Thomas Thiemeyer - Die Stadt der Überlebenden

  • Zum-Fingernägel-abkauen spannend!


    Klappentext
    „Ahnungslos reisen Lucie und Jem mit einer Austauschgruppe in die USA. Doch als ihr Flugzeug am Denver Airport notlandet, wird ihnen schnell klar: Die Welt, wie sie sie kennen, gibt es nicht mehr. Die Flugbahn überwuchert, das Terminal menschenverlassen, lauern überall Gefahren. Sogar die Tiere scheinen sich gegen sie verschworen zu haben: Wölfe, Bären, Vögel greifen die Jugendlichen immer wieder in großen Schwärmen an. Was ist bloß geschehen? Während ihrer gefahrvollen Reise durch die neue Welt erfahren sie von einem Kometeneinschlag. Und von ein paar letzten Überlebenden in einer verschollenen Stadt. Aber wie sollen sie die erreichen, wenn die ganze Erde sich gegen sie verschworen hat?“


    Gestaltung
    Das Highlight an diesem Cover ist eindeutig die Schrift des Titels, da sie im Licht schimmert und changiert. Auch finde ich, dass das Covermotiv die Geschichte und die Grundthematik des Buches gut wiederspiegelt: das Setting des Buches ist nämlich eine Welt, in der die Natur die Welt zurückerobert. Die comicartigen Zeichnungen sind jetzt nicht unbedingt mein Fall, aber der Bildaufbau gefällt mir gut, da es so wirkt, als würde man über die Schultern der auf der Brücke sitzenden Figuren schauen.


    Meine Meinung
    Tatsächlich ist „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ mein erstes Buch von Thomas Thiemeyer. Dementsprechend neugierig war ich auf seinen Schreibstil und seine Art zu erzählen. Da ich schon viel von dem Autor gehört hatte und der Klappentext sehr vielversprechend klang, waren meine Erwartungen auch dementsprechend hoch. Glücklicherweise konnte der erste Band der „Evolution“-Trilogie diesen hohen Erwartungen gerecht werden und meine Hoffnungen für den zweiten Band sogar noch etwas erhöhen.


    Das dystopische Setting von „Evolution“ hat mir sehr gut gefallen. Nicht nur, weil ich Dystopien mag, sondern vor allem auch weil der Autor die Zukunftsversion verständlich und nachvollziehbar konstruiert. Für mich war der Kometeneinschlag, durch den sich die Welt rasant verändert hat, ein verständlicher Grund für die rapide Wandlung der Erde. Zudem wurde durch dieses Setting und die mit der neuen Welt einhergehenden Gefahren ein hohes Spannungspotenzial geschaffen. So besteht die Geschichte aus einem packenden Wechsel an Szenen, die beim Leser für hohen Nervenkitzel sorgen und Momenten der Ruhe, in denen es wichtige Informationen über die neue Welt gibt.


    So hat Thomas Thiemeyer eine Erzählstruktur geschaffen, die mich geradezu an das Buch gefesselt und dafür gesorgt hat, dass ich das Buch innerhalb kürzester Zeit inhaliert habe. Gerade die gefahrvollen Momente haben mir super gut gefallen, weil ich manchmal dachte, mein Herz würde stehen bleiben oder viel zu schnell schlagen, weil ich so mitgerissen von der Geschichte war! Die ruhigeren „Erholungsszenen“ danach haben mir dann kleine Verschnaufspausen geboten, die aber nicht langweilig waren, denn es gab stets etwas zu entdecken oder erfahren! So fesselte der Autor mich an die Buchseiten, denn nach jeder Ruhe zog ein erneuter Sturm auf, der mich jedes Mal mitgerissen hat.


    Die Figuren haben mir insgesamt gefallen, auch wenn ich ein wenig das Gefühl hatte, sie während der Geschichte nur oberflächlich kennen gelernt zu haben. Die Geschichte wird aus den Erzählperspektiven von den Protagonisten erzählt, sodass hier stets ein Wechsel vorliegt und immer andere Figuren erzählen. Thomas Thiemeyer hat dies auch gut gemacht, da für mich stets klar war, wer gerade der aktuelle Erzähler ist. Ich merkte auch am Erzählstil Unterschiede zwischen den Kapitel bzw. erzählenden Figuren. Jedoch hatte ich manchmal den Eindruck, als würde ich Jem, Lucie und Marek immer nur kurz kennen lernen und ihre Gedanken sowie Gefühle dann ein wenig auf der Strecke bleiben.


    Dennoch hat mir an den Protagonisten ihr Miteinander sehr gut gefallen, da wir in „Evolution“ mehrere Hauptfiguren haben, die alle stets gemeinsam unterwegs sind. So kommt es auch mal zu Konflikten in der Gruppe, was auch für einige Spannung beim Lesen sorgt. Gerade da die Figuren auch sehr unterschiedlich sind und vor allem Marek als Bad Boy für Diskussionsstoff sorgt, geht es in der Gruppe sehr dynamisch zu. Das hat das Buch zusätzlich zu den vielen Gefahren, die die Jugendlichen durchstehen, sehr packend gemacht.


    Fazit
    „Evolution – Die Stadt der Überlebenden“ ist wie ein Sturm, der den Leser mit sich reißt, gefangen hält und nicht mehr loslässt. Dieses Buch ist so spannend, dass man aufgrund des hohen Nervenkitzels gar nicht anders kann, als an seinen Fingernägeln zu knabbern! Ich konnte „Evolution“ kaum aus der Hand legen und freue mich sehr auf den nächsten Teil. Ich hoffe, dass ich die Protagonisten dort etwas besser kennen lernen kann, denn ich hatte hier manchmal den Eindruck, die Hauptfiguren nur am Rande kennen zu lernen.
    Gute 4 von 5 Sternen!


    Reihen-Infos
    1. Evolution 01 – Die Stadt der Überlebenden
    2. Evolution 02 – Der Turm der Gefangenen (erscheint im Januar 2017)
    3. ???

  • Gestaltung
    Das Highlight an diesem Cover ist eindeutig die Schrift des Titels, da sie im Licht schimmert und changiert. Auch finde ich, dass das Covermotiv die Geschichte und die Grundthematik des Buches gut wiederspiegelt: das Setting des Buches ist nämlich eine Welt, in der die Natur die Welt zurückerobert. Die comicartigen Zeichnungen sind jetzt nicht unbedingt mein Fall, aber der Bildaufbau gefällt mir gut, da es so wirkt, als würde man über die Schultern der auf der Brücke sitzenden Figuren schauen.

    Ich bin jetzt nicht der große Thiemeyer-Fan, er konnte mich noch nie zu 100% überzeugen. Aber vor kurzem hätte ich das Buch fast mitgenommen, nur weil ich das Cover so genial fand. Das war eins der schönsten, die ich seit langem gesehen hab. :drunken: Das Schimmern machte absolut was her und ich finde aber, dass es hier im Forum als Bild bei weitem nicht so wirkt wie "in Echt".
    Aber danke für Deine Rezi! :thumleft:

  • Inhalt:
    Jam und Lucie fliegen mit einer Gruppe zu einem Schüleraustausch in die USA.
    Doch während des Fluges passiert etwas ungewöhnliches und danach ist die Welt für die Passagiere nicht mehr, wie sie einmal war.
    Als sie in Denver landen, erkennen sie den Airport und die Stadt nicht wieder. Alles ist von Pflanzen überwuchert und sie treffen keine Menschenseele. Als sie sich auf den Weg nach Antworten machen, werden sie plötzlich von den Tieren und der Natur angegriffen. Sie versuchen zu fliehen.
    Doch wohin, wenn plötzlich die ganze Welt gegen einen zu sein scheint?


    Meine Meinung:
    Was für ein großartiges Buch! Die Geschichte wird so temporeich und spannend erzählt, dass man gar nicht merkt, wie die Zeit und die Seiten dahin fliegen.
    Ich stehe Dystopien immer skeptisch gegenüber. Oft wird nicht erklärt, wie es zu der veränderten Welt gekommen sein soll. Das ist hier ganz anders. Sehr logisch und nachvollziehbar werden die Gründe erläutert, was das Ganze sehr echt wirken lässt.
    Auch die Geschehnisse, die manchen aus der Gruppe treffen, sind schlüssig. Da hatte ich am Anfang meine Zweifel, aber es gelingt Thomas Thiemeyer erstaunlich gut, es nicht aufgesetzt wirken zu lassen.


    Die Charaktere sind vielfältig. Neben den beiden Sympathisanten Jem und Lucie gibt es auch den Antagonisten und den Nerd. Sympathisch finde ich ebenfalls, dass es so wohl deutlich positive Frauen (Mädchen)bilder gibt, als auch negative.
    Die Clique ist so bunt wie eine ganz normale Schuljahrgang.


    Bedrückend ist, dass auch in einer komplett anderen Welt die Hautfarbe eine Rolle zu spielen scheint. Es wird nur angedeutet und ich denke, in Band 2 erfahre ich mehr.
    Tja, die Dummheit und Ignoranz scheint nicht auszusterben, so lange es Menschen gibt.


    Ein wunderbares und intelligentes Buch, das ich nur weiter empfehlen kann.
    Von mir gibt es 4,5 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • ### Inhalt ###

    Eine deutsche Schüleraustauschgruppe gerät bei ihrem Flug von Frankfurt nach Amerika in ein schweres Unwetter, sodass der Kapitän auf dem Flughafen Denver notlanden muss. Schnell stellen die Passagiere fest, dass die Welt, in der sie sich nun befinden, nicht die gleiche ist, die sie kennen. Die Natur ist feucht-warm und tropisch, unbekannte Vögel und Insekten schwirren durch die Gegend und nirgendwo gibt es andere Menschen. In einem der verlassenen Flughafen-Geschäfte finden sie eine Zeitung aus einem seltsamen Material - ihr Datum zeigt das Jahr 2035. Kurze Zeit später beginnen die seltsam intelligenten Tiere die Menschen anzugreifen.


    ### Meinung ###

    Dieser Jugendroman ist wirklich sehr spannend geschrieben. In dieser Hinsicht versteht der Autor wirklich sein Handwerk.


    Für mich wirft der Roman die interessante Frage auf, ob und wie sich die Menschen nach einem Zusammenbruch der Zivilisation erholen könnten und welche Wege der Entwicklung die Menschen dabei nehmen würden?


    Die Wahrheit ist ja, dass es solche Zusammenbrüche, den Rückfall in eine geringere Entwicklungsstufe, in der Menschheitsgeschichte ja öfters gegeben hat. Der Untergang vieler Hochkulturen oder der Zerfall der antiken Kultur und der Übergang in das Mittelalter sind Beispiele dafür.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Sehr spannender, gut geschriebener Roman über die Abenteuer einer Schüleraustauschgruppe in der einer fremdartigen Welt. Wirft zudem einige interessante Fragen auf.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


    Finde und tausche meine gelesenen und viele andere Bücher auf Tauschticket.de

    Kompensiere Deinen ökologischen Fußabdruck, indem Du Projekte unterstützt, die Dir am Herzen liegen: wren.co

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Thomas Thiemeyer - Evolution: Die Stadt der Überlebenden“ zu „Thomas Thiemeyer - Die Stadt der Überlebenden“ geändert.