Eigenzitat aus amazon.de:
Nun, Polizeiautos in Deutschland sind nicht schwarz-weiß lackiert und Chauvinismus ist immer ein wenig unschön, weswegen ich hier etwas abziehen möchte - und ich rate auch dringend davon ab zu versuchen, mit einer Kredit- oder Bankkarte ein Schloß zu knacken. ;)
1996 war Deutschland noch ein anderes Land als es dies 2016 ist. Der Kalte Krieg lag hinter uns und wir lasen in der Presse von Zusammenwachsen, aber auch von neuen nationalistischen Bewegungen, aufkommendem Islamismus und Ostalgie. Der aktuelle Fall bringt Reacher und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter mit einigen dieser Themen im Großraum Hamburg in Verbindung, wo eine islamistische Gruppe für einen noch unbekannten Gegenwert 100.000.000 Dollar geboten hat. Eine aus CIA, FBI und der Militärpolizei soll herausfinden, wer hier genau wem was anbietet.
Als die Spuren in den USA ausgereizt scheinen, begeben sich Reacher und Neagely nach Hamburg um mit Hilfe der deutschen Polizei die offenen Fragen zu beantwortenden. Dabei stoßen sie auf einige eher unerfreuliche Vertreter germanischer Subkultur, mit denen sie sich eher unsachgemäß auseinandersetzen. Was aber auch einen gewissen Unterhaltungswert hat - einmal, weil sie die Ermittlungen in interessanterweise erschweren und Reacher die einzige logischen Gründe geben, sich mit irgend jemanden zu prügeln. Ansonsten ist sein Kontakt mit der deutschen Bevölkerung eher gering.
Wer historische Akkuratesse in einen soldatischen Whodunnit erwartet, der sollte nicht unbedingt zu Reachertiteln greifen. Auch glaube ich nicht, dass es Child darum gegangen. Er hat hier einen ziemlich interessanten Whodunnit voller Kompetenz- und Zuständigkeitsrangeleien abgeliefert, der eine wenig mehr Procedure darstellt als man es von Reachertiteln gewohnt ist. Gut zu lesen.