Anja Marschall - Tod am Nord-Ostseekanal

  • Kiel 1894: Hauke Sötje ein Hilfsergeant in Kiel, wird Zeuge eines Attentats auf einen Rädelführer der Sozialisten. Zwar versucht er den Mann zu verfolgen, aber er entwischt ihm, nachdem er Sötje niederschlägt. Aber er konnte vorher eindeutige Merkmale an ihm ausmachen, wie das Fehlen des Ringfingers. Doch keiner will Hauke glauben, stattdessen wird er selbst festgenommen wegen Trunkenheit im Dienst, den der Täter hat ihn mit Alkohol abgefüllt. Doch da ereilt eine Nachricht aus dem fernen Brunsbüttel das es einen Unfall am Nord-Ostseekanal gegeben hätte. Man hat die Leiche des Bauingenieurs Strasser tot aufgefunden. Hauke soll nun den Unfall bestätigen und dann wieder zurück nach Kiel kommen. Was erst als einfach schnelle Aufgabe aussah, entpuppt sich dann jedoch nach genauem hinsehen von Hauke als Mord. Der Unternehmer Jennings will verhindern das weitere Untersuchungen eingeleitet werden und verständigt Sötjes Vorgesetzten Bahnsen. Doch da gibt es den nächsten Unfall am Kanal der auch fast Haukes Leben und das seines Helfers Karl gekostet hätte. Und ehe Hauke die Suspendierung seines Vorgesetzten bekommt kann er wichtige Schritte einleiten, um ein wichtiges Attentat zu verhindern.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich ja Anja Marschall schon von der "Lizzi" Krimireihe her kannte, war ich sehr neugierig auch ein anderes Genre von ihr zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil die Autorin hat mich sogar noch mehr begeistert, den ihr gut recherchierter, histor. Krimi ist wirklich wert gelesen zu werden. Selten habe ich so einen guten histor. Roman gelesen, der mich von Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Beeindruckend sind auch die Zeitungsausschnitte über jedem Kapitel, diese hat die Autorin mit viel mühsamer Arbeit in den Archiven gesucht. Meist passten sie sogar zu dem jeweiligen Kapitel und bei manchen musste ich sogar schmunzeln. Auch das Cover, das sehr speziell und vortrefflich gewählt wurde hat mich begeistert. Ich kann nur den Hut ziehen vor dieser begabten Autorin und ihr sagen mach weiter so und liefere uns weitere Krimis mit Hauke Sötje. Von mir gibt es eine Empfehlung an alle Leser histor. Romane und natürlich 5 von 5 Sterne. Das erste Buch von Hauke Sötje "Fortunas Schatten" erschien im Dryas Verlag, leider habe ich dieses Buch nicht gelesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause:

  • Oh nein, ich habe gerade angefangen mit Band 2 :cry:


    Hoffentlich baut das nicht aufeinander auf, aber Band 2 liest sich richtig gut. :drunken:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 14 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Oh nein, ich habe gerade angefangen mit Band 2 :cry:


    Hoffentlich baut das nicht aufeinander auf, aber Band 2 liest sich richtig gut. :drunken:

    Ja das kann man auch gut unabhängig von einander lesen. Aber auch Band 3 ist wieder absolut gelungen und lesenswert, ich kann es nur wärmstens empfehlen.

  • Ein historischer penibel recherchierter Krimi, der bis zur letzten Seite spannend ist.


    Dieser historische Krimi ist die Fortsetzung von „Fortunas Schatten“ und begleitet Hauke Sötje im Detail und Sophie Struwe am Rande auf ihren nächsten Lebensabschnitt.


    Hauke ist inzwischen Kriminalsergeant in Kiel. Seinem schweigsamen Naturell entsprechend hat er sich in die neusten Methoden zur Aufklärung von Verbrechen eingearbeitet. Er verwendet als einer der ersten die Daktyloskopie um Verbrecher dingfest zu machen. Allerdings steht er bald mit seinem Vorgesetzten auf Kriegsfuß. Als er Zeuge eines Mordes an einem Arbeiter wird, wird er nicht ernst genommen, sondern mit Innendienst bestraft.


    Daher ist es klar, dass Hauke den augenscheinlichen Unfall des Ingenieurs Strasser auf der Baustelle des Nord-Ostseekanals untersuchen soll. Nur ja weit weg, vom Vorgesetzten Bahnsen, der sein eigenes Süppchen kocht.


    Was Hauke dann auf der Baustelle entdeckt, passt gar nicht zu Bahnsen Vorstellungen. Schnell wird Hauke in die örtlichen Intrigen verwickelt. Er gerät an die Familie Jennings, deren Töchter Elisabeth und Margarethe Teil des Intrigenspiels sind.


    Wird Hauke den vermeintlichen Unfall Strassers aufklären? Welche Rolle spielen Vater und Töchter Jennings?


    Was hat es mit dem rotbärtigen Mann, dem der rechte Mittelfinger fehlt, und der immer dann auftritt, wenn es Tote unter den Arbeitern gibt, auf sich?


    Fragen über Fragen, die im Laufe des Krimis bravourös und sauber beantwortet werden.


    Wieder hat Anja Marschall ein großartiges Bild der Zeit gemalt. Die elenden Bedingungen der Arbeiter, die ihren Arbeitgebern ausgeliefert sind, werden ebenso, wie die gleichfalls nahezu rechtlosen Schicksale der (reichen) Töchter behandelt.


    Gut gelungen ist die Verwandlung von Sophie von einem einstmals reichen und hübschen Töchterl in eine engagierte, fortschrittliche junge Frau. Sie wird ihren Weg gehen. Dass sie dabei unseren wackeren, aber wortkargen Hauke auf die Sprünge helfen muss, ist Stoff für den nächsten Band.


    Wieder fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)