Zitate u. Sätze, die mir gut gefallen haben....

  • Jedes Leben besteht aus vielen Tagen, immer einem nach dem andern. Wir schreiten durch uns selbst dahin, Räubern begegnend, Geistern, Riesen, alten Männern, jungen Männern, Weibern, Witwen, warmen Brüdern. Doch immer imgrunde uns selbst.

    :thumleft:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



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  • « Flüchtlinge suchte man nicht aus, man lud sie auch nicht ein, sie kamen einfach angeschneit mit leeren Händen und wirren Plänen, sie brachten alles durcheinander. »
    Dörte Hansen – Altes Land

  • Kai Meyer zitiert zu Beginn seines Buches:


    "»Wie hoch muss man die wunderbare Macht der Bücher schätzen, da wir durch sie sowohl die Grenzen der Erde als auch der Zeit unterscheiden können. Wir betrachten in ihnen, wie in einem Spiegel der Ewigkeit, die Dinge, die sind, und die Dinge, die nicht sind.«"
    Richard de Bury, Philobiblon, 1344

    "Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden." (Ludwig Feuerbach) :study:

  • "I see you laugh. Very well, for simplicity’s sake, let us assume I am the center of creation. In doing this, let us pass over innumerable boring stories: the rise and fall of empires, sagas of heroism, ballads of tragic love. Let us hurry forward to the only tale of any real importance." His smile broadened. "Mine." (Kvothe in The Name of the Wind)

    2019: :study: 11 Bücher mit 3.997 Seiten

    :musik:12 Hörbücher mit 18.360 Minuten

  • Während des Dreh des seichten Operettenfilms "Praterveilchen" in London Mitte der Dreißigerjahre ereifert sich ein Cutter des Filmstudios gegenüber dem Drehbuchautoren Isherwood:

    Zitat

    Wenn Ihr sogenannten Künstler Euch mal benehmen würdet wie die Techniker, Euch zusammentätet und aufhören würdet, Demokraten zu spielen, dann könntet Ihr dem Publikum Filme vorsetzen, wie Ihr sie wollt. Dies Gerede vom Kassenerfolg ist bloß eine sentimentale demokratische Fiktion. Wenn Ihr zusammenhalten würdet und Euch eines Tages weigertet, irgendwas anderes als, sagen wir mal, abstrakte Filme zu drehen, würden die Leute reingehen müssen und sie sich ansehen - und Gefallen dran finden ... Aber was nützt das Reden. Ihr werdet ja doch nie soviel Frechheit aufbringen. Ihr jammert lieber über die Prostituierung Eurer Kunst und macht weiter solche "Praterveilchen". Und darum verachtet Euch das Publikum im tiefsten Innern. Sie sehen es ja, dass sie Euch beim Schopf gepackt halten ... Aber das eine sage ich Ihnen: kommen Sie bloß nicht zu mir mit Ihren künstlerischen Sorgen, weil die mich nämlich in keiner Weise interessieren.

    (S. 79f.) :loool:

    White "Die Erkundung von Selborne" (103/397)

    Everett "God's Country" (126/223)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 55 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Martinson "Schwärmer und Schnaken" (15.04.)

  • Zitat von Adrzej Sapkowski

    Ein richtiger Mann, hatte die Zauberin durch Übung herausgearbeitet, angelt leidenschaftlich gern, aber nur mit künstlicher Fliege. Er sammelt Zinnsoldaten, erotische Grafiken und selbstgebaute Modelle von Segelschiffen, darunter solche in einer Flasche, und an Flaschen von teuren Getränken fehlt es nie in seinem Haushalt. Er kann vorzüglich kochen, ihm gelingen wahre Meisterwerke der Kochkunst. Na, und allgemein gesagt, schon sein Anblick an sich macht Appetit.

    :idea:

    "Selber lesen macht kluch."


    If you're going to say what you want to say, you're going to hear what you don't want to hear.
    Roberto Bolaño

  • Zitat

    Im Leben wurde man gesehen. Gesehen, um aussortiert und in verschiedene Schubladen verfrachtet zu werden. Fehler und Schwächen wurden als Zielscheiben verwendet, die Pfeile bestanden aus Worten. (S. 8 )

    Zitat

    Es war einfacher, die Fehler bei jemand anderem zu suchen, als sich mit seinen eigenen auseinandersetzen zu müssen. (S. 19)

    Zitat

    Es gibt Dinge, vor denen man sich nicht verstecken kann. (S. 90)

    Zitat

    Es gab zwei Arten von Schmerz. Der erste war vergänglich, während der zweite kleine fiese Widerhaken besaß und sich tief in der Seele festsetzte. (S. 149)

    Zitat

    Nur wer mutig und sicher auftrat, konnte Menschen erreichen. (S. 160)

    Zitat

    Angst und Wut konnten zu einem tödlichen Gemisch werden, vor allem dann, wenn die Lüge mit der Wahrheit konfrontiert wurde. (S. 217)

  • Jemand, den ich irrtümlicherweise als Freund betrachtet hatte, hatte mir einmal gesagt, ich würde die Toten besser verstehen als die Lebenden, und vielleicht hatte er recht gehabt. Die Toten belügen oder betrügen einen wenigstens nicht.

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  • Heute so aktuell wie 1972, als es geschrieben wurde:

    Zitat von Helene Hanff

    Ken erklärte mir, warum die Menschen das neue Geld nicht mögen. Es hat mit dem Bedürfnis der Engländer zu tun, sich von anderen abzuheben. Das Dezimalsystem ist viel einfacher als das alte Ha'penny-Tupenny-Guinea-Tenner-Tanner-System, aber das alte Geld war ihres; es gab kein anderes Land, das dieses System hatte, und niemand sonst konnte es verstehen. Er sagte, dass sie aus dem gleichen Grund nicht der EG beitreten wollten. Sie wollten nicht ein Teil von Europa sein, sie wollten getrennt sein, anders, wollten eine Sonderstellung haben.

    Lesen ist wie Reisen, ohne dass man dabei einen Zug oder ein Schiff besteigen müsste. Es eröffnet neue, unbekannte Welten. Es bedeutet, ein Leben zu führen, in das man nicht hineingeboren wurde, und alles mit den Augen eines anderen zu sehen. Es bedeutet, zu lernen, ohne mit den Konsequenzen der eigenen Fehler leben zu müssen.

    Madeline Martin, Der Buchladen von Primrose Hall

  • „Der Welt erscheine ich, von meiner Seite absichtlich, bloß wie ein Dilettant und Dandy – es ist nicht klug, der Welt das eigene Herz zu zeigen – und wie ernsthaftes Verhalten die Tarnung des Trottels ist, ist Narrheit in ihren exquisiten Arten von Belanglosigkeit und Gleichgültigkeit und Mangel an Sorge das Gewand des schlauen Mannes. In solch einem geschmacklosen Zeitalter wie diesem brauchen wir alle Masken.“
    Oscar Wilde

  • Die folgenden wunderbaren Zeilen aus William Shakespeare - Der Sturm habe ich in Margaret Atwoods neuem Roman Hexensaat gefunden.
    Ich sollte wieder öfter mal etwas vom alten Barden lesen. :wink:


    Wir sind der Stoff aus dem die Träume sind und unser kleines Leben umfasst ein Schlaf.

    William Shakespeare


    :study: Robert Seethaler - Das Cafe ohne Namen

    :study: Matt Ruff - Ich und die anderen

  • Auf einer Psotcrossingkarte aus Russland welche ich heute bekam, hatte die Absenderin folgendes Zitat geschrieben welches mir gut gefällt.


    Zitat von Mark Twain

    The two most important days in your life are the day you are born und the day you find out why.

  • In W. G. Sebalds Erzählband habe ich etwas gelesen, dass ich mich während mancher Zugfahrt auch schon gefragt habe, allerdings nicht so schön formuliert: (S. 328 der unten verlinkten Ausgabe)

    Zitat von W. G. Sebald

    Mir gegenüber hatte sich, obschon sonst genügend Platz war, ein dicker, querschädliger Mann von vielleicht fünfzig Jahren hingehockt. Er hatte ein rotfleckig angelaufenes Gesicht und sehr engstehende, etwas einwärts verdrehte Augen. Schwer vor sich hin schnaufend, wälzte er in einem fort seine unförmige Zunge, auf der sich noch Essensreste befanden, in seinem halboffenen Mund herum. Die Beine gespreizt, sass er da, Bauch und Unterleib auf grauenerregende Weise eingezwängt in eine kurze Sommerhose. Ich hätte nicht zu sagen gewusst, ob die Körper- und Geistesdeformation meines Mitreisenden ihre Ursache hatte in einer langen psychiatrischen Internierung, in einer angeborenen Debilität oder allein im Biertrinken und Brotzeitmachen.

  • In W. G. Sebalds Erzählband habe ich etwas gelesen, dass ich mich während mancher Zugfahrt auch schon gefragt habe, allerdings nicht so schön formuliert

    :thumleft:
    Diese Überlegungen gehen mir auch öfters durch den Kopf. Allerdings sind sie dann auch nicht so schön formuliert. Arbeitsbedingt komme ich ja zwangsmäßig mit vielen Menschen zusammen und muss sie angucken....An dieses Zitat werde ich die nächsten Tage mit Sicherheit des Öfteren denken. Und dann schmunzeln :loool: .
    Danke!

    "Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden." (Ludwig Feuerbach) :study:

  • Klatsch. Im Rückprall ließ sie rückplötzlich ihr kniffgriffelastisches Strumpfband klatschwarm gegen ihren warmbestrumpften klatschprallen Frauenschenkel prallen.

    Nicht einfach diese sprachlichen Perlen rauszufiltern. Mir gefällt dieser. Zugegeben wäre er mir beim normalen lesen eventuell nicht aufgefallen, aber da ich lese und zeitgleich das Hörbuch höre, war es sofort auffällig für mich. Naja und ein paar Zeilen für die Nachwelt soll es auch für andere Leute geben, die nicht in den Genuss der sprachlichen Vielfalt kommen. :loool:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: 111 Pflanzen die man kennen muss (Klaudia Blasl) 240 / 240 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 0 / 268 Seiten



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  • Zitat von Hans-Georg Noack

    "Wälz mich doch mal bitte auf den Bauch."


    "Wie bitte?"
    "Du sollst mich wenden. Ich will spüren, wie es einem Brathähnchen zumute ist."

    Eigentlich könnte ich das halbe Buch abtippen...

  • Ein Zitat vom Satiriker Edward Verrall Lucas, der u.a. Anfang des 20. Jahrhunderts für "Punch Magazine" geschrieben hat:


    Zitat von E.V. Lucas

    I have noticed that the people who are late are often so much jollier than the people who have to wait for them.



    (Mir ist aufgefallen, dass Leute, die zu spät kommen, meist wesentlich besserer Laune sind als die, die auf sie gewartet haben.)

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Und noch ein paar Zitate von Edith Wharton (Autorin von Romanen wie House of Mirth, Age of Innocence etc.):



    Zitat von Edith Wharton

    If only we'd stop trying to be happy, we could have a pretty good time.



    (Wenn wir uns nicht ständig bemühten, glücklich zu sein,könnten wir wirklich eine schöne Zeit haben.)


    Zitat von Edith Wharton

    It was easy enough to despise the world, but decidedly difficult to find any other habitable region.


    Zitat von Edith Wharton in "House of Mirth"

    Half the trouble in life is caused by pretending there isn't any.

    » Unexpected intrusions of beauty. This is what life is. «


    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog