Rick Yancey - Der letzte Stern / The last star

  • Klappentext


    Sie kamen, um uns zu vernichten: die 'Anderen', eine fremde feindliche Macht. Vier Wellen der Zerstörung haben sie bereits über die Erde gebracht. Sie töteten unzählige Menschen, zerstörten Häuser und Städte, verwüsteten ganze Landstriche. Sie verbreiteten ein tödliches Virus und schickten gefährliche Silencer, um jedes noch lebende Wesen aufzuspüren. Jetzt ist die Zeit der fünften Welle gekommen, die Vollendung ihres Plans, alles Menschliche auszurotten. Doch noch gibt es Überlebende: Cassie, Ben und Evan werden weiterkämpfen. Sie wollen die Menschheit nicht aufgeben. Und wenn sie sich selbst dafür opfern müssen ...


    Meine Meinung


    "Und wenn sie sich selbst dafür opfern müssen ... ", das ist die große Frage: Wird die Menschheit diese Invasion überleben? Wer wird noch übrig bleiben oder gelingt es den "Anderen", unsere Rasse auszulöschen? Lasst euch überraschen!


    Im Vordergrund standen ja für mich hier immer zwei grundlegende Fragen. Was ist man bereit zu opfern, um einen geliebten Menschen zu retten und was ist man bereit zu opfern, um das Überleben der Menschheit zu retten. Eigentlich unmöglich zu beantworten, wenn man nicht in so einer Situation steckt und die Geschichte hat mich auch leider nicht so wirklich nah an das Thema herangebracht, um diese Gedanken zu verinnerlichen. Ich mag ja solche hintergründigen Fragen, aber ich kam auch hier wieder nicht so richtig an die Handlung ran.
    Woran es jetzt lag, kann ich gar nicht so genau sagen, denn ich hab das ganze schon mit großer Spannung verfolgt - aber immer noch darauf gewartet, dass ich mich verbunden fühle und mitfiebern kann; so ganz ist das leider nicht gelungen.


    Die Perspektivenwechsel zwischen den Protagonisten haben auf jeden Fall wieder für viel Abwechslung gesorgt und die meiste Zeit ging es auch hier wieder darum, zu retten und gerettet zu werden. Erst im letzten Drittel konnte man wieder mehr hinter die Kulissen schauen und erfahren, welche Pläne umgesetzt und umgangen wurden. Obwohl ich zugeben muss, das ganze noch immer nicht ganz durchblickt zu haben ... vielleicht lag das aber auch einfach an mir ;)
    Allerdings wirkte auch der Schreibstil auf mich immer noch etwas konfus und voller Andeutungen, die ich nicht immer verstanden hab. Auch fand ich es nicht so leicht, wieder in die Geschichte einzusteigen, weil sehr wenige Infos zur Vorgeschichte mit eingebracht wurden. Das ganze scheint für mich wohl ein Mysterium zu bleiben ^^


    Ich hatte mir wohl einfach etwas mehr erhofft, da ich ja mit dem zweiten Band nicht so glücklich war - auch wenn fast immer aus der Ich-Perspektive der Figuren erzählt wird, hat mir das Gefühl für sie gefehlt. Die Entscheidungen die sie treffen, die Überlegungen, die sie anstellen müssen, gerade das war ja hier der Hauptantrieb der Geschichte und nicht mal bei Sam, dem kleinen Bruder von Cassie, der ja wirklich eine extreme Erfahrung und grausame Entwicklung durchgemacht hat, konnte mich wirklich berühren.
    Besser heraus kam auf jeden Fall, wie sehr man sich an die wenigen, verbliebenen Menschen klammert, welches Gefühlschaos das auslöst und wie sehr man trotz oder gerade wegen der bevorstehenden Apokalypse man nach Ablenkung sucht; auch wenn weder Zeit da ist noch der Sinn danach steht.


    Ihr seht, so wirklich viel konnte ich aus der ganzen Geschichte nicht für mich mitnehmen, aber immerhin war es im großen und ganzen ein annehmbarer Abschluss.


    Fazit 3.5 Sterne


    Ein erschreckendes Zukunftsszenario, dass einen Einblick in die menschliche Psyche gibt und die Reaktionen, die so eine extem bedrohliche Situation auslösen kann. Die Spannung hat sich meistens gut, mein Verständnis für das ganze leider in Grenzen gehalten. Das Ende war passend, auch wenn es mich doch ein bisschen unzufrieden zurückgelassen hat.


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Die fünfte Welle


    1 - Die 5. Welle
    2 - Das unendliche Meer
    3 - Der letzte Stern

  • Den Abschluss der Trilogie habe ich insgesamt ein halbes Sternchen besser bewertet als Aleshanee, obwohl ich die kritisch angemerkten Punkte durchaus ähnlich sehe.
    Mich hat besonders der immer wiederkehrende Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten angesprochen und gerade der hat bei mir oft zu einer Verbundenheit mit den jeweiligen Personen geführt. Gerade das Eintauchen in die individuellen Gedanken- und Gefühlslagen hat für mich den großen Reiz an der Geschichte ausgemacht. Der Aspekt, dass zwischen den einzelnen Ich-Perspektiven immer wieder viele viele Seiten liegen, ehe man als Leser weiß, wie es mit der jeweiligen Person tatsächlich weiter geht, hat bei mir bewirkt, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen und war daher ursächlich für den Erhalt der Spannung. Es gelang mir allerdings auch nicht immer, mich vollständig auf die Gedankenwelt und die getroffenen Entscheidungen aller Personen einzulassen bzw. diese nachzuvollziehen, so dass ich manchmal doch etwas ratlos blieb.Vielleicht habe ich mache Gedankensprünge einfach auch nur nicht verstanden - kann ja auch sein.
    Ein Kritikpunkt ist sicherlich, dass der Leser sofort in die Geschichte katapultiert wird. Es gibt so gut wie keine Erklärungen, Anknüpfungspunkte an die vorherigen Bände. Daher sei allen Lesern dringend geraten, die Bücher zeitnah hintereinander zu lesen.
    Insgesamt kann ich die gesamte Trilogie allerdings allen, die gerne Weltuntergangsgeschichten lesen, empfehlen und vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

  • Inhaltsangabe:


    Sie haben sich über den restlichen Winter in einem sicheren Haus verschanzt mit genug Essens- und Waffenvorräten, Cassie und ihre kleine Gruppe von Überlebenden, die die Anderen bislang nicht wirklich erwischen konnten. Evan Walker, der sowohl Mensch als auch Anderer ist, weiß, dass die Zeit abläuft. Im Frühling bei der Tag-Nacht-Gleiche werden Bomben fallen, auf alle Städte der Welt, um auch ja dem Rest der Menschheit den Garaus zu machen.


    Ringer wurde von den Anderen in die Freiheit gelassen, gefolgt von einem treuen Soldaten, um Evan zu töten, denn sein System ist aus irgendeinem Grund kaputt gegangen. Und tatsächlich findet Ringer ihre übrig gebliebene Einheit 53 in dem sicheren Haus. Doch dann müssen Entscheidungen getroffen werden und es beginnt ein ungleicher Kampf – David gegen Goliath.


    Mein Fazit:


    Nun habe ich auch den dritten Band dieser Serie gelesen. Die beiden ersten Bände waren geprägt von den häufigen Perspektiv-Wechsel. Dieser bildet da keine Ausnahme.


    Und wieder beginnt die Geschichte mit einem Silencer, der auf perfide Art und Weise sein Werk vollführt. Perfide deshalb, weil er sich als Priester getarnt. Ein Amt, dem man in der Regel vertraut, der einem Hoffnung geben soll. Doch genau dies macht ihn gefährlich.


    Die Jugendlichen sind ein bisschen zur Ruhe gekommen, haben ihre Verletzungen ausheilen und dem Körper neue Energie zuführen können. Doch die Spannung steigt mit jeder Minute. Misstrauen greift um sich, niemand glaubt dem anderen und doch sind sie aufeinander angewiesen. Die Fragen nach den vermissten Kameraden lassen sich nicht abschließend klären und die drohende Gefahr der Bomben macht sie auch nicht glücklicher. Und so werden Diskussionen geführt, Entscheidungen getroffen und diese in die Tat umgesetzt – mit ungeahnten Folgen!


    Ringer ist inzwischen mit dem zwölften System hochgerüstet, doch sie birgt noch ein anderes Geheimnis. Sie bekommt eine Aufpasserin an ihre Seite, damit sie auch wirklich ihren Befehl ausführt. Trotz des zwölften Systems traut Colonel Vosch ihr nicht. Ist sein Misstrauen berechtigt? Und Evan Walker weiß inzwischen selbst nicht mehr so wirklich, wer er ist. Auch Cassies Liebe kann ihn nicht wirklich leiten.


    Am Anfang halten sich die Perspektiv-Wechsel noch einigermaßen in Grenzen, aber die vielen Protagonisten haben mich zuweilen schon verwirrt. Und die Wechsel häufen sich, je mehr die Geschichte dem Ende entgegen kommt. Das Ende ansich ist grandios, hat mich aber auch etwas ratlos zurück gelassen. Einige Fragen konnten nicht abschließend geklärt werden, aber die Jugendlichen haben ja selbst auch keine Antworten bekommen, wurden nur noch mit mehr Verwirrung bombadiert. Somit hat der Autor konsequent eine Linie verfolgt.


    Die Sprache, die Gedankengänge der Protagonisten und die logische Konsequenz daraus ist allerdings schon wirklich sehr bemerkenswert. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen. Nichts wird dem Zufall überlassen, alles ist schlüssig. Nur eben: Wer sind die Anderen? Und warum taten sie das? Die angebotene Antwort konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen.


    Der finale Band war etwas schwächer als die Vorgänger-Bände, dennoch ist es ein runder Abschluss. Wegen der vielen Perspektiv-Wechsel bekommt das Buch aber nur vier Sterne. Das hat mein Lesevergnügen wirklich etwas eingetrübt.


    Anmerkung: Ich habe es als eBook gelesen!