Jules Verne: Das Karpathenschloß; Diogenes - Verlag Zürich 1977; 274 Seiten; ISBN: 3-25720408-6
Das namenlose Karpathenschloß liegt in der Nähe von West, also in Siebenbürgen in Rumänien. Viele Sagen und Legenden ranken sich um das herrenlose und unbewohnte Schloß. Eines Tages sehen die abergläubigen und ängstlichen Dorfbewohner Rauch aus dem Kamin steigen...
Die Handlung unterscheidet sich doch sehr von dem übrigen Werkkanon Vernes. Es ist keine Reisegeschichte. Auch wenn Abhörwanzen und Schallplatten vorkommen, ist dies doch keine klassische Science-Fiction-Geschichte. Die ortsansässige Bevölkerung steht im Mittelpunkt - es gibt keine bunt zusammengestellte Mannschauft, in der auch ein Franzose mitmischt.
Der Titel gehört nicht unbedingt zu den bekannteren Werken des französischen Schriftstellers. Zu Recht? Die Handlung hat eher harmlos-netten und unterhaltenden Charakter. Auch eine Spur Romantik (der Liebe wegen) ist vorhanden. Der Anfang ist etwas holprig, weil langatmig und diffus. Die Geschichte nimmt aber irgendwann an Fahrt auf und ist dann gut und angenehm lesbar.