S.K. Tremayne - Stiefkind / The Fire Child

  • Kurzmeinung

    Suhani
    Spannung mit historischen Hintergründen
  • Kurzmeinung

    Jasmin85
    Schade, der erste Teil hat mir gut gefallen, aber das Ende war überhaupt nicht meins
  • Zum Inhalt:


    Als die junge Rachel den charismatischen Anwalt David Kerth kennenlernt, verliebt sie sich Hals über Kopf und ist acht Wochen später seine Frau. David hat vor zwei Jahren seine Frau Nina auf mysteriöse Weise verloren, sein neunjähriger Sohn Jamie ist schwer traumatisiert. Da ihr Mann in London arbeitet, ist Rachel während der Woche auf dem großen Anwesen der Familie in Cornwall mit ihrer dementen Schwiegermutter und Jamie alleine.
    Dieser behauptet immer wieder seine tote Mutter zu sehen und sagt Rachel ihren Tod zu Weihnachten voraus.
    Als sie ihren Mann damit konfrontiert, dass Jamie professionelle Hilfe benötigt, wiegelt dieser ab.Gegen seinen Willen sucht Rachel eine Psychologin auf . Als ihr Mann das erfährt, eskaliert die Situation.Auch Rachel wird immer wieder von den Schatten ihrer Vergangenheit eingeholt.


    Meine Meinung:


    Dem Autor ist es gelungen eine von Beginn an spannende Geschichte zu präsentieren.Es wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, dabei wird auch der frühen Geschichte Cornwalls und der schönen Landschaft ein breiter Raum gegeben.
    Auch wenn es im Mittelteil einige Längen aufwies und das Ende etwas konstruiert wirkte , spreche ich eine Leseempfehlung aus. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • [Wieder]Autorinnename und ISBN nachgetragen. Und hier noch das Original:

  • Eigene Inhaltsangabe:


    Rachel stammt aus der Unterschicht und verliebt sich in den erfolgreichen Anwalt David Kerthen dessen Frau vor 2 Jahren bei einem Unfall auf dem eigenen Grundstück ums Leben gekommen ist. Die beiden Heiraten schnell und Rachel soll während der Abwesenheit unterhalb der Woche auf ihren Stiefsohn Jamie und das riesige Anwesen aufpassen. Doch Jamie legt ein komisches Verhalten an den Tag und sagt Rachel voraus das sie Weihnachten sterben wird….


    Schreibstil:


    Der Schreibstil von dem Autor S.K Tremayne lässt sich gut und flüssig lesen. Jedoch zieht der Autor durch Detailverliebtheit und unnötigen Informationen das Buch künstlich in die Länge. Die Kapitel sind nicht nummeriert, sondern mit den Tagen bis Weihnachten und der Tageszeit gekennzeichnet. Daher haben sie verschiedene Längen. Mal lang, mal kurz. Meist wird aus der Ich-Perspektive von Rachel berichtet, aber vereinzelt gibt es auch Kapitel aus der Sicht von David aus der personellen Erzählperspektive.


    Allgemeine Meinung:


    Der Klappentext hörte sich wirklich nach einem spannenden Psychothriller an, jedoch war es eine herbe Enttäuschung. Die erste Hälfte dreht sich nur um das Einleben in Cornwall von Rachel, die Familiengeschichte, die Umgebung und die Landschaft. Richtig langweilig mit vielen Details die für die Geschichte total unnötig gewesen sind. Die ersten 200 Seiten kann man sich praktisch schenken. Einzig der flüssige Schreibstil hält einen ein wenig bei der Stange um nicht enttäuscht aufzugeben. Ab Seite 200 kommt dann etwas Fahrt in die Geschichte, aber auch nicht wirklich mitreißend. Nach der ganzen Langeweile habe ich dann auf ein spannendes und aufklärendes Ende gehofft. Es war zwar überraschend aber dennoch fad. Zudem sind einige Fragen offen geblieben und einige Ereignisse wurden nicht richtig aufgeklärt. Obwohl das Buch zu 80% aus der Ich-Perspektive von Rachel geschrieben ist, konnte sie meine Sympathien nicht erreichen und ich nicht mit ihr Fühlen.


    2 von 5 Sternen!

  • in die Länge gezogener Thriller


    Vorab: Ich hatte an das Buch sehr hohe Erwartungen, da ich bereits ein Buch des Autors kenne, welches mir sehr gut gefallen hat – aus diesem Grund bin ich vielleicht kritischer mit meiner Bewertung, wie bei Büchern, bei welchen ich vorab nicht schon viel erwartet habe.


    Zum Inhalt:
    Das Buch handelt von Rachel und ihrem Mann David (mit dem sie seit kurzem verheiratet ist) und ihrem Stiefkind – dem 9-jährigen Jamie.
    Rachel stammte ursprünglich aus der Stadt, ist aber dann zu ihrem Mann aufs Land gezogen – auf ein großes Anwesen der Familie. David und Jamie haben den Verlust von Davids erster Frau bzw. Jamies Mutter noch nicht ganz überwunden – seit Rachel auf dem Anwesen ist, passieren eigenartige Dinge, und sie beginnt zu hinterfrage, was mit Davids erster Frau wirklich geschehen ist. War es wirklich ein Unfall? Oder steckt hier mehr dahinter? Desweiteren holt sie auch immer wieder ihre eigene Vergangenheit ein.


    Mein Fazit:
    In meinen Augen ist es dem Autor nicht gelungen, Spannung in dem Buch aufzubauen. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, mit sehr vielen Nebeninformationen die in meinen Augen unrelevant und unwichtig sind. Das Buch wird dadurch nur in die Länge gezogen, und die aufkeimende Neugierde nach unerwarteten Wendungen wird dadurch sofort wieder erstickt.
    Natürlich möchte man wissen wie das Buch ausgeht, aus diesem Grund habe ich mich bis zum Ende durchgekämpft, aber nicht immer hatte ich die Motivation, diese langwierigen Beschreibungen und Schilderungen auch wirklich zu lesen. Der Autor ist hier teilweise einfach nicht auf den Punkt gekommen, bzw die Geschichte wird einfach in die Länge gezogen.
    Die Geschichte selber bzw. die Idee dahinter finde ich ganz gut – anders aufbereitet, hätte man hier für viel Spannung sorgen können. Bis zum Schluss war nicht ganz klar, was denn jetzt wirklich passiert ist und dahinter steckt. Sprich man wusste nicht schon zu Beginn, wie das Buch enden wird.
    Einige Wendungen in der Geschichte waren in meinen Augen nicht komplett durchdacht und nicht sofort ganz schlüssig, auch hier gäbe es noch Verbesserungsbedarf.


    Im Vergleich zu meinem ersten Buch des Autors („eisige Schwestern“) bin ich leider sehr enttäuscht und nicht unterhalten worden.

  • Ich hab das Buch nun auch schon mindestens 3x in der Hand gehalten ... aber so toll sind die Bewertungen ja nicht, dann warte ich mal lieber noch ab und leihe es mir irgendwann aus!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Stiefkind - S. K. Tremayne


    Rachels Leben scheint eine traumhafte Wendung zu nehmen, als sie mit ihrem Ehemann und dessen Sohn aus erster Ehe nach Cornwall zieht. Dort lebt die Familie ihres Mannes seit Generationen in einem prächtigen Herrenhaus. Rachel und ihr Mann sind frisch verliebt und auch Sohn Jamie scheint sich gut an Rachel zu gewöhnen. Doch plötzlich schlägt die Stimmung um. Jamie behauptet in Kontakt mit seiner verstorbenen Mutter zu stehen und beginnt in die Zukunft zu sehen. Erst sind es nur Kleinigkeiten, die tatsächlich eintreffen. Als der Junge Rachel anvertraut, dass sie an Weihnachten sterben wird, beginnt Rachel fieberhaft zu recherchieren, was damals wirklich geschah, als Jamies Mutter starb...
    Die Erzählung ist in unterschiedlich lange Kapitel unterteilt, die die Tage bis Weihnachten und die jeweilige Tageszeit angeben. Der größte Teil der Handlung wird in der Ich-Perspektive, aus der Sicht der Hauptprotagonistin Rachel, geschildert. Es gibt aber auch Abschnitte, in denen man dem Ehemann David über die Schulter schaut.


    Der Einstieg in die Handlung verläuft ziemlich gemächlich, denn man beobachtet, wie Rachel sich mit ihrem Mann und dessen Sohn Jamie in dem alten Herrensitz einlebt. Man bekommt detaillierte Hintergrundinformationen über die alten Familientraditionen und das Bergwerk. Diese Informationen sind zwar recht interessant, bremsen aber leider den Lesefluss etwas aus. Da S.K. Tremayne sonst sehr flüssig schreibt, gelingt es ihm dennoch, den Leser bei der Stange zu halten. Denn langsam verändert sich die helle, sommerliche Grundstimmung und weicht einer düsteren und unheimlichen Atmosphäre. Ab diesem Zeitpunkt nimmt die Handlung deutlich an Fahrt auf. Man fiebert mit Rachel mit und ist hin- und hergerissen, was man eigentlich glauben soll. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, da man unbedingt erfahren möchte, was geschehen ist und was geschehen wird.


    Ich habe mich beim Lesen dieses Psychothrillers recht gut unterhalten. Nicht weniger, aber leider auch nicht mehr. Denn der Einstieg war für mich doch recht schleppend. Nachdem die Handlung dann aber Fahrt aufgenommen hatte, konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das große Finale war durchaus spannend und überraschend, aber auch ziemlich konstruiert. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala bekommt das Buch deshalb drei von fünf Sternchen.



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Rachel ist eine Frau, die sich aus der Londoner Unterschicht herausarbeiten konnte. Nun hat sie scheinbar das große Los gewonnen, denn sie heiratet den reichen Witwer David Kerthen und zieht in sein Herrenhaus. Hier lebt sie die Woche über allein mit ihrem neuen Stiefsohn Jamie, den sie von Herzen liebt. Das Haus ist renovierungsbedürftig. Davids erste Frau Nina hat schon mit aufwendigen Renovierungsarbeiten begonnen und Rachel fällt es nicht leicht, sich in die Materie einzuarbeiten. Die Historie der Kerthens ist beeindruckend. Die Minen ringsum zeigen, wie der Reichtum erworben wurde und sind zugleich ein Mahnmal für die vielen Menschen, die in den Gruben ihr Leben gelassen haben.
    Ninas Präsenz ist noch allgegenwärtig und plötzlich meint der kleine Jamie, seine verstorbene Mutter zu spüren und in die Zukunft sehen zu können. Rachel wird immer mehr ängstlicher und auch ihre Ehe hält nicht, was sie verspricht.


    Meinung:
    Vom Klapptext war ich ja wirklich gleich total begeistert und hab mich dann auch sofort auf dieses Buch gestürzt. Doch was soll ich sagen, die Enttäuschung folgte ziemlich schnell.
    Die Geschichte rund um den Witwer David und vor allem um seine tote Ehefrau Nina verspricht sehr viel. Das ihre Leiche niemals gefunden wurde, verstärkt das Gefühl, dass an den Aussagen von Jamie doch etwas dran sein könnte. Ebenso fand ich die Idee hinter der Familie Kerthen ziemlich gut, nur wurde auch diese nicht wirklich tiefer ausgeführt und ergründet. Leider fand ich das ganze etwas schlecht ausgebaut und vor allem der Schluss war sehr ernüchternd, dazu aber später nochmal mehr.
    Was ich von Rachel halten soll, weiß ich nach dem Buch leider immer noch nicht. Meine Sympathien zu ihr veränderten sich im Laufe des Buches über „seltsames Weibsbild“, über „sie ist ja doch ganz nett“ bis hin zu „was soll denn das jetzt schon wieder“. Viele ihrer Gedankengänge und Empfindungen, aber vor allem Entscheidungen sind mir sehr fremd und suspekt geblieben. Ich habe sie als Person irgendwie nie richtig zu fassen bekommen.
    Ebenso ging es mir mit David. Er blieb mir das ganze Buch über sogar noch fernen als seine Frau Rachel. Er hat wirklich ziemlich oft mit seinen Aktionen den Vogel abgeschossen und somit stand er für mich ziemlich schnell auf dem Abstellgleis.
    Nun Rätselt man das ganze Buch, was es denn nun mit diesem Auftauchen auf sich hat und wenn Jamie denn da sieht, denn seine Mutter kann es ja nicht sein, oder doch? Man überlegt hin und überlegt her und was passiert zum Schluss? Ich werde den Grund für das alles natürlich nicht nennen, aber die Auflösung war nun wirklich mehr als lächerlich.
    Für mich war dieses Buch leider nur Teilweise ein Thriller, ja ohne Psycho, der Spannung aufkommen ließ. Die meiste Zeit war ich ziemlich gelangweilt, wobei die Geschichte wirklich sehr großes Potential hatte!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Langatmig und doch spannend


    Der Psychothriller „Stiefkind“ von S. K. Tremayne ist spannend, mit langatmigen Passagen.


    Rachel hat das große Los gezogen. Sie ist seit kurzem mit dem gut aussehenden und vermögenden David verheiratet und wohnt zusammen mit ihm, seinem 9-jährigen Sohn Jamie sowie seiner Mutter im Herrenhaus „Carnhallow House“ in Cornwall.
    David ist Witwer. Seine erste Frau, Nina, starb vor zwei Jahren in der ehemaligen Mine „Porzellan“, die seit Jahrhunderten in Familienbesitz von Davids Familie ist.
    Alles könnte perfekt sein für Rachel, wäre da nicht das seltsame Verhalten von Jamie. Anfangs hält Rachel es für Abneigung gegenüber ihr, der Stiefmutter. Dann schiebt sie sein Verhalten auf die Trauer um den Tod seiner Mutter.
    Doch was steckt wirklich hinter seinem Verhalten? Hat Jamie tatsächlich Vorahnungen? Oder wird er manipuliert? Da seine düsteren „Prophezeihungen“ alle Rachel betreffen, fragt man sich als Leser, ob Jamie seine Stiefmutter hasst? Oder gibt es doch jemanden, der den Jungen benutzt, um die neue Frau an Davids Seite los zu werden? Evtl. Davids Mutter? Hat sie etwas gegen die neue Schwiegertochter? Ist Rachel, die aus der Unterschicht kommt, nicht gut genug für diese Familie? Oder ist es etwa Nina, Davids tote Frau und Jamies Mutter? Ist sie etwa damals bei dem Sturz gar nicht ums Leben gekommen? Ihre Leiche zumindest wurde nie gefunden...
    Könnte es evtl. sogar David selbst sein? Wird Rachel herausfinden, was in „Carnhallow House“ vor sich geht, noch bevor Jamies Worte „An Weihnachten bist du tot“ wahr werden?
    Oder bildet Rachel sich das alles nur ein? Hat Jamie ihr wirklich gesagt, dass sie sterben wird? Stimmt vielleicht mit ihr selbst etwas nicht?


    Die Story um Rachel, David, Jamie und den Tod von Nina finde ich sehr spannend geschrieben. Das Rundherum finde ich etwas langatmig. Vor allem die Geschichten um die früheren Bergwerke in Cornwall.

  • Drum prüfe, wer sich ewig bindet.
    Rachel Daly, eine junge Londonerin um die dreißig verliebt sich Hals über Kopf in den zehn Jahre älteren, gut betuchten Anwalt David Kerthen. Ausschlaggebend für Rachel’s schnellen Entschluss, Davids Heiratsantrag anzunehmen, war neben der finanziellen Absicherung, denn sie selbst kommt aus ärmlichen Verhältnissen, jedoch das Kennenlernen des kleinen Jamie‘s, Davids Sohn aus erster Ehe. Zwei Monate später zieht sie nach Cornwall. Davids Familie lebt schon seit Jahrhunderten dort und besitzt ein traumhaftes, allerdings renovierungsbedürftiges Herrenhaus. Rachel soll die Restauration des Anwesens fortführen, während David unter der Woche weiter in London arbeitet. Doch das Einleben in die raue, karge Landschaft, die zudem noch zerfurcht ist, von der Jahrhunderte alten Tradition des Bergbaus fällt Rachel alles andere als leicht. Auch Jamie, dieser liebenswerte, lustige kleine Bursche, wirkt, seitdem sie im „Carnhallow House“ wohnen, still und in sich gekehrt. Die wenigen Male die er jetzt mit Rachel kommuniziert, sind geprägt von düsteren Vorahnungen, die so weit gehen, das Rachel beschließt den Jungen einem Psychiater anzuvertrauen, gegen Davids Willen. Doch die Aussage des Jungen, das Rachel zu Weihnachten stirbt und die tote Mutter des Jungen wiederkommen soll, erschreckt Rachel doch zutiefst.



    Dieser Psychothriller beinhaltet ganz genregemäß alles was den Leser neugierig macht. Eine traditionsreiche mit vielen dunklen Tragödien ausgestattete Umgebung, eine uralte Familiengeschichte die streckenweise bis zum Diesseits mit dunklen Geheimnissen aufwarten kann, ein ebensolcher uralter Familienbesitz, aufgebaut auf den Ruinen eines Klosters und Protagonisten die jederzeit darum kämpfen ihre düsteren Geheimnisse nicht zu offenbaren. So wird aus anfänglicher Liebe Hass, es entsteht Misstrauen und Neid -ein rasanter Nervenkitzel kann beginnen. So ganz zum Pageturner, wie von vielen Kritikern ausgelobt, entwickelt sich dies für mich jedoch nicht. Streckenweise sind mir die Passagen, die Rachel aus der Ich- Perspektive erzählen lassen zu langatmig. Eine gute Abwechslung ist die zwischenzeitliche Wortmeldung Davids, denn auch aus seiner Sicht werden Dinge geschildert, für mich sind diese jedoch etwas zu kurz gekommen und manchmal waren die Handlungen Davids für mich daher nicht nachvollziehbar.
    Die Schilderungen des Autors über die Geschichte Cornwalls bezüglich der vielen Zinn- und Kupferminen, die bis heute die Landschaft prägen, war zum Anfang sehr interessant, leider werden diese Dinge immer wieder präsentiert. Das waren mir einfach zu viele Wiederholungen. Etwas unglücklich charakterisiert fand ich die Mutter David’s. Eine ältere Dame mit beginnendem Alzheimer die über einen regen und wachen Geist verfügt? Das ist nicht recht glaubhaft.
    Versöhnlich stimmte mich da schon eher das Ende, das war für mich wirklich unvorhersehbar.



    Fazit: Ein solider Thriller mit leichten dramaturgischen Schwächen und einem überraschenden Ende.

  • Autor: S.K. Tremanye
    Titel: Stiefkind
    Seiten: 387
    ISBN: 978-3-426-51662-1
    Verlag: Knaur


    Autor:
    S. K. Tremayne ist ein englischer Schriftsteller und Reisejournalist, der regelmäßig für internationale Zeitungen und Magazine schreibt. Er wurde in Devon geboren und lebt mit seiner Familie in London. Nach "Eisige Schwestern" ist "Stiefkind" seine zweite Geschichte, die zum Bestseller avancierte.

    Inhalt:
    Ein traumhaftes Leben malt Rachel sich aus, als sie mit ihrem neuen Mann und dessen Sohn in deren Herrenhaus in Cornwall zieht. Doch der 9-jährige Jamie ist nicht wie andere Kinder: Er scheint zu sehen, was die nahe Zukunft bringt... und das ist Rachels Tod. (Klappentext)


    Rezension:
    Dass Etikettierung und Wirklichkeit nicht zusammenpassen, ist nicht nur oft bei Lebensmitteln der Fall, genau so wird der Leser auch bei diesem leicht schaurigen Spannungsroman enttäuscht werden. Denn, "Stiefkind" von S. K. Tremanye ist nichts anderes als das, auf jeden Fall kein Psychothriller als der er beworben und verkauft wird, und wahrscheinlich nur deshalb weiter oben auf den Tischen der Buchhandlungen zu finden ist. Anders lässt sich der Status der Geschichte nicht erklären, die schon mehrmals in anderer Form dagewesen, hier neu aufgegossen wurde und dem Leserserviert wird.


    Die Grundhandlung interessant, verzettelt sich der Autor in langatmigen Beschreibungen, die an Ödnis kaum zu überbieten den Leser sanft einlullen und immer wieder abgleiten lassen. Man muss sich förmlich darauf konzentrieren, am Ball zu bleiben. Die Idee ist, wie gesagt, genial, verstörend, sie so verbaut zu sehen. Man könnte mit den Figuren mitfühlen, sie positiv oder negativ ansehen, hoffen, zittern und bangen. Alleine, es funktioniert nicht. Nicht mal gegen dem Bösewicht bekommt man negative Gefühle. Der Funke mag nicht recht überspringen. Und dies, bis zur letzten Seite.


    Tatsächlich passiert auf den letzten Seiten zwar mehr als während der gesamten Handlung im Buch aber es scheint, als wollte der Autor damit wettmachen, was er gleich zu Beginn der Geschichte versäumt hat. Oder Tremanye kann nur nur Enden schreiben. Dieses ist gelungen und nur ihm ist es zu verdanken, dass die Handlung um Jamie und Rachel nicht vollends abrutscht. Die sonst sehr eintönige Geschichte wäre ansonsten eher etwas für die Rundablage P, ein wirkender Psychothriller geht anders.


    Als Einstieg mag "Stiefkind" funktionieren, den man unabhängig von Tremaynes Erstling lesen kann, aber Thrillererfahrene, die wissen, was Bücher dieses Genre bewirken und auslösen können, werden maßlos enttäuscht sein. Da helfen auch keine nette Idee oder das tolle Cover weiter. Wenn man die wegnimmt, bleibt von "Stiefkind" nicht mehr viel übrig. Schade, dass dafür andere Autoren weniger Beachtung finden, die diese Geschichte anders und besser erzählt hätten. Ein paar mehr psychische Übersprungshandlungen, Morde oder Wahnvorstellungen hätten hier gut getan. Als Spannungsroman der sehr ruhigen Sorte funktioniert es einfach nicht. Leider.

  • Ein lesenswerter Thriller mit kleinen Schwächen


    Die Fotografin Rachel schwebt im siebenten Himmel, nachdem sie den gut aussehenden und charmanten Anwalt David Kerthen kennengelernt hat. Bereits acht Wochen später heiratet sie ihn und zieht nach Cornwall, wo David mit seinem siebenjährigen Sohn Jamie in einem imposanten Herrenhaus lebt. Doch das gemeinsame Glück wird schon bald von der Vergangenheit überschattet. Denn nicht nur Jamie, der seine Mutter durch einen tragischen Unfall verloren hat, wird von Albträumen und Visionen geplagt, auch Rachel hat mit unwirklichen Erscheinungen zu kämpfen. Als dann auch noch Jamie behauptet, seine Mutter getroffen zu haben und zu wissen, dass Rachel Weihnachten nicht mehr lebt, überschlagen sich die Ereignisse. Plötzlich weiß niemand mehr, was Wahn und was Wirklichkeit ist und eine verhängnisvolle Entwicklung nimmt ihren Lauf.


    „Stiefkind“ ist nach „Eisige Schwestern“ der zweite Thriller des englischen Bestsellerautors und preisgekrönten Reisejournalisten S.K. Tremayne, der nach einem gemächlichen Einstieg allmählich in Fahrt gerät und mit einem undurchschaubaren Plot gut unterhält. Dabei sind es viele kleine Szenen, plötzliche Bemerkungen oder aufkommende Gefühlsregungen, die in ihrer Kombination dazu führen, dass die beiden Hauptpersonen immer unsicherer werden und Dinge wahrnehmen, die es so nicht gibt. Doch allein in einem großen abgelegenen Haus nehmen die Ängste überhand und die Grenze zwischen Fiktion und Wahrheit verschwimmt. Hinzu kommt, dass Rachels gut betuchter Ehemann nicht der ist, für den man ihn am Anfang hält und dass Jamie, sowie auch Rachel nach einem traumatischen Erlebnis in der Vergangenheit empfänglich für weitere Schicksalsschläge sind. Das alles wir von S.K. Tremayne in einem fesselnden Schreibstil erzählt und obwohl einige Passagen im Buch sehr konstruiert wirken und die Ausführungen über den Bergbau zu umfangreich sind, baut sich eine stetig steigende Spannungskurve auf.


    Fazit:
    Ein lesenswerter Thriller, der trotz kleiner Schwächen packende Lesestunden verspricht.