Charlie Lovett - Jane Austens Geheimnis / First Impressions

  • Klappentext:
    Sophie Collingwood liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihrer Leidenschaft kann sie auch beruflich nachgehen: als Angestellte in einem Londoner Antiquariat. Dort versucht sie für ihre Kunden noch die obskursten Werke aufzutreiben – wie beispielsweise „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten". Für diese Sammlung erbaulicher Erzählungen aus dem Jahr 1796 gibt es gleich zwei Interessenten. Was Sophie nicht ahnt: Das schmale Bändchen birgt den Schlüssel zu einem Geheimnis um Jane Austens Meisterwerk “Stolz und Vorurteil”. Und plötzlich wird aus der Suche nach einem vergessenen Buch ein höchst gefährliches Abenteuer … Ein bezaubernder Roman um alte Bücher, junge Liebe und den Charme von Jane Austen!


    Meine Meinung:
    Ich mag Geschichten, die über die Person Jane Austen und ihre Bücher geschrieben werden. Im vorliegenden Roman geht es um beides. In der einen Geschichte erleben wir Jane Austen, wie sie sich mit dem 80jährigen Reverend Mansfield anfreundete und sich von ihm inspirieren liess. In der Parallelgeschichte geht es um die junge Sophie, die in der Nähe von Oxford lebt, in der Christ Church Bibliothek arbeitet, aber nach dem Tod ihres Onkels Bertram nach London zieht und in einem Bücherantiquariat eine Stelle annimmt. Dort bekommt sie gleich von zwei Kunden den Auftrag, eine Zweitauflage eines kleinen Büchleins von 1796 zu suchen. Als ihr kurz darauf gedroht wird, ist sie definitiv davon überzeugt, dass der Tod von Onkel Bertram nicht einfach ein Unfall war und beginnt zu ermitteln.


    Jane Austens fiktive Geschichte ist toll und warmherzig erzählt. Beim Lesen wünschte ich mir, dass Jane tatsächlich so einen Mentor gehabt hätte - die zwei haben trotz enormen Altersunterschied hervorragend miteinander harmoniert und ich hätte liebend gerne einen ganzen Roman nur über diese aussergewöhnliche Mentorenbeziehung gelesen. Dieser Teil für sich gesehen hätte 5 Punkte verdient.


    Leider wurde die Geschichte immer wieder durch die Gegenwartsgeschichte rund um Sophie unterbrochen. Mit Sophie wurde ich nicht warm. Sie ist naiv im Umgang mit den Männern, weiss generell nicht was sie will und scheint oberflächlich. Einzig die Beziehung zum Onkel war von Wärme und Zuneigung geprägt. Die Entwicklung der Sophie-Geschichte brauchte viel zu lange und wären nicht die interessanteren Austen/Mansfield-Einschübe gewesen, ich hätte abgehängt.


    Während 1796 alles passte, gab es in der Gegenwart viele Fragezeichen. Gewisse Vorkommnisse oder Verhaltensmuster passen schlicht nicht in unsere Zeit, da muss der Autor zu sehr im 18. Jahrhundert festgesteckt zu haben. Sophies Vater zum Beispiel, ein komischer Kauz: Seine Beziehung zu seinem Bruder Bertram hab ich nicht wirklich verstanden, falls da überhaupt eine Beziehung war. Der Vater ist kalt, fremd und abweisend, er fragt nicht mal nach, ob Sophie zumindest eine Handvoll Bücher auswählen möchte und gibt alle weg. Ja, anno 1800 würde ich durchaus verstehen, wenn Töchter nicht nach ihrer Meinung gefragt werden oder wenn alles verscherbelt wird. Aber nicht im Jahr 2016.


    Fazit:
    Gemischtwarenladen lässt grüssen. Weniger wäre mehr - Janes Geschichte hätte gereicht und überzeugt. Der Gegenwartskrimi hingegen war schal.
    3.5 Punkte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Über das Buch:


    Genre: Roman

    Verlag: Goldmann

    Format: Taschenbuch

    Preis: 9,99 Euro

    ISBN: 9783442484041

    Seiten: 410

    Erschien: 2015

    Originalsprache: Englisch

    Originaltitel: First Impressions erschien 2015


    Inhalt:


    Sophie Collingwood liebt Bücher, vor allem die von Jane Austen. Ihrer Leidenschaft kann sie auch beruflich nachgehen: als Angestellte in einem Londoner Antiquariat. Dort versucht sie für ihre Kunden noch die obskursten Werke aufzutreiben – wie beispielsweise „Ein kleines Buch allegorischer Geschichten". Für diese Sammlung erbaulicher Erzählungen aus dem Jahr 1796 gibt es gleich zwei Interessenten. Was Sophie nicht ahnt: Das schmale Bändchen birgt den Schlüssel zu einem Geheimnis um Jane Austens Meisterwerk “Stolz und Vorurteil”. Und plötzlich wird aus der Suche nach einem vergessenen Buch ein höchst gefährliches Abenteuer …


    Das Cover:


    Das Cover finde ich sehr schön. Mit den Blumen sieht es sehr harmonisch und romantisch aus.


    Die ersten 3 Sätze:


    Jane genoss ihre einsamen Spaziergänge sehr, und so war sie weiter gelaufen als beabsichtigt, in Gedanken mehr bei der Geschichte, die sie bald zu schreiben hoffte, als bei dem Buch, das sie vor Kurzem gelesen hatte. Der Anblick einer unbekannten Gestalt, die über ein Buch gebeugt auf einem Zaunübertritt saß, riss sie aus ihren Tagträumen. Auf den ersten Blick wirkte der Mann düster - er trug eine schäbige Kutte, auf seinem faltigen Gesicht lag ein grimmiger Ausdruck, und in seiner alten Hand hielt er zweifellos eine Sammlung von angestaubten Predigten.


    Meine Meinung:


    Das Buch spielt in zwei verschiedenen Jahren. Einmal im Jahre 1796 und einmal in der Gegenwart.

    In der Vergangenheit geht es um das Leben und das Schreiben von der jungen Jane Austen. Die Autorin hat sich weitgehend an die Fakten von dem Leben von ihr gehalten. Natürlich ist nicht alles in ihrem Leben so passiert, aber die wichtigsten Fakten stimmen.

    In der Gegenwart geht es um Sophie, die durch ihren Onkel Bertram die Liebe zu Büchern gefunden hat. Ihre Lieblingsautorin ist Jane Austen. Als sie ein bestimmtes Buch für einen Kunden finden soll, fängt ein großes Abenteuer an.

    Teilweise ist der Roman eine schöne Liebesgeschichte, teilweise ein Krimie. Ich finde es passt beides gut zusammen. Es ist oft so schön romantisch geschrieben, das einen das Herz offen geht. Und dann wieder so spannend, das man schnell weiter lesen muss.

    Der Schreibstil ist flüssig und mitreißen geschrieben.

    Was ich auch sehr schön finde, sind die vielen schönen Zitate von Büchern und Lesern, die im Buch verstreut sind. Hier ist ein sehr schönes, was auf Seite 45

    "Ein gutes Buch ist wie ein guter Freund. Es wird dich den Rest deines Lebens begleiten. Am Anfang wird es spannend und abenteuerlich sein, und Jahre später wird es zu etwas Tröstlichem, Vertrautem werden."

    Das Ende fand ich sehr schön und auch sehr überraschend.

    Ich finde das Buch ist für jeden der gerne liest oder etwas über Jane Austen erfahren möchte.


    Fazit:


    Ein super Roman über die Liebe zu Büchern!


    Über den Autor:


    Charlie Lovett hat früher als Antiquar gearbeitet, ist ein begeisterter Büchersammler und gehört dem "Grolier Club" an, Amerikas bedeutendstem Club für Bücherliebhaber. Er lebt mit seiner Frau abwechselnd in Winston Salem, North Carolina, und Kingham im englischen Oxfordshire. Nach dem New-York-Times-Bestseller "Das Buch der Fälscher" ist "Jane Austens Geheimnis" sein zweiter Roman.


    Wie viele Sterne?


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17