Inhalt
Nach der Niederlage gegen die Menschen und Zwerge mussten sich die
Schatten, auch Nox genannt, zurückziehen. Seitdem sinnen sie auf Rache
und wollen das Menschenreich erobern. Doch eine große Mauer schützt
dieses vor den Nox. Nur an einer Seite ist die Mauer offen, denn dort
grenzt an das Menschenreich der Wald. Dieser ist von den
unterschiedlichsten Waldbewohnern bevölkert, welche von der Waldkönigin
und den Waldgeistern beschützt werden. Deshalb traut sich niemand von
außerhalb in den Wald.
In dem Waldreich Aragorn leben die Wesen friedlich miteinander und sind
daher eigentlich nicht zu fürchten. So lebt auch die Elfe Kobrin in
ihrer Heimatstadt Immerblau und muss sich wie jeder Teenager mit fiesen
Klassenkameraden herumschlagen. Da sie keine Magie sehen bzw. fühlen
kann, wird sie von diesen besonders gequält und erniedrigt. Doch als der
Wald anfängt zu brennen, der Schutz des Reichs Aragorn schwindet und
somit auch die Waldbewohner in Gefahr schweben, erwacht eine
außergewöhnliche Macht in Kobrin. Diese muss die junge Elfe aber erst
noch durchschauen und verstehen. Währenddessen begibt sie sich mit ihrer
Familie auf eine lange Reise, denn nur Kobrin kann das Reich retten.
Sie muss den Auserwählten finden und ihm das geheimnisvolle grüne
Samtbeutelchen überreichen …
Meine Meinung
Parallel zu Kobrins Geschichte erfährt man auch von dem menschlichen
Magier Daidalor, der auf der Spur der Nox ist, um rechtzeitig das Reich
der Menschen warnen zu können. Die Erzählungen über ihn sind immer
kürzer als die über Kobrin. Dennoch bekommt man einen guten Einblick in
die Geschichte und Denkweise der Menschen. Da er sich außerdem als ein
Gefolgsmann der Nox ausgibt, erfährt man auch einiges über diese und wie
es auf der „bösen“ Seite aussieht. Als Magier ist Daidalor in der Lage
eine zweite Persönlichkeit zu erschaffen. Somit wohnen zwei Seelen in
einem Körper. Dieser Umstand wird sehr gut und nachvollziehbar
beschrieben. Auch welche Persönlichkeit gerade am Handeln oder Denken
ist, wird sehr gut dargestellt.
Kobrin ist anfangs einfach nur eine Elfenschülerin. Selbst als sie von
der alten Kräuterhexe die Aufgabe zugeteilt bekommen hat, den
Auserwählten zu finden, verändert Kobrin sich nicht wirklich. Egal wie
viel passiert, sie möchte immer zu allererst ihre Familie und als
nächstes erst den Auserwählten finden. Meistens braucht sie auch ewig um
zu handeln oder wegzulaufen. Selbst als ihr andere, höhere Autoritäten
es ihr befehlen bzw. nahelegen und sie in Todesgefahr ist, braucht sie
ewig um sich in Bewegung zu setzten. Beides ist vielleicht verständlich,
fand ich aber schade. So übernimmt Kobrin nie wirklich ihre Aufgabe und
kommt damit dem Auserwählten auch kein Stück näher. Dennoch war mir
Kobrin von Anfang an sympathisch und ist es auch geblieben.
Allerdings fand ich teilweise ihre Familienkonstellation etwas
verwirrend. Auch das Alter der Zwillinge war mir ein Rätsel. Einerseits
werden sie als junge Kinder geschildert, sodass ich sie mir anfangs so
um die fünf Jahre alt vorgestellt hatte. Später handeln sie aber eher
wie Teenager. Das fand ich ebenfalls schade und nicht optimal umgesetzt.
Fazit
Das Buch hat mir gut gefallen. Die Geschichte hat zwar ein paar
Schwächen, ist aber im Großen und Ganzen dennoch ein besonderes
Lesevergnügen. Allerdings ist das Ende noch sehr offen. Im zweiten Teil
„Alania - Das Lied der Geister“ ist Kobrin nicht mehr die Hauptperson.
Erst im dritten Band spielt sie wieder eine größere Rolle. Ich hoffe
daher sehr, dass die weiteren zwei Bänden dem ersten gerecht werden und
der Abschluss der Reihe zufriedenstellend ist.
Leserunde
Da ich das Buch bei einer Leserunde auf lovelybooks.de
gewonnen habe, kannst Du dort auch die Rezensionen der anderen
Teilnehmer nachlesen. Außerdem erfährst Du dort sowohl meine als auch
die Meinung der anderen über die einzelnen Leseabschnitte.