Andy Deemer - Das Tesla-Beben / The Tesla Threat

  • „Das Tesla-Beben“ ist der zweite Band der Jugend-Agenten-Reihe „Stormglass“. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, daher könnte das Buch theoretisch auch als Einzelband gelesen werden. Ich empfehle Interessierten trotzdem, zunächst den ersten Band „Angriff der Killerbienen“ zu lesen, da dort die Eckpfeiler der Handlung sowie die Figuren näher vorgestellt werden, was im zweiten Band fehlt.


    Die Geschichte wird, wie auch schon beim ersten Band der Reihe, aus der Sicht des Protagonisten Jake erzählt, einem 14-jährigen Teenager, der vor Kurzem als Geheimagent rekrutiert wurde. Er findet das Agentenleben ziemlich cool, leidet aber etwas darunter, dass er niemandem davon erzählen darf. Ausser zwei Mitagenten scheint Jake keine Freunde zu haben. Mehr als das erfährt man über den Protagonisten nicht wirklich, und die weiteren Figuren sind noch weniger herausgearbeitet. Wer also komplexe, tiefgründige Charaktere sucht, wird hier nicht fündig.


    Der Schreibstil des Autors Andy Deemer ist eher einfach gehalten und richtet sich merklich an Kinder. Die Sätze sind einfach aufgebaut und öfters werden Erklärungen eingebaut, die für Jugendlich oder Erwachsene mit einer einigermassen guten Allgemeinbildung nicht nötig gewesen wären. Das Zielalter setze ich daher etwas unter dem Alter der Protagonisten an, ab 10 bis 12 Jahren lässt sich die Geschichte gut lesen.


    Auch die Handlung ist eher einfach gestrickt, ohne grosse Wendungen oder Überraschungen. Leider hat der Autor Andy Deemer auch einige Widersprüche in die Geschichte eingebaut. So wundert sich Jake beispielsweise über eine dicke Tür in einem Gebäude, das er als seine zweite Heimat betrachtet. Neben solchen kleinen Details gibt es auch grössere Logiklöcher, über die ich mich hier aber aus Spoilergründen nicht weiter auslassen möchte.


    Wie erwähnt ist die „Stormglass“-Reihe eher für Kinder und jüngere Jugendliche geeignet. Als Erwachsener kann man sich mit „Das Tesla-Beben“ zwar durchaus gut unterhalten, der Anspruch fehlt jedoch.



    Mein Fazit
    Spannende Agentenunterhaltung für Kinder und Jugendliche


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  • Das Buch „Stormglass. Das Tesla-Beben“ von Andy Deemer wurde von Ann Lecker aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt. Der Verlag empfiehlt dieses Buch Leser*innen ab 12 Jahren. Dieses etwa dreihundertseitige Buch mit Klappbroschur erschien im Oktober 2016. Es ist das zweite Buch der „Strormglass“ Reihe. Einige Ereignisse des ersten Bandes sind Grundlage der Geschichte dieses Bandes, wer Band 1 also noch lesen möchte, sollte das unbedingt vor diesem Buch tun.


    Worum geht es?
    Ein neuer Stormglass-Auftrag erreicht die Nachwuchsagenten. Bei einer Versteigerung wird eine alte Truhe mit unbekanntem Inhalt aus dem Besitz des Erfinders Nikola Tesla angeboten, doch das gute Stück verschwindet kurz nach Auktionsende spurlos. Stimmen die Gerüchte, dass sich in der geheimnisvollen Kiste Teslas gefürchtete Erdbebenkanone befindet? Und was hat der internationale Popstar Tof Flintoff mit dem Fall zu tun?
    Erzählweise:
    Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler in der Vergangenheitsform erzählt. Besonderes Augenmerk wird auf Jake aus dem Stormglass – Team gelegt. Die Sätze sind einfach und auch für Jugendliche verständlich geschrieben, die Sprache ist auch für Erwachsene verständlich.

    Meine Meinung zu den Personen:

    Jake mochte ich auf Anhieb. Leider kann ich ihn nach der Lektüre des Buches altersmäßig nicht so richtig zuordnen. Da das Buch aus dem amerikanischen Raum stammt und Jake dort noch nicht autofahren dürfte, muss er also meiner Meinung nach jünger als 16 sein. Ich habe ihn mir etwa als 14-Jährigen Burschen vorgestellt. Auch optisch konnte ich mir von ihm nicht wirklich ein Bild machen, mir kam es so vor, als würde ich die Geschichte aus seiner Perspektive erleben.
    Lizzie ist tough, bleibt aber für mich in dieser Geschichte sehr flach. Eventuell kennt man sie und Filby aus dem ersten Band schon besser, auch diese Figuren bleiben für mich wenig vorstellbar, so wie auch alle anderen Figuren, abgesehen vom Rockstar und von „Eichhörnchengesicht“.

    Meine Meinung zur Handlung:

    Eine Organisation, die jugendliche und kindliche Spione ausbildet, kann ich mir so gar nicht vorstellen. Ich hoffe, dass wir hier auch von der Zeit schon etwas in der Zukunft leben, die Geschichte spielt allerdings in der Gegenwart. Mir ist die gesamte Handlung etwas zu weit hergeholt. Ich hätte mir mehr Hard-Facts über Tesla, Erdbeben oder was auch immer gewünscht, die Wissenschaft plätschert aber einfach so mit der Handlung hin. Auch hier ist der Autor unter den Möglichkeiten gebleiben.
    Positiv an der Geschichte fand ich die Spannung sowie die Handlungsdichte. Ich wollte zu jedem Zeitpunkt unbedingt wissen, wie es weitergeht und habe gehofft, mehr über die Personen zu erfahren.


    Fazit: Vom Schreibstil her packend, die Personen bleiben mir zu flach, der Inhalt ist für mich unglaubwürdig.