David Togni & Andrea Specht - Love Your Neighbour

  • Inhalt


    David Togni hat mit seinen relativ jungen Leben schon sehr viele Tiefen, aber auch Höhen erlebt. In diesem Buch erzählt er von diesen: wie er mit Gott aufgewachsen ist, sich von ihm losgesagt hat und wieder zu Jesus fand. Seine Glaubenserfahrungen und die Wunder, die er miterlebt hat oder die Jesus durch ihn gewirkte, haben mich sehr berührt. Wer also eine Lebensgeschichte lesen will, bei der man spürt wie Gott immer noch lebendig ist und in uns wirkt, der muss einfach diese Geschichte lesen. Von Davids Leben selbst, möchte ich hier noch gar nichts erzählen, das muss man einfach selbst lesen.



    Meine Meinung


    Allgemein
    Den Einstieg fand ich etwas schwierig, ja vielleicht sogar langweilig – allerdings waren daran wohl auch meine falschen Erwartungen Schuld. Man erfährt wie David durch Gott auf die Idee gekommen ist, das Modelabel Love Your Neighbour (kurz: LYN) zu gründen. Es ist zwar interessant, allerdings hätte ich mir das zu einer späteren Stelle gewünscht. Als ich das Buch aufschlug, war ich gespannt auf seine Lebensgeschichte und nicht auf LYN. Allerdings dreht sich das ganze Buch, um gelebte Nächstenliebe, weshalb es wohl berechtigt ist, erst das Projekt dazu vorzustellen.
    Als es dann zu seiner Lebensgeschichte kam, war ich richtig gefesselt. Andrea Specht erzählt die Ereignisse aus Davids Perspektive sehr eindrücklich. Nicht nur einmal kamen mir die Tränen, sei es aus Traurigkeit, oder weil mein Herz so sehr berührt wurde. Was bei seiner Lebensgeschichte ganz wichtig ist, man muss als Leser bereits sein, daran zu glauben, dass Gott alles möglich macht. Egal, ob Krankenheilung, Dämonenaustreibung oder Zungenrede bzw. Sprachengebet. Mit Gott ist alles möglich und er bewirkt heute noch die gleichen Wunder wie zu Zeit Jesu, wie im Alten Testament. Aber ich muss zugeben, mir ist es anfangs auch nicht leicht gefallen, das alles zu glauben. Zu leicht zweifelt man daran, weil man es einfach nicht gewohnt ist und nicht mehr wirklich daran glaubt.


    Sprache
    Obwohl ich wirklich von diesem Buch begeistert bin, finde ich es schade, dass so viele (ungebräuchliche) englische Wörter verwendet wurden. Das hat das Lesen schon erschwert, obwohl ich die Wörter verstand. Mag sein, dass David in Wirklichkeit so redet, aber seine lockere, offene Art wurde dem Leser auch ohne die Anglizismen übermittelt. Und wegen diesen kann z.B. meine Oma das Buch nicht lesen, da damals kein Englisch an der Volksschule gelehrt wurde.


    Nächstenliebe
    Dieser Kritikpunkt ist zwar schade, wiegt aber nicht die positiven Seiten auf. Denn seitdem ich von Davids Geschichte gehört habe und erst recht nachdem ich davon gelesen habe, wächst in mir das Bedürfnis anderen Menschen zu helfen und ihnen von Jesus zu erzählen. Ich bewundere wie menschlich David mit Obdachlosen umgeht, wie er ihnen hilft und Nächstenliebe lebt. Die zahlreichen Beispiele wie er das konkret im Alltag umsetzt, helfen einemungemein dabei, eine Vorstellung davon zu bekommen. So kann man sich besser über seine eigenen Möglichkeiten klar werden und diese umsetzen.


    Darstellung Davids
    Allerdings erscheint dadurch einem David manchmal auch als Super-Christ, der etwas eingebildet ist und den man beneidet. All die positiven Eigenschaften, von denen Andrea Specht erzählt, werden ja doch aus seiner Perspektive erzählt und somit spricht er von sich selbst in positiver Weise. Da fällt es mir persönlich schwer zu unterscheiden, ob das berechtigte, sachliche Selbstbetrachtung oder Einbildung ist. Nicht nur mir erging das so, sondern auch einer weiteren Teilnehmerin der Leserunde. Das ist daher sehr schade. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das David eingebildet ist – dafür redet er zu liebevoll von anderen Menschen.
    Gegen den Neid hilft er einem manchmal selbst. Er lässt das Negative ja schließlich nicht aus. Außerdem erzählt er immer, dass Jesus in ihm wirkt, und nicht er selbst es bewirkt. Seine Demut ist zwar ebenfalls bewundernswert, aber man braucht nicht neidisch auf David sein. Das musste ich mir bei der Lektüre und beim Nachdenken darüber immer wieder vor Augen halten. Er musste und muss immer noch sehr viel durchleiden. Und schließlich kann weder er noch ich etwas ohne Gott bewirken. Daher muss ich mich nicht schämen, wenn Gott nicht in solcher Weise durch mich wirkt. Es liegt in seinem Ermessen, wen er zu was gebrauchen kann. Ich bin schon gespannt, was er mit mir vorhat. Denn auch wenn mich Davids Engagement angesteckt hat, werde ich wohl doch nicht in gleicher Weise tätig sein können. Aber ich möchte nun Menschen mit Liebe begegnen, ihnen helfen, für sie beten und wenn möglich von Jesus erzählen.



    Gestaltung


    Die Farbe Gold zieht sich durch das ganze Buch. Sie befindet sich nicht nur auf dem Cover, sondern auch das Vorsatzpapier ist Gold. Ebenso sind alle möglichen Auszeichnungen im Text durch das Gold zusätzlich hervorgehoben. Zudem werden in der gleichen Farbe im Fließtext immer wieder einzelne Sätze besonders hervorgehoben. Allerdings ist es hin und wieder vorgekommen, dassder hervorgehobene Satz im Fließtext erst nach der Hervorhebung auftaucht. Das fand ich dann etwas verwirrend. Auch haben mich diese Hervorhebungen im Lesefluss gestört. Sie sind zwar schön und besonders, aber bringen meiner Meinung nach keinen Mehrwert für die Geschichte.
    Zu Beginn jedes Kapitels befindet sich auf der linken Seite ein schwarz-weiß-Foto. Am Ende des Buches sind dann auch nochmal zwei Doppelseiten durch schwarz-weiß-Fotos gefüllt.



    Fazit


    Das Buch ist für alle, die die Geschichte hinter dem Modelabel Love Your Neighbour interessiert.
    Für alle, die eine wahre Geschichte über Gottes Wunder und Wirken in der Gegenwart lesen möchten.
    Für alle, die sich von Davids Nächstenliebe anstecken lassen möchten.
    Und wegen der Sprache bzw. den englischen Ausdrücken ist die Geschichte besser für junge Erwachsene und Junggebliebene geeignet.
    Alles in allem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Davids Geschichte hat mich sehr berührt, zum Nachdenken angeregt und motiviert, selbst wie David zu handeln.