Molly McAdams - Wenn ich falle / Letting go

  • Schon mit 13 Jahren wusste Grey, dass Ben der Eine ist. Sie war so sicher, dass sie für immer mit ihm zusammen sein würde. Aber drei Tage vor der Hochzeit stirbt er an einem unerkannten Herzfehler. Ihr gemeinsamer bester Freund Jagger ist der Einzige, der Grey durch die schreckliche Trauer und vielleicht zurück ins Leben helfen kann. Sie vertraut ihm bedingungslos und könnte vielleicht mehr für ihn empfinden. Doch würde sie damit nicht ihre Liebe zu Ben verraten?


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    Drei Tage vor der Hochzeit stirbt plötzlich Greys Verlobter Ben. Es zieht ihr den Boden unter den Füßen weg. Zwei Jahre später, hier steigt die Geschichte nach dem Prolog ein, ist Grey noch immer in ihrer Trauer gefangen. Bens bester Freund Jagger ist immer für sie da (gewesen).


    Zu Beginn war die Trauer um Ben sehr präsent. Greys Schmerz war spürbar. Jagger war für Grey da, so gut er konnte. Seine eigenen Gefühle für Grey hat er hintenan gestellt.
    Ein unachtsamer Moment verändert dann aber alles, mit dem Grey so nicht gerechnet hat. Mit dieser Wendung an dieser Stelle habe ich auch nicht gerechnet.


    Man konnte sehr gut beobachten, wie Grey sich langsam verändert, die Trauer hinter sich lässt und in die Zukunft blickt.
    Das wäre aber deutlich einfacher, wenn es da nicht die eine Person gäbe, die Grey und Jagger quälte. Bei jedem neuen Vorfall litt ich mit ihnen mit. Es war einfach nur grausam.


    Die Beziehung zwischen Grey und Jagger entwickelte sich dabei jedoch nicht zu schnell. Hierbei fand ich insbesondere Greys Eltern süß.


    Die Erinnerung an Ben war häufig gegenwärtig, aber auf eine gute Art, würde ich sagen. Ich empfand es nicht als störend. Immerhin war er Greys erste Liebe und Jaggers bester Freund.


    Ich habe gerne Zeit mit Grey und Jag sowie auch mit Graham, Knox, Deacon und Charlie verbracht. Sie sind sympathisch und man hat das Gefühl, in Thatch willkommen zu sein. Und ja, es ist leicht, sich in Jagger zu verlieben.


    Zwei Charaktere mochte ich nicht. Bei dem, was sie taten, will man eigentlich in die Handlung eingreifen, weiß aber genau, dass man das nicht kann.


    „Letting Go - Wenn ich falle“ bietet einige Überraschungen und Wendungen, mit denen ich so nicht gerechnet hatte. Glaubte ich, alle Fakten zu kennen, musste ich wieder eines besseren belehrt werden. Bei der Sache, die ganz am Ende herauskam, weiß ich nicht genau, was ich davon halten soll. War es zu viel des Guten oder passt es. Aufgrund der abgegebenen Erklärung entscheide ich mich mal für letzteres.


    Erzählt wird abwechselnd von Grey und Jagger. Bei jedem Perspektivenwechsel ist auch das jeweilige Datum angegeben. Zeitliche Fortschritte waren so gut nachvollziehbar.


    Von mir gibt es hier :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • "Letting Go" wird abwechselnd aus der Sicht von Grey und Jagger erzählt.


    Die Geschichte setzt 2 Jahre nach dem tragischen Tod von Ben ein, Greys erster Liebe. Jagger, Greys und Bens bester Freund seit Kindertagen, war und ist immer für sie da. Schnell merkt man, dass Jagger tiefere Gefühle für Grey hegt, von denen diese jedoch nichts ahnt. Trotz der langen Zeit leidet Grey noch sehr unter dem Verlust von Ben. Als sie und Jagger nach erfolgreich abgeschlossenem Studium wieder in ihren Heimatort zurückkehren, sehen sie sich mit vielen schmerzvollen Erinnerungen konfrontiert und Grey muss entscheiden, wie ihr Leben weitergehen soll.


    Ich hatte mit einer eher ruhigen Liebesgeschichte gerechnet und war deshalb sehr überrascht, wie schnell sich das Geschehen entwickelte. Die Geschichte um die heimliche Liebe, die Jagger für Grey empfindet, nimmt schon nach wenigen Seiten Fahrt auf und sorgt sowohl bei den Protagonisten, als auch beim Leser für schlimmen Herzschmerz.
    Jagger, Grey und Ben waren schon als Kinder miteinander befreundet. Dementsprechend verbindet die beiden eine tiefe Zuneigung und großes Vertrauen, welches auch für den Lesenden spürbar ist. Beide Protagonisten habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Grey ist von Trauer und Schmerz gezeichnet und wirkt trotzdem so stark, dass ich sie nur bewundern konnte. Jagger ist ein herzensguter Mensch, der alles für sie tun würde und dabei nie etwas zurück verlangt. Solche wie ihn gibt es nur selten.
    Das Buch nimmt sich Zeit, um die freundschaftliche Beziehung der beiden darzustellen und die wandelnden Gefühle Greys nachvollziehbar zu machen. Durch verschiedene unerwartete Wendungen wirkt die Geschichte niemals langgezogen, sondern bleibt spannend bis zum Schluss. Es gab wesentlich mehr Drama, als ich erwartet hätte, und für meinen Geschmack hätte es auch ein bisschen weniger sein dürfen. Dennoch waren diese Szenen niemals unlogisch, sondern durch den bisherigen Verlauf durchaus sinnvoll.
    Die Nebencharaktere waren ebenfalls gut ausgearbeitet und sorgen für Interesse an den weiteren Bänden der Reihe. Insbesondere für Jaggers Schwester Charlie habe ich eine Schwäche.


    Obwohl das Thema Verlust in dieser Geschichte eine große Rolle spielt und es dementsprechend auch viele traurige Szenen gibt, ist das Buch niemals erdrückend. Es handelt vom Loslassen und vom Weiterleben und davon, nach vorne zu sehen, ohne den geliebten Menschen zu vergessen. Das Ende war sehr schön und passend und ließ mich zufrieden zurück.


    Fazit:
    Eine wunderschöne Geschichte über Verlust und das Weiterleben. Sehr empfehlenswerte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne von mir.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink: