« Flüchtlinge suchte man nicht aus, man lud sie auch nicht ein, sie kamen einfach angeschneit mit leeren Händen und wirren Plänen, sie brachten alles durcheinander. »
Dörte Hansen – Altes Land
Zitate u. Sätze, die mir gut gefallen haben....
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Kai Meyer zitiert zu Beginn seines Buches:
"»Wie hoch muss man die wunderbare Macht der Bücher schätzen, da wir durch sie sowohl die Grenzen der Erde als auch der Zeit unterscheiden können. Wir betrachten in ihnen, wie in einem Spiegel der Ewigkeit, die Dinge, die sind, und die Dinge, die nicht sind.«"
Richard de Bury, Philobiblon, 1344 -
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Zitat von Dante Alighieri
Der Eingang bin ich zu der Stadt der Trauer,
Der Eingang bin ich zu dem ew'gen Schmerze,
Der Eingang bin ich zum verlornen Volke!
Gerechtigkeit trieb meinen hohen Schöpfer:
Die Allmacht hat der Gottheit mich gegründet,
Die höchste Weisheit und die erste Liebe.
Vor mir ist nichts Erschaffenes gewesen,
Als Ewiges, und auch ich daure ewig.
Laßt, die ihr eingeht, jede Hoffnung fahren. -
Während des Dreh des seichten Operettenfilms "Praterveilchen" in London Mitte der Dreißigerjahre ereifert sich ein Cutter des Filmstudios gegenüber dem Drehbuchautoren Isherwood:
ZitatWenn Ihr sogenannten Künstler Euch mal benehmen würdet wie die Techniker, Euch zusammentätet und aufhören würdet, Demokraten zu spielen, dann könntet Ihr dem Publikum Filme vorsetzen, wie Ihr sie wollt. Dies Gerede vom Kassenerfolg ist bloß eine sentimentale demokratische Fiktion. Wenn Ihr zusammenhalten würdet und Euch eines Tages weigertet, irgendwas anderes als, sagen wir mal, abstrakte Filme zu drehen, würden die Leute reingehen müssen und sie sich ansehen - und Gefallen dran finden ... Aber was nützt das Reden. Ihr werdet ja doch nie soviel Frechheit aufbringen. Ihr jammert lieber über die Prostituierung Eurer Kunst und macht weiter solche "Praterveilchen". Und darum verachtet Euch das Publikum im tiefsten Innern. Sie sehen es ja, dass sie Euch beim Schopf gepackt halten ... Aber das eine sage ich Ihnen: kommen Sie bloß nicht zu mir mit Ihren künstlerischen Sorgen, weil die mich nämlich in keiner Weise interessieren.
(S. 79f.)
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Zitat von Adrzej Sapkowski
Ein richtiger Mann, hatte die Zauberin durch Übung herausgearbeitet, angelt leidenschaftlich gern, aber nur mit künstlicher Fliege. Er sammelt Zinnsoldaten, erotische Grafiken und selbstgebaute Modelle von Segelschiffen, darunter solche in einer Flasche, und an Flaschen von teuren Getränken fehlt es nie in seinem Haushalt. Er kann vorzüglich kochen, ihm gelingen wahre Meisterwerke der Kochkunst. Na, und allgemein gesagt, schon sein Anblick an sich macht Appetit.
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Zitat
Im Leben wurde man gesehen. Gesehen, um aussortiert und in verschiedene Schubladen verfrachtet zu werden. Fehler und Schwächen wurden als Zielscheiben verwendet, die Pfeile bestanden aus Worten. (S. 8 )
ZitatEs war einfacher, die Fehler bei jemand anderem zu suchen, als sich mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen. (S. 19)
ZitatEs gibt Dinge, vor denen man sich nicht verstecken kann. (S. 90)
ZitatEs gab zwei Arten von Schmerz. Der erste war vergänglich, während der zweite kleine fiese Widerhaken besaß und sich tief in der Seele festsetzte. (S. 149)
ZitatNur wer mutig und sicher auftrat, konnte Menschen erreichen. (S. 160)
ZitatAngst und Wut konnten zu einem tödlichen Gemisch werden, vor allem dann, wenn die Lüge mit der Wahrheit konfrontiert wurde. (S. 217)
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Jemand, den ich irrtümlicherweise als Freund betrachtet hatte, hatte mir einmal gesagt, ich würde die Toten besser verstehen als die Lebenden, und vielleicht hatte er recht gehabt. Die Toten belügen oder betrügen einen wenigstens nicht.
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Heute so aktuell wie 1972, als es geschrieben wurde:
Zitat von Helene HanffKen erklärte mir, warum die Menschen das neue Geld nicht mögen. Es hat mit dem Bedürfnis der Engländer zu tun, sich von anderen abzuheben. Das Dezimalsystem ist viel einfacher als das alte Ha'penny-Tupenny-Guinea-Tenner-Tanner-System, aber das alte Geld war ihres; es gab kein anderes Land, das dieses System hatte, und niemand sonst konnte es verstehen. Er sagte, dass sie aus dem gleichen Grund nicht der EG beitreten wollten. Sie wollten nicht ein Teil von Europa sein, sie wollten getrennt sein, anders, wollten eine Sonderstellung haben.
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„Der Welt erscheine ich, von meiner Seite absichtlich, bloß wie ein Dilettant und Dandy – es ist nicht klug, der Welt das eigene Herz zu zeigen – und wie ernsthaftes Verhalten die Tarnung des Trottels ist, ist Narrheit in ihren exquisiten Arten von Belanglosigkeit und Gleichgültigkeit und Mangel an Sorge das Gewand des schlauen Mannes. In solch einem geschmacklosen Zeitalter wie diesem brauchen wir alle Masken.“
Oscar Wilde -
Die folgenden wunderbaren Zeilen aus William Shakespeare - Der Sturm habe ich in Margaret Atwoods neuem Roman Hexensaat gefunden.
Ich sollte wieder öfter mal etwas vom alten Barden lesen.Zitat von William Shakespeare>Da unsere Mimen,
Wie ich dir sagte, waren alle Geister und
Sind aufgelöst in Luft, in dünne Luft;
Und, wie dies körperlose Traumgewebe, so
Die wolkenhohen Türme, die Paläste,
Die stillen Tempel, selbst der Erdenball,
Ja, was an ihm nur teilhat, wird zerfließen,
Und, wie die wesenlose Schauspiel schwand,
Vergehen ohne Spur. Wir sind vom Stoff,
Aus dem die Träume sind; und unser kleines Leben
Beginnt und schließt im Schlaf.< -
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"Ich mache, weil ich will. Weil es mir Spaß macht. Denn das Schöne, glaube ich, entsteht nicht aus Notwendigkeit, sondern ihr zum Trotz. "
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Auf einer Psotcrossingkarte aus Russland welche ich heute bekam, hatte die Absenderin folgendes Zitat geschrieben welches mir gut gefällt.
Zitat von Mark TwainThe two most important days in your life are the day you are born und the day you find out why.
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In W. G. Sebalds Erzählband habe ich etwas gelesen, dass ich mich während mancher Zugfahrt auch schon gefragt habe, allerdings nicht so schön formuliert: (S. 328 der unten verlinkten Ausgabe)
Zitat von W. G. SebaldMir gegenüber hatte sich, obschon sonst genügend Platz war, ein dicker, querschädliger Mann von vielleicht fünfzig Jahren hingehockt. Er hatte ein rotfleckig angelaufenes Gesicht und sehr engstehende, etwas einwärts verdrehte Augen. Schwer vor sich hin schnaufend, wälzte er in einem fort seine unförmige Zunge, auf der sich noch Essensreste befanden, in seinem halboffenen Mund herum. Die Beine gespreizt, sass er da, Bauch und Unterleib auf grauenerregende Weise eingezwängt in eine kurze Sommerhose. Ich hätte nicht zu sagen gewusst, ob die Körper- und Geistesdeformation meines Mitreisenden ihre Ursache hatte in einer langen psychiatrischen Internierung, in einer angeborenen Debilität oder allein im Biertrinken und Brotzeitmachen.
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In W. G. Sebalds Erzählband habe ich etwas gelesen, dass ich mich während mancher Zugfahrt auch schon gefragt habe, allerdings nicht so schön formuliert
Diese Überlegungen gehen mir auch öfters durch den Kopf. Allerdings sind sie dann auch nicht so schön formuliert. Arbeitsbedingt komme ich ja zwangsmäßig mit vielen Menschen zusammen und muss sie angucken....An dieses Zitat werde ich die nächsten Tage mit Sicherheit des Öfteren denken. Und dann schmunzeln .
Danke! -
Klatsch. Im Rückprall ließ sie rückplötzlich ihr kniffgriffelastisches Strumpfband klatschwarm gegen ihren warmbestrumpften klatschprallen Frauenschenkel prallen.
Nicht einfach diese sprachlichen Perlen rauszufiltern. Mir gefällt dieser. Zugegeben wäre er mir beim normalen lesen eventuell nicht aufgefallen, aber da ich lese und zeitgleich das Hörbuch höre, war es sofort auffällig für mich. Naja und ein paar Zeilen für die Nachwelt soll es auch für andere Leute geben, die nicht in den Genuss der sprachlichen Vielfalt kommen.
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"Wer ist das denn?" Niemand wusste es.
Struppi brummte: "Eigentlich hat er hier gar nichts zu suchen. Das Abteil ist für uns reserviert."
"Vielleicht gehört er zu uns?"
"Ausgeschlossen, er ist doch viel zu alt!"
"Na, wie ein Greis sieht er auch noch nicht aus. Höchstens achtzehn oder neunzehn kann er sein."
"Gerade alt genug. Wir fahren doch nicht ins Altersheim."Zitat von Hans-Georg Noack"Wälz mich doch mal bitte auf den Bauch."
"Wie bitte?"
"Du sollst mich wenden. Ich will spüren, wie es einem Brathähnchen zumute ist."Eigentlich könnte ich das halbe Buch abtippen...
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Zitat von Andreas Eschbach
Das Problem ist nur, dass man, egal wohin man geht, sich selbst immer mitnehmen muss.
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Ein Zitat vom Satiriker Edward Verrall Lucas, der u.a. Anfang des 20. Jahrhunderts für "Punch Magazine" geschrieben hat:
Zitat von E.V. LucasI have noticed that the people who are late are often so much jollier than the people who have to wait for them.
(Mir ist aufgefallen, dass Leute, die zu spät kommen, meist wesentlich besserer Laune sind als die, die auf sie gewartet haben.)
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Und noch ein paar Zitate von Edith Wharton (Autorin von Romanen wie House of Mirth, Age of Innocence etc.):
Zitat von Edith WhartonIf only we'd stop trying to be happy, we could have a pretty good time.
(Wenn wir uns nicht ständig bemühten, glücklich zu sein,könnten wir wirklich eine schöne Zeit haben.)
Zitat von Edith WhartonIt was easy enough to despise the world, but decidedly difficult to find any other habitable region.
Zitat von Edith Wharton in "House of Mirth"Half the trouble in life is caused by pretending there isn't any.
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«Ich habe mich als Dichter erkannt. Das habe ich nicht einfach bewerkstelligt. Es ist falsch zu sagen : «Ich denke. » Man sollte sagen: «Man denkt mich.» Entschuldigt dieses Wortspiel.»
(Und später:)
«Es erscheint mir offensichtlich : ich nehme an der Entfaltung meines Denkens teil. Ich sehe es, ich höre es und ich beginne einen Bogenstrich : die Symphonie fängt in den Tiefen an oder kommt mit einem Sprung auf die Bühne.»
Rimbaud (Behelfsübersetzung von mir)