Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus; Marix-Verlag Wiesbaden 2004; 261 Seiten; ISBN: 3-937715-48-7
Der Nationalsozialismus ist ein Produkt des frühen 20. Jahrhunderts. Oder? Schließlich hat Adolf Hitler sein Buch "Mein Kampf" im Jahre 1923 veröffentlicht.
Offensichtlich hat aber nicht nur der Antisemitismus sein Denken beeinflußt. Auch die Ariosophie als Teil des Okkultismus hat ihren Teil dazu beigetragen. Leute wie Guido von List und Jörg Lanz von Liebenfels seien hier beispielhaft als führende Köpfe genannt.
Das vorliegende Buch hat seinen Ursprung in der Dissertation des Autoren. Es ist 1985 erstmals auf dem Buchmarkt erschienen. Der Verlagswerbung zufolge ist es "die definitive Studie der Ariosophie in Österreich und Deutschland von 1980 bis 1935".
Der ideengeschichtliche und geisteswissenschaftliche Ansatz ist unübersehbar. Er bietet eine tiefschürfende Einführung in den Okkultismus und insbesondere die Ariosophie. Hier scheinen so ziemlich alle schriftlichen Dokumente zu Rate gezogen worden zu sein, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind. Kann man das als Laie so sagen? Das Buch wirkt jedenfalls sehr gründlich recherchiert.
Der Autor bemüht sich zwar um Allgemeinverständlichkeit. Die Ausführungen sind aber - so, wi es sich für einen Wissenschaftler gehört - sachlich und faktenorientiert; wenn erforderlich, wird auch erklärt und eingeordnet.
Ein gesonderter Bildteil stellt Personen und Orte visuell mittels Schwarzweißfotos vor.
Ein politikwissenschaftlicher Teil fehlt. Wie könnte der aussehen? Zum Beispiel in einer unmittelbaren Gegenüberstellung von Okkultismus / Ariosophie und parteipolitischer Literatur der NSDAP bzw. regierungsamtlicher Literatur des Dritten Reiches. So wäre auch für den unbefangenen Leser ein Vergleich möglich gewesen.
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Verlag: marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
