Autorin sehr gut recherchiert, sowohl im Hinblick auf die Situation in London 1665 (Pestwelle) als auch über die lokalen und gesellschaftlichen Bedingungen in London zur Zeit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Als Leser, der mit London sehr vertraut ist, kann man den Wegen der Romanfiguren gut folgen und kennt fast alle U-Bahnhöfe, die Matilda bei ihren Nachforschungen passiert.
    Auch das Thema der sich allmählich wandelnden Rolle der Frauen, die zunehmend auch eine Berufstätigkeit einschließen kann, sowie der Umgang mit dem Thema Homosexualität wird interessant umgesetzt. Anhand der eingeflochtenen wahren Geschichte um Oscar Wilde ist festzustellen, dass England noch im Viktorianismus verwurzelt ist, es gibt aber bereits liberalere Ansätze, für die in diesem Roman Matilda und Laura, ja sogar die schon etwas ältere Mrs Westlake, stehen.
    Matilda passt nicht so ganz ins konventionelle Lehrerinnenkollegium, ist aber trotz moderner pädagogischer Ideale und großer Selbstständigkeit und finanzieller Unabhängigkeit im Privatleben noch ziemlich traditionell eingestellt. Insofern sind mir diese "zarte" Liebesgeschichte und ihr ständiges Erröten nicht ganz glaubwürdig erschienen, aber ich brauche ohnehin nicht unbedingt eine Liebesgeschichte in einem Roman. :wink:
    Die Literaturverweise auf die Werke von Peter Ackroyd im Nachwort werde ich gern aufgreifen und auch den Internet-Links folgen.
    Ich gebe eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung für alle London-Liebhaber und Freunde von gut recherchierten Unterhaltungsromanen um "Familiengeheimnisse" im weiteren Sinn.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ein sehr gut recherchierter Historienroman, jeweils passend portioniert in Sachen Familiengeheimnis, Spannung und Liebe. Eine Prise Pest und großer Brand in London, ein Löffelchen Jane Eyre-Motiv, als wesentlichen Bestandteil eine Frau zwischen Tradition und Emanzipation, zwischen Selbstständigkeit und Lohnabhängigkeit, zwischen Individualität und Simplizität.
    Das Ganze leicht verdaulich und ohne größere Anstrengungen zu genießen.


    Ein Buch, um so richtig freie Zeit, Beine hoch und Sommer unterhaltsam zu gestalten. :D

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)