Bruno Preisendörfer - Als unser Deutsch erfunden wurde (Start: 02.01.2017)

  • @missmarple danke für den Tipp, der kommt total passend: an Pfingsten fahr ich nämlich wieder nach Ostfriesland, da werde ich bestimmt mal ins Moormuseum gehen :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Da kommen ja auch noch einige Informationen der Tomasse auf dich zu.

    :lol: Das befürchte ich auch. Das Buch lese ich auf jeden Fall in einer Zeit, in der ich mich gut konzentrieren kann, ansonsten hat es wohl eher einen verwirrenden Sinn :loool:

    Das wäre bei unserer Kirche damals auch kein Problem gewesen, da gab es schon schlimmeres als Kinder

    Wen meinst du damit? Mir würden die älteren Leutchen mit Plapperbedürfnis in den Sinn kommen :uups: Meine Schwiegereltern haben das schon mal bei einer Beerdigung gebracht :roll:

    Ich war damals glücklicherweise in Norden als die Orgel gerade fertig geworden war und eine Reihe von Konzerten gegeben wurde. Sie klingt einfach wunderbar

    Hach, die würde ich auch gerne mal hören!

    Ich finde dieses Alltagsleben ja immer extrem spannend - über Reiche, Schlachten und Kriege wissen wir so viel, aber wie das normale Leben verlief, das lernt man selten. Grad so ein Haushalt ist doch faszinierend - mit was die Menschen auskommen mussten, wie die Wohnungen gestaltet waren (gut, das waren jetzt Bürgerhäuser), wie man kochte, schlief etc pp

    Das gefällt mir auch immer mit am besten.


    1977 wurde der entsprechende Paragraph erst abgeschafft

    :shock: Oh oh..... unfassbar!

    Brauch ich nur an den Haushalt meiner Kindheit denken, was wir alles an Komfort nicht hatten, und was die Oma alles manuell gemacht hat.

    Da fiel mir auch direkt meine Oma ein, die ihre Wäsche noch sehr lange mit Hilfe eines Waschbrettes und mit einem was-immer-das-auch-war (Stößel? mir fällt der richtige Begriff nicht ein) gewaschen hatte.

    im Sommerurlaub hat ich mir erst so ein altes Haus angesehen - boah, das war so eng und verbaut, das kann man sich kaum vorstellen. Nie vergessen werde ich die "Schwarze Küche" - die hießen so, weil sie kein Fenster hatten und der Rauch damit im Raum blieb 8-[

    Das ist ja hart. Eine "Schwarze Küche", das habe ich vorher noch nie gehört. Kennt ihr die Vogtsbauernhöfe bei Gutach? Ist zwar schon lange her, aber ich hatte die mir sehr gerne angeschaut.


    @missmarple Der Link ist gespeichert. Danke :winken:

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • :ergeben: Ich komme mal wieder mit der weissen Fahne daher :uups: gelesen habe ich die Kapitel fleissig, nur leider zum kommentieren bin ich mal wieder nicht gekommen bzw. nicht wirklich vom Sofa hoch...dämlicher Darm :evil::evil::evil:

    Abermals wird die Bedeutung des Bettes, seines Aufbaus und seiner Ausstattung hervorgehoben wird, die schon fast wie eine Wissenschaft anmutet. Vom „Faulbettlein“ hatte ich noch nie gehört, wohl eine Art Vorläufer des Sofas, das als Ruheplatz für tagsüber diente (z. B. in Gelehrtenstuben).

    Für den ersten Moment war es wirklich für mich reine Wissenschaft :uups: bei zweiten Male darüber lesen, kam bei mir die Frage auf:" Woher nehmen sie das ganze Stroh?" Da im Kapitel vorher doch so viel von den Missernten gesprochen wurde....

    Luther war zu einem der wohlhabendsten Bürger Wittenbergs geworden, und daran hatte seine Katharina keinen geringen Anteil. Ihm dürfte das Geld eher zwischen den Fingern zerronnen sein, während seine Ehefrau sehr umtriebig und geschäftstüchtig war (dennoch waren Frauen trotz aller Tüchtigkeit nicht geschäftsfähig, und Luther musste für die von ihr eingefädelten Grundstückskäufe die Verträge unterschreiben).

    Was uns zeigt, das die Frauen doch ganz schön clever sind und doch still unn heimlich die Welt reagieren. Auch wenn es kein Mann zu geben würde.

    Weil ich das Zitat so schön finde: "Die Welt kann also ohne Frauen nicht bestehen, sogar wenn die Männer die Kinder selbst auf die Welt bringen können."

    :thumleft:
    Ich musste dann doch bei dem Zitat vor mich hin schmunzeln. Wo wäre heute die Welt, wenn Männer wirklich Kinder bekommen könnten?
    Ja, mir ist bewusst das nicht alle Männer *weinerlich* sind, das sie auch eine ganze Menge aushalten können. Es kommt wie immer so oft im Leben auf einen selber bzw. Typ Mensch an. Der Eine verkraftet mehr, der Andere weniger ob nun Männelin oder Weiblein. Trotz dem ist es doch ab und zu mals schön darauf *rumzureiten* :uups::uups::uups:


    ich finde in Leipzig spontan was günstiges

    Was heisst für dich *günstiges* ?

    Ich wurde 1969 geboren, meine Mutter hatte nach den obligatorischen 6 Wochen schon wieder gearbeitet, und sie erzählt immer noch, dass Papa eigentlich hätte zustimmen müssen. "Aber das wusste er nicht, und ich hätte es ihm bestimmt nicht erzählt."
    Der Ehemann hätte sogar das Recht gehabt, die Stelle seiner Frau zu kündigen, wenn es ihm die Berufstätigkeit seiner Frau nicht mehr passt. Das müsste so bis 1976 gegangen sein, weil in dem Jahr eine große Familienrechtsreform stattgefunden hat. Bis zu dem Jahr wurde man noch "schuldig" geschieden, mit dem Ergebnis, dass man keinen Unterhalt bekommen hat usw.

    Hier merke ich mal wieder das ich in einen ganz anderen Teil Deutschalnds aufgewachsen bin....

    Stell Dich in Deine Wohnung und schmeiss gedanklich alle elektrischen Helferlein raus, reiß das Bad raus sowie alle Leitungen und Heizungen und dann überleg mal, wie Du Deinen Alltag managen würdest und dann haben wir bestimmt nur ein Viertel des Aufwands begriffen

    So was kannst du doch nicht schreiben [-([-( wenn ich gerade heute morgen an meiner 2. Tasse Kaffee sitze und mir gerade vorstellen soll das sie nicht neben mir steht :cry: weil ich erstmal Holz von draussen ( - 4 Grad ) holen muss

    Sobald wir lernen, uns selbst zu vertrauen, fangen wir an zu leben. ( Johann Wolfgang Goethe )


    Jede Begegnung , die unsere Seele berührt hinterlässt eine Spur die nie ganz verweht. ( Lore-Lillian Boden )

  • Ich habe dieses schöne Werk heute aus der Stadtbücherei abgeholt und hoffe, dass ich es in den nächsten vier Wochen schaffe. Eigentlich kein Problem, aber Sachbücher kann ich nicht so schnell lesen wie Romane, weil ich die einzelnen Kapitel immer etwas sacken lassen muss. 8-[

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Eigentlich kein Problem, aber Sachbücher kann ich nicht so schnell lesen wie Romane, weil ich die einzelnen Kapitel immer etwas sacken lassen muss.

    das schaffst Du problemlos :wink:

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  • Eine "Schwarze Küche", das habe ich vorher noch nie gehört

    Bei uns hieß die "Rauchkuchl".
    Verwandte hatten noch welche, wo wir als Kinder Milch holen mussten. Da bin ich immer mit angehaltenem Atem durchgerannt, ehe man in die Wohnstube kam. Wie man so leben konnte, verstehe ich wirklich nicht. Wenn die Rauchkuchl wenigstens noch irgendwo in einem Nebengebäude gewesen wäre, aber direkt im Wohnhaus - ein Albtraum :lechz:

    weil ich erstmal Holz von draussen holen muss

    ... und Kohle auch noch. Das Holz musste zuvor ja auch noch gehackt und eingelagert werden. Meine Großeltern hatten in der Küche einen Herd, der zwar eine herrliche Wärme verströmte, aber nur mit Holz und Kohle zu heizen war - und Asche räumen musste man natürlich auch. In allen anderen Räumen waren Ölöfen, wo wir mit dem Kanister laufen, und sie befüllen mussten.
    Ja, das waren noch Zeiten, und ging auch nur, wenn jemand den ganzen Tag zu Hause war, der sich um die Öfen gekümmert hat.

    aber Sachbücher kann ich nicht so schnell lesen wie Romane

    Da hättest Du auch nichts davon. Die Infos sollen ja auch Zeit haben sich zu verankern! :wink:

  • Das Holz musste zuvor ja auch noch gehackt und eingelagert werden. Meine Großeltern hatten in der Küche einen Herd, der zwar eine herrliche Wärme verströmte, aber nur mit Holz und Kohle zu heizen war - und Asche räumen musste man natürlich auch. In allen

    Ich kenne das auch noch aus meiner Kindheit. Erst die Kohlen in den Keller schaffen, dann die Kohlen wieder aus dem Keller holen. Wir hatten lange Zeit noch einen Ofen in der Stube stehen oder der Ofen der jeden Sonntag angeheizt wurde um baden zu können.
    Auf der anderen Seite strömte der Stubenofen, wenn er dann warm war, eine herrliche Wärme aus :uups: Wenn wir als Kinder von draussen kamen und man sich an den Ofen wärme konnte oder nur einfach die kalten Füße dagegen *seufz*

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  • das schaffst Du problemlos :wink:

    Ich habe schon angefangen. Es ist schon relativ klein und eng gedruckt und damit - zusätzlich zur Informationsflut, die Pausen erforderlich macht - anstrengend zu lesen. Ich schaue mal, wie weit ich komme. Am besten wäre es, wenn die Onleihe es anschaffen würde. Dann könnte ich mir Schrift und Zeilenabstand einstellen und dank "Datumstrick" auch so lange daran herumlesen, wie ich will. :wink:
    Auf jeden Fall ist es sehr interessant.

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  • Auf zum nächsten Streich:


    Die Tafeln der Reichen haben sich also gebogen unter gut gewürztem Fleisch, Wildbret und Fisch, unter allerlei Gemüse, Gebäck und gezuckerten Leckereien. Kartoffeln, Tomaten und Tabak kannte man zur Lutherzeit noch nicht, Kaffee sicher auch nicht.
    Bei den Armen gab es hauptsächlich Suppe, Brei, Brot und Dünnbier, auf das viele Familien (auch Luthers Ehefrau) das Braurecht hatten. Geschmeckt haben dürfte es nicht besonders gut, und auch betrunken werden konnte man davon nicht.
    Die Tafel hingegen war bei arm und reich mehr oder minder gleich, ein Brett auf Holzpflöcken, doch kam es natürlich auf die unterschiedliche Ausführung und die Ausschmückung mit kostbarer Tischwäsche an.
    Der Kaiser war es gewöhnt, sich Schauessen zu stellen; war er fertig, wurde die Tafel aufgehoben und hinausgetragen.
    Ganz vornehm wird es bei Tisch wahrscheinlich nicht immer zugegangen sein, doch sollte die Herausgabe und Verbreitung von Tischsitten den gröbsten Benimmverstößen gegensteuern.
    In Luthers Haushalt folgten nach dem Essen die Tischreden und seine Belehrungen, die Gesetz waren. Wie zu lesen war, zeigte Luther gegen Ende seines Lebens immer mehr das Benehmen eines Feudalherren, der bei Tisch auch nicht angesprochen werden wollte.
    Überrascht habe ich festgestellt, dass man übermäßiges Essen und Fettleibigkeit bereits damals mit Krankheiten in Verbindung brachte, die den maßlosen Schlemmer heimsuchen konnten, und man sich sogar Gedanken über das Abnehmen machte. Wahrhaftig Luxussorgen für nur eine kleine Bevölkerungsschicht!
    Die Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Stadt dürfte trotz weiter Transportwege ebenfalls ganz gut geklappt haben.
    Auch bei diesem Kapitel dauerte das Lesen durch die alten Rezepte und Tischsitten verhältnismäßig lange, und ich fürchte ich werde mich mit dem alten Deutsch in diesem Buch nicht mehr so richtig anfreunden.

  • @Sylli Vielen Dank für deine tolle Zusammenfassung :friends:


    Überrascht habe ich festgestellt, dass man übermäßiges Essen und Fettleibigkeit bereits damals mit Krankheiten in Verbindung brachte, die den maßlosen Schlemmer heimsuchen konnten, und man sich sogar Gedanken über das Abnehmen machte. Wahrhaftig Luxussorgen für nur eine kleine Bevölkerungsschicht!

    Das hätte ich so auch nicht gedacht. Auch das mit dem Zucker war mir in solchen Mengen neu. Ich hätte da -warum auch immer- auf noch geringere Mengen getippt. Überrascht war ich, dass ein Teil des Zuckers auf Sklavenplantagen auf den Kanararen und Haiti produziert wurde. Das muss doch ein recht teures Gut gewesen sein. Abgesehen davon, dass ich bei dem Stichwort Sklave wieder mal zusammenzucke :evil:
    Erst hatte ich auch gedacht, warum brauchen die eigentlich so viel Salz, aber dann wurde es ja recht schnell klar #-o : zum haltbarmachen von Fleisch und Fisch.

    Die Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Stadt dürfte trotz weiter Transportwege ebenfalls ganz gut geklappt haben.

    Das war ja wirklich gut organisiert. Samt Versorgung der Treiber.

    Auch bei diesem Kapitel dauerte das Lesen durch die alten Rezepte und Tischsitten verhältnismäßig lange, und ich fürchte ich werde mich mit dem alten Deutsch in diesem Buch nicht mehr so richtig anfreunden.

    Diesmal empfand ich es als extremst schwierig zu lesen und zu verstehen.


    Auf Seite 268 steht ein Wort, das ich einfach nicht rausbekomme was es heißen könnte: gögel. Egal wie oft ich es laut vor mir sage. Vielleicht habt ihr eine Idee? Schade, dass mich da Herr Preisendörfer in Stich ließ und keine Erklärung gab :lol:

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  • Da fiel mir auch direkt meine Oma ein, die ihre Wäsche noch sehr lange mit Hilfe eines Waschbrettes und mit einem was-immer-das-auch-war (Stößel? mir fällt der richtige Begriff nicht ein) gewaschen hatte.

    Meine Oma lebte ja in der Stadt in einem 5stöckigen Mietshaus. Im Keller (im obersten) gab es noch die Waschküche mit einem riesigen gemauerten Kessel :shock: im zweiten Kellergeschoss waren die Keller der Mieter und noch eins tiefer war eine Schreinerei - das kennt man heute gar nicht mehr :-k

    Kennt ihr die Vogtsbauernhöfe bei Gutach? Ist zwar schon lange her, aber ich hatte die mir sehr gerne angeschaut.

    Nein, ich war noch nie im Schwarzwald. Aber etwas ähnliches haben wir hier auch. :wink:

    bei zweiten Male darüber lesen, kam bei mir die Frage auf:" Woher nehmen sie das ganze Stroh?" Da im Kapitel vorher doch so viel von den Missernten gesprochen wurde....

    Naja, es steht nirgends geschrieben wie oft das Stroh gewechselt wurde. Ich vermute mal nicht, dass das wöchentlich geschah 8-[

    Bei uns hieß die "Rauchkuchl".

    sehr treffend :thumleft:

    Meine Großeltern hatten in der Küche einen Herd, der zwar eine herrliche Wärme verströmte, aber nur mit Holz und Kohle zu heizen war - und Asche räumen musste man natürlich auch. In allen anderen Räumen waren Ölöfen, wo wir mit dem Kanister laufen, und sie befüllen mussten.

    Ja, so war das bei meiner Oma auch mit dem Herd. Ansonsten gab es nur noch den Kohleofen im Wohnzimmer

    Dann könnte ich mir Schrift und Zeilenabstand einstellen und dank "Datumstrick" auch so lange daran herumlesen, wie ich will.

    Schrift und Zeilenabstand kann ich Dir nicht verändern, aber die Lesezeit immer wenn Du magst und länger brauchst :wink:

    Auf zum nächsten Streich:

    Du bist so schnell - und ich hatte nebenher zu viel Ablenkung. Aber jetzt wird gelesen, das Kapitel ist ja nicht so lang :wink:

    Auf Seite 268 steht ein Wort, das ich einfach nicht rausbekomme was es heißen könnte: gögel. Egal wie oft ich es laut vor mir sage. Vielleicht habt ihr eine Idee? Schade, dass mich da Herr Preisendörfer in Stich ließ und keine Erklärung gab

    nach einem kurzen Sprint durchs Web würde ich sagen, das heißt so viel wie ausgelassen :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Das muss doch ein recht teures Gut gewesen sein. Abgesehen davon, dass ich bei dem Stichwort Sklave wieder mal zusammenzucke

    Furchtbar teuer, und sicher nur für sehr Reiche.
    Zucker, Baumwolle und Tabak sind die Pfeiler des Kapitalismus, der auf dem Rücken von Sklaven aufgebaut wurde.
    Aber es liegt auch heute noch vieles im Argen: Vor etlichen Jahren habe ich eine Doku über den konventionellen Anbau von Bananen gesehen. Mit einem Flugzeug werden Pestizide aufgetragen, und die armen Arbeiter müssen dann zwischen den Stauden hindurchgehen und die Blätter schütteln, damit das Gift auch auf die darunterliegenden Bananen gelangt. Diese modernen Sklaven sterben mit maximal 30 Jahren meist an Nierenversagen.

    Schade, dass mich da Herr Preisendörfer in Stich ließ und keine Erklärung gab

    Mir ist nur etwas Schw :-# eingefallen, aber ich glaube, die Bedeutung ist harmlos. Er lässt es ja unübersetzt, damit die Erwartungen nicht enttäuscht werden, habe ich interpretiert.

  • Ich vermute mal nicht, dass das wöchentlich geschah

    Eher zweimal im Jahr (reine Vermutung). :roll:


    das heißt so viel wie ausgelassen

    Ja, das ist passend! Was ich schon wieder dachte :uups:


    Du bist so schnell - und ich hatte nebenher zu viel Ablenkung

    Aber nicht ZU schnell, oder? 8-[
    Und bezüglich Ablenkung - ich hatte mal einen Freund, der größten Wert auf "Lesedisziplin" legte. Wehe dem (also ich), der sich ablenken ließ und nicht konzentriert bei seiner Lektüre blieb. :thumbdown:

  • so, habe fertig :lol:


    Aber nicht ZU schnell, oder? 8-[

    aber nein, so war das nicht gemeint :friends: aber Du warst gestern und heute doch auch wieder arbeiten...

    Kartoffeln, Tomaten und Tabak kannte man zur Lutherzeit noch nicht, Kaffee sicher auch nicht.

    und Tee nur in Ostfriesland.. auch vieles Obst und Gemüse, das heute für uns selbstverständlich ist, gab es damals in Deutschland nicht. Das vergisst man so gerne, wenn man wie wir einfach nur in den Supermarkt geht und einkauft, was man grade mag. :wink: Was mag außer Äpfeln, Birnen und Kirschen damals an Obst gängig gewesen sein? Ich kann mir nicht vorstellen, dass Beeren groß verbreitet waren - die wurden doch eher im Wald gesammelt, vermute ich mal. Die Speisepläne waren schon ziemlich anders als heute, wenn man genauer drüber nachdenkt. :-k

    Geschmeckt haben dürfte es nicht besonders gut, und auch betrunken werden konnte man davon nicht.

    Aber es wurde gekocht und das war der große Vorteil gegenüber Wasser - Wasser war damals ziemlich ungesund, nur wenige hatten eigene Grundwasserbrunnen 8-[

    Der Kaiser war es gewöhnt, sich Schauessen zu stellen;

    das stell ich mir ziemlich ungemütlich vor - allein da zu sitzen und zu essen, während Dir zig Leute dabei zuschauen :-s ist zwar bestimmt auch eine Gewohnheit, aber mir ist es lieber, kein Kaiser zu sein :loool:

    Ganz vornehm wird es bei Tisch wahrscheinlich nicht immer zugegangen sein, doch sollte die Herausgabe und Verbreitung von Tischsitten den gröbsten Benimmverstößen gegensteuern.

    Ich hatte diesen "Knigge" schon so empfunden als ob er in Bürgerschichten allgemeine Gültigkeit hatte - somit recht weit verbreitet war. :-k

    Wie zu lesen war, zeigte Luther gegen Ende seines Lebens immer mehr das Benehmen eines Feudalherren, der bei Tisch auch nicht angesprochen werden wollte.

    Und sich der eigenen Berühmtheit sehr bewusst - nee, da mochte ich ihn wieder etwas weniger. Allerdings der Brief, den er mit "Dein Liebchen" unterschrieb, den fand ich wieder nett. :wink: Wobei ich Luther und "Dein Liebchen" nie von allein in Verbindung gebracht hätte :totlach:

    Überrascht habe ich festgestellt, dass man übermäßiges Essen und Fettleibigkeit bereits damals mit Krankheiten in Verbindung brachte, die den maßlosen Schlemmer heimsuchen konnten, und man sich sogar Gedanken über das Abnehmen machte. Wahrhaftig Luxussorgen für nur eine kleine Bevölkerungsschicht!

    Das ging mir wie Dir und @Farast: ich war überrascht, wie aktuell diese Gedanken und Ratschläge waren - genau so funktioniert gesundes Abnehmen doch heute noch! Allein schon, dass man um die Nährwertunterschiede von Weizen (Weiß)Brot und dunklen Broten wusste :shock: Wer das schrieb war klüger als ich den damaligen Zeitgenossen zugetraut hätte.


    Die Versorgung mit Nahrungsmitteln in der Stadt dürfte trotz weiter Transportwege ebenfalls ganz gut geklappt haben.

    Diese ganzen Transporte haben mich fasziniert - hättet Ihr gedacht, dass bereits damals Vieh über derart weite Strecken getrieben wurde? Gerade die Viehaufzucht hätte ich eher als ein lokal relativ eng begrenztes Gewerk gehalten :-k Aber vieles wanderte eben in die Städte, die ländlichen Gegenden waren minder versorgt… bitter, wenn Du schuftest und ackerst und die anderen leben gut während Du kurz vorm Hungern bist :pale:

    Auch das mit dem Zucker war mir in solchen Mengen neu. Ich hätte da -warum auch immer- auf noch geringere Mengen getippt.

    Na, wenn Du das mal runterbrichst, ist das ein Mittelwert von 40g pro Kopf und Woche - und Rohrohrzucker wie er üblich war hat nicht die Süßkraft wie unser heutiger raffinierter Zucker. Insofern ist es sehr wenig und dieser Mittelwert setzt sich ja auch aus Vielverbrauchern und fast Nullnutzern zusammen. Wieviel Zucker der Bauer auf dem Land verbrauchte, wage ich kaum zu schätzen.

    Überrascht war ich, dass ein Teil des Zuckers auf Sklavenplantagen auf den Kanararen und Haiti produziert wurde. Das muss doch ein recht teures Gut gewesen sein.

    Was hat Dich daran überrascht? Dass das bereits so früh stattfand?

    zum haltbarmachen von Fleisch und Fisch.

    das gute alte Pökeln :loool:

    Zucker, Baumwolle und Tabak sind die Pfeiler des Kapitalismus, der auf dem Rücken von Sklaven aufgebaut wurde.

    fast bis heute :wuetend:

    Eher zweimal im Jahr (reine Vermutung). 8-[

    die Vermutung teile ich und die Fülldicke der Strohsäcke durfte auch sehr unterschiedlich ausgefallen sein :scratch:

    Ja, das ist passend! Was ich schon wieder dachte :uups:

    ja was nur wohl :loool::loool:

    ich hatte mal einen Freund, der größten Wert auf "Lesedisziplin" legte.

    #-o das ist ohne Worte


    Nochmal zum Korn: die Ertragsraten waren ja echt mau damals, da kamen die normalen Bauern wirklich nicht weit damit. Wenn man einen Ertrag von 1:3 hatte und davon auch noch Abgaben entrichten musste, blieb nicht viel zum Tausch und Verkauf über. Bildlich war die Umrechnung in Brote, da kann man sich das gleich viel besser vorstellen. Solche Vergleiche gefallen mir im Buch gut, da hat man gleich eine viel bessere Vorstellung des Ganzen. Mutterkorn war noch sehr lange ein sehr großes Problem: die Schwierigkeit war, dass man den Pilz oft zu spät entdeckte und es viele Tote deswegen gab. Ich erinnere mich an eine spannende Reportage über die "Hexen von Salem", die diesem Phänomen auf den Grund ging und zu dem Schluss kam, dass die jungen Frauen mit großer Wahrscheinlichkeit eine Mutterkornvergiftung erlitten hatten und daher die Wahnvorstellungen kamen. Die konnten das Phänomen von Haus zu Haus anhand der familiären Verbindungen verfolgen, das war wirklich interessant. Leider bekomm ich es nicht mehr ganz zusammen, aber es war sehr logisch, was sie so nach und nach aufdeckten bis sie zu ihrem Ergebnis kamen.


    Kanntet Ihr Agrest? Ich nicht - aber ich frage mich, warum es das heute nicht mehr gibt? :-k


    Noch ein Nachtrag zu Kapitel 8: spannend fand ich auch das Kindbett - ich wusste nicht, dass das wörtlich zu nehmen war. Natürlich kenn ich die Begriffe "im Kindbett liegen" und "Kindbettfieber", aber das es ein separates Kindbett = Geburtsbett gab, das wusste ich nicht. Aber es erklärt natürlich auf den Punkt diese Begriffe :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • aber Du warst gestern und heute doch auch wieder arbeiten

    Ja, und da komme ich besser zum Lesen als zu Hause, weil ich eine Stunde zur Arbeit fahre und genauso lange wieder retour. Kann man ja sonst nicht viel tun, die Gegend kenne ich schon :-,

    Die Speisepläne waren schon ziemlich anders als heute, wenn man genauer drüber nachdenkt.

    Aber komplett anders und auch sehr eintönig.
    Bei einer Burgbesichtigung (weiß nicht mehr wo), habe ich mal so einen Wochenspeiseplan für die Landbevölkerung gesehen. Fleisch gab es da überhaupt keines, nur Gerichte aus Getreide, Knödeln, Kraut und Mehlsuppen.

    Wasser war damals ziemlich ungesund

    Ja, das denkt man gar nicht, kann man sich aber vorstellen, wenn im selben Bach gebadet, die Wäsche gewaschen und vielleicht auch noch das Wasser für den Hausgebrauch dort geholt wurde.

    allein da zu sitzen und zu essen, während Dir zig Leute dabei zuschauen

    Überhaupt eigenartig wie man auf so etwas kam. Nur um zu demonstrieren, dass man etwas zu verschwenden hatte, während die, die dafür sorgten, dass überhaupt etwas auf die Tafel kam, fast verhungerten? Seltsame Ideen ... :king:

    als ob er in Bürgerschichten allgemeine Gültigkeit hatte

    Ja, schon, aber irgendjemanden müssen die üblichen Tischsitten mal gestört haben. Naturgesetz dürfte das "zivilisierte" Essen keines gewesen sein (also nicht in den Zähnen stochern, schmatzen wie die Schweine, gierig schlingen usw.)

    Wobei ich Luther und "Dein Liebchen" nie von allein in Verbindung gebracht hätte

    Ja, der hatte wohl auch seine kuscheligen Seiten, aber die kannte nur sein Käthchen :love:

    wie aktuell diese Gedanken und Ratschläge waren - genau so funktioniert gesundes Abnehmen doch heute noch!

    Vielleicht hatten die Menschen damals noch eher ein "G'spür" dafür, was gesund ist, und was nicht.

    hättet Ihr gedacht, dass bereits damals Vieh über derart weite Strecken getrieben wurde?

    Nein, diese Viehtransporte habe ich bisher immer mit den unendlichen Weiten anderer Kontinente in Verbindung gebracht, mit Europa eher gar nicht!

    Wieviel Zucker der Bauer auf dem Land verbrauchte, wage ich kaum zu schätzen.

    Ob ein armer Bauer überhaupt je derartiges gesehen hat? Vielleicht nicht einmal ein besser gestellter.

    die Fülldicke der Strohsäcke durfte auch sehr unterschiedlich ausgefallen sein

    ... aber in den dicken gab es vielleicht noch mehr Läuse :-?

    Wenn man einen Ertrag von 1:3 hatte und davon auch noch Abgaben entrichten musste, blieb nicht viel zum Tausch und Verkauf über

    Dass es dabei wirklich um Leben oder Tod ging wird immer klarer und der Tod immer wahrscheinlicher, wenn es schlechte Ernten gab, oder Kriege. Ein Existenzkampf in einer Härte wie wir es uns nicht ausmalen können.

    Mutterkorn war noch sehr lange ein sehr großes Problem

    Ja, schlimmer als das Jagdwild der Adeligen, das man verjagen konnte.

    Kanntet Ihr Agrest? Ich nicht - aber ich frage mich, warum es das heute nicht mehr gibt?

    Noch nie gehört!
    Aber google hat verraten, dass es in anderen Kulturen noch verwendet wird und sogar im berühmten Dijonsenf enthalten ist.

    aber das es ein separates Kindbett = Geburtsbett gab, das wusste ich nicht

    Sogar mit Tüchern verhängt, damit die Gebärende ungestört war. Und galten die Frauen nicht nach der Geburt auch noch eine Zeitlang als "unrein" bis die Periode wieder einsetzte? :scratch: Solange mussten sie sicher auch noch in diesem "Geburtsbett" bleiben, und durften nicht zurück ins Ehebett. Für viele sicher auch eine Erholung, denn nach dem Ehebett folgte unweigerlich ja doch wieder das Geburtsbett. Und das wurde nur zu leicht zum Totenbett.
    Dem Himmel sei Dank, dass irgendwann doch noch der Semmelweiß am Horizont auftauchte. Wie kurz die Zeit doch ist, seit die Frauen ihre Kinder relativ gefahrlos zur Welt bringen können. Da vergisst man wieder nur zu leicht wie gefährlich das Kinderkriegen den größten Teil der Menschheitsgeschichte über war.

  • Ja, und da komme ich besser zum Lesen als zu Hause, weil ich eine Stunde zur Arbeit fahre und genauso lange wieder retour. Kann man ja sonst nicht viel tun, die Gegend kenne ich schon

    ach deswegen :) ich geh immer von mir aus und denke, dass alle Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren :uups:

    Fleisch gab es da überhaupt keines, nur Gerichte aus Getreide, Knödeln, Kraut und Mehlsuppen.

    Fleisch war bis vor kurzer Zeit auch in unserer Gesellschaft kein tägliches Grundnahrungsmittel. Das hat sich erst die letzten 2 Jahrzehnte in diese Richtung entwickelt - eine ungesunde Entwicklung [-( Aber der typische Bauer der damaligen Zeit konnte sich ja glücklich schätzen, wenn er eine Kuh für die Milch hatte, die hat man dann nicht so schnell geschlachtet 8-[

    Ja, das denkt man gar nicht, kann man sich aber vorstellen, wenn im selben Bach gebadet, die Wäsche gewaschen und vielleicht auch noch das Wasser für den Hausgebrauch dort geholt wurde.

    Wenn man ein fließendes Gewässer hatte, dann ging das ja noch. Aber insgesamt - und vor allem in den Städten - war Wasser damals nicht wirklich das gesunde Nahrungsmittel solange es nicht abgekocht wurde. Was es nicht wurde, da die Menschen noch keine Ahnung von Mikrobiologie hatten :pale:

    Naturgesetz dürfte das "zivilisierte" Essen keines gewesen sein (also nicht in den Zähnen stochern, schmatzen wie die Schweine, gierig schlingen usw.)

    Nein, sicher nicht und es ist noch nicht so lange her, dass es bei den Armen eine Schüssel auf dem Tisch gab aus der alle gelöffelt haben. Die Tischsitten haben sich in den Gesellschaftsschichten bestimmt sehr unterschieden. Aber wenn wir von der etwas besser gestellten Stadtgesellschaft ausgehen, zu der ich jetzt auch mal die Handwerker rechne, dann dürften die Sitten doch schon diesem Buch entsprochen haben.

    den unendlichen Weiten anderer Kontinente

    hihi ich hab auch gleich an Western denken müssen :loool:

    Ob ein armer Bauer überhaupt je derartiges gesehen hat? Vielleicht nicht einmal ein besser gestellter.

    eher nicht, wie Preisendörfer schrieb: Honig war der Zucker der Zeit :wink:

    aber in den dicken gab es vielleicht noch mehr Läuse

    die gab es sowieso und Flöhe auch :-? da juckt es mich beim Schreiben schon 8-[

    Dass es dabei wirklich um Leben oder Tod ging wird immer klarer und der Tod immer wahrscheinlicher, wenn es schlechte Ernten gab, oder Kriege. Ein Existenzkampf in einer Härte wie wir es uns nicht ausmalen können.

    Nein, das ist so fern unserer Lebenswelt, das können wir uns nicht wirklich ausmalen…. so gut kann ich mich beim besten Willen nicht in die Zeit und die Gesellschaft zurückversetzen.

    Aber google hat verraten, dass es in anderen Kulturen noch verwendet wird und sogar im berühmten Dijonsenf enthalten ist.

    oh, danke für den Link. Also gibt es das noch….

    Und galten die Frauen nicht nach der Geburt auch noch eine Zeitlang als "unrein" bis die Periode wieder einsetzte? Solange mussten sie sicher auch noch in diesem "Geburtsbett" bleiben, und durften nicht zurück ins Ehebett. Für viele sicher auch eine Erholung, denn nach dem Ehebett folgte unweigerlich ja doch wieder das Geburtsbett. Und das wurde nur zu leicht zum Totenbett.

    Ich glaube, dass das so war, muss dafür aber noch etwas recherchieren. :-k Für die Frauen war es bestimmt eine Erholung, wobei sie ansonsten vermutlich nicht so verschont und verwöhnt wurden wie es junge Mütter heutzutage werden. Jedenfalls nicht in den normalen Gesellschaftsschichten. Bei den reichen Adligen sah das vermutlich auch wieder anders aus. :scratch:

    Dem Himmel sei Dank, dass irgendwann doch noch der Semmelweiß am Horizont auftauchte. Wie kurz die Zeit doch ist, seit die Frauen ihre Kinder relativ gefahrlos zur Welt bringen können. Da vergisst man wieder nur zu leicht wie gefährlich das Kinderkriegen den größten Teil der Menschheitsgeschichte über war.

    Ja, den Mann kann man gar nicht genug hervorheben. Aber er ist doch sehr in Vergessenheit geraten. Ich habe vor langer Zeit mal eine Biografie über ihn gelesen, leider weiß ich den Titel nicht mehr. :uups:

    Hallöchen :winken:
    Wollte nur kurz vermelden, dass ich zwar weiterhin die Kapitel abends lese, momentan aber nicht zum Posten komme. Leider erst am Montag wieder.

    wir freuen uns auch am Montag über Dich und Deine Meinung. Wie läuft die MA? :friends:


    Leute, ich freu mich grad wie ein Kullerkeks: mein Schriftenkurs wird endlich wieder fortgesetzt :bounce:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • dass alle Menschen mit dem Auto zur Arbeit fahren

    Das wäre mir zu weit und zu anstrengend. [-( Mir macht das Fahren mit dem Bus nichts, weil ich die Zeit sehr gut fürs Lesen nützen kann, und billiger ist es auch. :study:

    Was es nicht wurde, da die Menschen noch keine Ahnung von Mikrobiologie hatten

    Man kann sich auch nur schwer vorstellen, dass unsichtbare, winzig kleine Lebewesen Tod und Verderben bringen. Da müsste man doch immer noch an Hexerei denken, wenn man es nicht besser wüsste. :wink:

    Honig war der Zucker der Zeit

    Für mich immer noch :thumleft: In mein selbstgemachtes Birchermüsli kommt mir kein Zucker!

    die gab es sowieso und Flöhe auch

    Muss fürchterlich gewesen sein :lechz:
    Wenn ich beim Maxi (das ist der Kater) auch nur den Hauch eines Verdachtes hege, dass ein Floh seinen Pelz durchpflügt, wird eine gnadenlose Jagd eröffnet. Er hatte, seit er bei uns ist, auch erst einen einzigen, und der hat nicht lange überlebt.

    so gut kann ich mich beim besten Willen nicht in die Zeit und die Gesellschaft zurückversetzen.

    Nein, geht auch nicht! Kann man sich ja nicht mal in das Leben eines Obdachlosen in unserer Zeit versetzen.

    oh, danke für den Link. Also gibt es das noch

    Danke für den Hinweis! Mir wäre das entgangen, und ich hätte nicht nachgeschaut. Hast mich erst neugierig gemacht :friends:

    wobei sie ansonsten vermutlich nicht so verschont und verwöhnt wurden wie es junge Mütter heutzutage werden. Jedenfalls nicht in den normalen Gesellschaftsschichten

    Nein, da sind sicher nur die besser gestellten Bürgerinnen gemeint. Eine Magd hatte kaum einen Tag Zeit fürs Kindbett. Die mussten oft bis zur Niederkunft arbeiten, und danach ging's bald wieder weiter.
    Meine Uroma hat mal erzählt wie schlimm es für Mägde war, wenn das Kind krank wurde. Nichts mit Pflegeurlaub und zu Hause bleiben. Da musste man sich anders helfen, die Arbeit stand immer an erster Stelle.

    Ich habe vor langer Zeit mal eine Biografie über ihn gelesen

    Und ich erst heute, dass der "Retter der Mütter" an Syphilis gestorben sein soll. Wollte man aber aus Imagegründen verheimlichen.

    mein Schriftenkurs wird endlich wieder fortgesetzt

    Darf man Genaueres erfahren ?(

    Wollte nur kurz vermelden, dass ich zwar weiterhin die Kapitel abends lese

    Braves Mädchen! :friends:

  • Mir macht das Fahren mit dem Bus nichts, weil ich die Zeit sehr gut fürs Lesen nützen kann.

    das geht bei mir gar nicht - ich hab schon Probleme mit dem Bus an sich, wenn er dauernd stoppt und anfährt …. Reisebus geht mittlerweile, aber alles andere ist mehr oder weniger ein No-Go über längere Strecken :-#

    Man kann sich auch nur schwer vorstellen, dass unsichtbare, winzig kleine Lebewesen Tod und Verderben bringen. Da müsste man doch immer noch an Hexerei denken, wenn man es nicht besser wüsste.

    Da hab ich nun wieder gar keine Vorstellungsprobleme, aber ich hab die Tierchen ja auch z.T. schon unterm Mikroskop gesehen

    Kann man sich ja nicht mal in das Leben eines Obdachlosen in unserer Zeit versetzen.

    nein, und ich mag nicht daran denken, wie es den Menschen zur Zeit geht bei diesen Temperaturen :(

    Mir wäre das entgangen, und ich hätte nicht nachgeschaut. Hast mich erst neugierig gemacht

    der Vorteil der Leserunde :lol::friends:

    Nein, da sind sicher nur die besser gestellten Bürgerinnen gemeint. Eine Magd hatte kaum einen Tag Zeit fürs Kindbett. Die mussten oft bis zur Niederkunft arbeiten, und danach ging's bald wieder weiter.

    und da mag ich nicht drüber nachdenken, wie viele Frauen das nicht überlebt haben :(

    Und ich erst heute, dass der "Retter der Mütter" an Syphilis gestorben sein soll. Wollte man aber aus Imagegründen verheimlichen.

    an die Syphilis kann ich mich nicht mehr erinnern, aber meines Wissens hat man ihn sogar in die Psychiatrie gesteckt :shock:

    Darf man Genaueres erfahren ?(

    Ich hab über einige Jahre gelernt, alte Handschriften (Gerichtsprotokolle, Urkunden, Registereinträge etc) zu lesen. Das begann mit einem VHS-Kurs mit dem Thema "Kein Buch mit 7 Siegeln" über alte Briefe oder Rezepte der Oma etc. Im allerersten Kurs ging es auch noch viel darum, da haben wir als erstes mal Sütterlin zu lesen gelernt. Und ein paar Interessierte blieben über, so dass der Kurs tatsächlich fortgesetzt wurde. Die Besetzung wechselte immer mal wieder, ganz oft waren Menschen dabei, die selbst in kleinen Ortsarchiven arbeiteten oder Ahnenforschung betrieben und deswegen lernen wollten, wir man alte Schriften entziffert. Den Kurs leitet unsere hiesige Archivarin und wir bewegen uns anhand von Dokumenten der Region in der Zeit zurück. Mittlerweile sind wir am Anfang des 17. Jahrhunderts angekommen. Allerdings fand der Kurs die letzten zwei Jahre nicht statt, da das Archiv umzog und die Kursleiterin deswegen einfach nicht mehr die Zeit aufbringen konnte. Jetzt ist das Archiv an seinem neuen Ort angekommen (in einem schönen alten Backsteingebäude, ich such mal ein Bild) und jetzt geht es endlich weiter :bounce:
    Wegen des Kurses und auch wegen des Schwäbischen hab ich auch so wenig Probleme mit den alten Texten und Ausdrücken hier im Buch. :uups: Mir sind die Satzstellungen und die Lautverschiebungen mittlerweile recht geläufig und die Schwaben sprechen ja ein altes Deutsch, da findet man im Alltag noch oft Ausdrücke wie "mir hend" für "wir haben" - das schult den Eingewanderten, der von vielen schwäbischen Kollegen umzingelt ist :loool: Als schöner kleiner Nebeneffekt hat sich auch noch eine Freundschaft ergeben im Kurs :D

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • ich hab schon Probleme mit dem Bus an sich, wenn er dauernd stoppt und anfährt

    Wieso? Wird Dir schlecht dabei? Ich merk das gar nicht! Muss eher aufpassen, dass ich nicht aufs Aussteigen vergesse. Einmal bin ich beim Heimfahren eingeschlafen und erst an der Endhaltestelle aufgewacht. Da war Mr. Sylli dann in heller Aufregung, weil ich nicht planmäßig eingetroffen bin. Und 15 km musste er auch noch fahren, um mich abzuholen. :roll:

    aber ich hab die Tierchen ja auch z.T. schon unterm Mikroskop gesehen

    Ja, ja, Du schon! :ergeben:
    Aber denk mal wie lange es gebraucht hat, bis dieses Wissen alle Bevölkerungsschichten durchdrungen hat. Oder wie lange nicht mal Fachkollegen den Semmelweis ernst genommen haben.

    wie viele Frauen das nicht überlebt haben

    Einerseits das, aber andererseits waren sie auch viel härter.

    aber meines Wissens hat man ihn sogar in die Psychiatrie gesteckt

    Eben deshalb. Dorthin kam er wegen einer akut aufgetretenen Paralyse. Eine andere Möglichkeit der Unterbringung gab es zu dieser Zeit ja noch nicht.

    Wegen des Kurses und auch wegen des Schwäbischen hab ich auch so wenig Probleme mit den alten Texten und Ausdrücken hier im Buch

    Jetzt ist alles klar! :winken:

    "mir hend"

    Diesen umgangssprachlichen Ausdruck hört man bei den ganz alten Oststeirern auch noch. :D