Julian Fröhlich - Gut & Böse-Ausgegrenzt

  • Autor (Quelle: Vorablesen.de)


    Über den Autor habe ich leider nur folgendes gefunden: Das erste Buch des Autors heißt ‚Das Buch mit sieben Siegeln. ‘




    Produktinformation (Quelle: Amazon)


    • Taschenbuch: 368 Seiten
    • Verlag: VA - Verlag Aretz; Auflage: 1 (16. November 2016)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 394482461X
    • ISBN-13: 978-3944824611
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren





    Eine erst nach etwa einem Drittel richtig spannende Dystopie


    November 2031. Häftlinge wurden auf einer Insel ausgesetzt, von der es kein Entkommen gab… Unter ihnen auch Xavier Martello….


    Juli 2032. Oberfeldwebel Samuel Sander und seine Männer sollten die Häftlinge auf der Insel suchen, denn es sah aus, als seien keine mehr da…. Sein bester Freund Ben wurde dabei verletzt…


    Ben war verheiratet, hatte ein Kind, und doch ließ er sich zu einem Einsatz versetzen, der so geheim war, dass noch nicht mal sein Vorgesetzter Hauptmann Grünthal wusste, wo er sich befand… Samuel Sanders versuchte ihn zu finden, doch er hatte keine Chance…


    Als Sanders der Sache auf die Schliche kam, wurde er selbst zu den Ausgestoßenen abgeschoben, und seinem Vorgesetzten, der ihn suchte, erging es nicht anders….


    Bei den Ausgestoßenen auf der anderen Seite herrschte das Gesetzt des Stärkeren. Außerdem gab es da ja auch noch die energetische Mauer, die jeden an einer Rückkehr hinderte…


    Doch weder Sanders noch Grünthal gaben auf. Hatte doch jemand Grünthal etwas zugersteckt, das ihnen vielleicht helfen könnte….


    Wer war Xavier Martello? Warum gab es von der Insel kein Entkommen? Wo waren die Häftlinge alle hin verschwunden? Was war mit Ben geschehen? Warum ließ er seine Familie praktisch im Stich? Wieso hatte Sanders keine Chance ihn zu finden? Warum wurde Sanders abgeschoben? Und wieso erging es seinem Vorgesetzten nicht anders? Was hatte es mit dieser Mauer auf sich? Wie hinderte sie die Häftlinge an der Rückkehr? Und was hatte dieser Jemand Johannes Grünthal zugesteckt? Wer war dieser Mann? Alle diese Fragen- und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.




    Meine Meinung


    Es war nicht ganz einfach, in diese Geschichte hinein zu kommen. Hilfreich wäre für mich gewesen, wenn ich gewusst hätte, was dieser Martello für einer war. Was hatte er verbrochen? Im Laufe des Buches erfuhr man das zwar durchaus, aber irgendwie, war es dadurch anfangs etwas langatmig und nicht richtig spannend. Erst als Mary einen Verdacht äußerte, nach ca. 100 Seiten, fing das Buch an, richtig Spannung aufzubauen. Bis zu diesen Zeitpunkt, gab es nur eine ganz lasche Spannung und ich konnte das Buch jederzeit aus Hand legen. Doch dann ging es Schlag auf Schlag und ich las es in einem Rutsch fertig. Mit etwas Wohlwollen gebe ich dem Buch vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten. Wozu auch die Überraschung am Ende des Buches beiträgt.

    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Das Buchcover:
    Das Buchcover hatte mir bei diesem Buch leider überhaupt nicht gefallen.
    Den Rauch im Hintergrund finde ich schön, die Rose finde ich auch noch in Ordnung aber die Schrift gefällt mir überhaupt nicht. Allgemein bin ich der Meinung, dass ein anderes Cover besser zu dem Buch gepasst hätte.
    Das ist aber natürlich auch reine Geschmackssache und am Ende zählt nicht das Cover, sondern der Inhalt des Buches.


    Der Inhalt:
    Gut & Böse würde ich als eine Mischung aus Dystopie und Thriller beschreiben.
    Wer sich für das Buch interessiert, liest sich am besten zuerst die Inhaltsangabe zu dem Buch durch. Wenn ich hier nun den Inhalt selbst noch beschreiben würde, würde ich wahrscheinlich zu viel Spoilern und ich möchte keinem die Spannung vorwegnehmen.


    Meine Meinung zum Buch:
    Das Buch hatte es geschafft, mich wirklich schon direkt im ersten Kapitel zu fesseln.
    Dies liegt daran, dass direkt von Anfang an schon Spannung aufgebaut wurde. Abgesehen davon ist der Schreibstil auch wirklich angenehm zu lesen. Der Autor erzählt uns die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden Erzählers. Allgemein lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und durch die kontinuierliche Spannung möchte man das Buch auch nur ungerne zur Seite legen.
    Im Gegensatz zu den meisten Dystopien wird man hier nicht direkt in ein vollkommen unbekanntes System hinein geworfen, sondern erlebt die Entwicklung zum Teil selbst mit. Dies ist ein Punkt, der mir wirklich sehr gut gefallen hatte.
    Wir bekommen die Geschichte nicht aus der Sicht eines einzelnen Protagonisten geschildert, sondern gleich mehrere Protagonisten geliefert.
    Die Geschichte aller Charaktere hängt zwar zusammen, lässt uns als Leser jedoch vollkommen unterschiedliche Blickwinkel kennenlernen.
    Da "Gut & Böse" in der Zukunft spielt, lernen wir im Laufe des Buches auch die eine oder andere neue Erfindung kennen. Auch das sind Kleinigkeiten, welche ich an dem Buch wirklich gerne mag.
    Auch wenn das Buch vollkommene Fiktion ist, so ist es dennoch erschreckend und interessant zugleich, dass es in manchen Punkten überhaupt nicht so weit von unserer Realität entfernt scheint.
    Sehr beeindruckend an dem Buch fand ich den Spannungsbogen. Hier wurde es tatsächlich geschafft, das Buch vom Anfang an bis zum Ende hin spannend zu gestalten. Das ist etwas, was wirklich nicht jeder Autor schafft.
    Leider gab es in dem Buch auch ein paar Punkte, an denen mir die Lösung für manche Probleme als zu einfach erschien und auch Kleinigkeiten, die mir dann doch als etwas zu weit hergeholt vorkamen.
    Insgesamt handelt es sich hierbei aber wirklich um eine gute Dystopie, mit der man sicherlich einige schöne Lese-Stunden verbringen kann.


    Fazit:
    Das Buch hat mich insgesamt positiv überrascht. Es ist durchgehend spannend, hat interessante Charaktere zu bieten und regt den Leser zum Nachdenken an.
    Wer gerne eine etwas andere, in sich abgeschlossene Dystopie lesen will, wird hiermit sicherlich seine Freude haben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Düstere Zukunft


    Gut und böse Ausgegrenzt ist eine spannende Dystopie von Julian Fröhlich.


    Das Cover zeigt eine brennende Rose und ist sinnbildlich eine sehr schöne Einstimmung auf die Geschichte. Sie zeigt für mich wie nah gut und böse zusammen liegen können und das alles Gute "entflammbar“ ist.


    Zum Inhalt: Europa in der Zukunft. Die Länder haben sich zusammen geschlossen und werden von der NEO gemeinschaftlich regiert. Die Sicherheit der Menschen soll an erster Stelle stehen und die Menschen werden von einer neuen Technik Überprüft um Aggressive und zu Straftaten neigende Menschen auszusondern.
    Ben und Samuel arbeiten für die NEO und machen 2031 einen Einsatz auf einer Gefangeneninsel auf der ausgesonderte Verbrecher leben. Xavier Martello ist einer dieser Verbrecher als er Ben auf der Insel sieht nutzt er seine Chance, schlägt diesen nieder und schlüpft in Ben Rolle um von der Insel fliehen zu können. Er lässt sich kurz drauf versetzen sowas seine Frau und sein bester Freund nicht merken das er nicht Ben ist.
    Diese finden erst Jahre später heraus was damals passiert ist. Xavier ist schon so hoch aufgestiegen dass er Bens besten Freund Samuel in das Land der Ausgesonnenen abschiebt. Noch nie kann jemand von dort zurück.


    Meine Meinung: Eine sehr spannende Dystopie, die man besonders in der zweiten Hälfte nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet und es wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Samuel ist die Hauptperson er versucht aufzudecken was damals mit seinem Freund Ben passiert ist. Dem Hauptmann Grünthal, der langsam anfängt das System der NEO zu hinterfragen. Bens Frau Mary, die alles dafür tun würde um Ben wider zu sehen. Und Xavier Martello einem Mörder der nun bei der NEO arbeitet. Der Autor hat es geschafft die verschiedenen Charaktere sehr unterschiedlich zu verbildlichen und ihnen einen unterschiedlichen Schreibstil zu geben.
    Genau wie Samuel findet der Leser erst nach und nach heraus was für eine Rolle die NEO in der Handlung spielt und was wirklich hinter dem Land der Ausgestoßenen steckt. Das Buch wirft hier Fragen über die Einteilung in Bevölkerungsgruppen aufgrund von technischen Tests auf. Darf man „böse“ Menschen ausweisen um den Rest der Menschheit zu schützen? Und wie weit darf man dabei gehen?
    Das Ende des Romans kommt dann doch ein bisschen zu abrupt und ist meiner Meinung nach ein bisschen zu rosig dargestellt. Am Ende gibt es scheinbar keine Probleme mehr..
    Insgesamt aber eine tolle Dystopie die es sich auf jeden Fall zu lesen lohnt.

  • Mit „Gut und Böse – Ausgegrenzt“ ist Julian Fröhlich eine recht beklemmende Dystrophie gelungen, die in der Welt des Jahres 2031 beginnt und sich über mehr als ein Jahrzehnt erstreckt. In dieser Welt herrscht eine neue Ordnung, Schwerverbrecher kommen dabei nicht mehr ins Gefängnis, sondern sie werden im Kollektiv auf einer einsamen, speziell adaptierten Insel ausgesetzt, von der es für die Betroffenen kein Entrinnen mehr gibt. Die Versorgung der Gefangenen erfolgt über den Luftweg, indem man monatlich Nahrungsmittelreserven via Flugzeug abwirft, ansonsten werden diese Menschen sich selbst überlassen.


    Als es nach etwa einem Jahr zu Ungereimtheiten kommt, und man vom Flugzeug aus kein Lebenszeichen mehr auf der Insel wahrnehmen kann, wird ein Spezialtrupp hingeschickt, um Nachschau zu halten und um den Verbleib der Gefangenen zu klären. Diesem Spähtrupp gehören Samuel Sanders und Ben Benschel an, die seit Jahren eine enge Freundschaft verbindet. In Kleingruppen durchsucht der Trupp die Insel und entdecken dort zahlreiche, zum Großteil schwer verstümmelte Leichen, was auf ein zurückliegendes Massaker unter den Gefangenen schließen lässt. Überlebende können sie bei diesem Einsatz jedoch nicht ausmachen. Ben wird bei diesem vermeintlichen Absturz schwer verletzt und blutüberströmt ausgeflogen. Was seine Retter jedoch nicht wissen, ist, dass der wahre Ben Benschel zu diesem Zeitpunkt bereits tot ist – ermordet vom einzig überlebenden Schwerverbrecher Xavier Martello, der sich absichtlich selbst verletzt, um die Identität von Ben anzunehmen.


    Sowohl Samuel als auch Bens Frau Mary schöpfen jedoch aufgrund des gravierenden charakterlichen Wandels von Ben bald Verdacht, daher lässt sich dieser, sobald sich ihm die Möglichkeit dazu bietet, zu einem geheimen Einsatzort versetzen und entzieht sich dadurch dem Einflussbereich von Mary und Samuel…


    Julian Fröhlich versteht es perfekt, mit interessantem Inhalt und geschicktem Aufbau der Geschichte die Spannung über lange Zeit zu halten. Dadurch, dass die Erzählung zeitlich gesehen relativ knapp an der Gegenwart angesetzt ist, wirkt sie sehr realitätsnah, was dem Ganzen noch mehr beklemmende Düsternis verleiht.


    Die gesamte Erzählung wird aus unterschiedlichen Perspektiven einzelner Charaktere beschrieben, dadurch kommt es zu einem recht eigenartigen Effekt: Beim Lesen beginnen sich die Grenzen zwischen Gut und Böse zu verschieben, was zuvor eindeutig Schwarz oder Weiß war, lässt sich jetzt zur noch schwer trennen. In der Zeit um 2031 wird hier mit den Begriffen „Gut“ und „Böse“ anders verfahren: „Gut“ ist, was der Machthaber des Regimes vorschreibt, alles andere gehört dem „Bösen“ an und wird ausgegrenzt. Das wiederum spiegelt sich im Titel des Werkes wider.


    Die zum Teil sehr explizit ausgeführten menschlichen Abartigkeiten auf der Gefangeninsel, welche in ihrer Brutalität kaum zu übertreffen sind, würde ich als sehr starken Tobak bezeichnen, und würde daher zarten Gemütern eher von diesem Buch abraten.


    Das Ende der Geschichte ist recht stimmig, es lässt einen jedoch mit einem bedrückenden Gefühl zurück, wie sich unsere Zukunft entwickeln könnte. Trotzdem entlässt uns der Autor nicht ohne den Fingerzeig, dass es sich lohnt, gegen eine Macht anzukämpfen, so stark diese auch sein möge.