Janet Clark - Black Memory

  • Inhalt:
    Clare wird in einem Boot vor der indonesischen Küste gefunden. Ohne Orientierung und ohne Erinnerung wie sie dort hin kam und wer sie überhaupt ist. Sie soll ihre Tochter Bonnie entführt haben. Ein Mädchen mit einer besonderen Gabe. Um sie zu finden muss sich sich erinnern. Clare hat viele Berater doch wem kann sie wirklich trauen? Wer ist Freund und wer ist Feind?


    Meine Meinung:
    Ich habe schon den ersten Thriller von Janet Clark gerne gelesen und danach jeden anderen. Nach ihren Jugendbüchern war ich somit sehr froh das es nun wieder einen Thriller für Erwachsene gibt. Dieser hat mich wieder vollends überzeugt.


    Der Thriller beginnt schon spannend mit dem Auffinden von Clare. Hier fragt man sich als Leser direkt was sie da gemacht hat. Was ist ihr passiert. Warum hat sie ihre Erinnerung verloren. Ich habe mich ab dem Moment noch mehr auf die Geschichte gefreut, wenn das überhaupt noch ging.


    Janet Clark baut von Beginn an eine große Spannung auf, die erst zum Schluss mit einem Knall endet. Bis dahin ist nicht nur Clare verwirrt, auch ich als Leser war es hin und wieder. Denn wer Freund und wer Feind ist konnte ich beim Lesen auch nicht wirklich auseinander halten. Die Geschichte war sehr verworren und doch hatte sie einen roten Faden dem ich gut folgen konnte.


    Die Figuren sind Gott sei Dank recht überschaubar. Ich glaube mehr Figuren hätte unnötige Verwirrung bedeutet.
    Clare weiß von sich nur das was sie gesagt bekommt. Sicher ist das sie Ärztin ist, verheiratet und eine Tochter hat. Alles andere bleibt im Verborgenen und wird nach und nach gelüftet. Sie ist eine sehr zielstrebige Person und lässt sich nicht unterkriegen. Hin und wieder ist sie verzweifelt, was Angesicht ihrer Situation kein Wunder ist.
    Ihr Mann ist Paul. Ihn kann man wirklich nicht einschätzen. Er gibt ihr irgendwie Geborgenheit und doch scheint er ein böses Spiel zu spielen. Er verheimlicht Dinge und lügt. Laut ihm nur um Clare zu schützen. Doch ist es wirklich so?
    Torenzo ist eine Hypnotiseurin, jemand der ihr helfen soll und helfen kann. Doch auch sie scheint es nicht ehrlich zu meinen, oder doch? So gibt es noch Raphael und auch Angela, alles Leute um Clare herum die mehr verwirren als das sie Klarheit rein bringen.
    Eine andere wichtige Figur ist noch das entführte Mädchen mit einer besonderen Begabung. Um sie und Clare dreht sich die ganze Geschichte.


    Am Ende wurde alles logisch und auch schlüssig aufgeklärt. Fragen blieben keine. Außer vielleicht die ob es diese Begabung wirklich gibt, oder ob sie rein fiktiv ist. Eine kleine Aufklärung am Ende wäre da vielleicht gut gewesen. Jedoch muss man auch nicht immer alles erklären und darf dem Leser ein wenig Fantasie lassen. Der Thriller hat seinen Namen verdient und hat mich vollends überzeugt. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Um sie zu finden muss sich sich erinnern. Clare hat viele Berater doch wem kann sie wirklich trauen? Wer ist Freund und wer ist Feind?

    Dies ist dem Buch "Remember Mia" , das ich gerade lese, nicht unähnlich :-k

    ☆¸.•*¨*•☆ ☆¸.•*¨*•☆ La vie est belle ☆¸.•*¨*•☆☆¸.•*¨*•☆

  • BLACK MEMORY ~~~~~ Janet Clark


    "Ich lege den Kopf in den Nacken und sehe zum Himmel hinauf. Vergissmeinnichtblau. Als wolle der Himmel sich über mich lustig machen."
    (Janet Clark - Black Memory, Kap. 1)


    "Von irgendwo kullern die Worte wie bunte Murmeln durch meinen Kopf: retardiertes Schmerzempfinden, eine Schockreaktion. Ich verbanne die Wortmurmeln in eine Ecke und konzentriere mich auf meine Antwort: [...]"
    (Black Memory, Kap. 2)


    "Ich presse die Hände gegen meinen Kopf, fester und fester, als könnte ich die verschüttete Erinnerung herausquetschen wie den Saft aus einer Zitrone."
    (Black Memory, Kap. 3)


    "Ich brauche unbedingt mehr Flecken auf meinem leeren Lebensblatt. Bunte, positive Flecken, die mir einen Grund geben, an mich selbst zu glauben und für mich kämpfen zu wollen."
    (Black Memory, Kap. 3)


    Eckdaten & Klappentext:


    Verlag: Heyne
    Seiten: 381
    Bindung: Taschenbuch
    Preis: 12,99€


    Den Klappentext findet ihr auf dem Bild, denn ich muss leider ausschweifen. ;)
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    BLACK MEMORY macht paranoid.
    Es lässt dich an dir selbst zweifeln.
    Es verdreht deine Sinne.
    Es lässt dich deine Wahrnehmung nochmal überdenken.
    Wem kannst du trauen & wer spielt hinter deinem Rücken ein falsches Spiel?
    Diese und mehr Fragen beantwortet Black Memory.... NICHT. ;)
    Denn das kannst nur du selbst entscheiden, aber das Buch weist in eine Richtung und zeigt einige Abgründe der menschlichen Natur auf.
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Inhalt & Umsetzung:


    Durch meine Teilnahme an der Leserunde zu diesem Buch (an dieser Stelle ein dickes Dankeschön, an die Admins und den Heyne Verlag, die das ermöglicht haben!!!!) habe ich erfahren, dass es ursprünglich aus der "er/sie/es" Perspektive geplant war.
    Doch die Autorin hat gut daran getan, dies' nochmal zu überdenken und sich schließlich, auch wenn es das Aus für monatelange Arbeit bedeutete, für die Ich-Perspektive entschieden. Und das ist erfolgreich gewesen!!


    Clare Brent ist Kinderärztin und Osteopathin. Doch in dem Moment, in dem sie auf dem Meer erwacht, ist sie nichts...
    Einzig und allein die erlernten Erinnerungen sind ihr geblieben.
    Doch damit nicht genug.
    Ihr wird Kindesentführung vorgeworfen und zwar, wie sie später entsetzt feststellen muss, ihr eigenes Kind. Bonnie.
    Nachdem ihr Mann, Paul, sie aus dem Gefängnis zurück nach London gebracht hat, beginnt für Clare ein Wettlauf mit der Zeit.
    Sie tut alles, um ihre Erinnerungen, und damit Bonnie, zurückzugewinnen.
    Aber wem kann sie dabei trauen?
    Ihrem Mann Paul, der sich so seltsam entrückt verhält?
    Der komischen "Freundin" Angela, die Clare stalked?
    Dem "fremden" Portier Raphael, der alles zu tun scheint, um sie zu unterstützen?
    Ohne Erinnerungen weiß Clare nicht wer Freund und wer Feind ist.
    Doch je näher sie der Vergangenheit kommt, desto mehr verstricken sich die Beziehungen, Bilder und Fakten.
    Wird Clare am Ende Bonnie finden?
    Oder deckt sie vielmehr durch ihre Suche eine noch größere Gefahr auf?


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Meine Meinung:


    Janet Clark hat ein Meisterwerk geschaffen.
    Eines, das sich mit den ganz Großen der Thrillerszene messen kann!
    Black Memory ist in meinen Augen... besser als das Paket! (Ja, ich stelle mich hier auf Schläge von den Fitzek Fans ein. Aber lest es und überzeugt euch selbst! ;) :love: )


    Die Autorin schreibt sehr bildhaft (siehe Zitate oben) und sehr detailliert.
    Black Memory hat mich von Anfang an gepackt und mitgerissen. Durch die Ich-Perspektive habe ich hautnah Clares Verwirrung miterlebt.
    Ihre Wut.
    Ihre Angst.
    Ihre Verzweifelung.
    Ihre Entschlossenheit.
    Ihren Mutter-Ur-Instinkt.
    Ich war sie.
    Und das passiert mir selten. (Das letzte Mal bei "Aufbruch nach Sempera" von Tatjana Zanot.)


    Ich kann hier keine wirklich klaren Schlüsse ziehen, denn das Buch ist ein einziges Auf-und-Ab.
    Wenn man gerade denkt, dass sich die Fronten geklärt haben, z. Bsp., dass Paul vertrauenswürdig ist, dann kommt Angela daher und macht die Aussage zunichte.
    Denkt man dann jedoch, dass Angela die weitaus bessere Freundin ist, lässt Raphael verlauten, dass sie eine Stalkerin ist.
    Bis kurz vor dem Ende, sozusagen im letzten Drittel, wird man als Leser darüber im Unklaren gelassen, wem man vertrauen kann und wem nicht.
    Es ist ein Wechselbad der Gefühle.
    Es ist der pure Wahnsinn und gerade das ist zum Verrückt-werden.


    Die ganze Geschichte ist mit einer solchen Liebe zum Detail geschrieben, das es gar nicht anders geht, als jedes Wort für bare Münze zu nehmen.
    Black Memory ist komplett authentisch und lässt durch die aufwendige Recherche der medizinischen Hintergrundinformationen keinen Raum für Spekulationen.


    :arrow: Fazit


    Black Memory ist ein Thriller der besonderen Art. Neben einem tiefen Einblick in die Welt des Gedächtnisverlustes, zeigt das Buch auch die Skrupellosigkeit der Menschen. Was man tut/tun würde, um sein Ziel zu erreichen. Welche Fäden die Mächte im Hintergrund ziehen.
    Black Memory ist für mich der Inbegriff eines Thrillers.


    Eine MEGA ÜBERDEUTLICHE LESEEMPFEHLUNG für alle, die gern Gefühlsachterbahn fahren.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wieso dieser Vergleich?

    Ich vermute, wegen der rasanten Wendungen in der Handlung, bei der die Leser fast in jedem Kapitel wieder ihre Theorien ändern oder neue aufstellen. Und weil in beiden Büchern eine von Anderen manipulierte Ich-Erzählerin auftritt, der man nicht komplett trauen kann, weil sie selbst nicht mal richtig über sich und ihre Vorgeschichte Bescheid weiß.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Zwar habe ich "Das Paket" von Fitzek nicht gelesen, aber der Klappentext vermittelt einen komplett anderen Inhalt

    Ich hab "Das Paket" gelesen und man kann die beiden Bücher nicht vergleichen. Ich denke, hier sollte einfach zum Ausdruck gebracht werden, dass Janet Clark den "Primus des deutschen Thrillers" Fitzek um Längen schlägt. Und dem kann ich durchaus zustimmen.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich vermute, wegen der rasanten Wendungen in der Handlung, bei der die Leser fast in jedem Kapitel wieder ihre Theorien ändern oder neue aufstellen. Und weil in beiden Büchern eine von Anderen manipulierte Ich-Erzählerin auftritt, der man nicht komplett trauen kann, weil sie selbst nicht mal richtig über sich und ihre Vorgeschichte Bescheid weiß.

    Genau erfasst!
    Außerdem habe ich beide Bücher knapp hintereinander gelesen und dementsprechend konnte ich das gut vergleichen.
    Nur in Black Memory wusste ich bis kurz vor Schluss nicht, wem ich trauen kann. Beim Paket hingegen war das zwar auch nicht klar, aber nicht so brisant und im schnellen Wechsel wie bei Janet. Und das ist es, was mich sehr beeindruckt hat.

  • Ich hab "Das Paket" gelesen und man kann die beiden Bücher nicht vergleichen. Ich denke, hier sollte einfach zum Ausdruck gebracht werden, dass Janet Clark den "Primus des deutschen Thrillers" Fitzek um Längen schlägt. Und dem kann ich durchaus zustimmen.

    Und auch das ist einer der Gründe.
    Das war zwar mein erstes Buch von ihr, allerdings hat es mich auch sofort vom Hocker gehauen und ich konnte die Protagonisten teilweise sogar besser nachvollziehen als bei Fitzek. ;)
    (Werde mir auch gleich neue Bücher von Janet zulegen.)

  • Ja, dann will ich jetzt auch mal:
    Inhalt:
    Clare kommt auf dem Meer in Indonesien zu sich. Alles tut ihr weh, sie hat Verletzungen und blaue Flecke, als sie von einem Einwohner an Land gerettet wird. Sie hat ihr emotionales Gedächtnis aufgrund eines Traumas verloren. Aber was ist geschehen? Wie kommt sie nach Indonesien, und was wollte sie dort?
    Zurück in London wähnt sie sich in Sicherheit, aber alles was um sie herum geschieht, jeder, den sie trifft ist sehr vage und zurückhalten mit Informationen. Ohne ihr Gedächtnis steht sie der Situation völlig hilflos gegenüber. Clare, und somit auch dem Leser stellt sich anfangs die Frage: Wem kann man trauen? Und warum kann sich Clare an nichts erinnern außer an ihre fachliche Ausbildung. Es könnte doch alles so einfach sein, wenn ihre Erinnerung ihr nicht diesen Streich spielen würde...


    Meine Meinung:
    Die Entscheidung den Thriller aus der Ich-Perspektive Clares zu schreiben ist brillant. Nie weiß man mehr als die Protagonistin, hat also nie einen Wissensvorsprung.
    Ich bin genau so verunsichert von den ganzen Menschen, die auf den Plan treten, wie unsere verzweifelte Protagonistin.
    Ich denke als Leser sofort, dass irgendwas nicht stimmt, bin mir aber nie sicher, ob ich mit meinen ganzen Vermutungen Recht habe.
    Janet Clark schreibt sehr geschickt und spielt mit mir ein emotionales Katz und Maus Spiel. Wenn ich gerade froh bin, dass Clare sicher ist, streut die Autorin Zweifel in meine Seele. Ist alles so wie es scheint?
    So bin ich ständig unter Strom und sehr wachsam was die beteiligten Personen angeht.
    Ich kann so sehr gut mitfühlen, wie es Clare gehen muss. Ich kann mich in sie hineinversetzen und möchte genau so dringend erfahren, was Sache ist, wie die Protagonistin selbst.
    Die knackig kurzen Kapitel unterstreichen den schnellen Wechsel von Emotionen und Geschehnissen.
    Es bleibt immer spannend und das Buch hat überhaupt keine Längen, sondern fließt nur so unter den Augen dahin.
    Am Ende löst sich auch alles vernünftig auf, was manchen Büchern ja abgeht. Aber hier kann ich alles gut nachvollziehen und bin daher auch am Schluss völlig begeistert.


    Fazit:
    Ein brilliant geschriebener Thriller, der unter die Haut geht und einen durch die Seiten treibt als gäbe es kein Morgen. 5 Sterne

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute

  • Die Inhaltsangaben in den vorherigen Postings empfinde ich als ausreichend, da will ich mich nicht wiederholen.


    Ich durfte das Buch auch hier in der durch die Autorin begleiteten Leserunde lesen.
    Danke an @Janet für die Erläuterungen und @Mario für das Bereitstellen der Runde.


    Mein Fazit zu dem Buch:
    Die Ich-Perspektive ist super gewählt und läßt einen Leser genauso verwirrt, verzweifelt und hilflos da stehen wie die Hauptfigur. Warum hat Clare die eigene Tochter entführt? Warum nach Indonesien? Und welche Rolle spielt ihr Mann Paul? Und wer hat dann Bonie entführt und wo ist sie jetzt? Clare muss ihr Gedächtnis schnell wieder finden um zu wissen was passiert ist und um Bonnie finden zu können. Aber wer ist Freund und wer ist Feind?
    Der Autorin gelingt der Spagat zwischen dieser Emotionalität und dem allgemeinen Handlungsgeschehen. So ist man mitten drin, will immer weiter lesen um zu wissen was passiert jetzt, ohne aber in der Verzweiflung zu verharren.
    Genauso werden zB die Amnesie, die Hypnose/ Traumebehandlung und wissenschaftliche Debatten um Zellerinnerungen immer wieder im Buch erläutert ohne dass man a) ein Lexikon oder ein medizinisches Studium bräuchte und b) nicht so platt, dass es falsch wäre und c) nicht so einfach, verkürzt, dass man sich als Leserin nicht ernst genommen fühlt.


    Insgesamt ist der Thriller sehr kurzweilig und zum Ende hin kann man nicht mehr aufhören.


    Ich geb dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne. Eine Fortsetzung würde ich aber auf jeden Fall lesen.

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen. In Begleitung von @Janet Clark. Vielen Dank an der Stelle an die Autorin, @Mario und das Verlag.


    Ich fand den Thriller sehr gelungen. :thumleft:


    Zunächst mal ein Plus, dass der Roman aus der Sicht der Hauptprotagonistin geschrieben worden ist, mag ich persönlich am liebsten. Da ich in dem Fall mich am besten in das Charakter versetzen kann, was wiederum für das emotionale Erleben beim Lesen für mich wichtig ist.


    Nächster Punkt, der mir sehr zugesagt hat, war das Tempo: Der Roman entwickelt sich rasant und ist absolut actiongeladen. Eine Szene wechselt die andere in einem rasanten Tempo ab. Sehr spannend zu lesen. Und ab einen bestimmten Punkt kann man nicht mehr aufhören, man möchte einfach endlich wissen, wie denn die Geschichte ausgeht.


    Außerdem hat mir sehr gut gefallen, dass man bis zu letzten Seiten nicht wusste, wer denn jetzt letztendlich gut oder böse war, es war nicht vorhersehbar.


    Besonders erwähnen möchte ich den wissenschaftliche Anteil an der Story: Sehr spannend und nach meinem Geschmack könnte es deutlich mehr sein.


    Aber ich habe die Hoffnung, dass es eine Fortsetzung der Geschichte gibt. Ich wäre gespannt darauf.


    "Black Memory" hab ich mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: bewertet.

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Der Planet

  • Clare durchlebt einen Alptraum. Sie wacht auf einem Boot vor der indonesischen Küste auf und wird sofort verhaftet, da sie international wegen einer Kindesentführung gesucht wird. Sie kann sich an Dinge aus ihrem Arbeitsalltag als Ärztin erinnern, aber sobald sie versucht persönliche, emotionale Dinge abzurufen, befindet sich ihr Gehirn in einem Blackout und gibt keinerlei Informationen preis. Sie kann sich nicht an den Mann erinnern, der angeblich ihr Ehemann ist, nicht an ihr Zuhause in London und auch nicht daran, dass das entführte Kind ihr eigenes sein soll und wo es sich befindet. Welches Trauma hat dazu geführt, dass sie sich selbst durch ein Blackout schützen muss?


    Ich nehme eins gleich vorweg: Janet Clark ist es gelungen einen Thriller zu schreiben, der mich endlich einmal wieder begeistern konnte, denn er ist intelligent und spannungsgeladen.


    Das Geschehen wird aus Clares Sicht geschildert, welche als Protagonistin und Ich-Erzählerin auftritt. Dadurch weiß man als Leser stets genauso viel wie Clare - und das ist nicht viel! Ganz selten kann sie mal eine Erinnerung greifen, aber das meiste in ihrem Leben liegt tief verborgen und sie hat den Zugriff darauf verloren. Ihre Verwirrtheit und auch ihre Angst werden deutlich und authentisch präsentiert. Wem kann man glauben, wenn man niemanden wiedererkennt? Weder die gute Freundin, noch den Portier oder den eigenen Ehemann. Wenn diese dann auch noch widersprüchliche Informationen abgeben und versuchen einen zu manipulieren, dann ist man endgültig verloren und auf sich allein gestellt.


    Clare muss ständig alles und jeden in Frage stellen. Sobald sie sich entschieden hat jemandem zu vertrauen, erfährt sie neue Informationen oder es gibt eine Wendung, die dieses Vertrauen wieder erschüttern. Wer ist tatsächlich auf ihrer Seite und wer will sie nur für seine Zwecke missbrauchen? Wem darf sie trauen und wer lügt sie nur an? Nur langsam fügen sich die Puzzlestücke zusammen und der Leser fiebert von Anfang an mit. Nach vielen Wendungen gibt es dann ein zufriedenstellendes Ende, das Antworten auf alle Fragen bietet.


    Fazit: Ein intelligenter, spannungsgeladener Thriller, der sich sehr gut lesen lässt und der mit seiner Thematik um Wissenschaft und Psychologie zu fesseln vermag. Ganz klar spreche ich für diesen Roman eine Leseempfehlung aus.


    • Broschiert: 384 Seiten
    • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:
  • Inhalt:
    Clare erwacht auf einem Boot im Meer. Sie hat keinerlei Erinnerung. Wie ist dorthin gekommen?Wer ist sie?
    Clare wird gerettet und aufs indonesische Festland gebracht. Clare erfährt, dass sie aus London kommt, dort einen Mann und eine Tochter hat. Clare soll ihre eigene Tochter entführt haben. Wie passt das alles zusammen? Clare kann sich an nichts erinnern.


    Meine Meinung:
    Ich durfte das Buch auch in einer Leserunde genießen. Trotzdem hätte ich es mir, wenn ich es dort nicht gelesen hätte, später noch gekauft.
    Das Cover sowie auch der Klappentext auf der Rückseite sprachen mich sehr an, so dass ihr mir dieses Buch sicher noch gekauft hätte.
    Zudem ist es ein Buch mit "nur" 384 Seiten, es ist schnell gelesen und enthält kurze Kapitel, in denen man gut pausieren kann, ohne viel zu verpassen oder zu vergessen.
    Clare war mich von Anfang an sympatisch und authentisch dargestellt. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und fand ihre Handlungen etc. gut und glaubwürdig dargestellt. Clare ist die Hauptprotagonistin im Buch.
    Auch alle anderen Charaktere fand ich sehr gut dargestellt. Man entwickelt zu jeder Person im Buch eine Beziehung, ob nun positiv oder negativ. :wink:
    Ganz interessant fand ich, dass das Buch es geschafft hat, auch "fortgeschrittene" Krimi/Thriller Leser immer wieder zu verwirren und zweifeln zu lassen.
    Ich glaube, ich habe ca. 2/3 des Buches immer wieder gezweifelt, ob ich auf der richtigen Spur bin, wer vll mit unter einer Decke steckt etc. .
    Man wird als Leser wirklich von einem Charakter zum anderen "geschubst". :wink:


    Ebenso habe ich am Anfang wirklich gezweifelt, ob das Buch etwas für mich ist, da Clares Tochter Bonnie eine besondere Gabe haben soll.
    Ich dachte eine ganze Weile, dass könnte mir evtl. zu mystisch oder auch zu sehr in die Richtung Science Fiction.
    Doch, jedenfalls für mich, wurde es super logisch und nachvollziehbar aufgeklärt! Ich kann es mir in der realen Welt wirklich vorstellen.


    Das Ende des Buches hat mir richtig gut gefallen. Es wurde alles aufgelöst, so dass es (eigentlich) keine Fragen mehr geben sollte.
    Ebenso für ich eine logische und nachvollziehbare Auflösung. (nichts "an den Haaren herbeigezogen")


    Fazit:
    Ein absolutes MUSS für jeden, der gerne bei einem nicht allzu blutigen Thriller mitfiebern, zweifeln und miträtseln kann.
    Ein Black Memory das wirklich mit einem Puzzle Teil beginnt, und sich am Ende des Buches doch alle anderen Puzzle Teile zusammenfügen.
    Ein großes Lob an die Autorin, es ist ein klasse Buch geworden, dass man uneingeschränkt weiterempfehlen und bedenkenlos selber lesen und verschenken kann. :wink:


    Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: !!! :love:

  • Eine Zusammenfassung des Inhalt spare ich mir aufgrund der vielen Rezensionen jetzt einfach mal... kommen wir also direkt zu meiner Meinung zu Black Memory von Janet Clark.
    Die Rezension ist ursprünglich auf meinem Blog sas.verse erschienen, ich übernehme sie 1:1 von dort...



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    Ich muss zugeben, dass ich bisher dachte, Janet Clark würde nur Jugendbücher schreiben. Ich selber habe von ihr vor zwei Jahren "Singe, Fliege, Vöglein Stirb" gelesen und kannte bis vor Kurzem nur die Romane aus dem Loewe-Verlag. Aber dann habe ich erfahren, dass Mrs. Clark auch die Erwachsenen mit Thrillern bedient. Und ihren neusten - "Black Memory" - durfte ich im Rahmen einer autorenbegleiteten Leserunde im Büchertreff jetzt lesen.


    Zu allererste möchte ich loswerden, dass Janet Clark ein sehr sympathischer Mensch ist. Sie hat sich während der Leserunde immer wieder in die Diskussionen der Leser/innen eingebracht, von ihren Recherchen zu diesem doch sehr speziellen Thema erzählt und jede Frage freundlich beantwortet. Irgendwie macht das das Lesen noch ein wenig intensiver, weil man sozusagen ganz nah an der Quelle sitzt.


    Aber nicht nur die tolle Begleitung ist für den Spaß an "Black Memory" verantwortlich, nein, das Buch selber ist einfach gut. Allen voran hat mir gefallen, dass der Leser immer nur genauso viel weiß, wie die Protagonistin Clare selbst. Und dank ihres Gedächtnisverlusts ist das nicht sonderlich viel. Genau genommen muss sie sich komplett auf die Aussagen anderer Menschen verlassen, denn ihr gesamtes Leben ist ein großes, schwarzes Loch. Nur auf ihr angeeignetes Wissen, vorrangig aus ihrem Medizin-Studium, hat sie noch Zugriff.



    Zitat von Janet Clark - Black Memory - Seite 21

    Ich brauche unbedingt mehr Flecken aus meinem leeren Lebensblatt. Bunte, positive Flecken, die mir einen Grund geben, an mich selbst zu glauben und für mich kämpfen zu wollen. Aber dazu brauche ich Informationen. Nur woher?


    Allerdings ist es gar nicht so einfach, sich selber zu finden, wenn man durchgehend das Gefühl hat, dass einem etwas verschwiegen wird und jede Person, mit der man in Kontakt kommt, eine andere Version der Geschichte erzählt. War ihre Ehe wirklich am Ende? Hat sie England aus Angst vor ihrem Ehemann verlassen? Fragen und über Fragen, auf die Clare keine klaren Antworten bekommt.
    Ich finde, dass Janet Clark die völlige Verwirrung der Protagonistin sehr gut dargestellt hat. Man kann ihre Verzweiflung spüren, den Wunsch nach Vertrauen und Geborgenheit. Es muss unheimlich schwer sein, wenn man sich an so gar nichts aus seinem Leben erinnern kann, keine Menschen, keine Erfahrungen, keine Gefühle.



    Und dann ist da auch noch Bonnie, ihre kleine Tochter, die spurlos verschwunden ist. Angeblich ist sie mit Clare zusammen nach Indonesien gereist, doch niemand weiß, warum. Am allerwenigsten die Ärztin selber, doch so sehr sie sich auch bemüht, sie kommt nicht an ihre Erinnerungen ran - dabei sind genau diese der Schlüssel zum Auffinden des Mädchens.


    Und damit beginnt eine monatelange Tortour. Clare weiß, dass sie sich erinnern muss, wenn sie wissen will, was mit ihrer Tochter passiert ist. Doch wie soll sie das tun, wenn sie nicht weiß, wem sie trauen soll? Und ganz ehrlich: mir ging es genauso. Mein erster Verdacht fiel direkt auf Clare Ehemann, Paul. Nachdem er sie aus Indonesien zurück nach England geholt hat, versucht er, jeglichen Kontakt nach außen abzuschirmen, nach eigenen Aussagen, um seiner Frau Zeit zu geben und keinem unnötigen Stress auszusetzen. Auf der einen Seite mag das ja auch logisch klingen, aber er ist für meinen Geschmack ein bisschen zu nervös, um als unbescholten gelten zu können. Gut, er hat ebenfalls seine Tochter verloren und will Clare vielleicht wirklich einfach Zeit geben, sich an ihn zu gewöhnen, aber irgendwie... *kopfschüttel*



    Zitat von Janet Clark - Black Memory - Seite 148

    Und wenn alles ganz anders ist? Wenn ich die Fakten aufgrund meiner fehlenden Erfahrungswerte falsch interpretiere?


    Aber auch die anderen Charaktere, die im Laufe der Geschichte dazu kommen, waren mir nicht ganz koscher. Wichtige Bezugspersonen für Clare werden zum einen der Portier Raphael, der einen Kontakt zur Trauma-Therapeutin Teresa Torenzo herstellt, und eben diese. Clare reist sogar nach Italien, um sich von ihr behandeln zu lassen. Aber ich habe der Frau von Anfang an nicht so ganz über den Weg getraut, es gibt einfach zu viele kleine Details, die mir merkwürdig vorkamen.



    Und genau hier für mich liegt die Stärke von "Black Memory": der Leser kann nicht nur mitfiebern, sondern auch miträtseln. Man stellt beim Lesen automatisch Theorien und Verdächtigungen auf, die dann aber zwei Seiten später wieder durch neue Informationen zerworfen werden. Man weiß nie so genau, wer welche Hintergedanken hat und auf welche Weise in die Geschichte verwickelt ist. Kurzum: man kann das Buch kaum zur Seite legen, weil man einfach wissen will, wie es weiter geht!


    Das ist auch der Grund, warum ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin. Und es hat einfach Spaß gemacht. Ich liebe Bücher, die einen gefangen nehmen, den Detektiv in einem wecken und dem dann immer wieder überraschende Wendungen vor den Latz hauen. Und genau so eines ist "Black Memory".



    Fazit
    "Black Memory" von Janet Clark ist ein durchweg guter Thriller, der fesselt und einen kaum loslässt. Die Geschichte ist spannend, innovativ und gut durchdacht. Vielleicht könnte die Auflösung ein wenig unrealistisch erscheinen, basiert aber auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Ich kann das Buch nur weiter empfehlen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Black Memory hat mir sehr gut gefallen. Das Thema Gedächtnisverlust mag ich generell sehr gerne. Das rasante Tempo und der durchgehende Spannungsbogen lassen das Buch nie langweilig werden. Was mich ein wenig gestört hat, es war alles etwas zu viel des guten und wirkte auf mich schon sehr konstruiert.
    Sehr gute Thrillerunterhaltung. Hat Spaß gemacht zu lesen :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Meine Meinung:


    Wow was für ein spannendes Buch. Stell ich mir persönlich sehr schrecklich vor, wenn man sich nicht mehr erinnern kann und vor allem, wenn alle möglichen und unmöglichen Leute nur bruchstückhaft erzählen und je nach Sichtweise immer was anderes erzählt wird, aber genau das macht diesen Roman so spannend und man möchte wissen, wie sich das letztlich auflöst. Das Buch hat mir sehr gefallen und ich bin gespannt auf weitere Bücher uas ihrer Feder.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 290 / 426 Seiten

    :study: Einfach Mensch sein (Sy Montgomery) 32 / 208 Seiten


    SUB: 857

  • Diese Glas- oder Eisplitter auf dem Cover haben schon eine gewisse Anziehungskraft. Immer wieder musste ich darüberstreichen, ob es nicht doch eine Erhebung hatte. Aber leider Fehlanzeige. Denn das hatte ich vermutet, hätte zumindest sehr gut gepasst, meiner Meinung nach.

    Ein wenig erstaunt war ich dann, als ich die Farbe der Klappe sah. Außen alles schon und dann auf einmal hellblau. Aber schnell hatte ich festgestellt, dass es das Gleiche blau wie die Farbe des Titels war.

    Etwas Weiteres ließ mich erstaunen. Stand doch außen noch Thriller, war nun auf einmal das Wort "Roman" zu lesen. Hm...nun war ich doch sehr irritiert. Wusste der Verlag das Buch selbst nicht einzuordnen?


    Nun denn... ich war gespannt.

    Schauplatz der Handlung ist die indonesische Insel Sumba. Eine Insel, die mir (leider) gänzlich unbekannt ist.


    Dort lernen wir auch umgehend Clare kennen. Offensichtlich leidet sie an Gedächtnisverlust. Aber warum? Was war passiert? Die Autorin schafft es, bereits am Anfang eine gewisse Grundspannung aufzubauen. Zumindest hatte ich immer das Gefühl, dass ich unbedingt mehr wissen wollte und das Buch auf gar keinen Fall aus den Händen legen könnte. Es konnte sein, ich verpasse etwas. 😃


    Ihr Mann Paul holt sie in Indonesien ab. Ein weiterer Handlungsort ist nämlich London. Offensichtlich ist da im Hintergrund auch irgendwie so ein faules Ding gelaufen. Mich macht es auf jeden Fall stutzig. Ist Paul wirklich ihr Mann? Irgendwas ist doch da noch. Warum ist Clare auf keinem Foto mit ihrer Tochter zu sehen?

    Und wer ist dieser Mr Huntingdon? Läuft irgendwie die Praxis nicht so gut und Huntingdon hat seine Finger im Spiel? Fragen über Fragen!


    Eine sehr interessante Studie, dass überdurchschnittlich viele Babys aufgrund der Hungersnot 1944/45 stark untergewichtig waren, später selbst Mutter wurden und nach Jahrzehnten ohne Mangel, selbst untergewichtige Kinder zur Welt brachten. Wie man also so schön sagt: Der Körper vergisst nichts.


    Fazit:


    Nervenaufreibend, ein wahrer Pageturner...mit diesen Worten wird das Buch beschrieben, und dem kann ich voll und ganz zustimmen. Ein lockerleichter Schreibstil, tolle Protagonisten und eine mitreißende Story runden diesen Thriller ab. Obwohl mich hier die Zuordnung des Velages als Roman schon sehr irritiert hat.

    Nichtsdestotrotz war ich total von dem Plot gefesselt, so dass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte bzw. wollte.


    Ich kann hier ruhigen Gewissens die volle Punktzahl vergeben. Für mich war es ein absoluter Lesegenuss, den ich auch anderen Thriller-Fans empfehlen werde.