Nevil Shute - Pastorale/Das Paar in der Sonne/Pastoral

  • Peter Marshall ist im 2. Weltkrieg Bomberpilot und fliegt vom englischen Stützpunkt Hartley aus eine Mission nach der anderen über Deutschland. Er gehört inzwischen zu den dienstältesten und erfahrensten Piloten, kaum einer hat mehr Einsätze heil überstanden als er, und ihm eilt ein guter Ruf voraus. Sein ganzes Leben kreist um Hartley, und schließlich verliebt er sich Hals über Kopf in eine junge Funkerin, Gervase, die ebenfalls auf dem Stützpunkt lebt und arbeitet.


    Doch die Beziehung entwickelt sich nicht ganz so wie erwartet, und Peter muss auf die harte Tour feststellen, dass seine Konzentration darunter leidet, was Gefahr für ihn und seine ganze Besatzung bedeutet ...


    Der Roman von Nevil Shute entstand bereits 1944, fängt also den "O-Ton" der Kriegszeit authentisch ein. Das bedeutet jedoch leider auch, dass Begriffe, Abkürzungen und Anspielungen, die dem damaligen Publikum sicher geläufig waren, für heutige Leser eine Herausforderung darstellen, weil sie nicht erläutert werden.


    Der Einstieg ins Buch fällt dadurch schwer, zumal auch auf den ersten hundert Seiten nicht viel passiert außer Flugzeugwartung, Angelausflügen und einem Bombereinsatz, der emotionslos und unspektakulär abgehandelt wird. Business as usual eben (was aus heutiger Sicht sehr befremdlich wirkt). Immerhin dürfen zwischendurch auch mal ein paar Schmetterlinge flattern, aber auch die kommen nicht so recht auf Touren.


    Doch als Peter auf dem Heimflug aus Deutschland aufgrund einer verpatzten Kompasseinstellung plötzlich mit dem Allerschlimmsten rechnen muss, wird es dann doch noch interessant, ja sogar hochspannend. Man zittert mit der womöglich todgeweihten Crew mit und vielleicht noch mehr mit Gervase, die zu Hause am Funkgerät sitzt und eine Maschine nach der anderen zurückkehren sieht, bis nur noch die von Peter fehlt.


    In der ersten Hälfte ziemlich lahm, entwickelt sich dann aber zu einem packenden Fliegerdrama mit einem netten Romanzenanteil.