Christopher Knock - Edgar Wallace und der Fall Queen's Dance

  • Der Autor (siehe Lexikon der deutschen Krimi-Autoren und Wikipedia.de): Christopher Knock ist ein Verlagspseudonym, unter dem Felix Huby und Georg Feil Jugendromane der Reihe "Edgar Wallace und der Fall ..." schrieben: Georg Feil hat als "Christopher Knock" die Geschichten"Der Fall Morehead" und "Der Fall Blackburn" verfaßt. Vermutlich hat Felix Huby die übrigen Bücher geschrieben.


    Der als Eberhard Hungerbühler am 21. Dezember 1938 in Dettenhausen bei Tübingen geborene Felix Huby arbeitete lange Jahre als Journalist, unter anderem als Chefredakteur der Warentestzeitschrift "DM" und Korrespondent des "Spiegel" in Baden-Württemberg. Anfang der 1970er-Jahre schrieb er eine Reihe von Sachbüchern. Bald darauf veröffentlichte er Kinder- und Jugendbücher und 1977 seinen ersten Kriminalroman „Der Atomkrieg von Weihersbronn“. Mit der Figur des Stuttgarter Kommissars Bienzle verfasste er in den nächsten Jahren auch etliche Fernsehdrehbücher für die Krimiserie „Tatort“. Außer Bienzle stammen auch die Fernsehkommissare Max Palu und Jan Casstorff sowie Rosa Roth von ihm. Seit Mitte der 1980er-Jahre gehört Felix Huby zu den meistbeschäftigen Drehbuchautoren des deutschen Fernsehens, unter anderem für "Der Hafendetektiv", "Detektivbüro Roth", "Abenteuer Airport", "Oh Gott, Herr Pfarrer" oder "Pfarrerin Lenau". Huby ist Träger des Robert-Geisendörfer-Preises, des Berliner Krimipreises und des Ehren-Glauser der Criminale. 2007 erhielt er die Goldene Romy als Bester Drehbuchautor. Er lebt in Berlin, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Im Jugendkrimibereich schrieb er unter anderem auch drei Geschichten der Reihe „Felix & Co.“ und die sehr gelungene „Paul Pepper“-Krimireihe.


    Klappentext: Ein spektakulärer Raub der Juwelen der Königin von Siam bringt die Londoner Gesellschaft durcheinander. Billy, Bob und Denise wittern einen Fall, der ganz nach ihrem Geschmack ist – aber nicht nur sie jagen die Juwelen und der Lösung des Verbrechens hinterher …


    In der „Edgar-Wallace und der Fall“-Reihe sind zwischen 1983 und 1985 anscheinend acht Jugendkrimis erschienen:
    1983: Edgar Wallace und der Fall Nightelmoore - Nur sieben Stufen bis zur Gruft
    1983: Edgar Wallace und der Fall Themsedock - Im Nebel siehst du keinen Feind
    1983: Edgar Wallace und der Fall Morehead - Sieben suchen in Soho
    1983: Edgar Wallace und der Fall Drei Eichen - Um Mitternacht ist es zu spät
    1984: Edgar Wallace und der Fall Software - Jeder kämpft für sich allein
    1984: Edgar Wallace und der Fall Blackburn - Wer bedroht den Lord mit Mord?
    1984: Edgar Wallace und der Fall Queen's Dance - Wer nicht schweigen kann, der stirbt
    1985: Edgar Wallace und der Fall Beverly Green - Die Stimme schweigt zum ersten Mal


    Drei Romane der Reihe sind 2014 und 2015 im Berliner Graphiti-Verlag unter dem Klarnamen Felix Huby wiederveröffentlicht worden.


    Auf der Reihe basiert auch eine Hörspielreihe von Ludger Billerbeck, 1983 beim Karussell-Hörspiellabel erschienen, die es leider nur auf vier Folgen gebracht hat, aber 2001 als MC und CD wiederveröffentlicht wurde



    Der Roman "Edgar Wallace und der Fall Queen's Dance" erschien 1984 bei Thienemann in Stuttgart und mit freundlicher Genehmigung auch bei der Egmont AG in Zollikon. Das Buch hat einen Umfang von 128 Seiten.


    Mein erster Roman aus der Jugendbandenkrimireihe, die sowohl beliebte London-Klischees, als auch gängige Gangster- und Gruselkrimistandards für junge Leser aufbereitet, rund um "Old Arthur" Hicksted, den Leiter des Edgar-Wallace-Archivs, die drei teilweise mit ihm verwandten halbwüchsigen Kinder Billy, Bob und Denise, den befreundeten Star-Reporter Horatio McIntire und den "Old Arthur" in Hassliebe verbundenen Chiefinspector Holloway von Scotland Yard, die im London der 1980er-Jahre rätselhafte Kriminalfälle lösen, die stets eine verblüffende Nähe zu alten Edgar-Wallace-Romanen aufweisen. Das ist im Grunde angenehm konventionell, aber sehr vergnüglich. Als Besonderheit kommt ihnen dann und wann eine geheimnisvolle Stimme mit Rat und Tat zur Hilfe, hinter der sich wahrscheinlich der verstorbene Edgar Wallace aus dem Jenseits verbirgt. Die Stimme erklingt einfach in der Luft, so dass sie alle Anwesenden und Unbeteiligten zu ihrem großen Verblüffen hören können. Um auf die Lösung zu kommen, muss jedes Mal tief in den Archiven, alten Manuskripten oder Romanen von Edgar Wallace geblättert werden.


    Dieser Roman – er hat einige Bezüge zu dem „nicht so guten“ Wallace-Roman Das Gesicht im Dunkel und hinter dem Verlagspseudonym Christopher Knock steckt in diesem Fall mit größter Wahrscheinlichkeit Felix Huby – kommt erstaunlich erwachsen daher, ist temporeich und ziemlich spannend, angereichert mit einem skrupellos verbrecherischen „Unbekannten“, dem Schmuggel von Rohdiamanten aus Südafrika, dem Diebstahl eines teuren Schmuckstücks aus dem Besitz der Königin von Siam, nachdem sie den königlichen Ball im Schloss zu Windsor verlassen hat, einem überraschend angelegten Gefängnisausbruch, Kletterei an Balkonen im siebenten Stock, eine Geiselnahme, ein Brüderschicksal in der Vergangenheit, das in der Gegenwart seinen Höhepunkt erfährt, geheimen Tunneln zur Themse und einem Haus voller Geheimgänge, verschiebbarer Wände und versteckter Tapetentüren. Unterhaltsam und schön mit Londoner Flair aufgeladen. Für einen Jugendbandenkrimi vielleicht ein kleines Bisschen zu wenig jugendliche Detektivarbeit und ein bisschen zu brutal, immerhin kommt ein Polizist ums Leben und es wird viel und scharf geschossen? Ach nein, das geht schon in Ordnung so. :-, Ich mag jedenfalls den sowohl ruppig urbanen Gangster-Tonfall, als auch den gemütlichen Geheimgänge-London-Style.
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    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (126/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)

  • Danke für die super Rezi!
    Wunderbar aufbereitet!

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    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


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