Inhalt (Quelle: amazon):
Die Besteigung des Rum Doodle erzählt die abenteuerliche Geschichte einer Expedition im Himalaya, bei der so gut wie alles schiefgeht. Der Navigator findet nicht zum Ort des Geschehens, der Arzt ist ständig krank, und die Qualitäten des Kochs spotten jeder Beschreibung. Der Übersetzer versteht die Sprache der Einheimischen nicht und engagiert versehentlich nicht 3.000, sondern 30.000 einheimische Träger. Ständig fällt einer der Gentlemen in eine Felsspalte und muss mit Champagner bei Laune gehalten werden. Ein Missgeschick jagt das nächste und am Ende, na klar, haben sie auch noch den falschen Berg bestiegen!
Mein Eindruck:
Vor kurzem habe ich irgendwo in einem Beitrag erwähnt, dass ich den englischen Humor sehr mag. Schon läuft mir ein Buch über den Weg, das in meinen Augen gewissermaßen mit dem glaubwürdigsten Preis ausgezeichnet wurde, den ich in punkto Humor kenne. Bill Bryson empfiehlt es, hat ein langes Vorwort geschrieben und geurteilt: "Das lustigste Buch, das Sie je lesen werden".
Nun, da ich alle Bücher von Bill Bryson gelesen und zuhause habe, glaube ich kaum, dasss es ein Buch eines anderen Autors schafft, noch lustiger zu sein als seine eigenen. Aber gut, die Empfehlung war mir sofort Anlaß genug, dieses kleine Taschenbuch zu kaufen, und mich umgehend dessen Lektüre zu widmen.
Um Mißverständnissen von vornherein vorzubeugen, soll an dieser Stelle erwähnt werden, dass es sich NICHT um die reale Beschreibung einer Expedition handelt, sondern um eine genial komische Schilderung einer fiktiven Expedition zur Besteigung eines ebenso fiktiven Bergs im Himalaya, mit dem typischen englischen Humor: bissig, amüsant und pointiert. Ich habe schon nach den ersten zehn Seiten Tränen gelacht und das schmale Taschenbuch nicht mehr aus der Hand gelegt, ehe ich mit dem Lesen durch war.
Der Autor hat es bereits 1956 geschrieben, es blieb lange, lange Zeit ein Ladenhüter, kaum gelesen, noch weniger rezensiert, schließlich gar nicht mehr aufgelegt. Nur in Bergsteigerkreisen war es schon Kult geworden. Nun gibt es also auch eine deutschsprachige Neuauflage, immerhin schon die sechste, und ich kann nur sagen: wer englischen Humor mag, für den ist dieses Büchlein ein absolutes "Must have!". Man braucht dazu nicht Bergsteiger zu sein und sich auch nicht mit Expeditionen in den Himalaya auszukennen.
Auch wenn ich es ungern sage: es ist fast so umwerfend witzig wie Bill Brysons Bücher.
Aber nur fast.
Viereinhalb Sterne von mir (der fehlende halbe Stern bleibt meinem Kult-Autor Bryson vorbehalten!):