Paolo Cognetti - Ein Sommer im Gebirge / Il ragazzo selvatico-Quaderno di montagna

  • Original : Italienisch, 2013


    INHALT :
    Die Geschichte eines jungen Schriftstellers aus der Stadt, der sich aber allein in den Bergen wohlfühlte, wo er einen Grossteil seiner Kindheit und Jugend verbracht hatte. Dreissig Jahre alt, und nach einem « üblen Winter », entscheidet er sich für eine Erfahrung der Einsamkeit über mehrere Jahreszeiten hinweg und mietet ein Chalet in de Höhen des Aostatales. Dort findet er zurück zum Glück des Wanderns in den Höhen, erlebt innere und äussere Stürme und erlernt manch Fertigkeit neu…


    Paolo ha trent'anni e si sente senza forze, sperduto, sfiduciato: gli sembra di non andare da nessuna parte. Così lascia la città dov'è nato e cresciuto e se ne va a stare in montagna, in una baita a duemila metri. Qui, nella solitudine quasi totale, riscopre una vita più essenziale e rapporti umani sinceri con gli unici due vicini di casa. La storia vera di una fuga e di un viaggio per ritrovare se stessi, per fare i conti con il passato, una lotta a mani nude contro il dolore. (Quelle : italienische Produktbeschreibung)


    BEMERKUNGEN :
    In dieser Schilderung erzählt Paolo Cognetti von einer Zeit so um die 30 herum, in der er Orientierung und Halt verloren hat. Wo sich wiederfinden? Was tun? Er erinnert sich an die Kindheit und Jugend, in denen er regelmässig Erneuerung an der « frischen Luft » in den Bergen erfahren hat. So mietet er in den Höhen des Aostatales ein Chalet an und begibt sich im Frühjahr auf seinen persönlichen Almaufstieg. Diese Seiten bilden ein «Bergtagebuch » seines Aufenthaltes, der bis zum herinbrechenden Winter gehen wird und dem « Almabstieg » seiner Nachbarn und seiner selbst. Nun, Thoreau hatte die Einsamkeit in den Wäldern gesuch; Cognetti hier in den Höhen. Sicher: er sucht die Nähe insbesondere zu zwei Nachbarn, doch ein Grossteil seiner Zeit verbringt er alleine und erneuert sich nach und nach im heilenden Kontakt mit der Natur.


    In siebzehn Kapiteln von sechs bis zehn Seiten erzählt er auf poetische Weise von seinen Erfahrungen. Und gibt vielleicht auch uns Mut, ab und zu dem grossen Geschäft der Welt zu entfliehen, und in der Abgeschiedenheit das Wesentliche zu suchen?!


    Ich denke, dass wir von diesem jungen italienischen Autoren noch hören und vor allem lesen werden !


    AUTOR :
    Paolo Cognetti wurde 1978 in Mailand geboren. Er liebt New York und die Berge, schreibt seit circa dem 18.Lebensjahr literarische Leitungsbücher, Erzählungen, Dokumentare und Romane. Er studierte Mathematik an der Uni und amerikanische Literatur als Autodidakt. 1999 verliess er die akademischen Studien und erarbeitete sich ein Diplom an der Schule für Kinematographie in Mailand. In der Folge arbeitete er an vielen Dokumentarfilmen sozialen, politischen und literarischen Charakters. Er verbringt regelmässig Zeiten der Einsamkeit in den Bergen.


    (Quelle und mehr : https://it.wikipedia.org/wiki/Paolo_Cognetti )


    Generi Romanzi e Letterature » Romanzi italiani
    Editore Terre Di Mezzo
    Collana Narrativa
    Formato Brossura
    Pubblicato 01/05/2013
    Pagine 101
    Lingua Italiano
    Isbn o codice id 9788861892354

  • Und hier eine Ausgabe auf Französisch (in der ich dieses Buch auch las):


    Le garçon sauvage - Carnet de montage
    (meines Erachtens entspricht das "sauvage", also "wild", nicht dem italienischen Original, aber es zieht vielleicht mehr?)


    Broché: 128 pages
    Editeur : ZOE EDITIONS (7 janvier 2016)
    Langue : Français
    ISBN-10: 2889272966
    ISBN-13: 978-2889272969

  • Da nun von den "Acht Bergen" die Rede war, überprüfte ich, ob eventuell seine älteren Bücher auch übersetzt worden sind. Und, taratara, hat man Lunte gerochen, und dieses hier renzensierte Buch ist auf Deutsch erschienen! Bitte den Fredtitel erweitern:


    Eine Schaffenskrise und das festgefahrene Leben in Mailand bringen Paolo auf die Idee, sich für eine Zeit von der Zivilisation zu verabschieden. Inspiriert von Henry David Thoreau, Chris McCandless und anderen Eremiten mietet er eine Hütte in den Bergen Fontane Numero 1 , nicht weit von dort, wo er als Kind die Sommer verbracht hat. Als Ende April das Abenteuer beginnt, erwarten ihn da oben Reste von Schnee, das Rauschen des Winds und das Schweigen der Steine.
    Das Dasein auf 2000 Meter Höhe bringt die einfachen Dinge zurück: Holz hacken, Feuer machen, die Gegend erkunden, einen Garten anlegen. Paolo spricht mit den Tieren, liest Bücher, hört seltsame Geräusche in der Nacht. Wochenlang sieht er keine Menschenseele, bis aus dem Nebel doch eine Gestalt auftaucht.
    Paolo Cognettis Hüttenbuch erzählt von der schönen, schrecklichen Einsamkeit, in der man sich selber näherkommt, von einer nicht gekannten Freundschaft und wir lesen den Beweis von der Wiederkehr der verlorenen Sprache.

  • Hier noch mein Eindruck von dem Buch. Paolo Cognetti hat sich entschlossen aus Gründen, auf die er nicht weiter eingeht, einen Sommer in einer Hütte in den Bergen zu verbringen. Es hat schon was, wenn man eigentlich die Einsamkeit sucht, aber feststellt, dass man sich mit den Nachbarn gut versteht. Wobei es sich auch da um eher Einzelgänger gehalten hatte. Aber schön, dass Einzelgänger zu sein, nicht gleichbedeutend ist, sich einer guten Gesellschaft zu verweigern.


    Cognetti macht nicht viele Worte. Und so könnte es dem einen oder anderen Leser vielleicht zu wenig sein, aber mir gefällt gerade dieses Weglassen. Diese wenigen Worten, die viel bei mir als Leser anstoßen, als es doppelt so viele Seiten wären.
    In dieser Zeit ging es Cognetti nicht darum, auf Gipfel zu steigen. Er findet seine Freude daran, die Gegend zu erwandern. Vom Wetter her hatte er leider einen recht regnerischen Sommer erwischt. Er beschreibt die Einsamkeit. Die Geräusche. Seine Gedanken. Er liest viel. Man spürt das was immer ihn belastet haben muss, langsam von ihm abfällt. Er heilt innerlich. Und diese neue Kraft kann er mit in sein "altes" Leben nehmen. Dem einen mag das Buch zu langweilig sein, weil ja nicht so viel passiert, mir hatte es ausgezeichnet gut gefallen.


    Noch eines, auf dem Klapptentext steht, das Cognetti mit den Tieren spricht. Keine Ahnung in welchem Buch das sein soll, aber in diesem auf jeden Fall nicht. Was auch gut war, ich habe mir schon sonstwas an Geplauder in Richtung Esoterik vorgestellt. Er singt einmal einem Murmeltier ein Lied vor. Er krault die Hunde der Hirten und gibt ihnen was zu fressen, höchstwahrscheinlich wird er sie wohl auch angesprochen haben. Vielleicht hat er auch einmal einen Hasen oder Adler "Hallo!" gesagt. Aber das war es dann auch.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


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  • @tom leo Ich muss doch mal neugierig nachfragen, einmal hast du dem Buch 4-Sterne gegeben, ein zweites mal 4 1/2 Sterne, zu welcher Bewertung würdest du letztendlich tendieren? Nicht das ein halber Stern jetzt viel ausmachen würde, aber ich bin halt neugierig :uups:

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  • @tom leo Ich muss doch mal neugierig nachfragen, einmal hast du dem Buch 4-Sterne gegeben, ein zweites mal 4 1/2 Sterne, zu welcher Bewertung würdest du letztendlich tendieren? Nicht das ein halber Stern jetzt viel ausmachen würde, aber ich bin halt neugierig :uups:

    Erwischt! Ja, das passierte mir hier eventuell, weil ich einmal von meiner schriftlich festgehaltenen Bewertung ausging (wahrscheinlich) und einmal so Pi-mal-Daumen, als die deutsche Übersetzung verlinkt wurde? Davon mal abgesehen bin ich bei Bewertungen manchmal hin- und hergerissen: was bewerte ich? Sprache? Inhalt? Form? So kann eigentlich eine Buchbewertung sehr schwanken, je nachdem nach welchen Kriterien ich es betrachte.
    Und dazu kommt dann der zeitliche Abstand? Und dann das Abgeschreckt-Werden durch die Kommentare jener, die nicht verstehen können, dass unsereins viele Bücher sehr hoch bewertet?


    Also sagen wir nun ruhig :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: / :bewertungHalb: !


    Und ich bin doch ziemlich froh, dass ich diesen Schriftsteller als möglichen Geheimtipp ausmachte vor den "Acht Bergen"!!!

  • Ja, das passierte mir hier eventuell, weil ich einmal von meiner schriftlich festgehaltenen Bewertung ausging (wahrscheinlich) und einmal so Pi-mal-Daumen, als die deutsche Übersetzung verlinkt wurde? Davon mal abgesehen bin ich bei Bewertungen manchmal hin- und hergerissen: was bewerte ich? Sprache? Inhalt? Form? So kann eigentlich eine Buchbewertung sehr schwanken, je nachdem nach welchen Kriterien ich es betrachte.

    Das kommt mir von irgendwoher sehr bekannt vor!


    Und dann das Abgeschreckt-Werden durch die Kommentare jener, die nicht verstehen können, dass unsereins viele Bücher sehr hoch bewertet?

    Das wiederum ist mir egal. Wenn ich einem Buch eine hohe Bewertung geben mag, weil es mir aus welchen Gründen auch immer als richtig erscheint, dann tue ich das dann auch. Wie du siehst habe ich diesem Buch die Höchstbewertung von 5 Sterne gegeben. Für mich hat einfach alles gepasst, wie man meiner Rezension entnehmen kann. Ein wirklich tolles Buch!


    Ich habe Cognetti übrigens ein klein wenig beneidet. Der Mann hat wirklich einen Traum von mir gelebt. Nur habe ich leider nicht seine Erfahrungen in den Bergen und mir wäre es auch als Frau, so alleine in einer Hütte, doch nicht sehr wohl. Aber Träume sind da auch geträumt werden zu dürfen. Vor allem die innere Heilung von ihm konnte ich sehr nachvollziehen. Die Blickrichtung wird in den Bergen und in der Natur verändert.


    Und ich bin doch ziemlich froh, dass ich diesen Schriftsteller als möglichen Geheimtipp ausmachte vor den "Acht Bergen"!!!

    Auf "Acht Berge" freue ich mich schon sehr!

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  • Ich habe Cognetti übrigens ein klein wenig beneidet. Der Mann hat wirklich einen Traum von mir gelebt. Nur habe ich leider nicht seine Erfahrungen in den Bergen und mir wäre es auch als Frau, so alleine in einer Hütte, doch nicht sehr wohl. Aber Träume sind da auch geträumt werden zu dürfen. Vor allem die innere Heilung von ihm konnte ich sehr nachvollziehen. Die Blickrichtung wird in den Bergen und in der Natur verändert.

    Natürlich: wenn man dieses Erleben 1:1 übertragen wollte, könnte das in unreichbare Ferne rücken. Ich bin jedoch überzeugt, dass es eine Form der im guten Sinne gewählten Einsamkeit auf Zeit auch in einem erreichbaren Rahmen geben kann. Man muss nicht notwendigerweise hundert km von der Zivilation wegsein. Wir haben auf unserem Grundstück, durch einen kleinen Hang und Bäume versteckt, eine kleine Hütte, wo ich zweimal für circa eine Woche, zehn Tage untertauchte. Das war schon prima.
    Überlege mal, wo Dir so was ähnliches möglich wäre???

  • Nun auch als TB bei Penguin!


    Aus der Hektik der Großstadt in die Ruhe der Berge: Die persönliche Geschichte von Bestsellerautor Paolo Cognetti

    Paolo Cognetti braucht eine Auszeit vom hektischen Leben in Mailand und mietet eine Hütte in den Bergen – nicht weit von dort, wo er als Kind die Sommer verbracht hat. Das Leben auf 2.000 Meter Höhe bringt die einfachen Dinge zurück: Holz hacken, Feuer machen, einen Garten anlegen. Endlich hat er Zeit zu lesen, spricht mit den Tieren, hört seltsame Geräusche in der Nacht. Wochenlang trifft er keine Menschenseele – bis aus dem Nebel doch eine Gestalt auftaucht.