Sarah Baines - Die Sehnsucht der Wölfe

  • Klappentext:
    Am liebsten ist sie allein.
    Damit niemand merkt, dass sie anders ist.
    Ein Mensch. Ein Wolf.
    Eine Frau.


    Als Rachel auf ihrem Heimweg die halb verhungerte Wölfin entdeckt, ist es wie die grausame Erinnerung an ihre eigene Vergangenheit. Ihr hat damals niemand geholfen. Diesem Mädchen jedoch kann sie helfen. Und so macht sie sich mit ihr auf die Suche nach der Bestie, die ihr das angetan hat. Als sie an einem weiteren Tatort auf Vince trifft, endet es in einer handfesten Prügelei. Er ist, was sie aus tiefster Seele verabscheut: ein Wolf. Arrogant, aggressiv, stark. Und er ist auf der Suche nach dem gleichen Mann.


    Meine Meinung:
    Ich bin auf das Buch beim Stöbern auf Amazon aufmerksam geworden - mir ist gleich das wunderschöne Coverbild ins Auge gesprungen (das aber ehrlich gesagt nicht wirklich zur Geschichte passe :wink: ) und da die Rezensionen bei Amazon überwiegend sehr positiv waren habe ich mich getraut das Buch zu bestellen in der Hoffnung das es sich von den ganzen aktuell erhältlichen Liebes-Fantasy-Schnulzen absetzt und mal wieder etwas "mehr" bietet.
    Als ich das Buch nach Bestellung in den Händen hielt ist mir erst aufgefallen das es nicht bei einem der großen Verlage erschienen ist und ich war ein wenig besorgt doch wieder nur "Schrott" gekauft zu haben.


    Zum Glück nicht! Das das Lektoriat vielleicht nicht ganz so gut war fällt einem an wenigen Stellen auf, stört aber den Lesefluss nicht (ich bin nur über ein Wort gestolpert wo ich mich gefragt habe was es denn nun heißen solle :lol: ).


    Die Geschichte selbst ist insgesamt flüssig geschrieben, auch wenn einzelne Sätze mal etwas holpern.
    Die Charaktere fand ich insgesamt gut gezeichnet, und ihre Handlungen meist nachvollziehbar. Was mich jedoch mehrfach gestört hat war, dass ich mich doch immer wieder an "Die Nacht der Wölfin" von Kelley Armstrong erinnert gefühlt habe.
    In Beiden Geschichten sind weibliche Werfölfe eine Seltenheit (was für Sarah Baines Buch jedoch nicht unbedingt wesentlich wäre - vor Allem, da es anscheinend eine Fortsetzung geben soll die wieder in die "zwei finden sich"-Fantasy-Kerbe schlägt. Zumindest wenn ich das Nachwort der Autorin richtig interpretiere...), der Männliche Hauptcharakter wurde sehr jung verwandelt, wurde von seinem späteren Ziehvater in den Sümpfen gefunden und aufgezogen und jetzt leben sie gemeinsam auf dem großen Familiensitz. Außerdem kennt der Hauptcharakter aufgrund seines Jungen Verwandlungsalters keine Hemmungen gegenüber Menschen, anderen Wölfen und ist ein wenig "psychopathisch", während sein Ziehvater ruhig und ausgegliechen ist...
    Ich glaube Leser von Kelley Armstrongs Romanen werden jetzt wissen was ich meine :roll:
    An eben den oben genannten Stellen hätte ich mir ein wenig mehr Kreativität und neue Ideen von Sarah Baines gewünscht. Mit dem was auf dem Klappentext beschrieben ist wäre wesentlich mehr Raum für die Entwicklung von "Vince" (dem männlichen Hauptprotagonisten) gewesen.
    Zumindest, wenn sich die beiden Hauptcharaktere nicht bald zusammen auf die Jagd nach dem Übeltäter gemacht hätten, sondern noch ein wenig umeinander herum geschlichen wären.
    Zu Beginn der Geschichte rettet Rachel eine Wölfin die von einem "Streuner" verwandelt wurde - und erfrischenderweise geht es in der Geschichte von Sarah Baines um die Jagd nach eben jenem Streuner und nicht nur darum das Rachel und Vince im Bett landen (auch wenn man die Suche nach diesem Wolf rückblickend noch weiter hätte ausschmücken können).


    Trotzdem finde ich das Buch insgesamt gelungen - aufgrund der Parallelen zu den Kelley Armstrong Büchern die sich mir immer wieder aufgedrängt haben vergebe ich: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    Wenn man die oben genannten Bücher nicht kennt kommt das Buch glaube ich aber besser weg. :-,


    Fazit:
    Eine nette Abwechslung im Fantasy- Bereich, der sonst gefühlt nur noch aus Fantasy-Romance besteht. Das Potential zum immer wieder gelesenen Lieblingsbuch ist nicht da, aber man bereut auch nicht Geld für diese Geschichte ausgegeben zu haben.