Birgitta Behr - Susi, die Enkelin aus Haus Nummer 4

  • Ein sehr spezielles Buch.


    Inhalt:
    Die Gesichte des Dritten Reiches wird erzählt von dem „Haus Nummer 4“.
    In diesem Haus wurde 1936 Susi geboren; auch ihre Eltern und ihre Großmutter lebten dort.
    Es wird das Schicksal der Juden anhand dieser Familie geschildert:
    Susis Großmutter wird deportiert und Susi muss sich bei einer fremden Familie verstecken.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist eine bunte Mischung:
    Teilweise gibt es Text zu einer Zeichnung.
    Manches ist comicartig, grell und schrill mit Sprechblasen.
    Insgesamt ist das Buch optisch sehr dunkel gehalten (z.B. schwarze Sprechblasen von Hitler).
    Susi wird als Manga-Mädchen mit großen Augen dargestellt (Kindchenschema).


    Am besten fand ich noch die Begriffserklärungen und die zeitgenössischen Fotographien.


    Die Texte sind teilweise etwas umständlich formuliert:
    „Dort stand sie in der Klasse, mit Blicken voller Erwartung, fühlte sich ungelegen und zu viel und wäre am liebsten weggerannt. Doch dann klopfte es auf ihre Schulter, so als wolle man eine Tür öffnen, an der man anklopfte und jemand „Herein“ sagen müsste. Und irgendwie war es dann auch so. In Susi ging eine Tür auf, und ein Kinderlachen trat herein, nahm sie an die Hand und bat sie mitzuspielen. Und dann war Susi einfach nur Susi, ein kleines Mädchen, das mitspielen und dazugehören durfte, kein Ungeziefer, kein Abfall, keine aussortierte Menschenrasse.“ (S. 82)


    Gut, was die Gesichte aussagen soll ist klar.
    Mir persönlich sind die Seiten zu überfüllt und unübersichtlich.
    Auch die Texte konnten mich nicht wirklich berühren oder meine emotionale Seiten ansprechen.


    Ich finde dieses Buch sehr speziell und ich glaube die Art dieses Buches muss einem liegen, damit es einen ansprechen kann.


    Fazit: Mir persönlich hat es leider nicht gefallen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das ist die Geschichte von Susi. Geboren 1936, mitten im Krieg. Als Jüdin.
    Dieses Buch berichtet von Susis Lebensgeschichte, gespickt mit Originalbildern aus ihrer Vergangenheit, das verbindet einen noch mehr mit der Geschichte. Erzähler ist das Haus Nummer 4, in dem ihre Oma gelebt hat, bis sie von den Nazis abtransportiert und ermordet worden ist. Die Bilder der Graphic novel sind in Brauntönen gehalten, sie spiegeln die Stimmung sehr gut wieder. Auf jeder Seite findet man eine rot-weißen Faden, der einen daran denken lässt, dass es auch immer einen Weg gibt, das Gute zu finden.
    So ging es auch Susi mit ihren Eltern. Als sie ihr Haus verlassen mussten, kamen sie dank vieler Freunde und Bekannter in verschiedenen Haushalten unter und überlebten alle. Zeitweise mussten sie getrennt leben, sahen sich monatelang nicht mehr, überstanden Bombenangriffe und die nagende Einsamkeit. Bis sie sich in Sicherheit bringen konnten.
    Am Schluss des Buches findet man eine Zeittafel von 1933-1945, die sowohl die Ereignisse im Krieg wie auch in Susis Leben wiederspiegeln, ein Glossar und Susis weitere Lebensgeschichte, das fand ich besonders spannend.
    Ich habe das Buch auch meiner Tochter gegeben, sie passt genau in die Zielgruppe, es ist auch bei ihr sehr gut angekommen, sie stellt viele Fragen und hat etwas vom Grauen dieser Zeit begriffen. Ein ganz tolles Buch, das hoffentlich von vielen Menschen gelesen wird.


    Mein Lieblingszitat:
    Es gibt so viele Gründe, die das Böse erwachen lassen,
    aber es gibt auch immer einen Weg, ds Gute zu finden.


    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)